Uselias
| Uselias | |
|---|---|
| Name | Uselias |
| Titel | Herr Utepions |
| Gesinnung | ... |
| geboren | Goldenes Zeitalter |
| Heimat | Celestia (Utepion) |
| Rasse | Theleten |
Uselias ist eine zentrale, tragische Figur der eborischen Mythologie, insbesondere im als „Ewiges Schauspiel“ bekannten Schöpfungswerk des Dichters Caldus Auranius Nasor. Er ist bekannt für seine entscheidende Rolle im Übergang vom Goldenen Zeitalter zum katastrophalen Schwarzen Zeitalter und sein letztendliches Opfer, das den Äonenkrieg beendete.
Uselias wird als der mächtigste und weiseste aller Theleten beschrieben, einer Gruppe himmlischer Boten unter der Herrschaft von Celestes, dem Herrn der Höhen.
Uselias Seele wurde von den Helden aus ihrem Kerker im hohen Norden befreit, zusammengesetz und existiert seitdem in einem Phylakterium genannt die Drachenträne.
Inhaltsverzeichnis
Rolle im Goldenen Zeitalter: Intrige und Sündenfall
Das Goldene Zeitalter unter der Regentschaft von Celestes war von einer "lähmenden Utopie" geprägt, die Essentia (die irdische Welt) in einer "erstarrten Fülle" hielt. Der eigensinnige Phanon, Herr der Magie, der das kosmische Gleichgewicht wiederherstellen wollte, entwarf einen komplexen Plan, um Abyssos, den Herrn des Abgrunds, aus seinem Gefängnis in Geas Wunde (E.S. 2.24) zu befreien.
Phanons Manipulation und der Schlüssel
Phanon übergab Uselias den geheimnisvollen Schlüssel (E.S. 3.15), mit dem einst das Siegel über Geas Narbe (E.S. 2.26) erschaffen worden war, das Abyssos und seine Gemahlin Onoa, die Herrin der Finsternis, festhielt. Der wahre Zweck des Schlüssels blieb Uselias verborgen. Stattdessen sprach Phanon von einem Geheimnis, das ungeahnte Wahrheiten über Celestes verborgene Herrschaft ans Licht bringen würde.
Diese subtile Form der Manipulation weckte in Uselias nicht nur eine fatale Neugier (E.S. 3.16), sondern auch einen Hauch von Zweifel an der unerschütterlichen Ordnung seines Schöpfers Celestes. Phanon verlagerte damit die Verantwortung für die kommenden Ereignisse auf den Theleten.
Die Öffnung der Unterwelt
Getrieben von einer Wissbegier, die "über jede Hemmung triumphierte", ignorierte Uselias das Gebot Celestes und begab sich heimlich in die verbotene Region von Essentia. Dort fand er die gewaltige Narbe im Leib der Gea und das Siegel, dessen Schloss zu Phanons Schlüssel passte.
Uselias brach das uralte Siegel und öffnete damit unabsichtlich das Gefängnis des Abyssos, was das Schwarze Zeitalter einleitete (E.S. 3.17). Die "unüberlegte Tat" des Theleten, der durch sein Streben nach Wissen die hermetische Ordnung Celestes infrage stellte, beendete das Goldene Zeitalter und setzte einen kosmischen Umbruch in Gang.
Rolle im Schwarzen Zeitalter: Reue und Opfer
Nach dem Freisetzen der Höllengötter floh Uselias, gequält von tief empfundener Schuld und Reue. Seine Geschichte im Schwarzen Zeitalter ist eine von Sühne und dem vergeblichen Versuch, die von ihm verursachte Katastrophe abzuwenden.
Alethons Richtspruch
Noch vor der finalen Eskalation des Äonenkrieges beichtete Uselias seinem Herrn Celestes und stellte sich dem Gericht von Alethon, dem Herrn der Gerechtigkeit. Alethon, der die Verstrickung Uselias' in Phanons kosmisches Schachspiel erkannte, zeigte Erbarmen. Dennoch wurde Uselias nicht vollständig freigesprochen.
Als Sühne für sein eigenmächtiges Handeln erhielt er den Auftrag, fortan Phanons Zeichen aufmerksam zu beobachten und ihn, sollte sich eine Gelegenheit bieten, zur Beendigung des zerstörerischen Äonenkrieges zu ersuchen (E.S. 4.35).
Der Schrei der Verzweiflung
Während die göttliche Schlacht wütete, erlangte Uselias die bittere Erkenntnis, dass Gea unter den katastrophalen Auswirkungen des Konflikts am Rande der Zerstörung stand. Angetrieben von der Dringlichkeit, die Welt zu retten, versuchte er, seinen göttlichen Auftrag zu erfüllen.
Er begab sich an die Grenzen des unerreichbaren Arkanon, um den abwesenden Phanon zu beschwören. Seine verzweifelten Rufe verhallten jedoch unerwidert im endlosen Nichts. Aus dieser Hoffnungslosigkeit stieß Uselias seinen letzten, durchdringenden Schrei der Verzweiflung hinaus in die Leere (E.S. 4.36).
Uselias' Opfer
Seine letzte Hoffnung richtete Uselias auf Celestes (E.S. 4.37). Er fand seinen Herrn in einem erbitterten Duell mit seinem Zwillingsbruder Abyssos, dem Höhepunkt ihres uralten Konflikts. Uselias erkannte, dass der blinde Hass der Götter ihre Sicht auf die sterbende Gea verstellte (E.S. 4.38).
Als Celestes seine flehenden Worte ignorierte und ihn beiseiteschob, traf Uselias eine Tat reiner Verzweiflung und warf sich mit unerschütterlichem Mut zwischen die kämpfenden Zwillingsgötter, um das Duell zu unterbrechen.
Abyssos zögerte nicht lange: Er zerschmetterte und vernichtete den Theleten mit seinem grausamen Schattenspeer und ersplitterte damit dessen Seele (E.S. 4.39).
Nachwirkung und historisch-mythologische Bewertung
Uselias' Tod war tragisch, jedoch nicht vergeblich. Sein verzweifelter Schrei an den Grenzen Arkanons hatte Phanon, den Herrn der Magie, tatsächlich auf den Plan gerufen, der das Geschehen beobachtete (E.S. 4.40). Das Miterleben von Uselias' Ende, des letzten Hoffnungsträgers der sterbenden Gea, brachte Phanon zur Erkenntnis (E.S. 4.41). Doch auch Phanon wusste keinen Rat (E.S. 4.42) und durch die Tränen seiner Reue wurde die Göttin Enodia aus dem Chaos geboren (E.S. 4.42), welche durch die Nomos-Spinnen die Schwelle errichtete (E.S. 4.43) und so alle Licht- und Schattengötter von der Welt entrückte (E.S. 4.44).
Durch die Taten des Uselias wurde somit indirekt die Entrückung von Licht und Schatten eingeleitet und das Geanische Zeitalter – die Herrschaft der Sterblichen (E.S. 5.2) – ermöglicht.
In der Mythologie Eborias wird Uselias' Geschichte als ambivalentes und komplexes Beispiel bewertet:
- Einerseits steht er für den Sündenfall durch göttliche Neugier und Hybris, der das Goldene Zeitalter beendete.
- Andererseits symbolisiert er die ultimative Reue und das Opfer eines Einzelnen, das aus freiem Willen der Sühne und dem Schutz der Schöpfung diente. Er handelte entgegen dem Willen Celestes, aber letztlich im Sinne der Erhaltung der Welt, was ihn zu einer kontroversen und zutiefst menschlichen Figur im Pantheon der göttlichen und halbgöttlichen Wesen macht.
Rettung von Uselias Seele
Die Helden setzten schließlich im Jahr 350 JF Uselias‘ Seele wieder zusammen (vgl. Erschaffung der Drachenträne) und verwahren sie seitdem in einem Artefakt genannt die „Drachenträne“.