Episode 20-01: Treffen in Märkteburg

Aus Aloran Kompendium
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Kap.20: Das Vermächtnis des Aequus


Episode 01: Treffen in Valkenburg

25./26. Loar 351 i.J.P.: Die Helden kommen mit einem Portal der Lichtträger in Valkenburg an und Octavia bekommt eine Einführung in ihr Amt als Gesandte des Drachen. Alte Freunde tauchen wieder auf und alle nehmen an einer Sitzung vom Bund des Lichtes teil.


25. Loar 351 i.J.P.

Im Lichtträgertempel

Im Lichtträgertempel von Freywall war Großmeister Arthas Lichtschlag besonders gut gelaunt, nachdem er erfahren hatte, dass Adarian heute abreisen würde. Er begrüßte die Helden freudig und gab auf ihren Wunsch ein Portal in Auftrag, wozu er kurz fortmusste. Dies dauerte einige Minuten und Lichtschlag lud die Helden währenddessen zu einem Mocca in dem Speiseraum des Tempels ein, wo sie warten konnten. Der Lichtträger, welcher das Archiv offenließ, brachte ihnen etwas bedröppelt das Getränk und wünschte Adarian noch eine gute Reise und viel Glück für die Abenteuer. Er selbst erwähnte nochmal, dass er wahrscheinlich noch Wochen mit der Inventur beschäftigt sein werde und es immer noch nicht fassen konnte, wie ihm ein so dummer Fehler unterlaufen und er die Archivtür offenlassen konnte.

Lichtschlag kehrte zurück und sagte, dass alles bereit ist. Bevor alle abreisten, wollte er jedoch mit Adarian unter vier Augen reden. Er sagte ihm, dass er als Held viel von ihm hält und auch weiß, was er für Barthavion getan hatte. Er legte ihm jedoch nahe, mit Archorbar in einer ruhigen Minute erneut über seine Mitgliedschaft bei den Lichtträgern zu sprechen. Er meinte, Barthavion braucht tapfere und mutige Helden wie Adarian, aber die Lichtträger brauchen disziplinierte und reine Männer, die dem Weltlichen entsagen müssen. Dann klopfte er ihm nochmal zum Abschied auf die Schulter und wünschte ihm alles Gute.

In der Haupthalle der Lichtträger hatte sich ein Portal in der Mitte über einem eingelassenen Symbol des Lichts geöffnet, dass von drei herumstehenden Lichtträgern durch Konzentration aufrecht gehalten wurde. Lichtschlag stellte sich hinzu und richtete seine Hände auf die Mitte, aus denen ein Lichtstrahl hervorschwall, der dem Portal anscheinend die letzte Aktivierung gab. Lichtschlag schickte nun alle durch und sagte, dass sie schon erwartet würden.

Gespräch mit Archorbar

In Valkenburg wurden die Helden von vier Lichtträgern begrüßt, welche das Portal geöffnet hatten. Außerdem stand Wolfhardt direkt vor dem Portal und begrüßte alle im Namen des Bundes des Lichtes. Er sagte ihnen, dass Archorbar bereits auf sie wartet und sich „hier“ in seiner Kammer im Tempel befindet. Während er sprach, wirkte Wolfhardt etwas nervös, zappelte herum und biss sich ungeduldig auf der Unterlippe herum. Es war recht leicht zu erkennen, dass Wolfhardt etwas verheimlicht und ganz aufgeregt war. Als er darauf angesprochen wurde, sagte er, dass es eine Überraschung gäbe und ein Gast von weit her angereist wäre, über den wir uns bestimmt freuen würden.

In Archorbars Kammer stand zuerst nur Rock. Er empfing sie freudig und beglückwünschte alle zu ihrem Erfolg in Freywall (vgl. Kap.19). Er sagte, dass der Vorfall in Freywall leider nicht der einzige war und auch in Valkenburg und Ankarz ebenfalls Angriffe durch die Schwarzmagier erfolgt waren.

1. In Ankarz war ein Übergriff aus Parlainth erfolgt und jemand hatte Dämonen aus der verseuchten Stadt in die umliegenden Ortschaften gescheucht, welche für etliche Tote gesorgt hatten, aber zum Glück von einer Gruppe von Helden aufgehalten werden konnte.

2. In Valkenburg kam es ebenfalls zu einem Angriff mit einem Drachen. Ein dämonischer Reiter – vermutlich einer der Herren des Raumes selbst – erschien mit einem anderen Drachen, einen Knochendrachen, über der Stadt und konnte durch kein Kriegsluftschiff aufgehalten werden. Er richtete große Schäden bei der Flotte an und flog dann direkt auf das Tor von Barthador zu, wo der Herr des Raumes mit seinem gigantischen Schwert, welches aus dem grünen Erz des Verijgorn gefertigt zu sein schien, das Wappen vom Tor zum Zwergenreich schlug und es zum Teil zum Einsturz brachte. Archorbar deutete aus dem Fenster und die Helden konnten das Tor sehen, welches oben zusammengestürzt war und kein Wappen mehr trug. Die Moral war seitdem in Valkenburg sehr gesunken und Angst breitete sich überall aus.

Wiedersehen mit alten Freunden

Archorbar sagte, dass dies erstmal genug an Neuigkeiten sind und es noch sehr viel Zeit zum Austauschen geben würde. Die Helden sollten ihre Fragen und Gedanken gut behalten, da das Treffen mit dem Bund des Lichtes bald stattfinden werde. Vorerst wollte er jedoch jemanden hereinbitten, der den Bund ebenfalls unterstützen werde und extra aus Tyrna dazu angereist ist. Er sagte, dass wir ihn alle kennen würden und besonders Octavia sich freuen werde ihn wiederzusehen. Wolfhardt hüpfte bei den Worten schon unruhig hin und her und rieb sich vor Spannung die Hände. Er ging dann auf Archorbars Zeichen schließlich hinaus und kam mit jemanden hinein, der eine lange thyrnische Robe und einen Stab aus Mithril und Oricalcum mit einem Drachenkopf an der Spitze trug: Iustus Trebatius.

Iustus Trebatius

Dieser wandte sich zuerst Octavia einzeln zu und begrüßte sie, indem er sich ganz tief vor ihr niederkniete und sie offiziell und tyrnisch ansprach:

Ave Draconis, Gesandte Ardera! Mein Freund Flavius Vitreus Elatus lässt euch die besten Grüße übermitteln. Ich stehe ganz zu Euren Diensten!

Iustus wartete dann ab, bis Octavia ihm ein Zeichen gab, dass er sich wieder erheben konnte, und wandte sich dann wieder allen zu und begann zu sprechen. Er sagte:

Salvete, ich freue mich euch wiederzusehen. Auch euch lässt Senator Elatus seine besten Grüße übermitteln.

Er erklärte dann, dass er nach Valkenburg kam, um den Rat des Lichtes zu unterstützen und damit er seine Astralfallen, wie die Helden sie bereits aus Travar kennen und welche er Octavia in Trutz schicken ließ, weiter testen kann, da sie eine große Hilfe im Kampf gegen Dämonen sein können. Er versicherte außerdem, dass er aus eigenen Motiven angereist war und nicht im Dienst des Senates oder des Kaisers nach Valkenburg kam, sondern seine Hilfe selbst angeboten habe und ihm Elatus diese Forschungsreise finanziell ermöglicht hatte, weshalb auch die Magierakademie von Tyrna einverstanden war. Er schwor, dass er nur die Bekämpfung des Bundes von Utukk‘Xul als Ziel betrachtete und er der Gesandten des Drachens dienen möchte.

Augustus Octavius

Während dies alles gesagt wurde, kam von hinten leise eine weitere Person hineingeschlichen, welche allerdings nur von Henk bemerkt wurde. Die Person trug eine Kapuze und ging leise von hinten auf Octavia zu. Diese hatte die Person noch nicht bemerkt und sie berührte Octavia vorsichtig von hinten an der Schulter. Als Octavia sich umdrehte, nahm die Person die Kapuze ab und Octavia sah, dass es Augustus war, der sie sofort wortlos in den Arm nahm und sie still längere Zeit ganz fest an sich drückte und sie anscheinend gar nicht mehr loslassen wollte. Wolfhardt klatschte dabei aufgeregt in die Hände, kicherte wie ein kleines Kind und rief: „ÜBERRASCHUNG!“ Dann erklärte Augustus Octavia, dass dies Wolfhardts Idee war und er hoffte, dass sie sich nicht allzu überrumpelt fühlte. Octavia war jedoch nur überglücklich, dass sie ihren Bruder endlich wieder hatte. Man konnte schnell merken, dass Wolfhardt sich zu einem Fan von Augustus entwickelt hat und ihm kaum von der Seite wich und unglaublich von ihm beeindruckt ist.

Allen fiel schnell auf, dass Augustus sich inzwischen verändert hatte und bei genauerem Hinsehen etwas mitgenommen und müde aussah. Er war dünner geworden, wirkte jedoch nicht schwach dadurch. Seine Haare trug er etwas länger und nicht mehr ganz so militärisch kurz wie früher. Er hatte Augenringe und sah inzwischen einige Jahre älter aus, als er eigentlich war. Sehr ungewöhnlich war, dass er keine offizielle tyrnische Kleidung trug, sondern in sehr schlichter und neutraler, aber trotzdem sehr hochwertiger Kleidung erschien. Zwar besaß er ein tyrnisches Schwert, aber sonst trug er keine offiziellen Symbole des Imperiums.

Dann wandte sich Augustus den anderen zu. Zuerst begrüßte er Adarian mit einem militärischen Handschlag und klopfe ihm auf die Schulter. Er sagte, dass er sich freute, dass Adarian schon seit so langer Zeit treu an der Seite seiner Schwester kämpfte und er froh war, dass sie sich immer noch auf ihn verlassen konnte. Dann wandte er sich an Henk und begrüßte ihn mit einem lockereren Handschlag, musterte ihn kurz nachdenklich und sagte ihm, dass er sich sehr verändert hatte, seit er ihn das letzte Mal in Parlainthium Novum sah und er irgendwie jünger wirkte. Henk erwiderte daraufhin lachend, dass er sich auch freut und dass Augustus hingegen irgendwie älter wirke. Dann ging er zu Kenji und machte eine tiefe Verbeugung vor ihm. Er sagte ihm, dass er sich besonders freute, ihn wiederzusehen, da ihn sein Gesicht an die guten alten Zeiten in Kronstadt erinnerte und er zu den wenigen Freunden der Familie zählen würde, die ihm und Octavia aus der Vergangenheit geblieben waren. Auch Kenji freute sich und erzählte von dem Tag, als er Augustus zum ersten Mal in der Villa des Aequus gesehen habe.

Das Testament des Aequus

Nachdem Augustus begrüßt wurde, ergriff Archorbar das Wort und sagte, dass es einen wichtigen Grund gibt, warum die beiden Thyrner nach Barthavion kamen. Er blickt zu Augustus, der ein Pergament aus seiner Tasche holte und es Octavia wortlos übergab. Es war das Testament von Aequus und Octavia wurde vom Kaiser zur rechtmäßigen Erbin des Besitzes und der Residenz in Kronstadt ernannt. Auf Nachfrage, warum Augustus nicht der Erbe war, deutete er kurz an, dass ihm dieses Recht nicht mehr zusteht und er sagte, dass er später erklären würde, warum dies so war. Für Menschenkenner wurde hier sehr deutlich, dass Augustus dieses Thema wohl sehr unangenehm war. Daher lenkte er davon ab, indem er gleich weitersprach und erzählte, dass es gerade sehr wichtig wäre, in die alte Bibliothek zurückzukehren, da dort Wissen verborgen läge, welches entscheidend für den Krieg gegen den dunklen Bund sein würde.

Augustus erläuterte, dass in Tyrna bereits ein Streit im Senat darüber ausgebrochen war, ob man Barthavion beim Kampf gegen den Bund von Utukk‘Xul unterstützen sollte, da viele den Bund als ein Resultat der Plagen und damit als ein Problem von Barthavion sähen. Da in Tyrna noch sehr viele Menschen davon ausgingen, dass die Plage eine Strafe der Götter für die Bewohner von Barthavion war, wobei sie sich auf eine alte Legende der Elben bezogen, wollten sie nicht helfen, da sie meinten, dass Barthavion selbst verantwortlich für die Situation war. Viele gehen davon aus, dass die dunkle Bruderschaft deshalb auch nie eine Gefahr für Tyrna werden könnte, da die Menschen dort mit mehr Anstand und den Göttern gefälliger leben und den Zorn der Götter nicht auf sich gelenkt hätten. Augustus betonte, dass die Frage nach dem Ursprung der Plage schon lange ein Streitthema bei der Situation mit Barthavion war und deshalb sein Vater nach dem Ursprung forschte, da er Beweise dafür fand, dass die Thyrner selbst mit ihrem Angriff auf Valkenburg und ihrem Portalzauber Auslöser für die erste Plage waren. Würde man dies endlich beweisen können, würde Tyrna sich in einer Schuld befinden, welches sie aus Ehre dazu verpflichten würde, Barthavion in seinem Kampf bedingungslos zu unterstützen. Deshalb besteht er darauf, dass Octavia nach Kronstadt reist, um ihr Erbe anzutreten und damit sie die Beweise aus der Bibliothek holen und nach Valkenburg zu dem tyrnischen Botschaftern bringen kann, die sich zurzeit noch in den Verhandlungen mit dem Kriegsrat befanden. Iustus war bereits über die Arbeit von Aequus informiert und befähigt, die Forschungsarbeiten auszuwerten.

Archorbar fügte hinzu, dass die Hilfe von Tyrna absolut notwendig war, da der Feind so stark ist, dass Barthavion keine Chance haben wird. Deshalb unterstützte er diesen Plan und bat die Helden sich nach Kronstadt zu begeben, sobald das Treffen des Lichtes und die Gespräche mit dem Kriegsrat vorüber waren. Außerdem sagte er, dass der Kriegsrat bereits nach einem Termin suchte, um mit dem Helden zu sprechen. Wenn dies geschähe, sollten die Helden ihre Pläne ansprechen und den Zwergenkönig bitten, dass die Abstimmung über den gemeinsamen Krieg gegen den Bund von Utukk‘Xul so lange aufgeschoben wird, bis die Beweise aus Kronstadt eintreffen. Archorbar erklärte, dass die Situation zurzeit sehr gespannt war und nicht nur die tyrnischen Botschafter einer Zusammenarbeit skeptisch gegenüberstanden, sondern auch einige Anführer im barthavischen Kriegsrat. Da der Zwergenkönig jedoch auf der Seite der Helden war, wird er den Ratsmitgliedern die Relevanz der Thyrner noch bewusstmachen können. Über die tyrnischen Botschafter sollten die Helden sich von Augustus und Iustus informieren lassen, da sie viel Wissen über sie besaßen. Da die Verhandlungen sehr zäh liefen und es noch Tage oder sogar Wochen dauern könnte, bis überhaupt erstmal der Friedensvertrag ausgehandelt würde, standen die Chancen ganz gut, dass die Abstimmungen über ein Kriegsbündnis gegen den Bund von Utukk‘Xul sich noch lange hinauszögerten.

Der Feldherr von Sabaoth

Noch stand die Befürchtung im Raum, dass es sich bei Sabaoths Feldherrn um Augustus handeln könnte. Doch dieser versicherte sofort, dass es unmöglich sein kann, da er nie wieder auf Sabaoths Lügen hereinfallen würde. Dabei konnten alle eine stahlharte Entschlossenheit in seinem Blick bemerken und sehen, wie er seine Hände dabei zu Fäusten ballte. Augustus versuchte dann schnell, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Auch Archorbar betonte, dass er es für unwahrscheinlich hält, dass Sabaoth es auf Augustus abgesehen hat. Dieser müsste sich ja freiwillig unterwerfen, denn als willenloser Untoter hätte er keinen Wert für Sabaoth als Feldherr, falls er versuchen würde, ihn zu töten und wiederzuerwecken.

Archorbar wies außerdem darauf hin, dass in Barthavion niemand etwas von Augustus Vergangenheit wusste und auch nicht wissen sollte. Allein das Wort „Principus Mortis“ - Augustus blickte bei diesem Wort beschämt zu Boden - würde bei vielen noch Angst und Schrecken auslösen und es wäre besser, wenn alle denken, dass dieser Feldherr Geschichte war, was ja auch stimmte. Augustus nickte daraufhin bestätigend.

Archorbar berichtete schließlich, was der Bund des Lichtes über den Feldherrn herausbekommen hatte. Darrow hatte berichtet, dass Sabaoth seit einiger Zeit nach einem alten Feldherrn der Elben aus der Vorzeit von Uselias forschen ließ. Dieser habe einst die Seite gewechselt, um dem Verijgorn zu dienen und habe in seinem Namen während der Urplage für enorme Zerstörung in dem Gebiet von Aloran gesorgt, in welchem sich heute auch Barthavion befindet. Da Sabaoth auch wie besessen an seinen Wiedererweckungszaubern arbeitete, ging Darrow davon aus, dass er diesen mythischen Feldherrn wiederbeleben will, damit er ihm als oberster Feldherr für seinen Angriff auf Barthavion dient. Archorbar sagte, dass er sich bereits in Nachforschungen über diesen urzeitlichen Feldherrn befindet und uns mehr sagen kann, sobald die Elben aus Galad Sidh eine Nachricht zurücksenden.

Über einen Ort namens L'yreh gab es bis jetzt noch keine Informationen und auch Darrow konnte nichts dazu sagen. Er werde aber persönlich noch weitere Recherchen anstellen, erklärte Archorbar. Es gäbe aber dank Darrow noch viele neue Erkenntnisse über den Bund von Utukk‘Xul und er stellte diese gerade in einer Mappe zusammen, um sie den Mitgliedern des Bundes des Lichtes zukommen zu lassen. Jedoch sollten sich die Helden nun zuerst zurückziehen und sich auf die Gespräche mit den tyrnischen Botschaftern vorbereiten, da die Unterstützung Thyrnas von entscheidender Bedeutung sein wird, wenn der Krieg mit der dunklen Bruderschaft ausbricht. Augustus und Iustus könnten ihnen genaueres über die Botschafter erzählen. Alle müssten nun versuchen den gemeinsamen Feind im Auge zu behalten und eine Zusammenarbeit zwischen dem barthavischem Kriegsrat und den tyrnischen Botschaftern zu erreichen.

Ein Lichtträger kam herein und teilte ihnen mit, dass Besucher die „Gesandte Ardera und ihre Gefährten“ sprechen möchten und in der Haupthalle warteten. Archorbar erklärte, er werde nun das Treffen vorbereiten und Wolfhardt vorbeischicken, sobald alle Termine geregelt wurden. Dann wandte er sich noch kurz an alle und ermahnte sie, nicht zu unterschätzen, welch wichtige Rolle Octavia nun als Gesandte des Drachens spielen werde, und er bat sie sich dessen bewusst zu sein. Dann ging er, ohne dass jemand großartig antworten konnte, und wandte sich an Adarian. Er bat, dass Adarian ihn am Abend noch einmal besuchen kommen sollte, da er mit ihm persönlich sprechen möchte.

Treffen mit Gaia Tarratia

Gaia Tarratia mit ihren drei Adeptinnen

In der Haupthalle stand die Drachenpriesterin Gaia Tarratia mit ihren drei kindlichen Adeptinnen, die trotz ihres jungen Alters einen Ausdruck wie erwachsene, ernste Frauen besitzen. Gaia begrüßte Octavia offiziell und mit Hochachtung und auch die Mädchen verbeugten sich vor ihr und hauchten ein „Ave Draconis, Gesandte Ardera!“ aus. Dann hob Gaia ihren Drachenstab empor und sagte zu der gesamten Gruppe:

Ich grüße euch, tapfere Helden, in Namen unseres großen Drachens, unserem göttlichen Kaiser und Vater unseres Imperiums, dem erhabenen Imperator und dem einzigen wahren Erben des weißen Drachen Theranios - Lucius Gavius Asellio Draco!

Daraufhin verbeugten sich alle Drachenpriesterinnen erneut und auch die kleinen wiederholten im Chor:

Wir grüßen euch, tapfere Helden!

Sie nahm die Helden, Augustus und Iustus anschließend zu einem Gespräch zur Seite und die Lichtträger brachten sie dazu in einen separaten Besprechungsraum.

Die Priesterin offenbarte den Helden nun, welche große Berühmtheit sie bereits im Imperium erlangt hatten. Nachdem der Krieg beendet wurde, wollte das ganze Volk mehr über die Umstände erfahren und auch über den Bund von Utukk‘Xul und die Gesandte des Drachens, die sich von einer Volksverräterin zu einer beliebten Figur in zahlreichen Geschichten verwandelt hatte. Auch die tragische Geschichte um den Tod ihrer Familie, das Exil ihres Bruders und das Leid, welches sie durch den Verräter Spurius Iunius erfahren musste, hatte viele Menschen sehr berührt und sie fieberten regelrecht mit dem Schicksal der jungen Heldin mit, die allen Widerständen in einem dämonenverseuchten und barbarischen Land trotzte. Octavia wird von vielen als eine Auserwählte der Götter verehrt.

Gaia erzählte, dass die Geschichten von Octavia, ihren Abenteuern und der Drachenträne in aller Munde waren und dass sie vielen Menschen im gesamten Imperium Hoffnung gaben, dass die Gefahr in Barthavion gebannt werden könnte. Auch für Octavias Gefährten sprachen die Menschen in Tyrna Gebete aus und interessierten sich für die heldenhaften Barbaren. Gaia entschuldigte sich bei den Helden, als sie diesen Begriff benutzte, und betonte, dass sie es nicht abwertend meinte.

Octavias Beliebtheit ist in der Bevölkerung also sehr groß, jedoch gäbe es unter den Senatoren einige Politiker, die ihr misstrauisch gegenüberstehen. Sie zweifelen an der Gefahr des Bundes von Utukk‘Xul für das Imperium und auch daran, dass Octavia einem göttlichen Auftrag folgte. Einige von ihnen bezogen sich auf eine alte Elbenlegende, welche sagte, dass das uralte Grauen in Barthavion nicht ohne Grund immer wieder ausbrach und die Menschen es durch ihr Verhalten heraufbeschworen haben. Diese Senatoren behaupteten, dass Tyrna sich nicht einmischen sollte, wenn es sich um eine Strafe der Götter handelte. Außerdem war bis jetzt kein Fall im Imperium selbst bekannt geworden, hinter dem der Bund von Utukk‘Xul offiziell steckte und so glaubten sie, dass Tyrna sicher vor Dämonen war und nur Thyrner in Barthavion bis jetzt verdorben wurden.

Da Gaia jedoch nicht daran glaubte, dass die Barthaver durch moralische Verfehlungen selbst schuld an den Plagen waren, fand sie es sehr wichtig, dass die Gefahr bekämpft wird, bevor sie das Imperium erreicht. Sie erklärte, dass diese Frage nach dem Ursprung der Plage gerade zu einer großen Spaltung im Senat führte und dass selbst unter den Drachenpriesterinnen verschiedene Meinungen darüber existierten. Leider hatte sie auch keine Beweise, sagte aber ihre volle Unterstützung zu, wenn es darum ginge, welche aus Kronstadt zu beschaffen. Sie betonte auch, dass der Rat vorher nicht abstimmen dürfe, und sie ebenfalls alles tun werde, um die letzte Abstimmung zu vertagen, bis die Beweise da sind.

Deshalb war es auch wichtig, wie Octavia sich nun vor den Botschaftern präsentierte, denn ihr Auftreten konnte vielleicht das Urteil der Botschafter auch mit beeinflussen. Dann klatschte sie kurz in die Hände und plötzlich kam von draußen ein Bediensteter herein, der einen weißen Kasten aus Elfenbein trug, der mit einem goldenen Drachen verziert war. Er verbeugte sich stumm vor Octavia und überreichte ihr den Kasten. Gaia sagte, dass Octavia diesen in einem Nebenraum öffnen sollte und schickte sie gemeinsam mit ihren drei Adeptinnen hinaus. Octavia zog sich mit Hilfe der Mädchen um und war kurz fort. Sie kam dann mit einem neuen Gewand zurück. Dieses ist lang und weiß und ähnelt dem von Gaia. Octavia bekam einen Halsschmuck aus Mithril, der mit Gold verziert ist und von einem Drachen und tanzenden Flammen geschmückt ist und einen langen, roten Umhang.

Gaia erklärte, dass dies Octavias offizielles Gewandt als Gesandte ist und sie es tragen sollte, solange sie in Valkenburg und an den Verhandlungen beteiligt war. Sie betonte, dass die Botschafter Octavia genau ins Visier nehmen werden und dass es nicht schaden könne, wenn sie sich von ihrer besten Seite zeigt. Gaia selber blieb ebenfalls noch in der Stadt und sie war im Tempel des Alethon über die Questoren erreichbar, falls jemand Rat oder Hilfe benötigte.

Der große Platz vom Tor von Barthador

Auf dem Weg vom Lichtträgertempel zum Gasthaus sah man, dass das Zwergenviertel mit dem großen Platz und dem Tor nach Barthador inzwischen abgesichert war und Zwergenwachen patrouillieren. Am Rande des Platzes stand eine wütende Menge von Menschen, die immer wieder schrien, dass die Botschafter nach Hause gehen sollten und dass Barthavion keine Thyrner mehr sehen wolle. Man hört laut „Haut ab!“, „Verpisst euch auf eure Insel!“, „Wir brauchen euch nicht!“ etc. Vor dem großen, zerstörten Tor lagen Blumen und einige Questoren standen betend davor und baten das Licht um Hilfe und Hoffnung für Barthavion.

Henk und Adarian gelang es schließlich die Meute zu beruhigen und sie dazu zu bringen, nach Hause zu gehen.

Ankunft in der „Roten Erde“

In der Roten Erde freuten sich alle die Helden wiederzusehen und der Gastwirt tischte ein großes Mahl für die Königsretter auf. Augustus und Iustus waren ebenfalls in dem Gasthaus untergekommen und nun war Zeit um sich zu unterhalten und etwas über die Botschafter zu erfahren.

Augustus und Iustus berichteten, was sie über die Botschafter wussten. Sie fassten zusammen, dass drei Botschafter mit ihnen angereist waren, die verschiedene Positionen des Senates vertraten.

1. „Ancus Aponius Fiderian“, der mit Barthavion gemeinsam gegen den Bund von Utukk‘Xul kämpfen möchte und sich der Gefahr für ganz Aloran bewusst ist.

2. „Gaius Prudius Consideratus“, der sich noch unentschlossen zeigt und daran zweifelt, dass der Bund von Utukk‘Xul Thyrnas Problem ist.

3. „Marcus Sibilus Diffido“, der den Bund von Utukk‘Xul anscheinend für eine Ausrede der Barthaver hält, um sich vor dem Krieg zu drücken.

Bei den Verhandlungen werden sie zu einem einheitlichen Entschluss kommen müssen, wenn es um den gemeinsamen Krieg gegen den Bund von Utukk‘Xul geht. Die Verhandlungen liefen zurzeit schleppend und nur einer der Botschafter sah die Notwendigkeit für eine Zusammenarbeit. Beim Essen enthüllten die Beiden noch weitere Details über die Botschafter, welche ihnen auf ihrer langen Anreise zu Ohren gekommen waren.

Geschenke aus Tyrna

Augustus ging nach dem Essen kurz auf sein Zimmer. Während seiner Abwesenheit erzählte Iustus den Helden vertraulich, dass Augustus sehr viel durchgemacht habe und nach seinem Exil ziemlich am Ende war. Außerdem wurde er vom Kaiser verbannt, da das tyrnische Gesetz ihn als Deserteur und Mörder eines Vorgesetzten eigentlich nur die Todesstrafe geblieben wäre. Zusätzlich hatte Augustus die gesamte Schuld für die vorgetäuschte Entführung und den Tod von Octavia und dem Dämon an ihrer Hochzeit auf sich genommen. Das Urteil des Kaisers war dementsprechend ein sehr gnädiges, da viele Senatoren nach seinem Tod schrien. Nun besitzt er keine Rechte mehr in Tyrna, darf nicht erben, nicht heiraten und seine Nachkommen würden nicht mehr als Thyrner gelten. Iustus erklärte, dass Augustus dies alles sehr unangenehm sei und die Helden ihn nicht unbedingt darauf ansprechen sollten, da ihn dies nur unnötig quälen würde.

Augustus kam schließlich mit einem großen Geschenkkorb zurück, den er Octavia überreichte. Im Inneren befanden sich einige Geschenke aus der Heimat von Octavias Großmutter, Tante und ihrer Cousine Silvia, die inzwischen mit einem bekannten Senator verheiratet ist und den Tod ihres Vaters Silvius Insidiae schon lange überwunden hatte. Octavia bekam z.B. seltenes Gebäck aus schneeweißem Mehl, Süßigkeiten aus leuchtend-bunten, kandierten Früchten und Honig, die Octavia in ihrer Kindheit geliebt hatte etc. oder andere exotische Köstlichkeiten aus der Heimat, die in Barthavion fast unbekannt sind. Außerdem hatte ihre Großmutter darauf bestanden, dass Octavia wieder mit dem Lyraspiel anfängt, da sie ihr damals immer so gern zugehört hatte. Augustus hatte zwar versucht der alten Frau bewusst zu machen, dass Octavia keine Zeit zum Musizieren haben würde, aber sie hatte darauf bestanden, dass er ihr eine kleine, traditionelle Lyra aus der Heimat mitbrachte und Octavia wenigstens zur Entspannung hin und wieder darauf spielte. Augustus erzählte auch, wie stolz der Rest der Familie auf Octavia war und dass sie mit ihren Gebeten und Wünschen bei ihr waren.

Augustus übergab Adarian nun auch das Paket von Inanis, welches er ebenfalls aus seinem Zimmer mitgebracht hatte. Er erklärte Adarian, dass dies ein Geschenk von Salvius Tuscus war und er gestand ihm, dass er es zuerst nicht mitbringen wollte, da die beiden nicht im beste Verhältnis zueinander standen und schon lange nicht mehr miteinander geredet hätten. Da Salvius ihn aber fast schon darum angebettelt und anscheinend einen Narren an Adarian gefressen hatte, ließ er sich schließlich dazu breitschlagen, den Brief zu überbringen. Augustus warnte Adarian, dass Salvius zwar ein sehr einnehmendes Wesen besitzt und er auch aus eigener Erfahrung wusste, dass man sich mit ihm auf Feiern in einem hohen Maße amüsieren konnte, dass sich Adarian aber niemals auf Salvius verlassen sollte, da dieser Narziss sich für keinen Menschen außer sich selbst interessiert.

Das Paket von Inanis enthielt einen eleganten Kasten aus einer Adarian unbekannten, rötlichen Holzart und eine kleine Schriftrolle, die mit einem Wachssigel verschlossen war. Beides war mit einer roten Schleife dekorativ umwickelt. Die Schriftrolle schien ganz leicht parfümiert zu sein. Im Kästchen lag auf einem roten Samtkissen gebettet eine kleine Bronze-Statuette in der klassischen Haltung des Bellicus, jedoch mit dem Kopf von Adarian. In Tyrna war es Brauch, dass die Männer ihren Genius als eine kleine Statuette darstellen. Häufig besaßen die Köpfe dabei realistische Portraitzüge, der Körper und die Pose waren meist dem traditionellen Götterkanon nachempfunden und rein idealisiert. Diese Statuetten tragen die Männer als eine Art Talisman immer bei sich und er dient ihnen beim Gebet als Vermittler zu den Göttern oder als Schutzgeist im Kampf und Folgegeist auf Reisen.

Adarian ließ den Brief von Inanis zunächst von Henk übersetzen, welcher ihn aber an Kenji weitergab, welcher ihn dann letztlich laut am Tisch vortrug. Adarian wurde dabei an einigen Stellen leicht rot, was aufmerksamen Beobachtern nicht verborgenblieb.

Gemellus Autronius

Gemellus Autronius

Nach einiger Zeit kam ein junger, arrogant wirkender Thyrner, vielleicht um die 12-13 Jahre alt, herein. In seinem Alter stand er vermutlich kurz vor seinem Kriegsdienst. Er wurde von zwei privaten Sklaven-Leibwachen aus dem Imperium begleitet. Einer davon ist ein gewöhnlicher Al-Dahgar, der andere ist so dunkelschwarz, wie man es sonst noch nie in Barthavion gesehen hat. Von dem gebildeten Iustus erfahren die Helden später, dass dieser Leibwächter von einem fremden Kontinent namens „Nigor“ stammt. Dieser soll noch weit im Osten hinter Ishtur liegen und man sagt, dass er nicht nur schwarze Menschen beheimatet, sondern auch er soll auch die Heimat aller Orks sein.

Gemellus begrüßte Octavia mit „Ave Draconis, meine Gesandte!“ und verbeugte sich kurz. Er blickte kurz nach hinten und der Ishtur trat vor, verbeugte sich vor allen Helden und begann auf Barthavisch zu sprechen:

Dies ist Gemellus Autronius, Sohn des ehrenwerten Senators Publius Autronius Tardo!

Dann tritt er wieder zurück und Gemellus verbeugte sich in die Runde und sagt kurz: „Salvete!“ Er begann auf Thyrnisch zu sprechen und wandte sich an Octavia. Sein Übersetzer übersetzte vor allen für Adarian das Ganze ins Barthavische. Er sagte, dass er schon viel über sie gehört habe und er ihre Geschichten mit großem Interesse verfolgen würde. Er würde deshalb gern wissen, ob die „Glutgeborene“ oder die „Flammentochter“, wie man sie überall nennt, tatsächlich eines Tages die weißen Drachen nach Aloran zurückbringen würde und ihren Geist wiederbeleben könnte?


Hier fehlt noch Octavias Antwort


Bei seiner zweiten Frage druckste Gemellus ein wenig herum. Er stammelte schließlich, dass er ein Gerücht gehört habe, nach dem Octavia von Geburt an ein „Halbdrache“ und die leibliche Tochter des verstorbenen Kaisers Pacator sei, der sie zeugte, obwohl er durch seine Verschmelzung mit Theranios unfruchtbar war. Neugierig erwartete er ihre Antwort.


Hier fehlt noch Octavias Antwort


Dann musterte er Adarian und erwähnte, dass man in Tyrna behauptet, dass er größer als ein Troll sei und dass er deshalb gerade etwas enttäuscht ist, dass er höchstens die Größe eines durchschnittlichen Tuaither habe. Gemellus wollte aber wissen, wie Adarian mit seinen übermenschlichen Kräften es ganz allein geschafft hatte, die Stadt Loderis einzunehmen. Er hörte sich Adarians Geschichte dazu zunächst neugierig an. Als Adarian aber nicht etwas log und die Geschichte aufbauschte oder spektakulär erzählte, verlor Gemellus schnell das Interesse und wandte sich Henk zu.

Er sprach Henk an und meinte, dass er bestimmt stolz sein müsse, es so weit gebracht zu haben, schließlich dürften nicht viel Freigelassene an der Seite von Helden reisen. Gemellus wollte auch wissen, ob Henk nun auch den Beinamen „Libertus“ angenommen hätte, wie es für Freigelassene im Imperium üblich ist, und ob dies nun die richtige Anrede für ihn sei. Gemellus gab sich dabei naiv und neugierig und wahrte vollkommen die Etikette. Henk bemerkte aber, dass Gemellus subtil herumstichelte und sich über ihn lustig machte.

Gemellus sprach mit Kenji nicht, sondern begrüßte ihn nur höflich. Vielleicht wollte er einen Erzquestor nicht verärgern, weil er genau wusste, dass er dann furchtbaren Ärger mit den Botschaftern bekommen würde.

Plötzlich kam der Gastwirt an und hatte eine sehr demütige Haltung, verbeugte sich ganz tief vor Gemellus und wendete sich dann an seinen Dolmetscher. Er sagte:

Entschuldigt bitte! Das Bad für den jungen Herrn ist nun bereitet. Diesmal haben wir einige Eimer Wasser von Hand aufgekocht, die Temperatur sollte ihm also nun zusagen. Es tut uns sehr leid, dass unsere Wasserversorgung seinen Ansprüchen nicht genügen konnte!

Gemellus verabschiedete sich daraufhin mit der Bemerkung, dass sein Bad diesmal hoffentlich nicht wieder nur lauwarm wäre. Das fließende Wasser aus den Leitungen hätte für ihn nicht annähernd die gewohnte Wärme, wie er es aus Tyrna kenne. Dann stöhnte er weiter und beschwerte sich, dass die Betten auf seinem Zimmer ebenfalls so furchtbar kratzig waren. Augustus und Iustus fragte Gemellus noch, ob ihre Zimmer auch in einem so desolaten Zustand wären. Augustus und Iustus sahen sich fragend an, zuckten mit den Schultern und verneinten dann. Sie wären mit dem Gasthaus und ihren Zimmern sehr zufrieden, betonten die beiden. Der Junge seufzte nur und ging. Im Fortgehen sagte er zu seiner Leibwache noch:

Das beste Gasthaus in Stadt? Das ich nicht lache… Ein Schweinestall ist das!

Kaum war Gemellus verschwunden, erzählte Augustus, dass dieser Junge der Geliebte und Schüler von dem Botschafter Fiderian war. Seit einiger Zeit war in Tyrna die alte Form der Knabenliebe wieder in Mode gekommen, die unter Pacator verboten war, und viele Jünglinge suchten inzwischen wieder Aufstiegschancen durch ältere Gönner. Diese Verbindungen beruhten für gewöhnlich auf Freiwilligkeit und der junge Gemellus hatte den alten Botschafter ziemlich um den Finger gewickelt. Wenn man dem Getratsche von Botschafter Diffido über Fiderian, welches dieser auf der gemeinsamen Reise nach Barthavion ständig ungefragt von sich gab, Glauben schenkt, dann sollte sogar seine Frau und seine heimliche Geliebte, die wiederum die Frau eines anderen bekannten Senators ist, bereits eifersüchtig auf den Knaben sein. Fiderian hingegen ging davon aus, dass Diffido nur aus politischem Kalkül über seinen Liebling schlecht redete und er den moralischen Botschafter Consideratus gegen ihn aufbringen wollte. Dieser lehnte den Brauch der Knabenliebe streng ab und als strenger Moralist wollte er am liebsten strenge Sittengesetze in Tyrna erlassen, da seiner Meinung nach der Anstand und die Tugenden in der Hauptstadt inzwischen mit Füßen getreten wurden. Während der Reise nach Barthavion hatte sich Gemellus als ein ungezogener und unverschämter Bengel präsentiert und Augustus merkte abschließend noch an, dass er ihn immer ein wenig an den überheblichen Salvius von früher erinnerte, woraufhin Iustus ihm zustimmte.

Kenjis Bitte an Augustus

Nach dem Essen bat Kenji Augustus um ein Gespräch unter vier Augen. Er wies Augustus darauf hin, dass beide die gleiche Schwachstelle besitzen würden, nämlich Octavia. Kenji wollte wissen, ob sich Augustus darüber bewusst ist, dass einmal etwas Schlimmes passieren könnte in Bezug auf Octavia. Kenji wollte sicherstellen, dass Augustus dann wüsste, wie er damit umzugehen hätte. Dieser Gespräch stellte einen deutlichen Wandel in der Beziehung der beiden Männer dar. Kenji offenbarte, dass er lange Zeit während der Reise in den Norden fest damit rechnete, für Octavia sein Leben zu geben. Er versuchte, Augustus begreiflich zu machen, dass er die unbedingte Bereitschaft dazu hoch schätzte, aber man diese nicht mit dem Egoismus verwechselns durfte, unbedingt einen sinnlosen Märtyrertod sterben zu wollen.

Augustus erwiderte darauf, dass er verstehe, was der Questor damit sagen wollte. Er habe im Exil eine schwere Phase durchgemacht, aber sich entschieden, auch für Octavia leben zu wollen. Trotzdem habe er entschieden, nie wieder für die Schwarzmagier arbeiten zu wollen, unter keinen Umständen. Daher sei die Entscheidung, sollten diese ihn eines Tages mit Octavia erpressen wollen, klar. Kenji glaubt, Augustus wüsste seit diesem Gespräch von seinen tiefen Gefühlen für dessen Schwester. Doch es scheint, als betrachte Augustus den Questor eher als einen wiedergewonnenen Bruder, weswegen ihm die ohnehin undenkbare Verbindung eines Ishtur zu einer Thyrnerin wohl gar nicht ernsthaft in den Sinn kommt und eher einer Schwärmerei gleicht.

Nachmittagsaktivitäten

Anschließend verabschiedete sich Iustus. Er wollte zur Magierakademie von Valkenburg gehen, wo man ihm netterweise Unterstützung angeboten habe, die er zum Bauen seiner Astral-Instrumente benötigte. Er wünschte allen noch einen schönen Tag und sagte, dass man ihn in der Akademie finden kann. Henk sprach ihn schnell noch an und fragte Iustus, ob er sich einmal seine neue Tätowierung ansehen und untersuchen könne, und Iustus bestellte Henk für den Abend zu sich, um mehr Zeit für ihn zu haben.

Am späten Nachmittag kam Wolfhardt ins Gasthaus und hatte ein Pergament in der Hand, welches er auf den Tisch legte und vor allen ausbreitete. Er meinte, dass die ersten Termine für die Versammlung des Bund des Lichts feststünden.

(26. Loar 351 i.J.P. Vormittag):

1. Hartmut Milles berichtet über Werham Glairn

2. Ataragar Hammerright stellt die neusten Mitglieder vor


Gemeinsames Mittagsmahl der Mitglieder


(26. Loar 351 i.J.P. Nachmittag):

1. Verlesung des Briefes von Gerbert und Nira

2. Pläne und Ziele

Wolfhardt war ganz aufgeregt und berichtete noch, dass der Kriegsrat die Helden ebenfalls bald sehen wollte und sie sich bei ihnen melden würden. Zurzeit wären sie jedoch noch mit den tyrnischen Botschaftern und den Verhandlungen beschäftigt.

Die Botschafter

Die Botschafter (v.l.) Marcus Sibilus Diffido, Gaius Prudius Consideratus und Ancus Aponius Fiderian mit Gemellus

Gegen Abend kehrten die Botschafter ins Gasthaus zurück und wandten sich sofort an Octavia und die Helden, welche noch im Gasthaus saßen. Als sie das Gasthaus betraten, befanden sie sich durchgängig in hitzigen Diskussionen, aber ihre Gespräche brachen sofort ab, sobald sie Octavia sahen. Einer ihrer Gefolgsleute eilte schnell nach vorne und dieser stellte die Botschafter mit Nennung des Namens ihrer Väter der Reihe nach vor, wobei sich die Botschafter bei der Nennung ihres Namens jeweils verbeugten:

Dies sind die ehrenwerten Legaten und Botschafter unseres erhabenen Drachens und Imperators Lucius Gavius Asellio Draco! Zuerst der ehrenwerte Senator Ancus Aponius Fiderian, Sohn des Konsuls, Feldherrn und Krieghelden Titus Aponius Fiderian! Dann der ehrenwerte Senator Gaius Prudius Consideratus, ehemaliger Magus Astrorum und Sohn des Konsul Lucius Prudius Sidereo! Und schließlich der ehrenwerte Senator Marcus Sibilus Diffido, Sohn des Senators Quintus Sibilus Praeda!

Sie begrüßten Octavia überschwänglich und voller Achtung mit „Ave Draconis, Gesandte Ardera!“ und Handkuss und betonten, welch bedeutende, religiöse Person sie durch ihre Heldentaten geworden war, und dass sie derzeit bestimmt die bekannteste Frau Tyrnas wäre. Das Volk würde einfach die tragischen Geschichten über sie und ihren Bruder lieben. Außerdem beglückwünschten sie Octavia für ihre Erfolge in Travar und rühmten ihre Heldentaten. Auch die anderen Helden wurden von ihnen freundlich begrüßt.

Fiderian zeigte sich besonders freundlich gegenüber Octavia und erzählte ihr, dass ihr ehemaliger Gatte und derzeitiger Verbündeter Elatus einst bei ihm das politische Handwerk gelernt und er seine ersten Schritte im Senat begleitet hatte und er gleich erkannte, dass Flavius ein sehr geschickter Rhetoriker war. Fiderian offenbarte Octavia auch, dass er ebenfalls ein Unterstützer der Arbeit ihres Vaters gewesen wäre und sich damals beim Kaiser dafür einsetzte, dass die Botschafter überhaupt nach Barthavion kamen, um an der Plage zu forschen.

Gemellus stand mittlerweile an der Seite von Fiderian und versuchte einen anständigen Eindruck zu hinterlassen. Jedoch konnte man schnell bemerken, dass er eher gelangweilt und arrogant wirkte und dies auch nicht wirklich verbergen konnte. Solange die Männer redeten, wusste er jedoch, dass er den Mund zu halten hatte. Hin und wieder warf er besonders Henk abwertende Blicke zu.

Die Botschafter wollten politischen Themen aus dem Weg gehen, denn es würde bald noch genug Zeit geben, um über diese Themen zu sprechen und außerhalb der Ratsverhandlungen könnten sie auch keine Stellung beziehen. Sie stellten vielmehr Fragen, die sich um die Gesandte drehten. Sie wollten etwas über ihre Reise in den Norden erfahren und fragten, ob sie die Drachenträne sehen dürfte. Octavia holte sie hervor und jeder Botschafter durfte sie einmal anfassen und in seiner Hand halten. Sie wollten wissen, ob Uselias' Seele tatsächlich in dem Artefakt schlummerte, so wie es die Drachenpriesterinnen behaupten und wie mächtig es denn nun wirklich war. Außerdem wollten sie wissen, ob Octavias magische Fähigkeiten mit dem Artefakt in Bezug stehen und ob es tatsächlich der „Odem der weißen Drachen“ ist, den sie als Magie durch sich wirkte.

Die Botschafter erwähnten, dass sie die Helden noch bei dem offiziellen Treffen mit dem Kriegsrat sehen würden und verabschiedeten sich dann höflich. Beim Weggehen hörte man sie fast sofort wieder weiter diskutieren und man konnte beiläufig hören, dass es anscheinend Probleme mit Graltik und Kratas gab.

Adarians Gespräch mit Archorbar

Großmeister Archorbar

Nach dem Abendbrot hatte Adarian das Gefühl, dass es nun Zeit war Rock aufzusuchen, und brach zum Lichträgertempel auf. Großmeister Archorbar dankte Adarian dafür, dass er die Mitgliedschaft bei den Lichtträgern angenommen hat, da er Trutz damit vor einer Katastrophe bewahrt habe. Jedoch betonte er auch, dass Adarian mit vollem Herzen hinter dem Orden stehen muss, wenn er wirklich vorhabe, sich dem Licht zu verschreiben. Archorbar erzählte Adarian von einem Brief von Großmeister Lichtschlag aus Freywall, worin er alles über seine Dienstzeit dort erfahren hat. Adarian blickte schuldbewusst zu Boden und Rock sprach Adarian auf Foxi an und fragte ihn nach seinen Empfindungen für dieses Mädchen.

Archorbar wies Adarian ernst darauf hin, dass es keine leichte Entscheidung ist, ob man Lichtträger sein will oder nicht, und er riet Adarian ausgiebig über seine Entscheidung nachzudenken. Dazu überreichte er ihm einen steinernen Fokus, welcher ein leichtes, magisches Licht verströmt und ein Siegel des Lichtes eingraviert hat. Den Fokus sollte Adarian zum Meditieren nutzen, wenn er sich bereit fühle, seine Entscheidung zu treffen. Rock blickte Adarian tief in die Augen und versicherte ihm, dass er jede seiner Entscheidungen akzeptiert, obwohl er sich natürlich freuen würde, wenn Adarian den Weg des Lichtes einschlüge, da dieser ihm bei seinen Abenteuern auch helfen kann. Falls Adarian sich gegen die Mitgliedschaft entscheiden sollte, versicherte ihm Archorbar, dass er dafür sorge, dass Adarian auf eine ehrenvolle Art aus dem Orden austreten könne ohne sein Gesicht zu verlieren. Dann entließ er Adarian ins Gasthaus.

26. Loar 351 i.J.P.

Frühstück mit dem Prinzen

Die Botschafter brachen ganz früh zu den Verhandlungen auf und verließen ohne zu frühstücken das Gasthaus. Wolfhardt ließ für die Helden ein großes Frühstück vorbereiten und weckte sie zeitig, damit alle pünktlich zum Treffen erscheinen können. Isgar Wintras, der Prinz von Ankarz, speiste mit ihnen und sie unterhielten sich über das bevorstehende Treffen.

Das Treffen des Lichtes - Vormittag

Beim Treffen vom Bund des Lichtes waren alte Bekannte anwesend, aber auch neue Gesichter waren zu erblicken. Einige fremde Abenteurer, welche sich anscheinend kannten, saßen in der Runde. Sie waren ein Ritter, ein Elementarmagier mit runder Kugel auf seinem Stab, eine junge und hübsche Questorin der Hylea und ein edler Waldläufer oder Jäger. Ansonsten waren schon Hartmut Milles und der „Buchhalter“ Selmard Gending anwesend. Wolfhardt wies den Helden und dem Prinzen ihre Plätze zu und übernahm eifrig die Organisation. Er hatte sogar an etwas zu trinken gedacht. Vorne standen schon die Großmeister Archorbar, Hammerright und Hilligenhain, welche darauf warteten, dass alle einen Platz hatten, und dann im Namen des Lichtes das Treffen eröffneten.

Als erstes sprach Archorbar und hieß alle willkommen. Er lobte die Erfolge der Helden in Freywall und freute sich, dass sie alle lebendig und unversehrt wieder da sind. Alle Anwesenden klatschten und sprachen den Helden ihre Anerkennung aus. Dann gab Archorbar das Wort an Wolfhardt ab, der erneut und sehr stolz die Themen und die Punkte der heutigen Sitzung verlas und schließlich das Wort an Hartmut Milles weitergab, um zu Punkt eins überzugehen.

Hartmut Milles stellte seinen Bericht über Werham Glairn vor und berichtete über die Herkunft und Kindheit des Dämonologen aus Ulnim. Er hatte dazu auch die Akten der Lichtträger durchgesehen und alle möglichen Fälle aufgelistet, welche mit Werham Glairn in Verbindung stehe könnten. Archorbar fügte hinzu, dass er von Darrow gehört habe, dass Glairn einer der stärksten Konkurrenten von Sabaoth in dem Bund von Utukk‘Xul gewesen sei und dass dieser durch dessen Tod nun wahrscheinlich an Einfluss gewonnen habe.

Wolfhardt bat Ataragar Hammerright den dritten Punkt vorzutragen und über die Rekrutierungen zu berichten. Hammerright verbeugte sich erneut vor der Runde und bevor er sprach, begrüßte er alle mit dem Spruch:

„Möge das Licht des Alethons uns Wahrheit und Einsicht bescheren!“

Dann berichtete er davon, dass der Bund seit dem Aufruf des Zwergenkönigs eine Schwemme von Bewerbungen erhielt. Eigentlich sei dies erfreulich, nur stellte sich schnell heraus, dass es sich dabei vor allem um ruhmbegierige Abenteuer oder auch einfache Bauern und Bürger handelte, die dachten, dass sie durch den Krieg Ansehen erlangen können. Viele davon waren naive, junge Männer, die kaum eine Vorstellung davon besaßen, gegen welchen Feind wir überhaupt kämpfen und auch sonst in Friedenszeiten geboren wurden und kaum oder keine Kampferfahrung besitzen. Die meisten von ihnen hatten sich bereits bei den Lichtträgern beworben, wo sie jedoch wegen ihrer mangelnden Fähigkeiten abgelehnt wurden. Einige waren deshalb auf die Idee gekommen, den Bund des Lichtes als ein Auffangbecken zu betrachten, in welchem alle unterkämen, die bei den Lichtträgern abgelehnt wurden. Hätte man aber alle aufgenommen, dann hätten man nun eine große Schar von Zivilisten, die eher den Schutz des Bundes benötigen, als im Kampf hilfreich zu sein.

Aus diesen Gründen hatte Ataragar eine Eignungsprüfung eingeführt, die zum einen den Geist der Bewerber auf seine Stärke, aber auch den Körper auf seine Kampferfahrung erprobte. Da der Großangriff der Schwarzmagier - laut den Informationen der Helden - in einigen Monaten stattfinden wird, gab es auch nur wenig Zeit, neue Kämpfer auszubilden. Diejenigen, welche die Prüfungen jedoch bestehen und bereits bestanden haben, werden umgehend zu Egeil nach Trutz geschickt, wo dieser sich bereits hingebungsvoll um deren Ausbildung bemühte. Auch einige der alten Mitglieder waren bereits dort, um ihre Kampfkunst zu verbessern. Dann dankt Ataragar allen für ihre Aufmerksamkeit und erklärte, dass er vorerst in der Gegend bleiben und die Rekrutierung übernehmen werde.

Anschließend stellte Ataragar die neuen Mitglieder vor und nannte dazu zuerst Welger Butt, Fridde Stibbon und Rugbert aus Scol, welche die neue Aufnahmeprüfung bestanden hatten und nun bei Egeil am Trainieren waren. Der Rinderhirte Helmut Winnermann war durch die Prüfung gefallen und wieder nach Hause geschickt worden. Ataragar stellte danach namentlich die vier unbekannten Helden als eine gemeinsame Abenteurergruppe bestehend aus dem Ritter Elbrecht von Altlay, der Hylea-Questorin Danu Gwenlian, dem Elementarist Shafir al'Alam und dem elfische Jäger Lorion Eibensaat vor, wobei sich der jeweils genannte kurz erhob und sich vor der Runde verbeugte. Dann erwähnte er auch die Unterstützung aus Tyrna und begrüßte den „Magus Astrorum Iustus Trebatius“ und „Octavias Bruder Augustus Octavius“ im Bund. Er dankte ihnen für die weite Reise, die sie auf sich genommen haben, um zu helfen.

Nachdem Ataragar gefragt hat, ob jemand von den Neuen ein Anliegen vortragen möchte, stand zuerst Elbrich auf und berichtet davon, wie sie im Dürdis-Wald bei dem alte Elbenheiligtum Minno-Fela auf Adepten einer dunklen Bruderschaft stießen und es von den dämonischen Invasoren säuberten. Dabei fanden sie auf einige seltsame Siegelringe, welche sie am Erdfest den Lichtträgern in Ankarz zeigten. Diese identifizierten sie als Ringe des Bundes von Utukk‘Xul und berichteten den Abenteurern über den dunklen Kult. Als dann nach dem Lochostfest Dämonenhorden von Parlainth aus das Land verwüsteten, drängten die vier den Ansturm zurück und retten die Einwohner von Bruntingen. Archorbar lud sie danach zum Bund des Lichtes ein.

Dann stand auch noch Iustus auf und erzählte, dass er bereits seit langen vermutete, dass ein geheimes Netzwerk von Schwarzmagiern auf ganz Aloran operierte und auch im Imperium zu einem Problem wird. Er berichtete von seinen Erfahrungen in Balmar und den dunklen Kultisten, die von einflussreichen Personen und sogar dem Statthalter geschützt wurden (s. Entdeckung eines dunklen Kultes). Dann erzählte er, wie er mit Elatus in Travar zum ersten Mal an der Seite der Helden einen offenen Kampf gegen Mordem Blandera austrug und dort sehen musste, wie stark und hinterhältig der Feind ist. Iustus betonte, dass es in Tyrna noch viele Menschen gibt, die an der Bedrohung durch den Bund von Utukk‘Xul zweifeln, dass er aber nach allem, was er erlebt hat, nun all seine Fähigkeiten und sein Leben dafür einsetzen wird, dass sie zur Strecke gebracht werden und deshalb auch dem Bund des Lichtes dienen möchte.

Augustus, der kurz von Hammeright als „Octavias Bruder“ vorgestellt wurde, blieb sitzen und behielt seine Geschichte über den Bund für sich. Es gab auch niemanden, der ihn dazu aufforderte, etwas zu sagen. Menschenkenner konnten auch erahnen, dass es ihm wahrscheinlich sehr unangenehm wäre, seine Geschichte vor allen zu erzählen.

Mittagessen

Dann war Pause und Wolfhardt hatte ein großes Mittagessen vorbereitet. Jetzt war Zeit, sich mit den neuen Helden zu unterhalten und diese waren auch neugierig auf die Helden und wollten unbedingt einiges über sie wissen und löcherten sie mit Fragen. Sie berichten aber auch davon, wie sie sich kennengelernt und zusammengefunden hatten (vgl. Abenteuer im Dürdis-Wald, Suche nach Minno-Fela, Auf Wanderschaft, Reisezeit).

Das Treffen des Lichtes - Nachmittag

Brief von Gerbert und Nira

Wolfhardt eröffnete den zweiten Teil der Sitzung und erwähnte, dass nun ein sehr unerfreulicher Teil käme, weswegen er auch erst nach dem Essen vorgetragen werden sollte. Er bat dann Archorbar nach vorn, welcher eine kleine, zerknüllte Notiz dem Buchhalter reichte, welcher sie dann öffnete und langsam und ernst den Brief von Gerbert und Nira vortrug. Anschließend reichte er den Brief herum, damit ihn nochmal jeder selbst lesen und sich bewusstmachen konnte. Die Nachricht traf die Anwesenden schwer und war für viele wie ein Schock. Archorbar betonte abschließend, wie wichtig jetzt das Bündnis mit Tyrna sein werde und das alle Hoffnung nun auf der Vernunft der Botschafter läge und auf den Beweisen, die hoffentlich in Kronstadt noch existierten.

Dann rief Wolfhardt zum nächsten Punkt auf und bat Archorbar über die Pläne und Ziele vom Bund des Lichtes zu reden. Archorbar erklärte, dass er hier in Valkenburg bleiben muss, da er in der Hauptstadt am meisten gebraucht werde. Außerdem werde er den Kriegsrat und die Botschafter im Auge behalten. Dann verkündete Archorbar den Anwesenden, dass die Helden gemeinsam mit ihren tyrnischen Freunden aufbrechen werden, um Beweise zu besorgen, welche die Botschafter überzeugen können, dass Tyrna und Barthavion zusammen gegen den Bund von Utukk‘Xul kämpfen müssen.

Daraufhin erhob sich der Prinz von Ankarz und erklärte, dass die meisten Kriegsfürsten von Barthavion bereit wären, ein Bündnis mit den Thyrnern zu riskieren, es aber noch sehr viele Annäherungsprobleme, Vorurteile und Ängste sowohl bei ihnen, als auch bei den Botschaftern gäbe. Isgar versicherte, dass er alles daransetzen werde, dass die Abstimmungen noch solange vertagt werden, bis die Beweise aus Kronstadt eingetroffen sind. Er erwähnte schließlich, dass der Kriegsrat die Helden voraussichtlich erst in zwei Tagen empfangen kann und besonders die Problematik um Kratas und Kronstadt zur Zeit alles aufhalten würde. Leider werde es noch dauern, bis die Gespräche auf den dunkeln Kult zu sprechen kämen. Der Prinz ging auch davon aus, dass der Zwergenkönig bestimmt offene Ohren für das Anliegen der Helden haben und er die Abstimmungen aufschieben werde, wenn er von den möglichen Beweisen höre.

Elbrecht erhob sich dann und berichtet davon, dass er und seine Gefährten als nächstes erneut in die Dürdiswälder aufbrechen werden um sicherzustellen, dass die Kultisten nicht nach Minno-Fela zurückgekehrt waren.

Damit war das Treffen beendet und Archorbar legte den Helden nahe sich einige Tage Ruhe zu gönnen und sich ausruhen, bevor sie nach Kronstadt aufbrachen und mit dem Rat sprachen. Er ging davon aus, dass zurzeit nicht mit neuen Angriffen der Bruderschaft zu rechnen wären, und betonte, dass die Lichtträger ihre Sicherheitsvorkehrungen in allen Städten Barthavions enorm verstärkt haben. Außerdem wies er darauf hin, dass Kronstadt keine Lichtträger und auch kein Portal besäßen und dort zurzeit eine Krisenstimmung herrscht, da die Stadt gerade um ihre Unabhängigkeit kämpft und sich von Tyrna lossagen möchte. Deshalb würde es niemals möglich sein, vor dem Treffen mit dem Kriegsrat schnell die Beweise zu holen. Aber es wäre wichtig, dass die Mitglieder des Kriegsrates so schnell wie möglich von diesen Beweisen erfuhren.

Abschließend kündigte Archorbar an, dass der Bericht des Erlerig Darrow fast verschriftlicht war und den Helden bald zum Lesen überreicht würde.

Nach dem Treffen

Da nach dem Treffen alle Erschöpft waren und niemand mehr etwas unternehmen wollte, gingen die Helden alle früh ins Bett. Anscheinend hatten Iustus und Augustus auch noch etwas zu zweit zu besprechen, denn sie entschuldigten sich deshalb früh und zogen sich auf Iustus Zimmer zurück. Adarian begab sich mit dem Meditationsfokus, welchen er von Archorbar bekommen hatte, auf sein Zimmer und versuchte in der Nacht, mit seiner Hilfe Klarheit über seine Lichtträgerzugehörigkeit zu bekommen.


Fortsetzung: Episode 20-01b: Adarians Meditation des Lichtes