Torians Völkerzug: Unterschied zwischen den Versionen

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(Bekanntheit im Thyrnischem Imperium)
(Glaubwürdigkeit)
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In ganz Barthavion ist Torians ruhmreiche Reise ins Land der Zwerge und seine heldenhafte und selbstlose Natur unumstritten. Vielen Gelehrten und Interessierten der historischen Vergangenheit Alorans ist jedoch bewusst, dass die Überlieferung in ihren Details mit Sicherheit vielen Idealisierungen unterworfen wurde und - wie alle Mythen- über die Jahre sich eine ganz eigene Wahrheit erschloss. Jedoch stört sich daran meist nicht einmal der ansonsten hartnäckigste Kritiker, da allen Gelehrten in Barthavion bewusst ist, welch enorme Bedeutung die Geschichten über Torians Völkerzug für das kulturelle und moralische Selbstverständnis ihrer Heimat besitzen. Geäußerte Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit stoßen fast überall in [[Barthavion]] auf Unverständnis und Empörung und man misst der sinnstiftenden Wirkung dieser Sagen allgemein mehr Bedeutung zu, als allen gelehrsamen Bemühungen, um ihren Wahrheitsgehalt ans Tageslicht zu bringen.
 
In ganz Barthavion ist Torians ruhmreiche Reise ins Land der Zwerge und seine heldenhafte und selbstlose Natur unumstritten. Vielen Gelehrten und Interessierten der historischen Vergangenheit Alorans ist jedoch bewusst, dass die Überlieferung in ihren Details mit Sicherheit vielen Idealisierungen unterworfen wurde und - wie alle Mythen- über die Jahre sich eine ganz eigene Wahrheit erschloss. Jedoch stört sich daran meist nicht einmal der ansonsten hartnäckigste Kritiker, da allen Gelehrten in Barthavion bewusst ist, welch enorme Bedeutung die Geschichten über Torians Völkerzug für das kulturelle und moralische Selbstverständnis ihrer Heimat besitzen. Geäußerte Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit stoßen fast überall in [[Barthavion]] auf Unverständnis und Empörung und man misst der sinnstiftenden Wirkung dieser Sagen allgemein mehr Bedeutung zu, als allen gelehrsamen Bemühungen, um ihren Wahrheitsgehalt ans Tageslicht zu bringen.
  
So kam es im Jahr 153 i.J.P. zu einem Skandal, als ein eifriger [[Questoren|Questor]] der [[Hesinde]] namens '''Ronarian Gedulain''' ein schriftliches Werk verfasste, in welchen er die Vermutung aufstellte, dass der gealterte Torian seine Herrschaft nicht freiwillig abgab, sondern als Tyrann von seinen eigenen Leuten getötet wurde. Angeblich hatte der Questor in der Bibliothek von Throal alte Urkunden gefunden, welche diesen Umstand bezeugen sollen, jedoch wurde deren Echtheit nie bewiesen.
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So kam es im Jahr 153 i.J.P. zu einem Skandal, als ein eifriger [[Questoren|Questor]] der [[Nemia]] namens '''Ronarian Gedulain''' ein schriftliches Werk verfasste, in welchen er die Vermutung aufstellte, dass der gealterte Torian seine Herrschaft nicht freiwillig abgab, sondern als Tyrann von seinen eigenen Leuten getötet wurde. Angeblich hatte der Questor in der Bibliothek von Throal alte Urkunden gefunden, welche diesen Umstand bezeugen sollen, jedoch wurde deren Echtheit nie bewiesen.
  
 
Auch von Seiten der barsavischen Orks wird manchmal Widerspruch zu den gängigen Varianten der Sage um Torian geäußert. Diese empfinden ihre Bedeutung in der Heldengeschichte häufig als zu geringgeschätzt oder empfinden sich als Nebendarsteller bei der Besiedlung von ''Barthavion'' entwertet. Deshalb wird in den orkischen Versionen der Gründungsmythen häufig die positive Rolle des Menschenfreundes Mo'Okrugg herabgesetzt und der traditionsbewusstere ''Kratas Gruskugg'' zum eigentlichen Helden Barthavions erhoben, da sich dieser mit seiner selbstständigen Stadtgründung und seiner Abkehr von Märkteburg, der letzten menschlichen Unterdrückung widersetzt habe.
 
Auch von Seiten der barsavischen Orks wird manchmal Widerspruch zu den gängigen Varianten der Sage um Torian geäußert. Diese empfinden ihre Bedeutung in der Heldengeschichte häufig als zu geringgeschätzt oder empfinden sich als Nebendarsteller bei der Besiedlung von ''Barthavion'' entwertet. Deshalb wird in den orkischen Versionen der Gründungsmythen häufig die positive Rolle des Menschenfreundes Mo'Okrugg herabgesetzt und der traditionsbewusstere ''Kratas Gruskugg'' zum eigentlichen Helden Barthavions erhoben, da sich dieser mit seiner selbstständigen Stadtgründung und seiner Abkehr von Märkteburg, der letzten menschlichen Unterdrückung widersetzt habe.

Version vom 14. April 2025, 09:52 Uhr

Buch Torian.png
Icon-Geschichte.png
Torians Völkerzug ist die älteste und bekannteste Heldensage in dem Landstrich Barthavion.

Sie schildert den Auszug einer Gruppe von überwiegend balmarischen Sklaven aus dem Thyrnischen Imperium unter der Führung des Helden Torian, sowie deren erstes Zusammentreffen mit den Mokrag-Orks und die Gründung der ersten freien Städte Barthavions.


Die Überlieferung

Portrait-Torian.png


Die Geschichten über die Besiedlung des Landstriches Barsaive sind ebenso abenteuerlich und voller Heldenmut, wie die Mentalität, die seiner heutigen Bevölkerung auf ganz Aloran immer noch nachgesagt wird. Unter all den Erzählungen aus der frühen Gründerzeit ist davon mit Sicherheit die von Torian und seinem großen Marsch ins Land der Zwerge die mit Abstand bekannteste und meist erzählte.

Portrait-Alouan.png

Torian, der sagenhafte Rebell und Anführer, führte laut den alten Überlieferungen einst die Vorfahren der Barsaver aus dem Thyrnischen Imperium und damit aus Unterdrückung, Versklavung und Zwang heraus. Er wurde später zu einem der bekanntesten Helden und Freiheitskämpfer der barsaver Mythenwelt. Jedes Kind in den freien Städten Barsaives ist mit den Liedern und Sagen über Torian und seine wagemutige Völkerwanderung aufgewachsen und er und viele seiner tapferen Gefährten, wie z.B. der weise Druide Gwion, der tapfere Ork Mo'Okrugg und die hellseherische Elbin Arandis, wurden zu großen Vorbildern für viele Generationen von Barsavern.

So uneinig und unterschiedlich die verschiedenen Völker und Rassen in ihren unabhängigen und selbstbestimmten Städten in Barthavion auch häufig sind, so sind sich jedoch alle von ihnen darüber einig, dass Torian als erster Held Barthavions bezeichnet werden kann und er findet Verehrung von den staubigen und überfüllten Straßen von Jerris, bis in die hintersten Sümpfe von Ankarz.

Überliefert wurde die Geschichte von Torian vor allem durch mündliche Erzählungen von Generation zu Generation. Ebenso existieren unzählige Schriftwerke und ganze Bücherreihen, welche über Torian und seine Reise erzählen. Die bekannteste und beliebteste darunter wurde von einem Gefährten Torians verfasst, dem Barden „Alouan Silberklang“. Dieser gehörte selbst zu den engsten Freunden des sagenhaften Helden und begleitete ihn bei seiner Suche nach dem gelobten Land Barthavion.

Alouan verfasste unzählige Gesänge über ihre lange Reise in die Freiheit und deren Kunstfertigkeit beeindruckte und berührte bei ihrer Ankunft in Throal selbst die sonst so pragmatischen Zwerge. Deshalb archivierten diese zum ersten Mal Geschichten aus der Oberwelt in ihrer großen Bibliothek in Throal, welche vorher nur die uralten Chroniken und die Geschichte der Nordzwerge des Fjalfori Reiches enthielt. Alouan schaffte es somit, die Gelehrten dieser alten Rasse für die Mythen der Menschen zu begeistern. Seitdem gehört es für viele Helden und Abenteurer in Barthavion zu ihrer Tradition, ihre eigenen Geschichten niederzuschreiben und sie der Bibliothek von Throal zu stiften, wo fleißige Zwergenbibliothekare all ihre Werke mit großer Sorgfalt archivieren und für Interessierte zum Lesen bereitstellen.

Inhalt

Die folgende Zusammenfassung von "Torians Völkerzug" basiert auf den berühmten Gesängen des balmarischen Barden Alouan Silberklang:

Karte-Torian.png


Portrait-Callum.png

Torians Abstammung

Es ist allgemein bekannt, dass Torian der Sohn des balmarischen Anführers Callum war und in der Gegend von Pen-ar-Run, der heutigen Provinz Meterien, geboren wurde. Sein Vater war der Herrscher eines größeren Stammes der balmarischen Völkergruppe, jedoch besaß dieser keine urbane Kultur wie die zeitgenössischen Menschen in den blühenden Zentren von Balmar, wo sich große Städte wie Funa (balmarisch: „Munas“), die eine uralte Metropole aus der Zeit der Umêler ist oder das von den Thyrnern damals neu gegründete Decum, welches bis heute allen Luxus des Imperiums zu bieten hat, befinden.

Das Volk von Callum war ein bescheidenes und lebte vor allen als Bauern und Hirten in kleinen traditionsbewussten Gemeinschaften zusammen. Sie waren unabhängig und stolz auf ihre Freiheit.

Nachdem die Thyraer den Balmarischen Krieg gewonnen und weite Teile ihrer Heimat zu einer Provinz umgestalten wollten, kam es deshalb in der Bevölkerung zu großem Widerwillen, sich den fremden Herrschern zu unterwerfen. Jedoch ignorierte Callum aus Angst vor dem mächtigen Imperium den Unabhängigkeitswillen seiner Untertanen und unterwarf sein Volk dem thyrnischen Kaiser Lucius Tuscus Pertinax.




Geisel des Imperiums

Portrait-Docator.png

Als Zeichen seiner Treue übergab Callum seinen erstgeborenen Sohn Torian als Geisel an die Thyrner und der Junge wuchs fortan bei dem Statthalter Novius Tuscus Docator in der jungen Stadt Triticum auf. Diese war durch zahlreiche Zwangsumsiedlungen der Bauern und Hirten entstanden und belebte die Provinz Meterien als wachsendes Handelszentrum mit zivilisatorischen Neuheiten.

Torian wurde von seinem thyrnischen Ziehvater mit Anstand und Respekt behandelt und er erhielt eine vorzügliche zivile und militärische Ausbildung, da Docator hoffte, dass er den begabten Balmarerprinzen eines Tages als neuen Vasallenherrscher in Meterien einsetzen könnte. Der junge Torian hingegen genoss zwar die Vorzüge des thyrnischen Lebens, schwor aber seinem Volk und seinen alten Traditionen nie wirklich ab. Er litt sogar furchtbar darunter, dass er hilflos und aus der Ferne mit ansehen musste, wie viele Menschen aus seiner alten Heimat ebenfalls zu Zwangsumsiedlungen gedrängt, oder bei einer Verweigerung alternativ einfach versklavt wurden.

Prokonsul Docator hatte auch seinen Sohn Appius als Tribun bei sich in Triticum. Dieser war im gleichen Alter wie Torian und hasste den balmarischen Prinzen, da dieser ihm an Talent und Kampfgeschickt weit überlegen war und ihn bereits mehrmals in aller Öffentlichkeit mit seinen Fähigkeiten in den Schatten gestellt hatte. Dies konnte der stolze Appius nicht ertragen und fühlte sich durch die Gegenwart seines tüchtigen Konkurrenten immerwährend gedemütigt. Also schmiedete er einen Komplott und wollte Torian für alle Zeiten vertreiben, indem er ihm einen Mordanschlag auf seinem Vater unterstellte. Er inszenierte das falsche Verbrechen so glaubhaft, dass Docator keinen Zweifel an der Schuld seiner Geisel finden konnte. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als über den balmarischen Jungen zu urteilen. Da der Statthalter diesen über die Jahre sehr zu schätzen gelernt hatte und überrascht von seinem unvorhersehbaren Verrat war, ließ er ihn nicht hinrichten, sondern verkaufte ihn in die Sklaverei.




Portrait-Hafid.png

Sklaverei

Portrait-Gwion.png

Torian landete auf dem Sklavenmarkt und wurde von einer ansässigen Gladiatorenschule erworben. Er fügte sich vorerst in sein Schicksal und seine hervorragende Kampfausbildung ließ ihn schnell zu einem Publikumsliebling in der Arena von Triticum aufsteigen. Man sagte ihm damals eine große Zukunft als Gladiatorenchampion voraus, bei welcher ihm zum Schluss vermutlich unendlicher Ruhm, Reichtum und Freiheit gewunken hätten. Jedoch hatte Torian sein altes Volk nie vergessen und fühlte sich als Prinz immer noch für ihr Schicksal und die Fehler seines Vaters verantwortlich. Also sammelte der charismatische junge Mann andere Gladiatoren als Verbündete um sich und zettelte einen Aufstand an. Gemeinsam gelang es ihnen in einer kleinen Gruppe aus der großen Stadt zu fliehen und der flinke und listenreiche Gladiator Hafid, aus dem Reich der Al-Dhagar, wurde seit ihrem gemeinsamen Ausbruch zu dem treusten Gefährten Torians.



Heimkehr und Vatermord

Nachdem Torian endlich seine Freiheit gewonnen hatte, kehrte er in Begleitung von seinem neuen Freund Hafid unverzüglich nach Pen-ar-Run zurück. Jedoch erkannte er seine einstige Heimat nicht mehr wieder, denn fast alle Bauern und Hirten waren verschwunden, da sie fortziehen mussten oder in der Sklaverei gelandet waren. Nur sein Vater Callum war noch in seiner alten Halle geblieben und Torian fand heraus, dass dieser sein eigenes Volk für große Summen Gold verraten und ausgeliefert hatte, die ihm das Imperium seit ihrer Machtübernahme regelmäßig zahlte. Torian geriet mit seinem Vater deshalb in einem Streit, doch Callum blieb dabei, dass er das Richtige getan hatte. Aus Wut und Empörung verlor Torian schließlich die Kontrolle und auch Hafid gelang es nicht seinen Freund davon abzuhalten, den störrischen Callum zu töten.

Nach dem Vatermord verspürte Torian große Reue und beschloss, dass er weiterhin verantwortlich für sein Volk sei, immerhin war er nach dem Tod seines Vaters nun der rechtmäßige Herrscher. Deshalb begann er seine Suche nach den versklavten Menschen aus Pen-ar-Run, vor allen aber nach dem alten und weisen Druiden Gwion, welcher einst der Berater von Callum und spiritueller Vorsteher ihres Volkes gewesen war. Torian erfuhr, dass vor allen die Männer seiner Heimat alle in die Berge von Paxilien gebracht wurden, wo sie in den Steinbrüchen die Baustoffe für die Straßen des Imperiums herstellen mussten.




Sklavenaufstand in Paxilien

Also zogen Torian und Hafid gen Paxilien und es gelang ihnen tatsächlich die Männer in den Minen von Martogan zu finden. Durch eine List und einen sehr mutigen Plan gelang es den beiden Helden, einen Aufstand in einem Steinbruch anzuzetteln, wodurch sie nicht nur die Männer aus Pen-ar-Run, sondern auch etliche andere Sklaven verschiedenster Herkunft befreien konnten, welche sich daraufhin Torian anschlossen und ihn zu ihrem Anführer ernannten. Mit den Thyrnern dicht auf den Fersen gelang ihnen zusammen die Flucht wieder in Richtung Meterien, jedoch fehlte der Gruppe eine Zuflucht.

Unter den Männern im Steinbruch war auch der alte Druide Gwion gerettet worden und er wurde zu Torians Berater und engstem Vertrauten. Er schlug vor, Hilfe bei den Elben zu suchen, da diese in den früheren Zeiten einen harmonischen und freundschaftlichen Kontakt zu den Balmarern und ihren ehemaligen Herrschern, den Druiden, gepflegt hatten.




Die Seherin

Portrait-Arandis.png

In den Wäldern von Gauditien suchte Torian deshalb mit seinen Schützlingen eine alte Siedlung der Goldelben auf, welche Ethuil Eryn genannt wird. Die Elben dort wollten jedoch keine Menschen aufnehmen und reagierten sehr feindselig auf die große Gruppe von fremden Flüchtlingen, welche Torian in ihre heiligen und vor den Thyrnern bis dahin gut versteckten Wälder geführt hatte.

Jedoch gab es eine Elbe, welche es als ihre Bestimmung empfand, Torian und seiner Gruppe zu helfen. Dies war die wunderschöne Elbe Arandis, welche als eine begabte Seherin bekannt war und außerdem zu den wenigen und seltenen Menschenfreunden unter ihrem Volk zählte. In vielen Geschichten wird außerdem behauptet, dass sie sich unsterblich in den tapferen Torian verliebte und sich deshalb dafür entschloss, ihm zu helfen. Gemeinsam flohen sie weiter durch die uralten Elbenwälder, immer noch auf der Suche nach einer Zuflucht vor den thyrnischen Verfolgern, welche inzwischen immer wieder ihre Spur aufnehmen konnten.

Arandis war von einer besonderen Magie umgeben und konnte die Zukunft und die Bestimmung eines Lebewesens vorhersagen. Eines Tages verließ die schöne Seherin den Helden wieder und musste zu ihrem Volk zurückkehren. Zuvor offenbarte sie Torin jedoch, dass sein Schicksal weit im Osten läge und er mit seiner Gruppe die Mokrag-Wälder durchqueren müsse. Dahinter würde er eine unberührte und fruchtbare Region finden, in welcher sie in Sicherheit vor den Häschern des Imperiums wären. Torian wird dieses Land am Zeichen des roten Widders erkennen können.

Dann kehrte Arandis zurück zu den anderen Elben, aber man sagt, dass sie auf magische Weise für immer mit Torian verbunden blieb.



Von der Rebellengruppe zum Völkerzug

Torian nahm sein Schicksal an und machte es sich nach Arandis Abschied zur Aufgabe, seine Schützlinge in das prophezeite, sichere Land im Osten zu führen. Die Reise erwies sich als gefährlicher Weg und überall geriet Torins Gruppe in Konflikte mit den Truppen des Imperiums. Jedoch konnte Torian seine Stärke als Stratege beweisen und in den Kämpfen mit seinen Männern etliche Siege davontragen. So wurde sein kleiner Trupp von Flüchtlingen schließlich zu einem größeren Ärgernis für die Thyrner und gleichzeitig stieg Torians Ruf unter den Sklaven und Unterdrückten im Imperium als Befreier und Streiter für die Freiheit. Unterwegs schlossen sich deshalb immer mehr geflohene oder befreite Sklaven seiner Gruppe an und er schwor ihnen, dass er sie in das gelobte Land im Osten führen werde. Torian wurde dadurch zum Hoffnungsträger für hunderte und aberhunderte von freiheitshungrigen und festentschlossenen Pionieren, die ihm treu zur Seite standen und ohne zu zögern ihr Leben für den Glauben an ein Land der Freiheit gegeben hätten.




Die Schlacht von Gwynrann

Theranisches-Feldzeichen.png

Torians Völkerzug wuchs also immer mehr an und gemeinsam kämpften sie sich ihren Weg aus dem Imperium heraus in Richtung der Mokrag-Wälder, welche damals noch komplett in der Hand der grünen Orks waren. Jedoch kam es nördlich vom Sichelgebirge zu einer letzten großen Schlacht - der sogenannten „Schlacht von Gwynrann“ - in welcher die thyrnischen Truppen versuchten, ihre entflohenen Sklaven zurückzuholen. Angeführt wurde das Heer der Thyrner von dem ehemaligen Statthalter von Triticum und dem Ziehvater Torians – Novius Tuscus Docator. Auch sein Sohn Appius war unter den thyrnischen Offizieren an der Schlacht beteiligt und brannte darauf, seinen alten Feind Torian endgültig zu töten.

Die Schlacht verlief blutig und mitten im Geschehen kam es zu einer Konfrontation von Torian und Appius. Die ehemaligen Ziehbrüder standen sich nun zu einem finalen Duell gegenüber und Appius verhöhnte Torian mit der erfolgreichen Intrige, welche in der Vergangenheit zu seiner Versklavung geführt hatte. Gerade als Appius all seine hinterhältigen Machenschaften offengelegt und damit geprahlt hatte, kam Docator dazu und erfuhr so von den Lügen seines Sohnes und erkannte voller Reue, dass er Torian einst zu Unrecht verurteilt hatte.

Docator stellte Appius zur Rede, doch dieser war es leid, sein verdorbenes Wesen zu verheimlichen und fing einen Streit mit seinem Vater an. Dabei wurde Docator aus Rage von seinem eigenen Sohn schwer verletzt und Torian musste rettend dazwischen gehen. Es gelang ihm nur seinen alten Ziehvater zu retten, indem er den inzwischen wahnsinnig gewordenen Appius tötete.

Torian versuchte daraufhin dem verletzen Docator zu helfen, aber dieser lag bereits im Sterben. Jedoch gab der sterbende Feldherr seinen Männern einen letzten Befehl und ließ sie abziehen. Er gestattet Torian und seiner Gruppe weiterzureisen und ihre neue Heimat zu suchen, um so sein Unrecht aus der Vergangenheit wieder gut zu machen. Dann starb Docator in Torians Armen.




Die Mokrag-Orks

Die Grenze des Imperiums war nun überwunden und Torians Gruppe hatte den urwüchsigen und scheinbar undurchdringlichen Dschungel der Mokrag-Orks erreicht. Obwohl eine gefährliche Reise vor dem kleinen Völkerzug lag, spürten alle die verheißungsvolle Hoffnung auf ein freies und unabhängiges Leben, welche sie hinter der grünen Hölle erwarten würde.

Es dauerte auch nicht lange und Torians Gruppe wurde mit ersten Überfällen der grünen Orks konfrontiert, welche als Jäger und Sammler die Wälder durchstreiften. Alle Versuche sich mit den kriegerischen Waldbewohnern auf diplomatischem Weg zu einigen schlugen fehl und es kam zu kämpferischen Auseinandersetzungen, bei welchem Torian und seine Männer ausgeraubt und viele von ihnen getötet wurden. Die Gruppe blieb jedoch standhaft, ließ sich von den Dschungelräubern nicht abschrecken und setzte ihre Reise durch den Wald tapfer fort.

Die Mokrag-Orks beobachteten die ungewöhnlich mutigen Menschen eine Zeit lang und lieferten sich mit ihnen noch weitere Scharmützel. Nach einiger Zeit waren sie von der Hartnäckigkeit der Menschen jedoch so beeindruckt, dass sie die Kämpfe einstellten. Ihr Häuptling Ra'Okrugg forderte Torian stattdessen zu einem Gespräch auf, in welchen er erklären sollte, warum er sich ohne Erlaubnis in den Wäldern der Mokrags aufhalten würde.

Torian versuchte den Orkhäuptling von der Notlage seiner Gruppe zu überzeugen und versicherte ihm, dass sie den Wald nur durchqueren würden. Er erzählte ihm von dem prophezeiten Land im Osten. Ra'Okrugg bestätigte ihm, dass es eine unbewohnte Region jenseits der Wälder gebe und dass man dort grüne Hügel, weite Ebenen und hohe Berge finden würde. Er warnte ihm aber auch vor den braunen Steppenorks, welche als wilde Nomaden die einzigen bekannten kulturerschaffenden Wesen dieses Landstriches seien.

Portrait-MoOkrugg.png

Der Häuptling schlug Torian schließlich ein Abkommen vor. Er bot an, dass er die Reisegruppe des Helden den Ork-Dschungel durchqueren und sie sogar durch einige seine Waldläufer sicher an das andere Ende bringen lassen würde. Dafür verlange er aber, dass Torian einige grüne Orks in seine Gruppe aufnehmen solle, damit sie gemeinsam mit den Menschen in das hoffnungsvolle Land ziehen und ein Teil ihrer neuen Gemeinschaft werden sollen. Somit könne der nachbarschaftliche Friede von Anfang an gewahrt bleiben und man könne zukünftige Handelsbeziehungen von Beginn an einrichten.

Torian und die meisten seiner Männer waren mit dem Vorschlag des Häuptlings nicht besonders zufrieden, war ihnen doch bewusst, dass er vor allem vorhatte, von ihrem Vorhaben eine neue und unabhängige Gemeinschaft zu gründen, zu profitieren. Jedoch blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf die Bedingungen des Orkanführers einzugehen, da sie sonst keine Erlaubnis erhalten hätten, den Urwald zu durchqueren.




Durch die grüne Hölle

Auch wenn die meisten Menschen in Torians Gruppe von ihren neuen, orkischen Begleitern nicht gerade begeistert waren, so wurde ihnen allen sehr schnell bewusst, dass sie ohne die Führung der grünen Dschungelbewohner kaum eine Chance gehabt hätten, in dem lebensfeindlichem und scheinbar undurchdringlichem Dschungel zu überstehen. Vor allem Mo'Okrugg, der Sohn des Häuptlings Ra'Okrugg, erwies sich als talentierter Waldläufer, der mit seinem Wissen über seine Heimatwälder viele Gefahren von Torians Truppe abwenden konnte und sich dadurch die Wertschätzung der Menschen erarbeitete. Auch zu Torian baute er eine freundschaftliche Beziehung auf und erwies sich als aufrichtiger und treuer Gefährte.

Doch die sich grade entwickelnde Sympathie zwischen den beiden ehemaligen verfeindeten Gruppen wurde auf eine harte Probe gestellt, als der erbarmungslose Dschungel sie in eine Sackgasse führte und selbst die Orks ihre sonst zielsichere Orientierung verloren. Nachdem schließlich noch die Nahrungsvorräte zur Neige gingen, sank die Stimmung auf einen Tiefpunkt und die erschöpften Menschen suchten nach einem Schuldigen, um ihrer Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. So dauerte es nicht lange und einige begannen damit den Orks die Schuld an ihrer Misere zu geben und behaupteten, dass diese ihren Völkerzug absichtlich in eine tödliche Falle gelockt hätten.

Selbst Torian schaffte es nicht, seine Schützlinge zu beruhigen und sie begannen ihre Waffen gegen ihre orkischen Führer zu erheben. Ein Kampf wurde unausweichlich und er ging sogar soweit, dass einige Männer der Orks und Menschen während dieses Konfliktes ihre Leben lassen mussten.



Barthavos.png

Das Wunder des roten Widders

Gerade als Torian dachte, dass er die Kontrolle über seinen Völkerzug verloren hatte, geschah plötzlich etwas vollkommen Unerwartetes. Mitten in dem Kampfgetümmel erschien plötzlich ein großer, roter Widder zwischen den Bäumen des Urwaldes. Dieser schien von dem Geschehen vollkommen unbeeindruckt zu sein und näherte sich langsam und selbstsicher den kämpfenden Menschen und Orks.

Der Anblick des stattlichen und irgendwie magisch anmutenden Tieres, welches sich seelenruhig den Kämpfenden näherte, verschlug allen Anwesenden den Atem und sie hielten staunend inne, um es zu betrachten. Die Männer waren sehr verwundert, warum ein eigentlich bergbewohnendes Tier sich ihnen mitten im tiefsten Dschungel näherte, und waren verblüfft über sein feurig schimmerndes Fell.

Der Druide Gwion spürte gleich, dass kein gewöhnliches Tier vor ihnen stand und er trat vor es, um es mit einer ehrvollen Verbeugung zu begrüßen. Alle konnten sehen, dass der rote Widder sich daraufhin Gwion näherte und ihn mit seinen Hörnern an der Stirn berührte. Daraufhin erhob sich der alte Druide und gebot den Männern alle Kämpfe einzustellen, da dieses besonders Wesen hier sei, um sie in die Freiheit zu führen.

Torian schaffte es, alle dazu zu bringen, auf den weisen Mann zu hören und gemeinsam folgten sie dem mysteriösen Tier. Dieses führte sie tatsächlich hinaus aus ihrer Sackgasse und zu dem Rande des Fjalfori-Gebirges. Sie erreichten dessen Ausläufer auf der Höhe, wo sich heute die Stadt Iopos ganz in der Nähe befindet.



Gelobtes Land Barthavion

Der rote Widder führte sie hinauf auf einen höheren Berg zu einem gut gelegenen Aussichtspunkt. Dort verschlug es den Reisenden dem Atem, den ihnen bot sich ein hoffnungsvoller und lang ersehnter Anblick. Vor ihnen erstreckte sich ein weites Land, welches von einzelnen Gebirgszügen und fruchtbaren Ebenen durchzogen war. Sie sahen, dass sich all ihre Wünsche erfüllt hatten und sie ein Land gefunden hatten, in welchem sie ein freies und selbstbestimmtes Leben aufbauen konnten.

Während der Trupp bei dieser Aussicht in Träume über eine verheißungsvolle Zukunft versank, bemerkte Gwion, dass der rote Widder sich von der Gruppe entfernt und anscheinend seine Aufgabe vorerst erfüllt hatte.



Das Tor in den Bergen

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Torian führte seine Gruppe von optimistischen Reisenden durch das unbekannte Land und ihnen begegneten viele Wunder und sie staunten über den Frieden, welcher sich über den idyllischen Landstrich erstreckte. Der Menschenzug folgte den Ausläufern des großen Fjalfori-Gebirges bis sie auf die Berge von Throal stießen.

Am südlichen Rand dieses ganzjährig schneebedeckten Gebirgszuges stießen sie schließlich auf eine wunderschöne, grüne Ebene, welche von vielen frischen Bächen mit kristallklaren Quellwasser aus den Bergen durchzogen war. Die Gegend schien ideal für eine Siedlung zu sein und die erschöpften Reisenden beschlossen hier ein Lager zu errichten, von welchem sie die Gegend erkunden wollten.

Torian begab sich in Begleitung von seinem tapferen Freund Hafid auf erste Erkundungstouren und spähte den Rand der Berge aus. Dabei stießen sie plötzlich auf ein gigantisches Steintor, welches kunstvoll in den Felsen geschlagen worden war. Es war fest verschlossen und es schien so, als ob es keine Möglichkeit gäbe, es zu öffnen.

Torian zeigte seinem Druiden Gwion das Tor und dieser konnte sofort erkennen, dass es uralt zu sein schein. Er selbst kannte die Ruinen des alten Elbenreiches Veldun, die mindestens genauso alt anmuteten, wie dieses unbekannte Bauwerk. Gwion konnte jedoch nicht sagen, ob es von den Elben oder einer anderen alten und vergessenen Rasse stammte, riet Torian jedoch zur Vorsicht.

In den folgenden Tagen unternahmen die Menschen trotz der Warnung des Druidens einige neugierige Versuche, das geheimnisvolle Tor im Berg zu öffnen, jedoch schlugen all ihre Bemühungen fehl. Es ließ sich weder mit Gewalt öffnen, noch fand jemand einen versteckten Mechanismus, um sein Schloss zu überwinden. Irgendwann gaben die Menschen ratlos auf und setzen ihre Erkundungen fort.




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Die Rotbärte

Torians Lager erwies sich als sichere Zuflucht und die Menschen begannen sich in dem grünen Tal vor den malerischen Bergen langsam heimisch zu fühlen. Es herrschte Ruhe und bislang hatten sich weder Feinde noch Bedrohungen in dem fremden Land gezeigt. Torian hoffte, dass er seine Bestimmung nun erfüllt und seine Schützlingen in eine neue und freie Heimat geführt hatte.

Eines nachts schlugen jedoch die Wachen der jungen Siedlung Alarm und Torian musste erkennen, dass sein Lager von einer unbekannten Armee umstellt worden war. Er erkannte, dass es sich um kleine und schwer gerüstete Gestalten handelte, die große Kriegsäxte aus unbekannten Metallen bei sich führten. Im hellen Mondlicht konnten die Menschen erkennen, dass aus ihren glänzenden Helmen rote und lange Zöpfe hinabhingen.

Still und diszipliniert stand die unbekannte Truppe Torians verblüffter Gemeinschaft gegenüber, machte jedoch keine Anstalten anzugreifen. Stattdessen kam plötzlich einer von ihnen mit stattlichen Schritten auf sie zu, nahm seinen Helm von dem kleinen aber breiten Kopf und entblößte darunter ein strenges und grimmiges, aber hingegen auch gleichzeitig mild und gerecht wirkendes Gesicht mit einem langen, feuerroten Bart. Er erhob seinen Arm, deutete auf den menschlichen Helden und fragte etwas in einer unbekannten Sprache. Torian kam ebenfalls hervor und gab sich als Anführer der Gruppe zu erkennen.

Ein weiterer der kleinen und unbekannten Männer kam hinzu und begrüßte Torian zu seiner Überraschung in fließendem Balmarisch. Er fragte den weitgereisten Helden, was er und seine Leute im alten Barthavion, dem "Land des Übergangs" und "der neun Gebirge" zu suchen hätte. Die Region sei seit Urzeiten im Besitz der Fjalfori-Zwerge, welche auch als die Nordzwerge oder Rotbärte bekannt seien, und noch nie hatten Menschen sich zuvor hergewagt.

Der balmarisch sprechende Zwerg stellte dann seinen Anführer, den sagenumwobenen König Barulos, Herrscher der Rotbart-Zwerge und Hüter des Fjalfori-Gebirges, vor. Dieser war der Zwerg, der zuerst zu Torian gesprochen hatte und war wenig begeistert von den menschlichen Eindringlingen. Da die eigenbrötlerischen Zwerge den Kontakt zu den Oberflächenbewohnern für gewöhnlich ablehnten, fühlte er sich von den Fremdlingen, welche ohne zu Fragen vor dem Ausgang aus dem Zwergenreich gesiedelt hatten, mehr als gestört.

Torian gelang es mit der Geschichte über seine weite Reise und der Flucht vor Versklavung und Unterdrückung der Thyrner jedoch, das Interesse für seine tapfere Truppe zu wecken. Barulos hörte den Worten des Helden mit großer Anteilnahme zu und besonders als Torian den roten Widder erwähnte, füllte sich die grobe und ernste Miene des Zwergenkönigs mit Anerkennung und Wohlwollen.

Die Geschichte über den Mut und die Entschlossenheit von Torians Gemeinschaft hatte ihn tief beeindruckt, aber trotzdem wollte er keine Siedler im paradiesischem Barthavion dulden, wenn er nicht auch durch Taten von der Aufrichtigkeit der Menschen überzeugt war. Also stellte der König Torian eine Aufgabe, um seine wahren Absichten zu überprüfen.

Dafür musste Torian ein altes Heiligtum der Zwerge aufsuchen, welches von einem schrecklichen Ungeheuer bewacht wird. Wenn er es schafft, diesen Wächter zu besiegen, kann er den Tempel betreten und dort seine Aufrichtigkeit vor den Göttern beweisen. Das Heiligtum befand sich weit oben in den Throaler-Bergen und Torian wurde von seinen treuen Gefährten – dem listigen Hafid, dem weisen Druiden Gwion und dem zähen Ork Mo‘Okrugg begleitet, während die Zwerge es seiner Gemeinschaft erlaubten, solange in ihrem Lager zu bleiben, bis sich entschied, ob ihr Anführer seine Prüfung bestand.




Karte-Barthavos.png

Die Prüfung des Barthavos

Torian, Gwion, Hafid und Mo'Okrugg schlugen sich tapfer zu ihrem Ziel in den schneebedeckten Throaler-Bergen durch. Unterwegs mussten sie gegen wilde Bestien kämpfen und kamen an alten und verfluchten Orten vorbei, die sie mit Furcht und Schrecken erfüllten. Die Freunde hielten jedoch fest zusammen und schafften es gemeinsam, alle Gefahren zu bestehen.

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Sie kamen auch an vielen alten Schreinen der Zwerge vorbei und erfuhren einiges über ihre Götter, wie z.B. über den weisen Mybryn. Torians Gruppe fühlte große Ehrfurcht vor diesen uralten Gottheiten und brachte ihnen Opfer auf den fremden Altären dar.

Schließlich erreichten sie den uralten Zwergentempel und fanden dort ein grässliches Monster mit mehreren Köpfen und einer Haut, welche schillerte wie poliertes Metall. Torian und seine Freunde lieferten sich mit ihm einen langen Kampf, bei welchem der geschickte Hafid sein Leben lassen musste. Mit Gwions Zaubern und den mächtigen Schlägen vom Mo'Okrugg gelang es schließlich jedoch das Ungetüm abzulenken, so dass Torian ihm eine tiefe Wunde mit seinem Schwert zufügen konnte.

Das Monster schien besiegt und kauerte sich zum Sterben zusammen. Doch plötzlich begann dieses seine Gestalt zu ändern und verwandelte sich in den roten Widder, der Torians Gruppe nach Barthavion geführt hatte. Dieser stand auf, sah die beiden Helden mit milden Augen an und deutete Torian, ihm zu folgen.

Der Held tat wie ihm der rote Widder geheißen und das geheimnisvolle Tier führte ihn in das innere des Tempels. Dort offenbarte er ihn seinen Namen:

Barthavos !

Torian verstand schnell, dass dieses magische Wesen, welches in der Gestalt des roten Widders vor ihm stand, die Seele des Landes Barthavion verkörperte.

Er fiel vor dem magischen Tier auf die Knie und bat es untertänig darum, dass seine Gemeinschaft ein neues Leben in dessen wunderschönen Land führen dürfe. Der Widder ging auf Torian zu und berührte ihn mit einem seiner Hörner an der Stirn, wie er es auch damals im Dschungel bei Gwion tat. Torian hörte daraufhin die Stimme des Widders in seinem Kopf und vernahm sein Urteil:

Barthavos-2.png

Höre Torian, du Streiter der Freiheit und geliebter Held der Verzweifelten und Unterdrückten. Ich spüre, dass deine Seele rein und frei von böswilliger Absicht ist. Die Strapazen deines Volkes sollen deshalb enden und sie sollen in meinem grünen Tal vor dem Tor der Zwerge siedeln.

Barthavos heißt euch Willkommen im Land der Neun Gebirge!

Ich sage dir außerdem voraus, Torian, Sohn des Callum, dass dein Volk große und mächtige Städte gründen und viele Jahrhunderte bestehen wird. Es wird mutige Helden und Abenteurer hervorbringen und zu einer Zuflucht für alle werden, die nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit streben. Doch sollst du dir darüber bewusst sein, dass euer Leben in Barthavion nicht immer von der Ruhe und Harmonie geprägt sein wird, welche das unberührte Land heute noch verheißt. Die Zukunft hält große Herausforderungen für deine neue Gemeinschaft parat!

Barthavion wird in den folgenden Zeiten von vielen Übeln heimgesucht werden und auch euer alter Feind aus dem Westen wird nicht lange mit seiner Rache auf sich warten lassen. Eines Tages wird es sogar dazu kommen, dass sich in dem kleinen Landstrich der Zwerge das Schicksal von ganz Aloran entscheiden wird. Dann werden Helden aus Barthavion sich erheben und zu dem letzten Kampf gegen die Übel der Urzeit antreten.

Also, Torian, du thronloser König der freien Menschen, führe dein Volk zu Unabhängigkeit und Selbstbestimmung und du wirst das Beste in ihnen zum Vorschein bringen!

Dann wandte sich der Widder von ihm ab und deutete, dass der Held eine Strähne seines roten Fells als Zeichen für die Zwerge mitbringen solle. Torian schnitt vorsichtig einige der magischen Haare von Barthavos Körper und sah, dass diese ein leichtes Glühen umgab. Er dankte dem Widder, welcher sich daraufhin verabschiedete und zwischen den Berggipfeln verschwand.

Torian, Gwion und Mo'okrugg nahmen den Leichnam ihres gefallenen Freundes Hafid und trugen ihn zurück in das grüne Tal vor dem Tor der Zwerge. Dort bestatteten sie ihren Gefährten, der von allen mit großer Trauer beweint wurde.

Dann kam König Barulos aus seinem Berg zurück und empfing den zurückgekehrten Helden. Als dieser das rote Fell des Widders sah, lächelte er mild. Torian fiel jetzt erst auf, dass das magische Fell des Widders von einer verblüffend ähnlichen Farbe war, wie die Bärte der Fjalfori-Zwerge. König Barulos nahm die Fellsträhne entgegen und verkündete dann, dass sich das Land selbst dafür entschieden habe, Torians Gemeinschaft aufzunehmen und er dem mächtigen Barthavos nicht widersprechen werde. Also gestattete er es den Menschen, vor seinem Tor zu siedeln und fortan unterstützen die Zwerge die menschlichen Flüchtlinge bei der Gründung ihrer neuen Heimat.

Das Heiligtum des Bathavos existiert auch heute noch und jedes Mal, wenn im Kriegrat von Märkteburg ein neuer Heeresführer ausgerufen wird, gehört es zur festen Tradition, dass dieser eine Pilgerreise in die Throaler Berge unternimmt, um diesen Ort aufzusuchen und sich den Segen des Landes abzuholen. Der letzte Heeresfürst, der in Barthavos Tempel betete, war Sigurd von Troppau aus der Stadt Trosk im Jahr 351 i.J.P., bevor er gegen die thyrnischen Angreifer unter der Führung des Feldherrn Titus Curtius Aquila in die Schlacht zog.




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Gründung von Valkenburg

Torians Gemeinschaft wuchs und sie ernannten ihren Helden zu ihrem neuen König. Dieser regierte weise und verantwortungsvoll und opferte sich auf, um seinen Schützlingen zu dienen.

Gemeinsam errichteten sie einen großen Platz, welcher das Zentrum ihrer neuen Stadt werden sollte und direkt vor dem Tor von Throal lag, so dass die Zwerge sie jederzeit aufsuchen konnten. Dieser Platz ist heute der große Marktplatz von Valkenburg und er war auch namensgebend für die neu entstehende Stadt.

Auf diesem Marktplatz sollte jeder in Torians Volk die Chance zur freien Rede erhalten, damit kein wichtiges Anliegen ungehört und damit die Bedürfnisse der Menschen unberücksichtigt blieben. Die Bedeutung der Marktplätze wurde damit für ganz Barthavion zu einem wichtigen kulturellen Zentrum und entwickelte sich zu einem gleichberechtigten Ort des demokratischen Austausches. Torian schwor seinen Leuten, dass sie nie wieder unter Unterdrückung oder Herrschaftswillkür leiden müssen und dass ihre neue Stadt ein Symbol für Freiheit und Selbstbewusstsein werden solle.



Torians Tod

Das junge Valkenburg wuchs dank der Unterstützung der Zwerge zu einer blühenden Siedlung heran. Torian erwies sich als weiser Anführer und herrschte lange Jahre über sein Volk. Diese waren fleißig und voller Hoffnung auf eine große Zukunft. Die ehemaligen Sklaven des Imperiums und die Horde der wilden Dschungelorks hatte sich inzwischen zu einer eingeschworenen Gemeinschaft entwickelt, welche durch alle gemeinsam bestandenen Gefahren ihrer Anreise zu echten Freunden geworden waren.

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Eines Tages erreichte jedoch eine große Gruppe von weiteren Dschungelorks unter der Führung des Waldläufers Kratas Gruskugg die junge Stadt des Torians. Sie stellten den Helden und König zur Rede, da sie behaupteten, dass dieser für den Untergang ihrer Heimat verantwortlich wäre.

Torian erfuhr, dass die Thyrner seiner Gruppen einen Spion nachgeschickt hatten, um den Tod des Prokonsuls Docator und die verlorene Schlacht bei Gwynrann aufzuklären. Dieser war ihnen bis in den Dschungel gefolgt, verlor aber in dem grünen und unbekannten Dickicht ihre Spur.

Damit er nicht ohne Ergebnisse zu seinen Befehlshabern zurückkehren musste, versuchte er über die Mokrag Orks mehr über den Verbleib Torians in Erfahrung zu bringen. Diese hielten jedoch ihr Wort und blieben dem menschlichen Helden, der schließlich gemeinsam mit einer großen Gruppe ihrer eigenen Stammesbrüder unterwegs war, die Treue und schwiegen.

Nachdem alle Versuche der Thyrner, den großen Häuptling Ra'Ukrugg unter Druck zu setzen und den Aufenthaltsort des Helden Torians preis zu geben, ins Leere liefen eröffnete das Imperium einen Krieg auf die grünen Orks, der bis heute andauert.

Kratas beschuldigte nun also Torian, dass er an diesem Krieg schuld sei und deshalb nun Verantwortung übernehmen müsse. Er verlangte, dass die junge Stadt Valkenburg eine große Zahl von orkischen Frauen und Kindern aufnimmt, welche vor dem Krieg im Dschungel fliehen mussten und nun ohne Heimat waren.

Torian empfand die Forderung des Waldläufers als gerechtfertigt und gegen den Protest vieler seiner Untertanen, ließ er hunderte fremde Orks in der Stadt aufnehmen. Zuerst lebten diese sich gut ein, jedoch kam es immer mehr zu Spannungen durch die unterschiedlichen kulturellen Mentalitäten und es bildeten sich nach und nach verfeindete Lager.

Auch viele der Orks, die bereits mit Torian gemeinsam nach Barthavion kamen, standen nun vor der Wahl und die meisten schlugen sich auf die Seite ihrer Artgenossen. Nur Torian, der von beiden inzwischen verfeindeten Seiten immer noch gleichermaßen respektiert wurde, fand noch Wege, um zwischen ihnen zu Vermitteln und zu Schlichten.

Eines Tages gerieten die Parteien jedoch in einem Streit, nachdem es darum ging, dass der inzwischen alte und kinderlose Torian einen Nachfolger bestimmen sollte. Für die meisten Menschen war es nämlich ausgeschlossen, dass ein Ork ihr neuer Herrscher werden könnte, wodurch sich viele der Mokrags beleidigt fühlten, da sie sich nicht den menschlichen Sitten und Traditionen beugen wollten. Also kam es zum ersten Mal in der Stadt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Orks kämpften offen gegen Menschen.

Torian ertrug es nicht mit anzusehen, wie sein Traum von einer freien und gleichberechtigten Gemeinschaft in Blut zu ertrinken drohte. Also ging der alte König selbst mit seiner letzten Kraft in das Kampfgeschehen, um den Streitenden Einhalt zu gebieten.

Die versöhnlichen Worte Torians konnten jedoch niemanden der Kampfwütigen erreichen und er stellte sich schließlich selbstlos zwischen die Kämpfenden, wobei er tödlich verwundet wurde. Als alle sahen, dass ihr geliebter König blutend am Boden lag, legten sie wortlos ihre Waffen zu Boden. Torian bäumte sich noch einmal auf und rief:

Beendet den Streit um den Thron! Ihr seid freie Menschen und Orks und braucht keinen neuen Herrscher, sondern sollt gemeinsam und gleichberechtigt regieren!

Dann brach Torian zusammen und plötzlich tauchte ein riesiger, roter Widder zwischen den Häusern auf. Dieser lief, gehüllt in einem magischen Licht, direkt auf den sterbenden Torian zu und hob ihn behutsam mit seinen Hörnern auf seinen Rücken. Dann verschwand er gemeinsam mit dem alten König in die Tiefen der Sphären und die staunende Menge stand sprachlos vor dem Wunder des Barthavios.



Der Rat von Valkenburg

Die Bewohner von Valkenburg gehorchten den letzten Worten ihres verehrten Königs und sie gründeten unter der Anleitung des Druiden Gwion einen demokratischen Rat, in welchem sowohl Orks, als auch Menschen per Abstimmungen gemeinsam herrschten. Die Valkenburger waren fast einstimmig glücklich mit dieser Entwicklung, stärkte die gemeinsame Verantwortung für die Stadt sowohl ihr bürgerliches Selbstwertgefühl, als auch ihren Stolz, ein freier Mensch Barthavions zu sein.

Da niemand wusste, ob Torian wirklich tot oder nur entrückt war, errichteten die Valkenburger kein Grab für ihren ersten und letzten König, sondern erschufen eine riesige Statue, welche für alle Zeiten an dem selbstlosen Rebellen, Helden und Anführer erinnern soll. Einige behaupten auch, dass Torian immer noch lebt und nun in der Gefolgschaft der Schutzgötter als Ahnengott dient. So existieren zahlreiche Geschichten von Augenzeugen, die nach Torians Verschwinden gesehen haben wollen, wie der große Held auf dem Rücken des roten Widders in gleißendem Licht über das Himmelszelt reitet. Sternschnuppen werden in Barthavion deshalb auch als "Torianfährte" bezeichnet. Diese soll aufleuchten, wenn der entrückte König über Barthavions Firnament galoppiert und über sein Volk wachsam Ausschau hält.

Der Friede stellte sich in der Stadt also langsam wieder ein, jedoch gab es einige Orks, die sich nicht mit der Idee eines gemeinsamen Rates anfreunden konnten. Sie wollten ihren Traditionen treu bleiben und hatten bereits Kratas Gruskugg, der als Schützer der orkischen Flüchtlinge in Valkenburg geblieben war, zu ihrem neuen Häuptling gewählt. Bevor jedoch neuer Streit darüber entbrennen konnte, wandte der weise Gwion sich an die Zwerge und bat König Barulos um Rat.

Der Herrscher der Rotbärte erkannte, dass etwas geschehen musste, wenn der Friede unter den geflohenen Menschen und Orks gewahrt werden soll. Deshalb erlaubte er den Orks, dass sie eine Kolonie gründen dürfen und eine eigene Stadt nach ihren Vorstellungen aufbauen können.

Die Orks waren einverstanden und zogen aus, um die neue Stadt Kratara zu gründen. In den folgenden Generationen zogen noch weitere Bewohner aus dem immer weiter aufblühenden Valkenburg aus, um mit der Erlaubnis der Rotbärte weitere freie Städte in Barthavion zu gründen, welche alle ihre ganz eigene und unabhängige Kultur entwickelten und damit Torians Traum von einem selbstbewussten und unabhängigen Volk von freien Männern und Frauen verwirklichten.



Rezeption

Glaubwürdigkeit

In ganz Barthavion ist Torians ruhmreiche Reise ins Land der Zwerge und seine heldenhafte und selbstlose Natur unumstritten. Vielen Gelehrten und Interessierten der historischen Vergangenheit Alorans ist jedoch bewusst, dass die Überlieferung in ihren Details mit Sicherheit vielen Idealisierungen unterworfen wurde und - wie alle Mythen- über die Jahre sich eine ganz eigene Wahrheit erschloss. Jedoch stört sich daran meist nicht einmal der ansonsten hartnäckigste Kritiker, da allen Gelehrten in Barthavion bewusst ist, welch enorme Bedeutung die Geschichten über Torians Völkerzug für das kulturelle und moralische Selbstverständnis ihrer Heimat besitzen. Geäußerte Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit stoßen fast überall in Barthavion auf Unverständnis und Empörung und man misst der sinnstiftenden Wirkung dieser Sagen allgemein mehr Bedeutung zu, als allen gelehrsamen Bemühungen, um ihren Wahrheitsgehalt ans Tageslicht zu bringen.

So kam es im Jahr 153 i.J.P. zu einem Skandal, als ein eifriger Questor der Nemia namens Ronarian Gedulain ein schriftliches Werk verfasste, in welchen er die Vermutung aufstellte, dass der gealterte Torian seine Herrschaft nicht freiwillig abgab, sondern als Tyrann von seinen eigenen Leuten getötet wurde. Angeblich hatte der Questor in der Bibliothek von Throal alte Urkunden gefunden, welche diesen Umstand bezeugen sollen, jedoch wurde deren Echtheit nie bewiesen.

Auch von Seiten der barsavischen Orks wird manchmal Widerspruch zu den gängigen Varianten der Sage um Torian geäußert. Diese empfinden ihre Bedeutung in der Heldengeschichte häufig als zu geringgeschätzt oder empfinden sich als Nebendarsteller bei der Besiedlung von Barthavion entwertet. Deshalb wird in den orkischen Versionen der Gründungsmythen häufig die positive Rolle des Menschenfreundes Mo'Okrugg herabgesetzt und der traditionsbewusstere Kratas Gruskugg zum eigentlichen Helden Barthavions erhoben, da sich dieser mit seiner selbstständigen Stadtgründung und seiner Abkehr von Märkteburg, der letzten menschlichen Unterdrückung widersetzt habe.

Torian – Sohn des Lochost?

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Laut einer weiteren Sage von dem Barden Luras der Luftikus aus dem Jahr 102 i.J.P. war Torian nicht der leibliche Sohn von König Callum, sondern gilt als der Sohn des Gottes Lochost, welcher unter den balmarischen Sklaven noch mit dem Namen Lochoan bekannt war.


Nach dieser Geschichte soll Niana, die junge Ehefrau Callums, ihn gegen ihren Willen geheiratet haben. Sie litt unter seiner Herrschsucht und sehnte sich nach Freiheit, da er es ihr nicht gestattete die königlichen Hallen zu verlassen. Häufig sah sie deshalb aus dem kleinen Fenster ihres Gemaches heraus und sehnte sich nach einem anderen Leben.

Eines Tages sah sie einen flinken Falken am Himmel, der kunstvolle Kurven flog und dessen Gefieder hell im Sonnenlicht erstrahlte. Sie beobachtete das wendige Tier und beneidete es um die Tatsache, dass es überall dorthin fliegen konnte wohin es wollte.

In den folgenden Tagen beobachtete sie den Vogel noch häufig und erfreute sich jedes Mal an seinem unbefangenen Flug. An einem Nachmittag wurde sie dabei sehr müde und schlief ein. Sie träumte, dass der Falke zu ihrer Halle und durch das Fenster direkt in das Gemach der Königin flog. Dort verwandelte er sich in einen wunderschönen Jüngling, der gesprengte Fesseln an Händen und Füßen trug. Sie entbrannte sofort in Liebe zu dem göttlichen Unbekannten und gemeinsam verbrachten sie eine Nacht in inniger Leidenschaft.

Nach diesem Traum stellte Niana fest, dass sie schwanger war, obwohl Callum es in mehreren Jahren nicht geschafft hatte, ihr ein Kind zu schenken. Sie war sich sicher, dass nur der Falke aus ihrem Traum der Vater sein konnte und ließ Callum in dem Glauben, dass er endlich einen Erben aus seinem Geblüt erwartet. Dieses Kind war Torian.

Die Königin schwor, dass ihr Sohn niemals ähnliche Zwänge und Unfreiheit erleben sollte, wie sie es erlitten hatte und erzog den zukünftigen Helden deshalb zu einem starken und selbstbestimmten Freigeist.


Diese Geschichte ist für alle Anhänger des Lochost-Kultes ein wichtiger Bestandteil ihres religiösen Kanons. Deshalb ist es in Barthavion auch Brauch, dass am Fest des Lochost überall in den freien Städten und ihren Kolonien Schauspiele von den Gemeinschaften dieses Gottes ausgerichtet werden, welche den Völkerzug ins gelobte Land Barthavion nachspielen und dem Helden Torian und seinen Gefährten Gedenken.

Bekanntheit im Thyrnischem Imperium

In Thyrna und seinen vielen Provinzen besitzt die Geschichte von Torian und seinem Völkerzug nur einen geringen Bekanntheitsgrad. In den Geschichtsbüchern der Thyrner findet sich lediglich die Erwähnung eines Sklavenaufstandes in Meterien und die Niederlage des Docators bei der Schlacht von Gwyrann bei dessen Bekämpfung. Jedoch wird weder Torian, noch einer seiner Heldengefährten namentlich erwähnt und es ist immer nur die Rede von einer herrenlosen Sklavenmeute, welche in die Urwälder jenseits der zivilisierten Welt zog.

Jedoch gibt es unter den Sklaven in den östlichen Provinzen immer noch vereinzelt Sagen, die von Torian und seinen Gefährten handeln, welche zu beliebten Vorbildern für Rebellion, Freiheit und Unabhängigkeit wurden. Jedoch werden diese Geschichten von ihren Herren nur selten geduldet, da sie Widerspenstigkeit und Ungehorsam unter den Sklaven schüren würden.

In Triticum existieren außerdem noch einige Erzählungen über Torians Zeit als berühmter Gladiator. Man sagt, dass nie ein besserer Kämpfer in der Arena der Stadt gekämpft habe und dass die adeligen Damen der balmarischen Fürsten rege Bewunderinnen seiner Person waren.