Augustus Octavius
Augustus Octavius | |
---|---|
Name | Augustus Octavius |
Alias | Principus Mortis |
Profession | Kämpfer |
Gesinnung | Rechtschaffend-Gut |
geboren | 12. Tyloar 695 n.A. (325 i.J.P.) |
Heimat | Barsaive (Kronstadt), Thera |
Rasse | Menschen |
Familie: | Vater: Gaius Octavius Aequus |
Mutter: Morea Octavia | |
Schwester: Octavia Ardera | |
Onkel: Silvius Insidiae | |
Tante: Octavia die Ältere | |
Großcousin: Lucius Larcius Obloci | |
Großtante: Octavia Larcia |
Er ist der Sohn von Gaius Octavius Aequus und Morea Octavia. Seine Schwester ist die Heldin Octavia.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Charaktergeschichte
- 1.1 Kindheit in Kronstadt (695-709 n.A./325-339 i.J.P.)
- 1.2 Augustus Militärdienst (709-718 n.A./339-348 i.J.P.)
- 1.2.1 Militärakademie in Thera (709-710 n.A./339-340 i.J.P.)
- 1.2.2 Dienst in Obstitia (711-712 n.A./341-342 i.J.P.)
- 1.2.3 Dienst in Virectum (713-714 n.A./343-344 i.J.P.)
- 1.2.4 Dienst in Nepa (715-717 n.A./345-347 i.J.P.)
- 1.2.5 Tribun in Barsaive (717 n.A./347 i.J.P.)
- 1.2.5.1 Tod der Familie (Astoar 717 n.A./347 i.J.P.)
- 1.2.5.2 Der Tod von Deron (2. Choar 717 n.A./347 i.J.P.)
- 1.2.5.3 Rachepläne (2.–5. Choar 717 n.A./347 i.J.P.)
- 1.2.5.4 Die „Verhöre“ der kronstädter Ratsherren (5.–15. Choar 717 n.A./347 i.J.P.)
- 1.2.5.5 Verfolgung der „Attentäter“ (Noar 717 n.A./347 i.J.P. – Myloar 718 n.A./348 i.J.P.)
- 1.2.5.6 Das Massaker von Lüderitz (3. Myloar 718 n.A./348 i.J.P.)
- 1.2.5.7 Weitere Kriegpläne (Biloar 718 n.A./348 i.J.P.)
- 1.2.5.8 Marsch nach Druzba (Tyloar 718 n.A./348 i.J.P.)
- 1.2.5.9 Unterwerfung der Steppenorks (Boar 718 n.A./348 i.J.P.)
- 1.2.5.10 Treffen mit Octavia in Druzba (20. Boar 718 n.A./348 i.J.P.)
- 1.3 Bruch mit dem Militär (Boar 718 n.A./348 i.J.P. - )
- 1.4 Exil in Druzba (718-720 n.A./348-350 i.J.P.)
- 1.5 Parlainthium Novum (Boar-Loar 720 n.A./350 i.J.P.)
- 1.6 Verurteilung in Thera (Nauloar 720 n.A./350 i.J.P.)
- 1.7 Exil auf der Insel Ydra (Ende 720 n.A./350 i.J.P. - Loar 721 n.A./351 i.J.P.) )
- 1.8 Verbannung (Loar 721 n.A./351 i.J.P.)
- 1.9 Rückkehr nach Barsive (Loar 721 n.A./351 i.J.P.)
- 1.10 Die Fahrt der Baiula Spei (Nauloar-Astoar 721 n.A./351 i.J.P.)
- 1.11 Im Nebelschlund (Astoar-Choar 721 n.A./351 i.J.P.)
- 2 Charakterwerte
Charaktergeschichte
Kindheit in Kronstadt (695-709 n.A./325-339 i.J.P.)
Augustus wurde im Jahr 325 i.J.P. in Kronstadt geboren und verbrachte den größten Teil seiner Kindheit in Barsaive. Ebenso wie seine Schwester stand er oft zwischen den verfeindeten Völkern und betrachtete sowohl Thera als auch Barsaive als seine Heimat.
Augustus war der ganze Stolz seiner Eltern und alle Leute sprachen darüber, dass der Junge aufgrund seiner Fähigkeiten eine große Zukunft haben wird. Er wurde nicht nur wegen seiner athletischen und kämpferischen Qualitäten gelobt, sondern alle bewunderten sein Charisma, mit welchen er als Kind schon alle Menschen in seinem Umfeld um den Finger wickeln konnte. Er schien der geborene Anführer zu sein und seine Eltern förderten seine Talente so gut es ging.
Seit seiner jüngsten Kindheit konnte man ihn bei Kampf- und Reitübungen auf dem Gelände der Residenz seiner Familie beobachten, wo er von seinem extrem harten Ausbilder Coragon gedrillt und diszipliniert wurde. Niemals sah man den Jungen spielen oder sich ausruhen, so als sei eine Kindheit für einen Spross der theranischen Aristokratie nicht vorgesehen. Trotzdem wirkte er nicht unglücklich, sondern schien immer voller Drang seine Potenziale zu entdecken und alle Herausforderungen ehrgeizig meisten zu wollen. Sein Vater nahm ihn bereits im Alter von 8 Jahren schon mit in die Verantwortung und er begleitete ihn zu vielen beruflichen Anlässen, wahrscheinlich auch zu Gesprächen mit Pyrrhon, da es Gaius wichtig war, dass Augustus alle bedeutenden Personen im Umfeld des Anwesens kennenlernen sollte.
Bei diesen Gesprächen benahm Augustus sich stets vorbildlich, aber man konnte ab und zu sein sehr ungeduldiges und aufbrausendes Gemüt bemerken, wodurch er sich regelmäßig eine Rüge seines Vaters eingebrockte. Andererseits wirkte er immer bemüht sich zu konzentrieren und der kleine Junge konnte anscheinend schon den Ernst eines Erwachsenen der Welt und der Arbeit seines Vaters entgegenbringen. Bei seiner Erziehung kam es immer wieder zu Problemen, da er oft sehr ungestüm und voreilig war. Sein Vater brauchte lange, um ihm Tugenden wie Geduld, Selbstkontrolle und Besonnenheit beizubringen, die in Thera mit zu den wichtigsten gehören.
Augustus war nämlich sehr von der Freiheit der Barsaver beeindruckt und träumte oft davon, dass er das Leben eines Abenteurers führen könnte. Natürlich war ihm bewusst, dass dies für ihn als Theraner unmöglich ist und das er sich an die strengen Regeln seines Volkes halten muss.
In seiner Kindheit gab es kaum besondere Ereignisse und Augustus erlebte eine zufriedene Zeit in Kronstadt. Zu Octavia hatte er ein sehr enges Verhältnis und spielte sich gerne als Beschützer seiner kleinen Schwester auf.
Augustus Militärdienst (709-718 n.A./339-348 i.J.P.)
Militärakademie in Thera (709-710 n.A./339-340 i.J.P.)
Mit 14 Jahren, im Jahr 339 i.J.P., verließ Augustus Kronstadt um die Militärakademie in Thera zu besuchen. Zwar fiel ihm der Abschied aus Barsaive nicht leicht, aber er wusste, dass er seine Pflicht zu erfüllen hatte.
Auf der Akademie hatte Augustus es anfänglich sehr schwer. Er wurde von seinen Kammeraden oft verspottet, da er in Barsaive geboren wurde und musste sich den Respekt der anderen erkämpfen. Da er aber großes Talent bei der Ausbildung zeigte und sich als Führungspersönlichkeit entpuppte, kam er in Thera schließlich zu einem guten Ruf.
Er wohnte zeitweise bei seinem Onkel Silvius Insidiae und seiner Tante Octavia Silvia. Er war froh, dass er von ihnen unterstützt wurde und sah in Silvius ein großes Vorbild.
Augustus erfährt von Octavias Hexerei (Astoar 710 n.A./340 i.J.P.)
Nachdem Augustus sein Zuhause verließ, um auf die Militärakademie in Thera zu gehen, war er vorerst für viele Monate nicht mehr bei seiner Familie. Als er diese dann zum ersten Mal kurz nach Octavias 10. Geburtstag wieder in Kronstadt besuchte, hatte sich viel verändert.
Obwohl er noch nie ein großer Empath war, fiel ihm schnell auf, dass etwas nicht stimmte und sich alle ihm gegenüber etwas seltsam verhielten. Es wirkte so, als ob sie etwas vor ihm verbergen wollten und besonders Octavia blieb ihm gegenüber sehr distanziert. Zuerst schob er die merkwürdige Stimmung darauf, dass sich die politische Situation in Barsaive stetig verschlechterte und die Familie sich deshalb vermutlich Sorgen machte.
Was ihn aber immer weiter zu schaffen machte, war, dass Octavia sich so verändert hatte. Vor seiner Abreise war sie immer sehr anhänglich und lief ihn überall hinterher, aber nun ging sie ihm aus dem Weg und verbrachte auch sonst die meiste Zeit allein auf ihrem Zimmer. Augustus war darüber sehr verwundert, seine Mutter versicherte ihm jedoch, dass Octavia gerade eine schwierige Phase durchmacht und er sich nicht so viele Sorgen um sie zu machen braucht.
Nachdem er dann mehrere Tage wieder zuhause war, wollte er sich Octavia wieder annähern und gemeinsam unternahmen sie einen Ausritt entlang der Kronstädter Küste, wie sie es früher auch oft gemeinsam getan hatten. Octavia lebte dabei auch etwas auf und wirkte nicht mehr so verschlossen. Deshalb nutzte er die Gelegenheit, um sie zu fragen, was sie denn belasten würde. Anstatt eines erhofften Gespräches, wurde Octavia jedoch wütend und begann aus seiner Sicht einen vollkommen unverständlichen Streit, an dessen Inhalt er sich heute nicht einmal mehr erinnert. Als er dann auf den Streit einstieg, da er sich von ihr hatte provozieren lassen und nicht durchschaut hatte, dass Octavia mit dem inszenierten Konflikt lediglich von dem eigentlichen Grund ihres merkwürdigen Verhaltens ablenken wollte, eskalierte die Situation. Octavia warf ihm plötzlich vor, dass er sie in Kronstadt ganz allein gelassen hatte und, seitdem er fort ist, alles ganz furchtbar wäre. Augustus verstand ihren Vorwurf nicht und wurde wütend, da es ja nicht seine Entscheidung war, nach Thera zu gehen. Beide steigerten sich in den überflüssigen Streit hinein und als dieser immer lauter wurde, begannen aus Octavias Händen plötzlich Funken zu sprühen, welche Augustus Umhang in Brand setzten. Ihm gelang es gerade noch, das brennende Kleidungsstück von sich zu werfen, bevor er ernste Brandverletzungen erlitt. Als Octavia sah, was sie getan hatte, lief sie weinend davon und versteckte sich.
Augustus war verwirrt und suchte nach ihr, fand sie aber nicht. Er ritt zurück nach Hause, wo er seiner Mutter von dem Vorfall erzählte. Diese gestand ihm dann die Wahrheit und erzählte von Octavias magischen Fähigkeiten, welche sich offenbart hatten, kurz nachdem er das Elternhaus verlassen hatte. Sie schärfte ihm ein, dass er niemanden etwas davon erzählen darf, besonders nicht Silvius Insidiae, welcher zu dieser Zeit sein wichtigster Mentor war. Augustus wunderte sich, warum Octavia nicht einfach den Drachenpriesterinnen übergeben wird, wie es in Thera Tradition ist, jedoch wies seine Mutter darauf hin, dass die Dinge leider nicht so einfach wären und er ihr vertrauen solle, dass es gute Gründe dafür gäbe, Octavias Fähigkeiten geheim zu halten. Da Augustus seiner Mutter immer vertraut hatte, versprach er ihr, darüber zu schweigen.
Nachdem er mit seiner Mutter gesprochen hatte, kam Octavia jedoch immer noch nicht nach Hause und besorgt machten sich alle auf die Suche nach ihr. Augustus fand sie schließlich mitten in der Nacht in einer abgelegenen Bucht, wo sie sich immer noch weinend verkrochen hatte. Als er ihr erzählte, dass ihre Mutter ihm die Wahrheit gesagt hatte, beruhigte Octavia sich etwas und hörte dann nicht auf, sich immer wieder bei ihm für ihr Ungeschick zu entschuldigen. Sie erzählte ihm auch, wie sehr sie unter den magischen Fähigkeiten leidet und dass dies nicht ihr einziger Unfall war. Sie berichtete ihm von dem Unfall im Stall, den sie beinahe abgebrannt hatte, nachdem er fortgegangen war. Außerdem erwähnte sie, dass sie an ihrem 10. Geburtstag einem Mädchen, welches als Gast eingeladen war, beinahe das Gesicht weggebrannt hätte. Augustus verstand nun, wie es ihr erging, und konnte sich selbst zum Teil in ihr wiedererkennen, da auch er den Kampf gegen die eigene Unbeherrschtheit bereist sein gesamtes Leben geführt hatte. Er erzählte ihr damals auch, dass es ihm nicht besser ergangen war und er große Probleme bei seiner Ausbildung hätte, da er den theranischen Ansprüchen einfach nicht genügen könnte und sich auch insgeheim wünschte, nach Barsaive zurückzukehren.
Octavia beruhigte sich daraufhin etwas und beide ritten zurück nach Hause, wo sie noch ein langes Gespräch mit den Eltern führten. Octavia wurde dabei von diesen scharf gemaßregelt und besonders die Mutter war damit überfordert, dass diese ihren eigenen Bruder in Gefahr gebracht hatte. Octavia war mehr als einsichtig und stimmte ihr zu, aber Augustus fand damals, dass die Mutter viel zu streng zu ihr war, und empfand Mitleid für seine Schwester, die ohnehin schon große Angst vor sich selbst und ihren Fähigkeiten besaß. Er fand, dass die Eltern sie überfordern und zu viel von einer verunsicherten 10jährigen verlangen würden.
Die nächsten Tage zog Octavia sich wieder vor Augustus zurück und stürzte sich scheinbar in die Konzentrationsübungen, welche die Mutter ihr aufgetragen hatte. Er sah sie nur selten, doch dann stand sie plötzlich wieder vor ihm und überreichte ihm einen neuen Umhang, den sie in der Zeit selbst genäht hatte. Er bemerkte, dass ihre Finger ganz gerötet waren und sie scheinbar unentwegt daran gesessen hatte, um sich erneut bei ihm zu entschuldigen. Augustus war sehr gerührt und sagte ihr, dass dies nicht nötig gewesen wäre, doch für Octavia war das Thema noch lange nicht abgeschlossen. Sie bat ihm nämlich außerdem darum, dass er dabei ist, wenn sie den Göttern und Vorvätern gegenüber einen Schwur leistet. Dabei schwor sie, dass sie nie wieder jemanden aus Unbeherrschtheit verletzen möchte, besonders nicht die Menschen, die ihr am Herzen liegen. Dafür opferte sie damals ihr absolutes Lieblingsspielzeuge, ein hölzerner Schwan, den Göttern und verbrannte diesen als Zeichen, dass es ihr Ernst war, in der Opferschale, welche ihrem Vorfahren Titus Octavius Cycnus geweiht war.
Augustus verstand damals, wie wichtig für Octavia dieser Schwur war und bewunderte sie auch dafür, dass sie sich trotz all der unglücklichen Umstände nicht in Selbstmitleid verkroch, sondern nun mit allen Mitteln versuchte, sich selbst in den Griff zu bekommen. Ihm wurde bewusst, wie schrecklich es für Octavia sein muss, sich selbst als unberechenbare Waffe erleben zu müssen, und schwor ihr daraufhin ebenfalls, dass er immer für sie da sein werde und ihr dabei helfen will, ihre Bürde zu tragen. Trotzdem riet er ihr aber auch, nun nicht in Übereifer zu verfallen, zu welchem sie ohnehin schon immer geneigt hatte, und die eigenen Bedürfnisse dabei ganz zu ignorieren. Disziplin und Verantwortung für seine Mitmenschen zu übernehmen sei zwar als Theraner oberstes Gebot, aber er kannte seine Schwester sehr gut und wusste, dass sie stets dazu neigt, über das Ziel hinauszuschießen und sich selbst dabei zu vernachlässigen.
Als Augustus dann wieder nach Thera abreisen musste, gab es einen sehr schmerzlichen Abschied, aber von nun an schrieb er Octavia, wann immer es ihm möglich war. Er machte sich große Sorgen um sie und den Rest der Familie und versuchte ihr auch aus der Ferne das Gefühl zu geben, dass er für sie da ist.
Die folgenden Besuche verliefen dann wesentlich herzlicher und Octavia nutze jedes Mal die Gelegenheit, um Augustus von ihren Fortschritten zu berichten und wie stolz sie darauf sei, dass es immer weniger magische Unfälle gab. Trotzdem merkte er, dass sie immer noch von ihrer schlimmsten Angst getrieben wird, dass sie eines Tages jemanden verletzen könnte, der ihr nahesteht. Dies tat ihm sehr leid, da er auch erkannte, dass diese Angst sie zu einer gewissen Einsamkeit verbannte und es ihr immer schwerer fiel, sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen. Da sie ständig fürchtete, eine Gefahr für andere Menschen zu sein, zog sie sich immer mehr zurück und konzentrierte sich voll und ganz auf sich und ihre unerwünschten Fähigkeiten. Freunde oder Vertraute außerhalb der Familie lehnte sie deshalb vollkommen ab. Da Augustus zu dieser Zeit seine eigenen Probleme hatte und selbst gegen seinen eigenen Jähzorn anzukämpfen hatte, besaß er nicht das Vermögen und die Fähigkeit, ihr wirklich weiterzuhelfen und fühlte sich sehr hilflos, da er das Gefühl hatte, seine Schwester im Stich lassen zu müssen.
Dienst in Obstitia (711-712 n.A./341-342 i.J.P.)
Als Augustus 16 Jahre alt war und die Militärakademie abgeschlossen hatte, wurde er in Obstitia stationiert.
Augustus und Selina (711-712 n.A./341-342 i.J.P.)
In Obstitia besuchte Augustus an der Seite seines Vorgesetzten und Onkels Silvius Insidiae häufig die Bankette der einheimischen Adeligen, um gute Beziehungen zu den Provinzen zu pflegen.
Es kam deshalb häufiger vor, dass sie zu Besuch am Hof von König Oranemus III. waren, welcher damals der nach theranischem Recht eingesetzte König von Abritia war. Dieser war bekannt für seine Gastfreundschaft und seine feierlichen Anlässe galten überall als ein Höhepunkt der abritischen Kultur.
Augustus konnte diesen Feiern weniger abgewinnen. Er konnte noch nie wirklich viel mit gesellschaftlichen Anlässen anfangen und stand schon immer lieber auf dem Schlachtfeld, als auf der Tanzfläche. Er ließ diese Veranstaltungen deshalb still über sich ergehen und versuchte trotzdem eine gute Figur nach allen Regeln der Etikette abzugeben, damit er Silvius und Thera nicht in ein schlechtes Licht rückte. Jedoch änderte sich seine Abneigung gegen diese Besuche, als er eines Tages Selina, die jüngste Tochter von König Oranemus, auf einer dieser Veranstaltungen entdeckte. Als er sie das erste Mal sah, betrat sie gerade in einem wunderschönen, veilchenblauen Kleid den Festsaal und trug eine große, weiße Blüte in ihrem seidigen Haar, welches wie poliertes Ebenholz schimmerte und in sanften Wellen über ihre Schultern fiel. Ihre großen Augen strahlten in einem satten dunkelblau und erinnerten Augustus sofort an die Farbe des Nachthimmels. Ihr Gesicht war anmutig und fein geschnitten und ihre Haut war hell und schimmerte wie das Mondlicht.
Als er ihre hypnotische Schönheit so betrachtete, bemerkte er plötzlich, dass es bei dem Anblick dieses Mädchens in ihm wie mit einem Blitz einschlug. Er konnte seine Augen nicht mehr von ihr wenden und war ganz verzaubert von ihrer anmutigen und auch geheimnisvollen Erscheinung. Im Gegensatz zu vielen anderen adeligen Frauen wirkte sie weder blasiert oder selbstgefällig und zeigte sich in allen Situationen freundlich und natürlich.
Augustus war bewusst, dass es aussichtslos wäre, sie anzusprechen oder den Kontakt zu suchen, da er wusste, dass sie bereits einem anderen Adeligen aus Obstitia versprochen war und er selbst eines Tages nur eine Theranerin zur Frau nehmen könnte. Also beobachtete er sie in den folgenden Monaten bei weiteren gesellschaftlichen Anlässen still und heimlich aus der Ferne und versuchte seinen Drang sie anzusprechen, zu unterdrücken.
Eines Tages bekam er jedoch von Silvius den Auftrag eine Eskorte zu begleiten, um die Frau und die Töchter von König Oranemus bei einer Reise zu beschützen. Auf den Straßen gab es immer wieder Probleme mit Ork-Räubern und auch die Reisegruppe der adeligen Damen wurde schließlich mit einem hinterhältigen Angriff dieser Kriminellen konfrontiert.
Während des Kampfes, der von den theranischen Truppen schnell gewonnen werden konnte, kam es dazu, dass einer der Orks tatsächlich zu den Frauen in der Kutsche vordrang und es schaffte, Selina zu entführen. Jedoch gelang es ihm nicht zu entkommen, da Augustus sich ihm in den Weg stellte und den Räuber mit einem gezielten Hieb tötete. So konnte er Selina retten und kam zum ersten Mal mit ihr persönlich in Kontakt. Diese war ihm dankbar für die Rettung und war sehr beeindruckt von dem jungen, tapferem Theraner, dem sie nun ihr Leben zu verdanken hatte.
Während der weiteren Reise suchten beide immer wieder den Kontakt zueinander und Augustus stellte schnell fest, dass er für dieses Mädchen mehr empfand, als nur eine bloße Schwärmerei für ihre äußeren Reize, sondern er war vor allem fasziniert von dem tiefsinnigen und feinfühligen Wesen Selinas.
Beide wussten, dass eine Beziehung für sie ausgeschlossen war und sie hielten erst nur auf rein freundschaftlicher Ebene Kontakt, wenn sie sich bei den Banketten wiedersahen. Augustus wusste, dass es besser gewesen wäre, sich von ihr fern zu halten, jedoch fühlte er sich wie magisch zu ihr hingezogen. Auch dem scharfsinnigen Silvius fiel schließlich Augustus Verliebtheit in die Königstochter auf und er ermahnte seinen Neffen eindringlich, dass er sich sie zum Wohle aller aus dem Kopf schlagen muss.
Augustus schaffte es auch, sich zurückzuhalten, aber dies änderte sich, nachdem er bei seinem ersten, großen Kampfeinsatz in eine lebensbedrohliche Situation gelangte. Während der Kämpfe gegen die Orks, wurden er und einige Männer eingekesselt und es gelang ihnen nur mit großer Mühe, sie zu bezwingen. Der junge und noch sehr unerfahrene Augustus wurde in diesem Kampf schwer von einem Orkpfeil verwundet und dachte, dass dies nun sein Ende sein werde. Das letzte, was er im Sinn hatte, bevor er sein Bewusstsein verlor, war das schöne Gesicht von Selina und sein tiefes Bedauern, dass er ihr nie gesagt hatte, was er für sie empfindet.
Jedoch überlebte Augustus und als er sich von seinen Verletzungen erholt hatte, vergaß er all sein Pflichtgefühl und seine Erziehung und machte sich heimlich auf dem Weg zu Selina, um sie zu treffen. Er konnte sie im Garten ihres Palastes abfangen und bei einem geheimen Treffen gestand er ihr schließlich seine Liebe, die er nun nicht mehr verheimlichen konnte.
Selina erwiderte seine Gefühle und die beiden begannen eine verbotene Beziehung zu leben. Zuerst waren beide wie von Wolken getragen und Augustus konnte sein Glück kaum fassen, doch schließlich merkten sie, dass es immer schwieriger wurde, sich heimlich zu treffen und ihre Liebe vor der Welt zu verheimlichen. Jedoch war es keinem der beiden möglich, von dem anderen loszukommen und sie gingen viele Risiken ein, damit sie sich immer wieder bei heimlichen Treffen sehen konnten.
Eines Tages kam Selina zu ihm und war am Boden zerstört. Sie sagte ihm, dass der Termin für ihre Hochzeit nun feststehe und sie in absehbarer Zeit die Frau eines anderen Mannes sein wird. Augustus konnte diesen Gedanken kaum ertragen und wurde von Panik ergriffen. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, versprach er Selina, dass er mit ihr durchbrennen würde und sie irgendwo weit entfernt ein neues, gemeinsames Leben anfangen würden. Selina war einverstanden und beide schworen sich ewige Treue, bevor sie auseinandergingen. Dies war jedoch das letzte Mal, dass die beiden sich trafen und bis heute haben sie sich nie wiedergesehen.
Augustus wurde nach diesem Treffen nämlich von Silvius abgefangen, der ihn beobachten ließ und bereits alles über seine Pläne herausbekommen hatte. Augustus erhielt von ihm nun also eine gehörige Standpauke und ihm wurde bewusstgemacht, dass er gerade alles aufs Spiel setzte, was für einen theranischen Mann von Bedeutung ist, nämlich die Ehre und das Ansehen seiner Familie, seine vielversprechende Karriere und die politischen Beziehungen Theras zu der Provinz Abritia. Augustus zeigte sich zuerst unbeeindruckt und hätte alles für seine Liebste aufgegeben, bis Silvius ihm bewusstmachte, was die Entscheidung für ein gemeinsames Leben für Selina bedeutet hätte. Silvius machte deutlich, dass Selina ihre Familie nie wiedersehen und als Verräterin von ihnen wahrscheinlich gesucht würde, da man sie niemals gehen lassen könnte. Immerhin sei die Hochzeit zwischen ihr und ihrem Verlobtem ein wichtiges politisches Bündnis, von dem der Frieden in der Provinz abhinge. Augustus wurde dadurch bewusst, dass eine gemeinsame Zukunft bedeuten würde, dass sie ewig auf der Flucht sein würden und dass seine Selina wahrscheinlich ein hartes Leben in Armut und voller Entbehrungen drohe, in welchem sie vielleicht nie glücklich werden könnte oder in so große Gefahr gerät, dass sogar ihr Leben auf dem Spiel stehen könnte. Er begann deshalb daran zu zweifeln, dass er ihr eine glückliche und sichere Zukunft bieten könne und letztendlich kam er zu der Ansicht, dass er ihr das Leben nicht zumuten will, welches er ihr als einziges bieten könnte.
Augustus dachte lange nach und es brach ihm fast das Herz, aber er entschied sich schließlich dafür, Selina niemals wiederzusehen, damit sie selbst ein glückliches und behütetes Leben an der Seite ihres zukünftigen Mannes führen könne und nicht mit ihm in ein abgrundtiefes Elend fallen müsse. Die Vorstellung, dass Selina unter ihrer Entscheidung, alles für ihn aufzugeben, eines Tages leiden könnte, war für ihn nicht zu ertragen und da außer ihrem Wohl von nichts für ihn von Interesse mehr war, fällte er die härteste Entscheidung seines bisherigen Lebens.
Zu dem vereinbarten Treffen, bei welchem sie gemeinsam losziehen und ihre alten Leben hinter sich lassen wollten, erschien er deshalb nicht und blieb voller Trauer und Selbstzweifel bei Silvius zurück, der ihn immer wieder daran erinnerte, dass er das Beste zu dem Wohl des Mädchens getan hätte und sie bestimmt bald in ihrer Ehe ihr Glück finden wird.
Augustus war nach diesem Tag sehr niedergeschlagen und als er einen Tag später aus der Stadt hörte, dass die Hochzeit von Selina stattgefunden hatte und sie nun einem anderen Mann gehörte, brach für ihn eine Welt zusammen. Silvius, der damals noch ein halbwegs mitfühlender Mensch war und seinem Neffen ehrlich helfen wollte, sorgte dafür, dass Augustus nach Virectum versetzt wurde und so bei zukünftigen Banketten in Obstitia nicht mehr mit anwesend sein und Selina mit ihren neuen Gatten erleben musste.
Augustus litt noch lange unter dem Verlust dieser Beziehung und stürzte sich deshalb in seinen Dienst und seine Karriere, um auf andere Gedanken zu kommen. Er redete sich immer wieder ein, dass er die richtige Entscheidung getroffen habe und zum Wohl aller – und vor allem von Selina - gehandelt hatte. Auch nach außen hin vermittelte er Silvius gegenüber stets das Gefühl, dass er mit dieser Liebe abgeschlossen hatte und nun die Pflicht und die Karriere für ihm im Vordergrund stände. Jedoch fiel es ihm schwer, diesen Selbstbetrug auch emotional zu glauben und in Wahrheit ist er nie über Selina hinweggekommen. Selbst heute träumt er noch immer wieder von ihr und ertappt sich dabei, wie er an ihre wunderschöne, gemeinsame Zeit in Obstitia denken muss. Auch andere Frauen haben ihn seit damals wenig interessiert, da er nun alle Frauen mit Selina vergleicht und keine Interesse an oberflächlicheren Beziehungen hat. Er würde sich erst wieder für eine Frau wirklich interessieren können, wenn er einen so tiefen Zugang zu ihr finden könnte, wie er es bei Selina erlebt hat.
Ungefähr ein Jahr später hörte er davon, dass in Obstitia ein neuer Thronerbe geboren sei und Selina die Mutter eines stattlichen Jungen geworden war. Zwar traf Augustus diese Nachricht noch einmal wie ein brutaler Speerstoß mitten ins Herz, jedoch hofft er bis heute, dass wenigstens sie nun ein wenig Glück mit ihrer neuen Familie und als Mutter des zukünftigen Königs finden werde. Seit diesem Tag hat Augustus es auch geschafft, ein Stück weit mit der Tatsache abzuschließen, dass er nie mit ihr zusammen sein kann und dass es vielleicht einfach nicht ihr bestimmtes Schicksal war.
Dienst in Virectum (713-714 n.A./343-344 i.J.P.)
Nach einigen Jahren Dienst in Obstitia wurde Augustus schließlich nach Virectum abkommandiert, wo er die Grenzen gegen die wilden Orks zu sichern hatte.
Hier gab es sehr blutige Kämpfe und Augustus erlangte eine Auszeichnung nach der anderen, da er in jedem Einsatz großen Mut und Einsatzbereitschaft zeigte und vielen seiner Kameraden das Leben gerettet hatte.
Das Inanis-Desaster (713 n.A./343 i.J.P.)
Bei Inanis Versagen im Einsatz und der daraus resultierendem Katastrophe entstand die Freundschaft zwischen Iustus, Elatus und Augustus, die bis heute Bestand hat. Damals waren sie alle bei der Truppe, die von einer Räuberbande, vor der Inanis die Truppe hätte warnen sollen, überrascht und beinahe aufgerieben wurde (vgl. Bericht. Iustus war damals als Schutzmagus der Truppe von Elatus unterstellt und Augustus hatte seinen ersten Einsatz als junger Tribun und assistierte damals Elatus, um erste Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsam versuchten sie ihre Männer gegen die einfallenden Räuber aufzustellen, jedoch kamen diese überraschend in der Nacht. Die Räuber überraschten die Männer im Schlaf, da diese sich auf die Warnung von Inanis verließen und sich deshalb in Sicherheit wägten. Das ganze wurde zu einem gigantischem Blutbad und die mitreitenden Orks auf ihren gepanzerten, schwarzen Schlachtstieren zermalmten die überraschten Männer noch in ihren Zelten. Auch Elatus gelang es nur knapp zu überleben, da Augustus ihn rechtzeitig in seinem Zelt gewarnt hatte und ihn mit seinen Schwertkünsten vor den Angreifern verteidigen konnte. Elatus, der zwar ein guter Stratege, aber ein eher durchschnittlicher Kämpfer ist, wäre ohne Augustus Hilfe damals zweifelslos von den blutrünstigen Räubern zerstückelt worden. Gemeinsam flohen sie aus Elatus Zelt suchten nach anderen Überlebenden. Sie fanden Iustus, der von Räubern umzingelt war und nur dank seines starken Schutzschildes noch am Leben war, jedoch in der Sachgasse saß. Augustus fackelte nicht lange und stürzte sich in den Kampf und rettete den Magus. Mit einer sehr geschickten Strategie von Elatus schafften die drei Männer es schließlich sich gegen eine Überzahl von Räubern zu behaupten und so lange gegen sie durchzuhalten, bis Verstärkung von den anderen Stützpunkten eintraf. Die Räuber konnten wieder in die Wüste zurückgedrängt werden. Außer ihnen haben diesen Angriff nur eine Handvoll Männer überlebt und für Iustus war dies ohne Frage eine seiner schrecklichsten Kriegserfahrungen. Danach galten jedoch alle drei Männer eine Zeit lang als Helden und wurden durch das gemeinsame Erlebnis zu treuen Freunden.
Iustus blieb noch drei weitere Jahre in Virectum und hatte mit Elatus und Augustus noch weitere Einsätze, in denen sie zu einem eingespielten Team wurden.
Augustus' dunkle Seite (714 n.A./344 iJ.P)
Iustus hatte einen gemeinsamen Einsatz mit Augustus und ihnen gelang es einige der Ork-Räuber gefangen zu nehmen. Sie sollten sie verhören um herauszubekommen, wo sich ihr verstecktes Hauptquartier befindet. Hier musste Iustus erleben, dass der sonst so freundliche und charismatische Augustus plötzlich eine aggressive und herzlose Seite an sich offenbarte, die ihn etwas erschreckte. Einer der Gefangenen, ein Ork, der bei dem Angriff auf das Lager viele Soldaten ehrlos im Schlaf erschlagen hatte, wollte nicht reden und beleidigte seine Verhörer am laufenden Band. Augustus ließ sich von dem Gefangenen immer weiter provozieren und nachdem alle Schläge ihn nicht zum Reden brachten, begann er den Ork auf eine Art zu Foltern, die selbst im Theranischen Imperium als ungewöhnlich hart erschien. Augustus ließ den Ork an den Füßen in der prallen Sonne aufhängen und ließ ihm jede Stunde von einem Wachsoldaten einen weiteren Körperteil abschneiden, bis er spricht. Nachdem dem Ork bereits fast alle Finger und Zehen, beide Ohren und schließlich die Nase abgeschnitten wurde, war dieser immer noch am Verspotten und Fluchen und spuckte Augustus mit letzter Kraft seinen blutigen Speichel ins Gesicht. Augustus verlor daraufhin die Kontrolle und stieß sein Schwert dem Ork kurzerhand direkt in seinen Mund und spaltete mit einem gezielten Hieb seinen Schädel. Dabei verzog er nicht eine Mine und zeigte beinahe eine zufriedene Art von Genugtuung. Nach dieser Tat bekam Augustus eine Standpauke von seinem Vorgesetztem Elatus, der unnötige Gewalt strikt ablehnt und nicht fassen konnte, was er über Augustus Vorgehen gehört hatte. Außerdem sollten die Gefangen nicht getötet, sondern solange verhört und verwahrt werden, bis man etwas aus ihnen herausbekommt. Augustus musste wegen dieser Befehlsmissachtung ein disziplinarische Strafe antreten und wurde von Elatus zu fünf Peitschenhieben auf den Rücken verurteilt. Er hat noch heute die Narben davon.
Duell mit dem Orkhäuptling (714 n.A./344 i.J.P.)
Einmal kam es dazu, dass ein Stammeshäuptling der wilden, schwarzen Orks die Theraner zu einem Duell gegen ihren besten Mann herausforderte und wenn dieser gewinnen sollte, schworen die Orks damit aufzuhören, die Siedlungen entlang der Grenzen zu plündern und zu terrorisieren.
Natürlich wollten die Theraner nicht auf eine derart barbarische Lösung der Probleme zurückgreifen und jeder der Offiziere fand andere Ausreden, warum er sich nicht der Herausforderung stellt. Augustus meldete sich jedoch sofort freiwillig, da er die Kampftaktik des Häuptlings während anderer Gefechte bereits beobachten konnte und sich sicher war, dass er diesen durch etwas Geschick und Einfallsreichtum leicht besiegen könnte. Der Legat erteilte ihm unter Bedenken die Erlaubnis zu dem Duell und wies darauf hin, dass die Orks wahrscheinlich auch dann nicht ihr Wort halten werden, wenn er tatsächlich gewinnen sollte.
Niemand in der Truppe rechnete Augustus überhaupt eine Chance gegen den übergroßen und brutalen Ork aus und er wurde für lebensmüde erklärt, aber nach einem langen und harten Kampf gelang es ihm tatsächlich den Häuptling durch List und Schnelligkeit zu besiegen. Augustus überlebte mit schweren Verletzungen und trägt heute noch einige tiefe Narben von diesem Duell. Z.B. hat er eine große Narbe am Schlüsselbein, wo der Ork ihn beinahe mit seiner Waffe den linken Arm abgehackt hatte.
Die Orks waren so beeindruckt von dem kämpferischem jungen Theraner, dass sie tatsächlich ihr Wort hielten und sich in die Wüste zurückzogen und damit ihr Versprechen hielten. August wurde als Held gefeiert und erhielt von Kaiser Pacator eine Auszeichnung für besondere Tapferkeit.
Dienst in Nepa (715-717 n.A./345-347 i.J.P.)
Seine letzten Dienstjahre verbrachte Augustus in Nepa, einem ehemaligen Häuptlingssitz der grünen Orks. In diesem Dschungel hatten die Orks durch geschickte Angriffe bereits viele Legionen aufgerieben und drohten die Provinz Praesidien zurückzuerobern. Zum Schutz der balmarischen Kolonien, die sich inzwischen in dem Dschungel gebildet hatten, um diesen für das Theranische Imperium zu erschließen, wurde Augustus auf einen strategisch wichtigen Posten versetzt.
Harte Kämpfe gegen die Mokragg Orks (745 n.A./345 i.J.P.)
Augustus war durch viele heldenhafte Einsätze bereits als einer der besten Einzelkämpfer im Imperium bekannt und in dem undurchdringlichen Dschungel konnte er sein ganzes Geschick beweisen. Er machte mit seinen Männern das Versteck der aufständischen Orks ausfindig und konnte sie bezwingen. Auch hier tat er sich in mutigen Kämpfen hervor und konnte dafür sorgen, dass die Kolonisten ohne Angst weiterleben konnten.
Jedoch sah er hier auch die grausame Realität des Krieges und musste erleben, wie immer mehr Männer sinnlos gegen die Orks verheizt wurden. Die Kämpfe im Dschungel waren auch alles andere als ehrenhafte Feldschlachten, sondern er musste alle hinterhältigen Angriffe von der orkischen Guerillataktik miterleben und die schlimmsten Abgründe von Gewalt erfahren.
Gefangenschaft und Folter (717 n.A./347 i.J.P.)
In einer dieser Gemetzel wurde Augustus auch gefangen genommen und von den Orks verschleppt. Sie folterten ihn auf übelste Art und wollten ihn zwingen, taktische Pläne seiner Einheit zu verraten. Dazu ließen sie ihn wochenlang nicht schlafen, schlugen und prügelten ihn immer wieder und hielten ihn unter den schlimmsten Umstanden in einem kalten, nassen Loch, welches sie im Dschungelboden gegraben hatten, wie ein Tier gefangen. Damals wurden ihm auch zwei Seitenzähne ausgeschlagen, was man bemerken kann, wenn Augustus lächelt. Außerdem hat er viele kleine Narben aus dieser Zeit behalten.
Augustus blieb während er ganzen Folter standhaft und konnte sich schließlich sogar mit letzter Kraft selbst befreien. Seit damals besitzt Augustus einen enormen Hass auf die grünen Orks, die er, im Gegensatz zu den schwarzen, als unehrenhafte Monster kennengelernt hat, die weder Gnade noch Stolz kennen. Außerdem wurden die Foltermethoden der Orks für ihn später ein Vorbild, als er als Principus Mortis zu Silvius Foltermeister gemacht wurde.
Tribun in Barsaive (717 n.A./347 i.J.P.)
Silvius hatte Augustus militärische Laufbahn mit großem Interesse und Einsatz verfolgt und ihn mit vielen Ratschlägen und wichtigen Kontakten geholfen. Deshalb erwirkte er auch, dass Augustus als sein Tribun abgestellt wurde und ihn in Barsaive zur Hand gehen sollte.
Augustus freute sich damals sehr, dass er in seine alte Heimat zurückkehren und von nun an häufiger seine Familie besuchen konnte. Außerdem betrachtete er Silvius als sein großes Vorbild, da dieser eindrucksvolle militärische Erfolge vorzuweisen hatte und war begierig darauf, alles von seinem Onkel zu lernen, was man als großer Feldherr wissen muss.
Tod der Familie (Astoar 717 n.A./347 i.J.P.)
Jedoch wurde Augustus Freude bei seiner Ankunft in Barsaive im Keim erstickt, da Silvius ihn sofort am 8. Astoar 347 i.J.P. nach Kronstadt holte und ihm von dem Tod seiner Familie berichtete. Aequus war gerade zwei Tage tot und wurde in seiner Residenz aufgebahrt bevor er nach Thera überführt wurde, als Augustus in seinem alten Zuhause eintraf. Er war zu tiefst erschüttert und nachdem er erfahren musste, dass auch seine Mutter und Schwester von den Attentätern aufs schlimmste geschändet gefoltert und ermordet worden waren, brach für ihn seine gesamte Welt zusammen. Silvius sparte dabei nicht mir den Details ihres qualvollen Todes.
Nachdem er dann erfuhr, dass die Attentäter die Leichen der Frauen angeblich über die Klippen ins Arasmeer geworfen haben, nahm er sich umgehend ein Boot und suchte selbst mit einigen Männern nach ihnen, damit sie in Thera eine würdige Bestattung nach alten Brauch erhalten können und ihre Überreste den Segen der Götter erfahren. Nachdem er jedoch verzweifelt die Suche aufgeben musste, kehrte er zu Silvius zurück und verlangte nach Rache für seine Familie.
Silvius hatte darauf bereits spekuliert und Augustus war in seiner Trauer nun soweit, alles zu glauben, was Silvius ihm erzählte. Sein Plan ging also auf und er hatte seinen Neffen dort, wo er ihn haben wollte.
Der Tod von Deron (2. Choar 717 n.A./347 i.J.P.)
Um zu testen, wie weit er für seine Rache gehen würde, ließ Silvius den Haussklaven Deron holen, den Augustus verhören sollte, da dieser angeblich mit den Attentätern kooperiert und sie heimlich in das Anwesen gelassen hatte. Augustus kannte diesen Mann schon sein ganzes Leben und da dieser als Hauslehrer quasi zur Familie gehörte, war er völlig perplex, dass er mit an dem Tod seiner Familie beteiligt sein sollte.
Silvius log jedoch und behauptete, dass er selbst gesehen habe, wie der Mann nach dem Attentat versuchte sein Verbrechen zu vertuschen. Augustus, der lange nicht mehr in Kronstadt war und nicht wusste, wie die Dinge in Wirklichkeit standen, glaubte Silvius und ging auf den Mann los. Er schrie ihn an und drohte ihm zu sagen, wer die Attentäter waren. Deron flehte seinen ehemaligen Herrn an und erinnerte Augustus daran, dass er ihn damals mit großgezogen habe und den Octaviern niemals schaden würde.
Silvius log Augustus immer weiter vor, dass Deron ein Lügner ist, der lediglich versucht, seine eigene Haut zu retten und stachelte die Wut seines Neffen mit giftigen Worten immer weiter an und empfahl ihm schließlich mit Gewalt die Wahrheit zu erzwingen.
Es dauerte einen Moment, bis Augustus sich dazu durchringen konnte, aber als Silvius ihn erneut daran erinnerte, was die Attentäter seiner Mutter und Schwester angetan hatten und ihm Einzelheiten ihres Todeskampfes schilderte, welcher angeblich von einigen Sklaven beobachtet worden war, verlor Augustus völlig die Fassung und begann in Rage Derons Kopf immer wieder auf die harten Marmorstufen des Atriums zu schlagen. Der Sklave wimmerte, flehte und beteuerte, dass er nichts mit dem Attentat zu tun gehabt hätte, aber nach einigen harten Schlägen war er still, da Augustus ihn in seiner Wut den Schädel gebrochen hatte.
Augustus stand danach unter Schock und war über und über mit dem Blut seines alten Freundes überströmt. Silvius gaukelte Trost und Verständnis vor und ermutigte ihn, dass sie die Attentäter auf andere Weise finden werden und sie ihre gerechte Strafe schon noch erhalten werden.
Rachepläne (2.–5. Choar 717 n.A./347 i.J.P.)
Auch Spurius Iunius war damals zugegen und zeigte sich bestürzt und sagte dem jungen Mann seine ganze Hilfe bei seiner Rache zu. Er betonte immer wieder, was für eine grausame Tragödie sich abgespielt habe und die Barsaver nach all den Jahren des Friedens nun leider wieder ihr barbarisches und gewalttätiges Wesen gezeigt hätten.
Augustus ließ sich von den beiden erfahrenen Männern und ihren Lügen vollkommen einwickeln und hatte auch nur noch wenig Interesse daran, über die vielen Ungereimtheiten nachzudenken, die sich um das Attentat rankten. Für ihn lag der Fall nun auf der Hand und er hörte auf den Rat seines Onkels und Mentors.
Silvius hatte nämlich bereits eine Liste von Personen erstellt, die in Kronstadt als verdächtige galten und unterstellte ihnen eine Verschwörung gegen Aequus. Augustus bekam eine kleine Einheit mit Eliteeinheiten gestellt und sollte diese aufspüren und verhören.
Zuerst konnte er es kaum glauben, dass auch viele Ratsherren aus Kronstadt auf der Liste standen und er wunderte sich, warum sich das Verhältnis seines Vaters zu dem Rat so verschlechtert hatte, obwohl er nie von Konflikten oder anderen Problemen gehört hatte. Aber Silvius hatte Dank Spurius ein ausgefeiltes Netz an Lügen aufgebaut und sie brachten Augustus wirklich daran zu glauben, dass die Ratsherren sich im Auftrag einer geheimen, barsavischen Widerstandgruppe verschworen hätten, die sogar heimlich von Throal unterstützt werden soll und in ganz Barsaive operiert. Augustus war fassungslos und verspürte immer mehr Abneigung gegen Barsaive, obwohl er in diesem Land aufgewachsen und es eigentlich als zweite Heimat betrachtete. Also machte er sich auf den Weg und setzte Silvius Pläne um.
Die „Verhöre“ der kronstädter Ratsherren (5.–15. Choar 717 n.A./347 i.J.P.)
Er nahm viele unschuldige Kronstädter gefangen und ließ sie in dem Anwesen seiner Familie festsetzen. Dort befahl Silvius ihm sie zu foltern und weitere Informationen über die Attentäter zu sammeln. Augustus hatte zwischendurch immer wieder das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, da anscheinend kein Beschuldigter etwas Hilfreiches zu wissen schien und selbst nach furchtbaren Folterungen gaben viele nur Falschaussagen und nicht nachvollziehbare Geständnisse von sich. Jedoch glaubte Augustus voll und ganz den Worten von Silvius, der immer wieder betonte, dass es nicht leicht ist, den Starrsinn der Barsaver zu brechen und dass sie härtere Methoden benötigen, wenn man etwas aus ihnen herausbekommen will. Also stellte Augustus alle Zweifel ab und die vielen erfolglosen Verhöre machten ihn in seiner Trauer und Verzweiflung nur wütender und er wurde immer skrupelloser bei seiner Suche nach der vermeintlichen „Wahrheit“.
Spurius war bei den Verhören häufig zugegen und führte angeblich Protokoll über ihre Arbeit. Wenn Augustus heute jedoch zurückdenkt, war dessen Anwesenheit bei den blutigen Befragungen eher von unterhaltsamen Interesse und er erinnert sich noch gut an die sadistische Genugtuung, die sich in Form eines finsteren und verkniffenen Grinsens auf seinem bleichen und angespannten Gesicht äußerte, wenn Spurius voller Genuss beobachten konnte, wie Augustus bei den Verhören seine Geduld verlor und zu den unmenschlichsten Foltermethoden griff. Manchmal verlor er auch völlig die Kontrolle über sich und es kam zu Toten bei den Folterungen. Dies geschah vor allen dann, wenn Augustus durch Spurius hetzerische Kommentare derart aufgebracht wurde, dass er voll und ganz in seinen Hass aufging. Spurius schien zu dieser Zeit bereits eine intensive Ausbildung an Augustus vorzunehmen und versuchte dem ehemals idealistischem jungen Mann jegliches Mitgefühl und Gewissen auszutreiben.
Augustus stand zu dieser Zeit eher neben sich und erlebte all seine Greultaten eher wie in einer unwirklichen Trance und war komplett verblendet durch seine Rachegelüste. Anfänglich hatte er sich mit den Folterungen noch schwergetan und musste gegen sein Mitgefühl ankämpfen, doch nach einiger Zeit hatten die Beschuldigten für ihn jede Menschlichkeit verloren und er versuchte nur noch maschinell durch Drohungen und Schmerzen sie zu dem zu zwingen, was er von ihnen wollte.
Während Augustus den kronstädter Rat durch seine Verhöre dezimierte und die politische Stabilität der Stadt demontierte, erlangte Silvius die heimliche Kontrolle über Kronstadt und leitete die ersten Schritte ein, die schließlich dazu führten, dass Kronstadt sich unter Zwang dem Imperium anschloss und er den neuen Botschafter Vorax einsetzten konnte. Vorax erreichte dieses Ziel später damit, dass er es tatsächlich schaffte, dass sich die Ratsherren für den Tod von Aequus verantwortlich fühlten. Aus schlechtem Gewissen und der Ohnmacht heraus, dass sie den Theranern nicht effektiv bei den Ermittlungen helfen konnten, unterwarfen sie sich schließlich dem Imperium, nachdem Vorax zusätzlich die verbliebenen Ratsherren durch Bestechungen gefügig gemacht hatte.
Verfolgung der „Attentäter“ (Noar 717 n.A./347 i.J.P. – Myloar 718 n.A./348 i.J.P.)
Nachdem die Ermittlungen in Kronstadt schließlich immer noch keine Ergebnisse lieferten, verkündete Silvius schließlich, dass er von seinen Spionen erfahren habe, dass die Attentäter sich nach Lüderitz abgesetzt hätten. Im Namen des Theranischen Imperiums stellte er an Lüderitz die Forderung, die Mörder auszuliefern, da Thera sonst den Krieg eröffnen würde. Damit hatte Silvius sehr hoch gepokert, da er wusste, dass Kaiser Pacator wahrscheinlich nicht hinter ihm und seinen Rachefeldzug stehen würde. Jedoch hoffte er darauf, dass Lüderitz, welches selbstverständlich niemanden auszuliefern hatte, ihre Hilfe verweigerte und provozierte eifrig um die Herrscher in der Bergstadt gegen Thera aufzubringen.
Zeitgleich berichtete er dem Kaiser davon, dass die Attentäter einen großen Angriff planen würden und man einen erneuten Krieg mit Barsaive nur abwenden könne, wenn man die Keimzelle der Terroristen in Lüderitz mir einem Präventivschlag beseitigen würde. Nachdem der Kaiser eine Botschaft zu dem Zwergenkönig schickte und auch dieser, nachdem der Kriegsrat von Märkteburg durch Silvius Boten von der Existenz der Attentäter überzeugt wurde, erfolglos versuchte, den Rat von Lüderitz zur Vernunft zu bringen, sicherte er den Theranern zu, dass Lüderitz aus dem Bund von Throal ausgeschlossen ist, da auch in Barsaive niemand einen erneuten Krieg riskieren wollte. So gab Throal Lüderitz für den Feldzug von Silvius frei, welcher auf diesen Moment schon lange gewartet hatte. Schon lange träumte er von dem Ruhm, den er als Feldherr erlangen würde, wenn er es schafft, die uneinnehmbarste Stadt in Barsaive zu bezwingen.
Die Rüstung des Principus Mortis (22. Noar 717 n.A./347 i.J.P.)
Während der Vorbereitungen zu dem Feldzug nach Lüderitz kam Spurius bei Augustus mit einer besonderen Rüstung an, die Silvius für seinen Neffen bei ihm in Auftrag geben hatte und mit welcher er als Silvius rechte Hand einen Feldzug in Barsaive führen sollte. Diese war magisch und Spurius sagte, dass sie Augustus unbesiegbar machen wird. Als dieser den Panzer zum ersten Mal anlegte, spürte er nicht, dass er mit einem dunklen Zauber versehen war, der seinen eigenen Willen noch weiter abstumpfen ließ und ihn blind für alles andere als seine Rache machte. Außerdem fühlte Augustus sich unschlagbar und mächtig in dieser Rüstung und hatte das Gefühl, dass er allein gegen ein ganzes Heer antreten und es zermalmen könnte.
Das Massaker von Lüderitz (3. Myloar 718 n.A./348 i.J.P.)
Zum Einsatz kam die Rüstung zum ersten Mal in der Schlacht gegen Lüderitz. Silvius belagerte die Stadt schon eine ganze Weile, als plötzlich die lüderische Luftflotte angriff und sich zu einem verzweifelten Befreiungsschlag emporhob. Während der Luftkämpfe hatte Spurius es bewerkstelligt, ein Portal in der Stadt zu öffnen und Augustus mit einem kleinen Trupp direkt in der feindlichen Stadt zu bringen. Dort richtete Principus Mortis, wie er von nun an von allen nach dieser Schlacht genannt wurde, ein bestialisches Blutbad an, um sich zu dem Rat der Stadt durchzukämpfen. Dabei achtete er wenig darauf, dass auch Zivilbevölkerung unter den Gegnern waren und Frauen und Kinder beiläufig seiner Klinge zum Opfer fielen. Augustus war durch den Zauber der Rüstung so verblendet, dass er felsenfest davon überzeugt sei, dass sie alle den Tod verdienen würden und er nichts Unrechtes tut. Außerdem erlebte er den größten Rausch seines Lebens und fühlte sich beinahe unbesiegbar und mächtig. Ohne Gnade schlug er sich eine gewaltige Schneise durch die Menge und nahm vor nichts und niemanden Rücksicht, bis er die Ratshalle eingenommen und viele der dort anwesenden Politiker getötet hatte.
Nachdem die Stadt erobert war zog Principus Mortis sich sofort aus der Öffentlichkeit zurück und Silvius machte ein großes Geheimnis um seinen neuen Champion. Niemand ahnte, dass der Sohn des Aequus hinter der Maske steckte und alle rätselten, wer der schwarze Rächer ist.
Folterungen in Lüderitz (Garloar/Floar 718 n.A./348 i.J.P.)
In Lüderitz fanden erneut Verhöre statt. Diesmal noch grausamer als jemals zuvor und Augustus führte sie in seiner neuen Identität als Principus Mortis durch. Hinter seiner Maske fiel es ihm noch leichter, ohne jede Gefühlsregung und eiskalt die Folterungen durchzuführen und der dunkle Zauber von Spurius hatte ihn in einen regelrechten Allmachtswahn getrieben, der das Leben seiner Opfer für ihn wertlos und unbedeutend machte. Inzwischen war seine Erscheinung durch die Rüstung so furchteinflößend, dass viele bei den Verhören bereits schon panisch in sich zusammenbrachen, wenn Principus Mortis in seiner schwarzen Rüstung ihre Folterkammer auch nur betrat und sein mitleidloser Ruf eilte ihn mit furchtbarem Schrecken überall hin voraus.
Weitere Kriegpläne (Biloar 718 n.A./348 i.J.P.)
Silvius schaffte es schließlich, einige Unschuldige zu „überführen“, die in den Verhören „gestanden“ hatten und erklärte, dass sie zu den Attentätern aus Kronstadt gehören. Angeblich habe einer von ihnen verraten, wo sich ihr Anführer aufhält, der für die Attentate verantwortlich war. Außerdem hätte die Terrorgruppe ihr Hauptquartier angeblich in Metz und ein weiteres wichtiges Versteck in einem alten Schrein der Elben östlich der Drachenberge.
Silvius Motive für die Wahl von Metz war eindeutig seinem Interesse an den Schürfstellen geschuldet. Wenn er es schaffen würde, diese für das Imperium einzunehmen und damit große Vorrate an elementaren Feuer zu gewinnen, würde er als Held gefeiert werden und er sah sich schon auf einem großen Triumphzug durch die Urbs Draconis.
Sabaoth brachte schließlich Druzba ins Spiel und erzählte Silvius von einem magischen Artefakt, welches er dort finden könne und welches seine Truppen unbesiegbar machen würde. In Wahrheit interessierte er sich nur für die heilige Stätte der Elben, welche die Ausbreitung von Utukk’Xul bremste und er hoffte, damit einige Elben zu beseitigen, die dem dunklem Bund schon länger nachspürten und ihnen ein Dorn im Auge waren.
Marsch nach Druzba (Tyloar 718 n.A./348 i.J.P.)
Silvius schickte Principus Mortis mit seinen Männern nach Druzba voraus, während er Metz einnehmen wollte. Als er in den Hinterhalt bei Drogheda geriet und durch die Helden und Truppen aus Trosk und der Umgebung, aufgehalten wurde, war Augustus also schon auf dem Weg nach Osten und durchquerte die Ortag-Steppe.
Unterwerfung der Steppenorks (Boar 718 n.A./348 i.J.P.)
Dort stellten sich ein Stamm der braunen Steppenorks entgegen und verwickelten Principus Mortis in eine Schlacht, die es den Helden ermöglichte, vor ihm in Druzba einzutreffen. Er metzelte die Orks nieder und ließ auch die Frauen und Kinder des Stammes töten. Damit brachte er die gesamten braunen Orkstämme der Ortag-Steppe gegen sich auf, welche sich schließlich auch gegen die Theraner verbündeten und unter der Führung von Golgari einen Angriff auf Silvius Heer führten, nachdem er sich aus Drogheda zurückgezogen hatte und seinem Neffen gefolgt war.
Treffen mit Octavia in Druzba (20. Boar 718 n.A./348 i.J.P.)
Als Augustus in Druzba ankam und auf Octavia traf, erfuhr er die ganze Wahrheit und erkannte, dass Silvius ihn die ganze Zeit angelogen hatte und er zum Opfer seiner eigenen Rache geworden war. Somit gelang es ihm, sich von dem Bann der dunklen Rüstung zu lösen und er brach auf, um Silvius zu stellen.
Bruch mit dem Militär (Boar 718 n.A./348 i.J.P. - )
Rache an Silvius (21. Boar 718 n.A./348 i.J.P.)
Als er in Silvius Lager ankam, hatten die braunen Orks bereits fast seine restliche Legion aufgerieben und Silvius befand sich bereits in einer ausweglosen Lage. Als dieser sah, dass Augustus kam, hoffte er auf Rettung, wunderte sich jedoch, warum sein Neffe ohne seine Rüstung auftauchte. Spurius, der sofort verstand, dass Augustus ihre Pläne durchschaut und sich nun rächen werde, warnte Silvius und empfahl ihn mit ihm zu fliehen. Er hätte „Freunde“ in der Gegend, die ihnen weiterhelfen könnten, und er begann sofort ein Portal zu errichten, mit welchem er sie fortbringen wollte.
Silvius vertraute darauf, dass Augustus ihn nichts tun würde und unterschätzte dessen Wut. Augustus hingegen ging sofort auf Silvius los und konfrontierte ihn mit seinen Lügen. Er wollte wissen, warum er all dies getan hat und ob er tatsächlich für den Tod seiner Eltern verantwortlich ist. Silvius versuchte Augustus in gewohnter Weise um den Finger zu wickeln und sich rauszureden. Diesmal glaubte Augustus ihm jedoch nicht mehr und konnte ihn sogar dazu bringen zu gestehen, dass er hinter den Attentaten steckte und es ihm immer nur um seine Karriere und seinen Ruhm gegangen sein.
Als Silvius dies verlauten ließ, zog Augustus sein Schwert und griff ihn mit voller Stärke an. Silvius zog ebenfalls sein Schwert, konnte dem jungen, starken Mann jedoch nicht lange standhalten und wurde schließlich von ihm besiegt, indem er ihm den Kopf von den Schultern schlug.
Flucht von Spurius Iunius (21. Boar 718 n.A./348 i.J.P.)
Spurius hatte während der Auseinandersetzung bereits mehrfach erfolglos versucht, Silvius zu überreden, ihm durch das Portal zu folgen. Als er sah, dass Silvius tot war und Augustus sich ihm zuwendete, verschwand er schnell in seinem Portal, welches sich auch umgehend wieder schloss und verhinderte, dass Augustus ihm folgen konnte.
Augustus sah, dass die Orks die letzten Männer von Silvius besiegt hatten und er konnte gerade noch verschwinden, bevor sie ihn entdeckten und in ihrer Berserkerstimmung ebenfalls angreifen. Er kehrte deshalb schnell zu seiner Schwester und ihren Gefährten nach Druzba zurück.
Exil in Druzba (718-720 n.A./348-350 i.J.P.)
Nachdem Augustus von dem dunklen Fluch des Principus Mortis befreit und Octavia und ihre Freunde wieder aus Druzba abgereist waren, brauchte er viel Zeit, um über seine Taten nachzudenken und halbwegs wieder mit sich ins Reine zu kommen.
Deshalb zog er sich die erste Zeit in seiner neuen Zuflucht auch von Soldan und seinem Sohn zurück, die beide als treue coranische Leibgarden ebenfalls in Druzba geblieben waren und sich geschworen hatten den Sohn des Aequus zu beschützen, bis dieser wieder in die Heimat zurückkehren kann.
Augustus empfand die erste Zeit in Druzba eine solch große Scham und Reue wegen seiner Taten, dass er es Monatelang nicht ertragen konnte, jemand anderem in die Augen zu sehen. Sogar die Windlinge mieden ihn und verschonten ihn mit ihren Aufmunterungen, da sie merkten, dass er in einem sehr labilen Zustand schwebt und den Schatten des Principus Mortis noch nicht vollständig abgeschüttelt hatte. Sie hatten anfänglich sogar etwas Angst vor ihm und nahmen nur zu Soldan und seinem Sohn Kontakt auf.
Neben den Gewissensbissen, die Augustus in dieser Zeit wegen seiner grausamen Taten unter der Kontrolle von Silvius quälten, konnte er es nur schwer verkraften, dass sein eigener Mentor und Vertrauter ihn belogen und für seine Zwecke mit schwarzer Magie missbraucht hatte. Er hatte viel von seinem Onkel Silvius gehalten und vertraute diesem Mann fast blind, da er seit seinem 14 Lebensjahr - als er auf die Akademie in Thera kam - ihn als wichtigstes männliches Vorbild angesehen hatte. Im Gegensatz zu seinem eigenen Vater, der sich um Diplomatie und Forschung bemühte, verkörperte Silvius für ihn das Ideal des großen Anführers und Schlachtenlenkers, dem auch er selbst immer nachgeeifert hatte und Augustus spürte schon als Kind, dass seine Qualitäten für den Krieg und nicht für verstaubte Bibliotheken geschaffen waren.
Der Verrat von Silvius traf Augustus deshalb besonders schwer und er konnte sich damals nicht erklären, wie sein eigener Onkel zu solch einer Bösartigkeit fähig gewesen war, da damals noch niemand eine Verbindung zu Spurius Iunius und seiner Mitgliedschaft in dem Bund von Utukk'Xul erahnen konnte. Augustus fühlte sich unglaublich betrogen und kann es bis zum heutigen Tage nicht fassen, dass er den Lügen Silvius glaubte, obwohl dieser insgeheim für den Tod seiner Eltern verantwortlich war.
In Druzba kam Augustus schließlich auch dazu, das erste Mal wirklich über den Tod seiner Eltern zu trauern und seit damals gibt er sich unterbewusst die Schuld an ihrem tragischen Schicksal, weil er Silvius Absichten nicht durchschaut hatte und dementsprechend nichts unternehmen konnte, um sie zu retten.
Augustus lebte die erste Zeit weit draußen im Wald von Druzba und hatte sich ein kleines Lager unter den Bäumen errichtet. Manchmal brachten Soldan und sein Sohn ihm Nahrungsmittel von den Windlingen mit, aber er konnte in der ersten Zeit nie lange mit ihnen reden und schickte sie schnell wieder fort.
Später kam hin und wieder der Einsiedler Halim vorbei, der einst ein Magier war und wollte dem gequälten Büßer Gesellschaft leisten. Augustus verschloss sich dem Alten zuerst, doch dieser erwies sich als hartnäckiger Besucher und verständnisvoller Gesprächspartner, dem Augustus sich nach und nach immer weiter offenbarte und ihm schließlich sogar seine Geschichte erzählte. Halim half Augustus dabei besser zu verstehen, wie er mit seiner Schuld und dem verlorenen Vertrauen in die Menschen umgehen konnte und langsam begann er wieder Hoffnung zu schöpfen. Der weise Eremit machte Augustus auch bewusst, dass seine Eltern nicht umsonst gestorben seien müssen und solange er und Octavia gegen das Unrecht ankämpfen, besteht eine Aussicht darauf, dass sich alles zum Guten wenden kann.
Octavia war damals tatsächlich Augustus einziger Lichtblick. Nachdem er gedacht hatte, dass seine Schwester laut Silvius einen grausamen Tod durch hasserfüllte barsavische Freiheitskämpfer gefunden habe, war seine Freude über die Begegnung mit ihr so groß, dass sie sogar den dunklen Zauber auf seiner Rüstung bannen konnte. Es machte ihm auch Mut, dass seine kleine, verwöhnte Schwester es geschafft hatte, sich allein in Barsaive durchzuschlagen und inzwischen schon fast zu einer richtigen Heldin geworden war. Dies machte ihn unglaublich stolz und er vertraute darauf, dass sie einen Weg finden wird, um Silvius Lügen zu beweisen.
Wäre Octavia damals nicht gewesen, hätte Augustus es mit Sicherheit vorgezogen in den Freitod zu gehen, da er nicht gewusst hätte, wie er mit seinem Gewissen weiterleben soll. Doch er fühlte sich verantwortlich für seine Schwester, an deren unglücklichem Schicksal er sich auch die Schuld gab, und entschloss sich sie nie wieder im Stich zu lassen.
Augusts rappelte sich nach den Gesprächen mit Halim wieder auf und suchte den Kontakt von Soldan und seinem Sohn und gemeinsam versuchten sie sich in der Windlingsgemeinde von Druzba nützlich zu machen. Sie halfen bei verschiedenen Arbeiten und Augustus versuchte sogar einige Windlinge in der Kriegskunst auszubilden, was sich jedoch zu einem aussichtslosen Unterfangen entwickelte.
Jedoch fand Augusts darüber einen sehr engen Kontakt zu dem Windling Parvus, der sich als Bewunderer der theranischen Kultur herausstellte. Augustus musste ihm oft alles erzählen, was er über die Insel Thera und sein Volk wusste und ihm versprechen ihn mitzunehmen, wenn er irgendwann in seine Heimat zurückkehren kann. Der Windling schaffte es so immer wieder ihn von seinem unglücklichen Schicksal abzulenken und konnte ihm zwischendurch sogar das ein oder andere Lächeln entlocken.
Augustus fand langsam wieder ins Leben zurück und versuchte trotz seiner Vergangenheit und für Octavia weiter zu machen. Ihm gelang es sogar etwas Vergebung für Silvius zu empfinden, aber er hatte durch seine Zeit als Principus Mortis auch etwas Beängstigendes gelernt: er wusste nun, wozu er im Stande war!
Denn nachdem er lange über seine Taten nachgedacht hatte, musste er sich nun eingestehen, dass es nicht nur der Zauber seiner Rüstung war, der sein Handeln bestimmt hatte. Ihm wurde bewusst, dass es auch ein Teil von ihm selbst war, der dazu fähig war, die vermeintlichen Mörder seiner Familie ohne Rücksicht zu jagen, zu foltern und eiskalt abzuschlachten. Er wusste, dass er keinen Funken Mitleid für sie empfunden hatte und nur die Rache für ihn eine Bedeutung besaß.
Bis heute hat Augustus noch nie mit jemanden über diese Erkenntnis gesprochen, da er befürchtet, dass er Grenzen überschritten hat, die ihn für immer verdorben haben könnten. Er fühlt sich immer noch schlecht und zweifelt an seiner eigenen Aufrichtigkeit und seine schlimmste Angst ist es, dass dieser düstere Teil seiner Seele eines Tages wieder zum Vorschein kommen könnte.
Oft wird er auch von Träumen gequält in denen er seine Eltern und Octavia als Principus Mortis brutal ermordet, während sie ihn um ihr Leben anflehen. Wenn er dadurch schweißgebadet aufwacht muss er sich immer wieder selbst vor Augen führen, dass Principus Mortis nicht mehr existiert.
Nach fast zwei Jahren kamen Octavia und ihre Freunde schließlich nach Druzba zurück und brachten Augustus neues Wissen über den Bund von Utukk'Xul, Sabaoth Immortalis und der Manipulation von Silvius Insidiae mit. Für Augustus klärten sich durch diese Neuigkeiten viele Dinge aus der Vergangenheit auf und er konnte nun besser verstehen, was damals alles zu den tragischen Vorfällen geführt hatte. Er begriff auch, dass sowohl Silvius, als auch er selbst, lediglich Spielfiguren in einem wesentlich größeren Spiel waren, als er es geahnt hatte und Opfer der Schwarzmagier geworden waren.
Zwar brachte diese Erkenntnis keine Erleichterung für sein Gewissen, aber er hatte nun wieder die Hoffnung, dass die Verantwortlichen für all das Leid der Vergangenheit eines Tages ihre gerechte Strafe erhalten würden.
Doch die Nachrichten von Octavia stärkten auch ein Gefühl in ihm, welches er am liebsten einfach abgestellt hätte. Er merkte nämlich, dass alles in seinem Inneren nach Rache zu dürsten begann, nachdem er über die Manipulation des verräterischen Sabaoth Immortalis aufgeklärt war. Zwar versuchte er seine Empfindungen zu verdrängen, ihm wurde jedoch schnell klar, dass es ähnliche Rachegefühle waren, die er auch als Principus Mortis empfunden hatte. Die Tatsache, dass Sabaoth nun auch seine Schwester bedrohte und sie dadurch in dauerhafter Gefahr schwebte, machte ihn fast rasend vor Wut und es fiel ihm schwer, in Druzba zu bleiben und Octavia und ihre Freunde nicht zu begleiten. Jedoch wusste er, dass er ihnen in seinem labilen Zustand keine Hilfe sein wird und sie wahrscheinlich durch seine Begleitung nur in Gefahr bringen würde.
Um trotzdem zu helfen schickte er Octavia zu Marcus Licinius Vero nach Parlainthium Novum und hoffte, dass seine Schwester dort in Sicherheit sei und die Wahrheit über Spurius Iunius und seine dunklen Machenschaften ans Licht bringen kann.
Nachdem Octavia in Richtung Parlainthium Novum abgereist war, konnte es Augustus kaum noch ertragen in Druzba auszuharren. Er fühlte sich wie ein gefangenes Tier und war in seinen Gedanken die ganze Zeit bei seiner Schwester, die draußen im gefährlichen Barsaive für die Ehre ihrer Familie ihr Leben riskierte. Zwar wusste er, dass sie sich aufgrund ihrer magischen Fähigkeiten selbst verteidigen kann, doch bei der Gefährlichkeit ihrer Gegner, bangte er jeden Tag um ihr Leben und betete zu den Göttern, dass ihr nichts geschehen möge. Er fühlte sich auch immer noch verantwortlich für sie und ihm gefiel es nicht, dass er sie nicht beschützen konnte. Zwar wusste er, dass sie den Rückhalt ihrer Freunde hatte, doch hatte er das Gefühl, dass er sie als großer Bruder im Stich ließ. Diese Gedanken zermarterten ihn in den folgenden Wochen und weder Halim oder Soldan gelang es dem jungen Mann zu beruhigen und ihn von der Sorge über seine Schwester abzulenken.
Umso überraschter und erfreuter war er, als plötzlich ein Bote aus Varna mit einer Botschaft seiner Schwester eintraf, die es tatsächlich geschafft hatte, Parlainthium Novum zu erreichen.
Parlainthium Novum (Boar-Loar 720 n.A./350 i.J.P.)
Augustus war froh Druzba endlich den Rücken kehren zu können und konnte es kaum erwarten, bis der Portalmagier in Varna eintraf und ihn, Soldan, dessen Sohn und den Windling Parvus nach Parlainthium Novum brachte. Er freute sich seine Schwester wohlbehalten wiederzusehen und dachte, dass sich von nun an alles zum Guten wenden würde.
Nachdem er von Octavia erfuhr, dass Sabaoth Immortalis sich in ihrer direkten Nähe im dämonenverseuchtem Parlainth aufhält, dachte er, dass er endlich zu seiner Erlösung von seinen immer noch unterschwellig wirkenden Rachegelüsten gelangen könnte, wenn er dieses Monster der Gerechtigkeit überführt und er endlich getötet wird.
Dies gelang Augustus mit der Hilfe der Helden schließlich sogar und alle dachten tatsächlich, dass Sabaoth Immortalis für immer besiegt sei. Augustus konnte sich nach diesem Sieg zum ersten Mal seit langem wieder wertvoll fühlen und empfand diese Tat als Zeichen seiner Buße.
Als er zurück in Parlainthium Novum plötzlich mit seiner bevorstehenden Rückkehr nach Thera konfrontiert wurde, brach jedoch die Realität wieder erschreckend über ihn ein.
Er wusste, dass er keinen Beweis für die Manipulation der Schwarzmagier und Spurius Iunius wahres Wesen hervorbringen konnte und es standen immer noch Anschuldigungen wegen den Mord an Silvius Insidiae, Meuterei und Fahnenflucht gegen ihn in Raum.
Marcus Licinius Vero machte Augustus damals bewusst, dass vermutlich nur die Hinrichtung in Thera auf ihn warten würde, da die Familie der Octavier mit dem Tod seines Vaters an Bedeutung verloren hätte und er auch sonst kaum Fürsprecher im Senat finden wird, da ihn alle für den Mörder des großen Feldherrn Silvius Insidiae halten.
Augustus fühlte sich vollkommen mit dieser Situation überfordert. Da er wusste, dass er selbst kein großer Redner ist und bereits in seiner Kindheit von seinem Vater eine Rüge nach der anderen kassierte, da sein Verhandlungsstils sehr forsch und durch sein aufbrausendes Gemüt oftmals sehr unüberlegt war, sah er sich auch nicht in der Lage sich selbst vor dem Senat zu vertreten. Auch Licinius riet ihm dazu einen einflussreichen Rechtssprecher für sich zu gewinnen.
Augustus fiel nur noch eine Person ein, von der er hoffte, dass er ihr uneingeschränkt vertrauen konnte. Diese Person war der einige Jahre ältere Senator Flavius Vitreus Elatus, unter dessen Befehl Augustus seine ersten Ausbildungsjahre in Acien absolviert hatte. Dieser hatte ein sehr gutes Verhältnis zu dem talentierten jungen Rekruten, der sich bereits in allen militärischen Disziplinen mit besonders exzellenten Erfolgen hervortat.
Elatus stärkte Augustus auch den Rücken, als dieser von seinen theranischen Kameraden ausgeschlossen und verspottet wurde, da er in Barsaive aufgewachsen war und sie ihn nicht als vollständiges Mitglied ihres Volkes ansehen wollten. Seine überragenden Leistungen zogen dann noch zusätzlich den Neid und die Missgunst seiner Konkurrenten auf sich und ohne Elatus besonnenen Zuspruch wäre Augustus wohl wesentlich häufiger den Provokationen seiner Kameraden erlegen und hätte sich zu rachsüchtigen Taten hinreißen lassen, die seine gesamte Karriere hätten gefährden können.
Im Gegenzug war es Augustus mehrmals möglich gewesen, dass Leben von Elatus in brenzligen Situationen zu retten und dessen Befehle durch seine heldenhaften Einsätze zum Sieg zu führen. Elatus war vollkommen bewusst, dass der Erfolg seiner Truppen maßgeblich von den besonderen Fähigkeiten von Augustus abhing, was auch ihm als Offizier zu großer Bewunderung verhalf.
Augustus wusste, dass Elatus inzwischen als Senator in Thera zu großem Ansehen gekommen war und seiner Abstammung aus der kaiserlichen Familie der Vitreer alle Ehre machte. Er nahm also seinen Mut zusammen und ließ ihm ein Schreiben zukommen, dass seine verzweifelte Situation und die seiner Schwester erklärte.
Elatus begab sich tatsächlich umgehend nach Barsaive, um seinen alten Freund zu helfen. Augustus war nun ziemlich sicher, dass sie mit der Hilfe des Senators eine Chance vor dem Senat haben werden. Als Elatus sich schließlich mit Augustus beraten hatte, bemerkten beide Männer, wie kompliziert die Lage in Wirklichkeit aussieht und wie gering ihre Aussichten sind, den Senat von der Wahrheit zu überzeugen. Außerdem kam das Problem hinzu, dass Octavia in Thera inzwischen als Volksverräterin und dämonische Zauberin gesucht und gefürchtet wurde. Schließlich machte Licinius, der sich dem Gespräch der beiden Männer angeschlossen hatte einen Vorschlag, auf den die beiden Männer eingingen.
Sie vereinbarten, dass Elatus Octavia noch in Barsaive heiraten sollte, um sie als seine Frau mit nach Thera zu bringen. Einer Angehörigen der Vitreer kann schließlich nicht so einfach der Prozess gemacht werden und Elatus konnte damit seine politische Treue gegenüber den Octaviern ausdrücken.
Jedoch ging Augustus zu überstürzt auf das Eheversprechen ein und realisierte erst im Nachhinein, was diese Ehe tatsächlich für Octavia bedeuten würde, die immerhin einem göttlichen Auftrag folgt und nicht einfach nach Thera gehen kann, wo sie ihrer Verantwortung den Rücken kehrt.
Zwar stellte Octavia sich nicht gegen den Beschluss ihres Bruders, da sie außer der Ehe mit Elatus keinen anderen Ausweg mehr sah, um das Leben ihres Bruders und die Familienehre zu retten, jedoch führte Henk Augustus vor Augen, dass es für seine Schwester keine Option sei, Barsaive zu verlassen.
Augustus verstand sehr gut, dass er sich übereilt auf das Eheversprechen eingelassen hatte und wusste jedoch nicht mehr, wie er die Situation noch retten konnte, vor allem da die Hochzeit schon längst offiziell angekündigt war. So kam es, dass Augustus sich auf einen finsteren Plan einließ, den er gemeinsam mit Henk und dessen Schwester Hella ersann.
Die Umsetzung erfolgte schließlich am Hochzeitstag, als Octavia von einem großen geflügelten Dämon entführt und augenscheinlich getötet wurde. Elatus war nicht eingeweiht in den Plan und dachte tatsächlich, dass Octavia den Schwarzmagiern zum Opfer gefallen war.
Verurteilung in Thera (Nauloar 720 n.A./350 i.J.P.)
Augustus fühlte sich sehr schlecht wegen der Lüge, aber hoffte, dass sie mit der Geschichte über den Tod seiner Schwester durch den finsteren Bund einen wichtigen Beweis für deren Existenz abliefern könnten. Zwar war ihm nicht wohl dabei, ihre ganze Verhandlungsstrategie auf einer Lüge aufzubauen, aber solange es keine echten Beweise gab, hoffte er, dass er durch die begangene Täuschung eine größere Chance auf Gerechtigkeit erhalten könnte. In einer fast schon naiven Art versuchte er somit sein Gewissen zu beruhigen und sich davon abzulenken, dass er ein fragiles Kartenhaus aus Lügen errichtet hatte.
Um Elatus zu schützen ließ er ihn vorerst im dem Glauben, dass Octavia tatsächlich tot sei. Vor dem Senat erhielt ihre Geschichte große Aufmerksamkeit und Elatus erläuterte auch dem Kaiser persönlich, was in Barsaive vorgefallen sei. Alles verlief vorerst zu ihren Gunsten und das Volk interessierte sich sehr für den jungen Octavier, der in Barsaive durch Schwarzmagier verflucht wurde und dem unglücklichen Senator, dessen Frau auf tragische Weise an ihrem Hochzeitstag von Dämonen getötet wurde. Besonders Augustus wurde anfänglich von vielen als tragischer Held aufgebaut und erhielt durch sein enormes Charisma viele Sympathien.
Das Blatt wendete sich schließlich, als eine Botschaft nach Thera kam die verkündete, dass Octavia lebendig in Barsaive gesichtet wurde und sich auf dem Weg in den Norden Alorans befindet, um sich vermutlich abzusetzen und ihren vorgetäuschten Tod zu verschleiern.
Augustus wurde daraufhin von einer Sekunde auf die andere festgenommen und in das Verlies gesteckt. Auch Elatus wurde inhaftiert, unterzog sich jedoch einer magischen Befragung unter Einfluss eines Wahrheitsserums und konnte beweisen, dass er nichts von der Lüge wusste. Er war tatsächlich enttäuscht und verstand nicht, wie Augustus ihn so hintergehen konnte. Er suchte ihn im Kerker auf, damit er sich rechtfertigen konnte.
Augustus erklärte ihm alles und erzählte ihm auch von der Suche nach der Drachenträne und Octavias Bestimmung Aloran zu retten und dass er sich nur aus Verzweiflung auf diese unkluge Täuschung eingelassen hatte. Elatus, der Octavia und ihre Freunde selbst kennen und ihre Arbeit in Parlainth mit großer Bewunderung erleben konnte, hatte tatsächlich Verständnis für seinen Freund und verzieh ihm. Er wusste, dass Augustus in den letzten Jahren zu viel durchgemacht hatte und beschloss ihn weiterhin vor dem Senat zu vertreten und um sein Leben und seine Freiheit zu kämpfen. Inzwischen hatte er großes Mitgefühl für das traurige Schicksal der Familie der Octavier aufgebaut und vermutete, dass sich tatsächlich eine große Bedrohung hinter den Schwarzmagiern verbirgt, die eines Tages selbst das Theranische Imperium zerstören konnte.
Elatus trat also vor den Senat und verkündete allen die ganze Wahrheit und versuchte den anderen Politikern und dem Kaiser die verzweifelte Situation von Augustus und seiner Schwester zu erklären und beteuerte vor allen, dass er selbst daran glaube, dass hinter all den ungeklärten Umständen in Barsaive sich ein dunkles Netzwerk aus finsteren Dämonenanhängern verbirgt. Die Bedrohung durch diese Schwarzmagier sei auch der einzige Grund für das Treffen von Licinius mit den Lichtträgern gewesen, welches inzwischen von den Gegnern im Senat als eine geheime Verschwörung gegen das theranische Imperium ausgelegt wurde, nachdem es falsche Gerüchte gab, dass Augustus und Licinius militärische Geheimnisse an Barsaver verkauft hätten. Licinius nahm bereits die Verantwortung für alles Geschehene auf sich und wurde zum Tode verurteilt.
Elatus ließ sich jedoch nicht abschrecken und kämpfte eisern weiter, bis der Kaiser, welcher beeindruckt von der Unnachgiebigkeit und Wortgewandtheit des Senators war, sich darauf einließ, August erneut und persönlich zu vernehmen, bevor er das endgültige Urteil verkündet.
Augustus konnte den Kaiser tatsächlich davon überzeugen, dass Silvius unter der Kontrolle von jemand anderen gehandelt hatte und da Silvius auch gegen die Befehle des Kaisers verstoßen und unerlaubte Feldzüge in Barsaive unternommen hatte, ergab mit der Aussage des jungen Octaviers vieles einen lang gesuchten Sinn. Jedoch reichten alle Worte und Argumente nicht aus, um zu beweisen, dass die dunkle Bruderschaft tatsächlich existiert.
Der Kaiser entschied schließlich, dass über Augustus nicht die von vielen Senatoren geforderte Todesstrafe verhängt wurde, sondern er ins Exil gehen sollte, solange bis die Umstände in Barsaive und um Silvius Insidiae endgültig geklärt sind.
Exil auf der Insel Ydra (Ende 720 n.A./350 i.J.P. - Loar 721 n.A./351 i.J.P.) )
Augustus wurde auf die abgelegene und unbewohnte Insel Ydra im Pelagischem Meer gebracht. Dort leben nur eine Handvoll coranischer Priester, die ein Heiligtum des Clarus verwalten und zwei weitere Exilanten, die bereits alte Männer waren und den Großteil ihres Lebens auf der Insel verbracht hatten.
Als Augustus auf der Insel ankam und realisierte, dass er von einem Exil ins nächste übergegangen war und ihm nun vielleicht für immer die Möglichkeit genommen wurde, Octavia bei ihrem Kampf zu unterstützen, wünschte er sich, dass ihn doch die Todesstrafe getroffen hätte. Doch er entschloss sich tapfer zu sein und auf die Weisheit des Kaisers zu vertrauen.
Er verbrachte viel Zeit im Heiligtum und suchte das Gespräch mit den Priestern, denen er auch über seine Zeit als Principus Mortis berichtete. Sie machten ihm bewusst, wie wichtig es für ihn sei, mit dem dunkeln Feldherrn endgültig abzuschließen, da er sonst für den Rest seines Lebens von ihm beherrscht sein würde.
Augustus verstand was die Priester meinten und er begab sich auf einen Pfad der spirituellen Läuterung und vollzog die Riten des Tempelschlafs. Doch alle Versuche zu seinem Genius Kontakt aufzunehmen wurden in schrecklichen Bildern erstickt, die Augustus bereits aus seinem Alpträumen kannte und in welchen er immer wieder zum Mörder seiner Familie wird.
Doch mischten sich während des Tempelschlafs auch neue Bilder hinzu. Immer öfter sah er Spurius Iunius, der ihm in seiner Gestalt als Sabaoth Immortalis begegnete. Augustus spürte wie bei seinem Anblick große Rachegelüste in ihm aufstiegen und in seinem Traum tötet er den Schwarzmagier auf die unterschiedlichen erdenklichen Weisen immer wieder aufs Neue. Im Gegensatz zu seinen Alpträumen über seine Eltern verspürt er bei den Träumen über Sabaoth nicht nur Angst und Wut, sondern auch Genugtuung und eine seltsame Art von Erfüllung. Als er dies bemerkte, brach er die Rituale schnell ab und zog sich aus dem Heiligtum zurück, da er nichts mehr über sich selbst erfahren wollte und fürchtete, dass er letztendlich nur zu der Erkenntnis kommen würde, dass er sich letztendlich niemals von seiner dunklen Seite lösen kann.
Augustus verbrachte seine Tage schließlich damit, sich weiterhin mit quälenden Selbstzweifeln herumzuschlagen und hatte sich nach einigen Wochen bereits fast damit abgefunden, dass er für immer auf dieser Insel bleiben müsse. Die zwei weiteren Exilanten lachten jedes Mal laut auf, wenn er anfänglich noch davon sprach, dass er eines Tages von dieser Insel herunterkommen würde, doch irgendwann gab er die Hoffnung auch auf.
Der eine von den Exilanten war bereits so alt, dass er sich schon kaum noch daran erinnern konnte, weshalb er vor etlichen Jahrzehnten auf die Insel verbannt wurde. Zumindest gab er dies vor, wenn er danach gefragt wurde, was ihn ins Exil gebracht hatte. Er war insgesamt ein verschlossener Mann und schien den ganzen Tag nichts Weiteres zu tun, als auf das Meer hinaus zu starren. Er wollte sich mit niemanden unterhalten und ging den wenigen Männern auf der Insel stur aus dem Weg.
Der andere war auch ein alter Mann, der jedoch etwas gesprächiger war. Früher war er einmal eine einflussreiche Persönlichkeit gewesen und hatte große militärische und politische Erfolge zu verzeichnen. Jedoch ließ er sich von einem Freund in eine Verschwörung hineinziehen, die schließlich den Tod einiger Senatoren zur Folge hatte. Da seine Mitschuld nie eindeutig geklärt werden konnte, wurde er vor über drei Jahrzehnten auf die Insel verbannt und wartet noch heute darauf, dass sein Fall abschließend geklärt wird. Jedoch hat er die Hoffnung schon lange aufgegeben und geht davon aus, dass man ihn in Thera schon längst vergessen hat.
Für Augustus wurde die Situation im Exil immer unerträglicher und er stellte sich all die Monate vor, wie Octavia sich auf den gefährlichen Weg in den Norden befindet und von den Schwarzmagiern gejagt wird, während ihm die Hände gebunden sind. Gerade als er dachte, dass er wahnsinnig wird, kam unerwartet ein Schiff nach Ydra.
Verbannung (Loar 721 n.A./351 i.J.P.)
Augustus konnte seinen Augen nicht trauen, aber an Bord stand Elatus persönlich, der ihm sofort erzählte, was er gemeinsam mit Octavia und ihren Freunden in Travar erreicht hatte und das der Kaiser nun auch davon überzeugt ist, dass die Bekämpfung der Schwarzmagier oberste Priorität besitzt und der Krieg endgültig vorbei ist. Aus diesem Grund hatte der Kaiser Augustus' Exil aufgehoben und ihn aus Thera verbannt, damit er seinen Freunden in Barsive helfen kann.
Elatus berichtete ihm auch von seiner Scheidung von Octavia und dass sie zu Botschafterin des Drachens ernannt wurde, was Augustus unglaublich stolz machte.
Rückkehr nach Barsive (Loar 721 n.A./351 i.J.P.)
Augustus konnte es nun kaum noch erwarten nach Barsaive und zu Octavia zurückzukehren. Er reist mit seinem alten Kammeraden Iustus Trebatius nach Märkteburg, um sich am 25. Loar mit seiner Schwester und ihren Freunden Adarian, Henk und Kenji zu treffen (vgl. Episode 20.01).
Rückkehr nach Kronstadt (Loar-Nauloar 721 n.A./351 i.J.P.)
...
Die Fahrt der Baiula Spei (Nauloar-Astoar 721 n.A./351 i.J.P.)
Augustus Abenteuer für Lumenisa (11. – 25. Astoar 721 n.A./351 i.J.P.)
Nachdem Augustus von Lumenisa auserwählt wurde, brachte man ihn mit dem „Kuss der Unterwasseratmung“ in den eigentlichen Thronsaal der „Blauen Festung“. Auch hier gab es genügend Luft zu atmen und Augustus wurde mit Süßwasser und Lebensmitteln (Meerestieren) versorgt. Dann trug Lumenisa ihm ihr Anliegen vor.
Nachdem Augustus Lumenisas Geschichte gehört hatte, bat sie ihn nun darum, nach dem Horn des Meeresgottes für sie zu suchen, damit die Musen endlich erlöst werden können. Augustus stimmte zu und wurde anschließend von dem Delfin Lyria zu der Insel gebracht, auf welcher das Horn verschollen war.
Auf der Insel, welche heute als „Regenstein“ bekannt ist, ging Augustus an Land und begann seine Suche. Er traf auf einige wilde Menschen, welche beinahe kulturlos auf dieser Insel in primitiven Hütten hausten. Sie waren verschroben und merkwürdig.
Augustus versuchte Kontakt zu ihnen aufzunehmen, da sie nicht besonders angriffslustig wirkten und auch keine bedrohlichen Waffen besaßen. Als er sich ihnen jedoch näherte, liefen die meisten ängstlich davon. Einer von ihnen, eine Art Vorsteher, blieb jedoch zurück und traute sich mit Augustus zu reden. Er konnte erklären, dass es sich bei den wilden Menschen scheinbar um eine Art von Gefangenen handelte. Diese kamen vor vielen Jahrzehnten auf die Insel, da ihr Handelsschiff aus Ankarz in der Nähe in einem Sturm gesunken war. Als sie in den Fluten zu ertrinken drohten, kam plötzlich ein dunkler, geflügelter Schatten auf sie zugeflogen. Es handelte sich um die erschreckendste Kreatur, welche die Männer jemals gesehen hatten. Dieses Wesen half ihnen jedoch und unterbreitete ein Angebot. Es wolle das Leben der Männer retten, wenn diese sich ihm anschließen und auf seiner Insel wohnen werden. Die Ertrinkenden willigten im Angesicht des Todes in diesen Pakt ein, ohne zu wissen, worauf sie sich eingelassen hatten. Die Kreatur hielt ihr Wort und flog die Männer zu der Insel herüber. Dort verlangte sie dann jedoch Entsetzliches und wollte, dass die Männer ihr stinkendes, schwarzes Blut trinken, ansonsten wolle sie diese auf der Stelle töten. Einige versuchten daraufhin zu fliehen, aber der Dämon setzte seine Drohung umgehend in die Tat um und zerfetzte sie mit seinen Klauen. Die anderen tranken dann in ihrer Angst und Verzweiflung das Blut des Dämons und gingen dabei unwissend einen Pakt mit diesem ein. Fortan waren sie nämlich an diesen gebunden und sie konnten die Insel nicht mehr verlassen, da er nun immer wusste, wo sie sich aufhalten. Einige versuchten zu fliehen, wurden jedoch sofort entdeckt und getötet. Doch dies war nicht das Schlimmsten, denn fortan verlangte der Dämon, dass die Männer ihn mit ihrem Blut nähren sollen. Der Mann zog sein Gewand hoch und Augustus konnte erkennen, dass dessen Körper übersäht mit tiefen, blutigen Stichen war. Einige der Männer wollten diesem Alptraum mit Selbstmord entkommen, aber sie erkannten, dass der Dämon sie über den Tod hinaus an sich gebunden hatte und dieser ihnen deshalb keine Erlösung brachte, da ihre Seelen weiterhin unter der Macht des Dämons stehen. Die Männer ergaben sich also ihrem Schicksal und führten seitdem ein Leben als Nahrungsquellen für den Dämon.
Augustus versprach, dass er ihnen helfen werde, falls dies in seiner Macht läge. Er wollte deshalb so schnell wie möglich zu dem Dämon gelangen, um diesen zu bekämpfen. Er war sich sicher, dass er bei dem Dämon auch das gesuchte Horn finden werde. Der Mann konnte ihm sogar den Weg zu dem Dämon weisen, da er sein Versteck kannte. Er brachte Augustus zu einem dichten Wald und wies auf einige Spinnenweben hin, die von gigantischen Spinnen stammen mussten. Er solle den Fäden folgen, denn dort, wo diese sich verdichten, wird er auch den Dämon finden.
Mutig begab sich Augustus in den dich verwobenen Wald und ließ den ängstlichen Mann zurück. Mit seinem Schwert schlug er sich durch die Gespinste, welche zum Zentrum des Waldes immer dichter wurden. Zwischendurch wurde er von kleinen, dämonischen Spinnen angegriffen, welche überall aus Eiern in der Umgebung schlüpften. Diese bissen ihn und Augustus spürte, wie ihr Gift seine Sinne vernebelte. Er riss sich mit ganzer Kraft zusammen und erreichte schließlich ein gigantisches Netz, welches zwischen zwei riesigen, verdorrenden Silma-Eschen gesponnen war. Darin hing ein grässlicher Dämon, der halb Spinne, halb Mensch war und die Flügel einer Fledermaus besaß. Unter dem Netz sah er eine Art gigantischen Kokon oder ein Gespinst, welches offensichtlich etwas in seinem Inneren verbarg. Es handelte sich um etwas Großes und der Dämon schien über dieses zu wachen.
Augustus machte sich einen Plan und begann leise auf eine der toten Eschen hinaufzuklettern. Er war so leise, dass der Dämon ihn nicht bemerkte. Er kam bis in die Baumkrone und balancierte über einen Ast, bis er sich direkt über dem Dämon befand. Dieser öffnete jedoch plötzlich seine Augen und sah Augustus an, welcher daraufhin todesmutig von oben auf den Dämon heraufsprang und ihm dabei einen tiefen Schwertstich in den Rücken versetzte. Der Dämon schrie auf und hob ab. Augustus gelang es, sich auf dem fliegenden Dämon zu halten, und er kämpfte weiter gegen diesen an. Dabei musste er den vorderen Beinen ausweichen, mit welchem der Dämon versuchte, ihn von seinem Rücken herunterzustreifen. Augustus hielt jedoch durch und hackte dem Dämon eines der acht Beine ab. Dabei wurde er so durchgeschüttelt, dass er von dem Dämon abgeworfen wurde.
Dort ging dann der eigentliche Kampf los und Augustus wurde von dem riesigen Dämon und dessen Mundwerkzeugen angegriffen. Dabei wurde er auch immer weiter von den kleinen Spinnen gebissen, deren Gift seine Sinne beeinträchtigte. Zum Glück konnte er sich zwischen den Bäumen verstecken, so dass er den meisten aus der Luft Angriffen ausweichen konnte. Jedoch wurde er in die Enge gedrängt und musste sich in einem hohlen Baumstamm verstecken. Dem Dämon gelang es jedoch, den Baum zu entwurzeln und er warf diesen samt Augustus auf den Boden, um diesen zu zerschmettern. Augustus konnte jedoch vorher abspringen, wobei er sich verletzte. Der Gegner schien unaufhaltsam und Augustus unternahm noch weitere Angriffe, welche ihn jedoch kaum verletzten konnten, da er immer nach oben in die Luft ausweichen konnte. Schließlich wurde er wieder von dem Dämon durch die Gegend geschleudert und landete bei dem dichten Gespinst unter dem Netz.
Augustus hatte kaum noch Kraft und das Gift der kleinen Spinnen setzte ihn immer weiter außer Gefecht. Plötzlich sah er dann jedoch einen weißen Schimmer unter den dreckigen, dämonischen Gespinst. Er wirkte wie eine Feder und, als Augustus diese berührte, begann sich etwas unter den dichten Fäden zu bewegen. Augustus spürte, dass er es, um was immer es sich auch handelt, befreien musste, und er ignorierte den Dämon. Er wich seinen Attacken aus, während er versuchte, mit seinem Schwert den Kokon aufzuschneiden. Augustus war erfolgreich und legte einen riesenhaften, weißen Vogel frei. Dieser reckte schließlich seinen Hals aus dem Gespinst und Augustus sah einen göttlich strahlenden Schwan vor sich, der sich nun auch aus eigner Kraft immer weiter aus den Fäden befreite.
Der Dämon schrie vor Wut, als der Schwan dann in voller Pracht vor ihm stand und erhob sich wieder in die Luft. Der Schwan gab Augustus derweil ein Zeichen, welcher sofort verstand, dass dieser ihn einlud, auf seinem Rücken Platz zu nehmen. Er stieg also auf und gemeinsam erhoben sie sich in die Lüfte. Gemeinsam bekämpften sie den Dämon nun fliegend und Augustus gelang es so, dem Dämon mehrere Hiebe mit seinem Schwert zu versetzen. Der Schwan hackte ebenfalls mit seinem Schnabel auf diesen ein und wehrte ihn mit seinen langen Krallen ab. Schließlich trafen ihre Angriffe die Flügel des Dämons und dieser fiel in den Wald hinab, wohin sie ihm folgten. Dort gab Augustus ihm den Rest und stach sein Schwert tief zwischen dessen acht Augen. Der Kopf des Dämons lief daraufhin aus und eine schwarze Flüssigkeit verteilte sich auf dem Boden.
Augustus war siegreich und dankte dem Schwan für die Hilfe. Auroneth reckte ihren Kopf nach dem Schwert, auf welchem auch ein Schwan abgebildet ist, und wirkte fast so, als ob sie sich erkennen würde. Dann führte sie Augustus zurück zu dem aufgeschnitten Kokon, worin er tatsächlich ein Horn fand, welches aus einer silbernen Meeresmuschel geformt war. Außerdem fand er ein uraltes Skelett, welches eine elbische Rüstung trug. Dabei konnte es sich nur um Lumenisas ersten Helden Algarn handeln, welcher leider nie zurückgekehrt war. Augustus nahm dessen Brustpanzer an sich, welchem die Zeit scheinbar nichts anhaben konnte.
Dann kehrte Augustus zu den Männern auf der Insel zurück, welche durch den Tod des Dämons vor dessen Mal gerettet worden waren. Sie dankten Augustus und waren nun endlich frei. Sie begannen mit dem Bau eines Bootes, mit welchem sie schnell ans Festland und nach Barsaive zurückkehren wollten.
Augustus hingegen wurde von dem Schwan aufgefordert, erneut dessen Rücken zu besteigen, und Auroneth brachte Augustus nach Soltrum, wo Lumenisa mit ihren Nixen bereits am Strand auf ihn warteten. Sie waren voller Freude, als sie den Schwan erblickten und dieser landete direkt vor ihnen. Augustus stieg ab und er stellte sich vor die Nixen, wo er laut in das Horn blies. Daraufhin verwandelten sich die Nixen und ihr Fischschwanz wurde zu normalen, elbischen Beinen. Die Musen waren erlöst und standen dankbar vor Augustus. Dieser war froh, helfen zu können, und gemeinsam gingen sie zu der Spitze des Amon Anorem, wo sie auf Loxias und seine Freunde trafen. Diese waren sehr beeindruckt von den Musen und schworen, diesen weiterhin zu dienen. Lumenisa nahm ihren alten Platz auf der Bergspitze ein.
Augustus erholte sich eine Nacht und fand nach langer Zeit wieder Kontakt zu seinem Genius. Seine Verletzungen wurden versorgt und am nächsten Tag bat er Lumenisa, zu seiner Schwester zurückzukehren, da diese und ihre Gefährten seine Hilfe nun wieder benötigen würden. Sie erinnerte ihn daran, dass sie versprochen hatte, ihn zurückzuschicken und bat den Schwan darum, dass dieser Augustus bei seinem nun anstehenden Kampf begleiten würde. Das göttliche Tier war ebenfalls voller Dank gegenüber Augustus und bot diesem erneut seinen Rücken an. Augustus schwang sich auf und sie flogen in Richtung Osten bis sie den Nebelschlund erreichten. Dort dauerte es nicht lange und Augustus hatte die Baiula Spei ausgemacht und eilte ihnen mit Hilfe seines göttlichen Freundes zur Hilfe.
Im Nebelschlund (Astoar-Choar 721 n.A./351 i.J.P.)
...
Charakterwerte
Attribute und Talente
Charakterattribute Augustus | |||||
---|---|---|---|---|---|
körperliche | gesellschaftliche | geistige | |||
Athletik | ●●●● | Charisma | ●●● | Mut | ●●●● |
Wahrnehmung | ●●● | Empathie | ● | Intuition | ● |
Geschick | ●●● | Ausdruck | ●● | Klugheit | ●● |
Talente Augustus | |||||
---|---|---|---|---|---|
körperliche | gesellschaftliche | geistige | |||
Körperkraft | ●●● | Anführen | ●●● | Selbstvertrauen | ●●● |
Konstitution | ●●●● | Einschüchtern | ●●● | Willenskraft | ●●● |
Präzision | ●●●● | Betören | ● | Improvisation | ●●● |
Aufmerksamkeit | ●●● | Menschenkenntnis | ●● | Innenschau | ● |
Orientierung | ●● | Konversation | ● | Glaube | ●● |
Instinkt | ●●●● | Anpassung | ● | Magiesinn | ●●● |
Gewandtheit | ●●● | Kreativität | ●● | Gedächtnis | ● |
Fingerfertigkeit | ●● | Lehren | ●●● | Logik | ●● |
Heimlichkeit | ●● | Rhetorik | ●● | Wissen | ●● |
Ressourcen
Ressourcen Augustus | ||
---|---|---|
Ausdauer | Einfluss | Konzentration |
24 | 9 | 7 |
Vorteile
Vorteile / Nachteile | ||
---|---|---|
Name | Wirkung | Stufe |
Ausdauernd | Maximale Ausdauer um 2x [Stufe] erhöht | ●●● |
Eisern | Addiert 2x [Stufe] auf Berechnung der Wundschwelle | ●● |
- Autorität [●●●]: Senkt die Kosten für Spezialisierungen von „Anführen“ um um 2.
- Gutaussehend [●●●]: Senkt die Kosten für Spezialisierungen von „Betören“ um um 2.
- Adelige Abstammung [●●●]: Erhöht die Einfluss-Punkte um +6.
- Heldenhafte Erscheinung [●●●●]: Erhöht die Einfluss-Punkte um +8.
- Folterfest [●●●●]: Senkt den Schwierigkeitsgrad der Willenskraft-Würfe gegen Foltern um 2.
Nachteile
- Verbannt [●●●●●]: Erhöht den Schwierigkeitsgrad für Interaktionen mit Theranern um 3.
Allgemeine Talentspezialisierungen
Körperliche Spezialisierungen | |||
---|---|---|---|
Name (+ Talentzugehörigkeit) |
Attribut | Wert | Punkte |
Zäher Hund (KO) | ATH | 4 | ●●● |
Fährtenlesen (AU) | WAN | 3 | ●●● |
Sinnenschärfe (AU) | WAN | 3 | ●●●● |
Klettern (GW) | KÖB | 4 | ●●●● |
Reiten (GW) | KÖB | 4 | ●●●● |
Schwimmen (GW) | KÖB | 4 | ●●●● |
Schleichen (GW) | KÖB | 4 | ●● |
Verstecken (GW) | KÖB | 4 | ● |
Gesellschaftliche Spezialisierungen | |||
Name (+ Talentzugehörigkeit) |
Attribut | Wert | Punkte (= Kosten) |
Autoritäres Auftreten (AN) | CHA | 3 | ●●●● |
Moralisierende Ansprache (AN) | CHA | 3 | ●● |
Befehlen (AN) | CHA | 3 | ●●● |
Schlachtruf “Angriff!” (AN) | CHA | 3 | ●●● |
Schlachtruf “Standhalten!” (AN) | CHA | 3 | ●●● |
Schlachtruf “Letzte Kraft” (AN) | CHA | 3 | ●●● |
Drohen (ES) | CHA | 3 | ●●● |
Foltern (ES) | CHA | 3 | ●●● |
Souveränität (MK) | EMP | 1 | ●● |
Etikette (AF) | EMP | 1 | ●● |
Verhören (RH) | AUD | 2 | ●●● |
Kampf-Talentspezialisierungen
Nahkampf-Spezialisierungen | (ATH 4) | |
---|---|---|
Name | Kosten | Punkte |
Schwert | - | ●●●● |
Sturmangriff | 1 AD pro Stufe | ●●●● |
Mehrfach-Angriff | 1 AD pro NK und Feld | ●●●● |
Geordneter Rückzug | 6 - [Stufe] AD | ●●●● |
Konzentrierter Angriff | 1 AD pro Stufe | ●●●● |
Rundumschlag | 1 AD pro NK | ●●●● |
Tritt | 1 AD pro Feld | ●●● |
Kampftrance | + W6+[Stufe] AD | ●●●● |
Passive-Spezialisierungen | ||
Name | Kosten / Effekt | Punkte |
Standhaft | + [Stufe] W10 | ●● |
Doppelter Angriff | 6 - [Stufe] AD | ●●● |
Kampf mit zwei Kriegs-Waffen | 2 Waffen möglich | ●●● |
Wissensschatz
Wissensschatz-Spezialisierungen | (KLU 2) | ||
---|---|---|---|
Name | Punkte | Name | Punkte |
Kriegskunst | ●●●● | Fremdsprache (Barsavisch) | ●●●●● |
Waffenkunde | ●●●● | Fremdsprache (Coranisch) | ●●● |
Kulturkunde (Theraner) | ●●● | Fremdsprache (Orkisch) | ● |
Kulturkunde (Barsaver) | ●● | ||
Kulturkunde (Coraner) | ● | Heilkunde (Wunden) | ●●●● |
Kulturkunde (Mokrag Orks) | ● | Anatomie | ● |
Geschichtswissen (Thera) | ●●● | Wildnisleben (Wald) | ●● |
Rechtskunde (Thera) | ● | ||
Politik (Thera) | ●● | Brett- und Würfelspiele | ●●●● |
Mythen und Kulte (Thera) | ●● |
alt
Spezialisierungen Augustus | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Konstitution | Anführen | Willenskraft | ||||||
zäher Hund | ●●● | Anführer Militär | ●●●● | Schmerzwiderstand | ●●● | |||
Nahkampf | Einschüchtern | Prinzipientreue | ●●●● | |||||
Kurzschwert | ●●●●● | Folter | ●● | Instinkt | ||||
Aufmerksamkeit | Betören | Gefahreninstinkt | ●●● | |||||
Fährtenlesen | ●● | hohe Attraktivität | ●●● | Innenschau | ||||
Gewandtheit | Verstummter Genius | |||||||
Reiten | ●●●● | |||||||
Schwimmen | ●●● | |||||||
Klettern | ●●● | |||||||
flinke Reflexe | ●●● | |||||||
Verteidigung | ||||||||
Ausweichen | ●●● | |||||||
Schildkampf | ●●● | |||||||
defensive Haltung | ●●●●● |