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Version vom 16. Juni 2025, 15:30 Uhr
LÖSCHUNGEN
Inhaltsverzeichnis
- 1 KIRCHE DER PASSIONEN
- 1.1 GESCHICHTE
- 1.2 DAS DOGMA
- 1.3 VERHÄLTNIS ZU DEM ALTEN WEG
- 1.4 ÖFFENTLICHE DARSTELLUNG
- 1.5 DIE ANHÄNGERSCHAFT
- 1.6 DER KLERUS – DIE PRIESTERSCHAFT DER VIER
- 1.7 DAS MÖNCHTUM – DIE QUESTOREN UND IHRE ORDEN
- 2 DIE VERKÜNDIGUNG DES BASELIAN
- 2.1 Die Verkündigung des Baselian
- 2.1.1 Das Buch des Retters
- 2.1.2 Das Buch des Geläuterten
- 2.1.2.1 Der Weg durch die Finsternis
- 2.1.2.2 Der Wächter der Pforte
- 2.1.2.3 Die drei Fragen der Aufrichtigkeit
- 2.1.2.4 Die Kammer des Lichtes
- 2.1.2.5 Mutter Hylderid
- 2.1.2.6 Baselians Bitte
- 2.1.2.7 Die Offenbarung der Schutzgötter
- 2.1.2.8 Die Gebote der Schutzgötter
- 2.1.2.9 Auserwählter der Götter des höchsten Himmels
- 2.1.3 Das Buch des Dieners
- 2.1 Die Verkündigung des Baselian
- 3 Der Alte Weg
- 4 nächste Seite
KIRCHE DER PASSIONEN
Die Kirche der Schutzgötter verbreitet die heiligen Lehren des Schutzgötterglaubens.Die Lehren der Kirche besitzen ihren Ursprung in der Geschichte des Propheten „Baselian“. Dieser verkündete während der zweiten Plage ihre Gebote, welche dann von seinen Schülern im "Luach" aufgeschrieben und gedeutet wurden. Diese heilige Schriftensammlung religiöser Texte bildet die Grundlage der kirchlichen Lehren.
Die vier Schutzgötter gelten als „Gottheiten des höchsten Himmels“ und bestehen aus „Alethon“, der Gottheit des Rechtes, „Hylea“, der Gottheit des Trostes, „Nemia“, der Gottheit der Beständigkeit und „Thylor“, der Gottheit des Schutzes.
Der Schutzgötterglaube existiert nur in Barsaive und seine historischen Wurzeln liegen in der zweiten Plage. Inzwischen besitzt die Kirche komplexe Organisationsstrukturen, verschiedenste Ämter und Institutionen, sowie ein große Anhängerschaft in allen freien Städten des Landes. Durch ihre stetig wachsende Beliebtheit bildet sie eine starke Konkurrenz zu den unabhängigen Götterkulten des Alten Weges.
GESCHICHTE
Die Ursprünge des Glaubens an die Schutzgötter reichen bis zu der zweiten Plage zurück, doch die Macht ihrer Kirche entfaltete sich erst nach der dritten Plage zu ihrer heute bekannten Form. Damit stellt der Passionsglaube eine in Barsaive noch recht junge Religion im Gegensatz zu den Götterkulten des Alten Weges dar.
Verkündigung der Schutzgötter während der zweiten Plage durch den Propheten Baselian
Der Glaube an die Schutzgötter geht auf die Geschichte um den Propheten "Baselian" zurück, der während der zweiten Plage nach einer Möglichkeit suchte, das Leid der Bevölkerung von Valkenburg zu lindern und vor den Übeln der angreifenden Dämonen zu bewahren.
Laut den heiligen Schriften der Kirche, dem sogenannten „Luach“, stieg Baselian dazu tief unter das Gebirge von Throal hinab, um die zwergische Hüterin Mutter Hylderid in ihrer Mysterienkammer aufzusuchen und um Hilfe für sein verzweifeltes Volk zu bitten. Dort angekommen erhielt er in dem ewigem Licht der Hüterin ein Vision, welche ihm die vier Götter des höchsten Himmels, Mynbruje, Garlen, Hesinde und Tystonius offenbarte. Diese ernannten sich zu den Schutzgötter der Barthaver und teilten Baselian ihre heiligen Gebote mit, welche er in seiner Heimat verbreiten sollte, denn ihre Befolgung sei die einzige Rettung der Seelen vor der Verdammung während der herrschenden Dämonenplage. Baselian kehrte also zurück und vollbrachte mit Hilfe der Schutzgötter in Valkenburg ein großes Wunder, welches vielen Unschuldigen das Leben rettete. Danach fand er unter den Geretteten treue Schüler, welchen er von seiner Reise zu Mutter Hylderid erzählte und als ersten die heiligen Gebote der Schutzgötter verkündigte.
Seine Schüler ernannten Baselian zu ihrem Propheten und schrieben seine heilige Geschichte und die Verkündigung der Gebote in dem „Luach“, dem heiligen Buche, nieder. Der Begriff Luach stammt aus der alten balmarischen Sprache und bedeutet so viel wie „Weisheit“. Noch während der zweiten Plage zogen die Schüler Baselians aus, um die Schrift im ganzen Land zu verbreiten.
Die ausführliche Version der heiligen Geschichte des Baselian ist in dem Hauptartikel Die Verkündigung des Baselian zu finden.
Anfänge und Errichtung des ersten Schutzgötterhauses in Märkteburg
Nachdem die zweite Plage vorüber war, besaßen die neuen Gottheiten bereits einige treue Anhänger, da ihnen durch den Glauben an die Schutzgötter die schweren Zeiten erleichtert worden waren.
Die Gläubigen waren an ihrer Zahl noch sehr gering aber voller Hingabe an ihre Schutzgötter . Sie errichteten aus eigener Kraft und mit der Erlaubnis der Stadt das erste sogenannte "Schutzgötterhaus", die sogenannte "Baselia" in Valkenburg, welches später das Zentrum ihrer zukünftigen Kirche werden sollte. Die Grundsteine dieses Heiligtums wurden dort gelegt, wo Baselian einst durch ein großes Wunder der Schutzgötter viele unschuldige Leben gerettet hatte.
Zu dieser Zeit war der Schutzgötterglaube lediglich ein unbedeutender Kult, dessen Bekanntheit noch weit hinter dem Ansehen der Götter des Alten Weges verblasste. Von dem Schutzgötterhaus in Märkteburg aus verkündeten die Schüler des Baselian, welcher selbst inzwischen dahingeschieden war, die Gebote der Schutzgötter und fanden über die Zeit immer mehr Anhänger. Die Plage war zwar vorbei, doch vereinzelte Angriffe von Dämonen sind auch in den Zeiten zwischen den Dämonenherrschaften in Barsaive nicht ungewöhnlich. Dies zog immer wieder neue Gläubige an, welche sich von den Schutzgöttern Schutz vor den Übeln und die Rettung ihrer Seelen erhofften, doch blieben die Reihen der Anhänger weiterhin überschaubar.
Schutzgötter als Hoffnungsträger während der dritten Plage
Als sich dann jedoch die Vorzeichen einer dritten Plage ankündigten, erhielt die Verehrung der Schutzgötter einen großen Zulauf und zahlreiche Verzweifelte und Verängstigte setzen ihre Hoffnung in den neuen Glauben. Dies erwies sich für viele neue Anhänger auch als hilfreich, denn aus dieser Zeit wird von zahlreichen Wundern der Schutzgötter berichtet, welche von den Schülern des Baselian oder inbrünstig Glaubenden bewirkt wurden.
Bevor die dritte Plage überhandnahm und die Barsaver zur Flucht oder in unterirdische Verstecke der Zwerge zwang, errichteten die Anhänger des Schutzgötterglaubens überall im Land neue Schutzgötterhäuser für die neuen Gottheiten. Ihre Verehrung griff rasch um sich und machten die Schutzgötter allgemein bekannt.
Als dann viele Menschen sich während des Höhepunktes der dritten Plage vor den Dämonen in unterirdischen Schutzkammern versteckten, war der Glaube an die Schutzgötter für sie der einzige Lichtblick in der Finsternis ihrer abgeschiedenen Zufluchten. Viele Barsaver, die zum Teil über Jahre unter der Erde ausharren mussten, erhielten sich nur mit Gebeten an die Schutzgötter ihre Hoffnung und ihren Verstand.
Ausrufung zur Kirche der Schutzgötter nach der dritten Plage
Als die dritte Plage endete, waren viele Gläubige unter den Überlebenden. Diese waren den Schutzgöttern unendlich dankbar dafür, dass sie ihnen durch die schwere Zeit geholfen hatten. Sie priesen sie deshalb in allen erdenklichen Weisen dafür, dass sie durch ihren Beistand das Ende der Dämonenherrschaft erleben und das Licht der Sonne wiedersehen durften.
Nachdem die freien Städte Barsaives wieder weitestgehend aufgebaut waren und das Leben in dem stark gebeutelten Land zurückkehrte, fand der Schutzgötterglaube einen stetigen Zulauf an neuen Gläubigen. Alle wollten in den Geboten der Schutzgötter unterrichtet werden und um den Ansturm zu bewältigen, bauten sie ihre Passionshäuser, Ämter und Institutionen im ganzen Lande aus und riefen sich zu einer selbstständigen Kirche aus.
Als offizieller Gründer der Kirche gilt der Prophet "Hironian", welcher ein Schüler des Baselian war und während der dritten Plage selbst dafür bekannt wurde, ein großes Wunder erwirkt zu haben. Er war der erste Vorsteher der Kirche und führte die Hierarchien der Amtsträger, die Liturgie und das Dogma ein.
In Folge der Kirchengründung entwickelten sich auch die Mönchsorden, in denen die sogenannten „Questoren“ nach religiöser Erleuchtung streben und in Klöstern leben und arbeiten. Diese entwickelten sich zu festen Institutionen im gesamten Land und ihre Vertreter sind für ihre Wohltätigkeit bekannt und werden auch bei Anhängern des Alten Weges zumeist mit Respekt und Höflichkeit behandelt, auch wenn einige stille Konflikte zwischen den konkurrierenden, religiösen Strömungen in Barthavion herrschen.
DAS DOGMA
Die Kirche der Schutzgötter besitzt unumstößliche Lehraussagen, für welche sie einen Anspruch auf göttliche Wahrheit erhebt. Dieser Umstand unterscheidet sie grundlegend von den Götterkulten des Alten Weges, dessen Mythen sehr vieldeutige und sogar widersprüchliche Interpretationen erlauben.
Das „Luach“ als Grundlage der Lehren
Das „Luach“ beinhaltet die heiligen Schriften der Kirche der Schutzgötter und zählt zu den meistgelesenen Schriftwerken in Barsaive.
Die Textsammlung wurde von den Schülern des Propheten "Baselian" über viele, lange Jahre aufgeschrieben, ergänzt und wird bis heute ständig erweitert. Über den Inhalt gebietet die „Kurie der Vier“ und entscheidet, welche Texte in den Kanon der heiligen Schriften aufgenommen werden und welche nicht.
Inhaltlich gliedert sich das Buch der Schutzgötter in zwei Hauptbücher:
- Der erste Teil besteht aus „Die Verkündigung des Baselian“ und beinhaltet die ausführliche Geschichte des Propheten Baselian, so wie seine Schüler sie nach dessen eigenen Worten verfasst haben sollen. Sie bildet die Basis der gesamten Religion und den Urtext der heiligen Schriften.
- Der zweite Teil, die sogenannte „Gesichter der Propheten“, besteht aus vielen einzelnen theologischen Texten und Deutungen, die sich auf die Inhalte des ersten Buches beziehen, sowie Erweiterungen und Ergänzungen, welche über die Zeiten von der Kurie der Vier abgesegnet und dem heiligen Kanon hinzugefügt wurden. Ihre wichtigsten und bekanntesten Inhalte sind dabei die Lehren von den „Versuchungen der Erzdämonen“ und den „Drei Stufen des Glaubens“.
Die Inhalte der Lehren der Kirche
Einige Inhalte der kirchlichen Lehren, welche aus dem zweiten Teil des Luach „Die Gesichter der Propheten“ abgeleitet wurden, entwickelten sich über die Zeiten zu den Wichtigsten und meist Verbreiteten. Die Deutung dieser Lehrsätze wird von der sogenannten Kurie der Vier überwacht und normiert.
Verdammung durch die Dämonen
Der Einhalt der kirchlichen Lehren soll den Gläubigen zuallererst dabei helfen, sich und seine Gemeinschaft vor der Verdammung durch Dämonen zu bewahren. Diese plagen und zerstören nämlich nicht nur Geist und Körper, sondern können auch die Seelen der Sterblichen nach deren Tod in ihre Gefilde ziehen, wo diese dann ewige Qualen erleiden müssen. Der Zutritt zum erlösenden Totenreich bleibt diesen armen Verdammten dann verwehrt und sie sind für immer von den Seelen ihrer Liebsten getrennt.
Rettung durch Befolgung der Gebote
Neben der Taufe ist die strikte Einhaltung der Gebote der Schutzgötter die Voraussetzung für das Erlangen ihrer Gunst und damit die Rettung der Seele vor der Verdammung durch die Mächte der Dämonen. Befolgt man als Gläubiger immer aufrichtig und ausnahmslos die heiligen Gebote der Schutzgötter , werden Körper, Geist und Seele von diesen stets umsorgt und geschützt.
Die Treue an die Gebote muss der Gläubige den Schutzgötter durch seine Taten immer wieder aufs Neue beweisen. Nur wer es schafft, wahrhaftig nach den heiligen Geboten der Kirche zu leben, kann sich der Gunst des Schutzgötter sicher sein. Die Amtsträger der Kirche und ihre heiligen Schriften sollen dabei den Gläubigen Hilfe und Anleitung bieten, um ihre Handlungen nach den Geboten der Schutzgötter auszurichten und diese im Leben wirkkräftig umzusetzen.
Die zwölf heiligen Gebote
Die zwölf heiligen Gebote lauten:
Die drei Gebote Alethons, der himmlischen Gottheit der Gerechtigkeit:
- Das Gebot der Wahrheit: „Suche stets nach den wahren Begebenheiten der Umstände, bevor du voreilige Urteile fällst!“
- Das Gebot der Gerechtigkeit: „Verursache kein unnötiges Leid und stelle dich gegen jene, die dieses verrichten!“
- Das Gebot der Gnade: „Ehre deine Feinde und ergründe ihre Absichten!“
Die drei Gebote der Hylea, der himmlischen Gottheit der Güte:
- Das Gebot des Mitgefühls: „Sorge dich stets um das Leid deines Nächsten!“
- Das Gebot der Wohltätigkeit: „Sei nützlich und trage zum Wohl deiner Nächsten bei!“
- Das Gebot des Zusammenhaltes: „Ehre die Familie, die Ehe und alle Gemeinschaften!“
Die drei Gebote der Nemia, der himmlischen Gottheit der Andacht:
- Das Gebot der Geduld: „Nur Übung macht den Meister!“
- Das Gebot der Sorgfalt: „Nur mit Aufmerksamkeit und Genauigkeit erblickt man die Gänze!“
- Das Gebot der Erinnerung: „Nur die Überlieferung bewahrt unser Wesen!“
Die drei Gebote des Thylor, der himmlischen Gottheit der Ehre:
- Das Gebot der Bescheidenheit: „Stelle niemals deinen eigenen Wert über den deines Nächsten!“
- Das Gebot des Respektes: „Nur wer gehorchen kann, ist auch fähig zu führen!“
- Das Gebot der Edelmut: „Helfe stets denen, die sich selbst nicht helfen können!“
Die Versuchungen der Erzdämonen
In weiteren Schriften des zweiten Teiles des Luach, den sogenannten „Gesichtern der Propheten“, werden häufig die „Erzdämonen“ von dem Propheten "Olcir" erwähnt. Diese gelten als Erzfeinde der Schutzgötter und direkte Gegenspieler der "Mächte des höchsten Himmels". Sie sind bekannt als „Verijgorn“, „Laobis“, „Noxxuz“, und „Azeruel“ und gelten als Mächte des „tiefsten Abgrunds“.
Im Gegenzug zu den Geboten wurden bestimmte Versuchungen dieser Erzdämonen von den jüngeren Propheten erschaut, vor denen sich die Gläubigen besonders hüten sollen.
Die zwölf dämonischen Versuchungen
Die zwölf dämonischen Versuchungen lauten:
Die drei Versuchungen des Verijgorn, des Herren der Lüge:
- Die Versuchung der Irrung: „Hüte dich vor Täuschung, Trug und List!“
- Die Versuchung des Unrechtes: „Rede kein falsches Zeugnis über deinen Nächsten!“
- Die Versuchung der Rache: „Hüte dich vor Vergeltungsdrang und blinder Feindschaft!“
Die drei Versuchungen der Laobis, der Herrin der Selbstsucht:
- Die Versuchung der Selbstsucht: „Hüte dich davor, dein eigener Mittelpunkt zu sein!“
- Die Versuchung der Gier: „Hüte dich vor den Begierden des Körpers und des Geistes!“
- Die Versuchung der Zwietracht: „Hüte dich vor Eifersucht, Rivalität und Neid!“
Die drei Versuchungen des Noxxuz, des Herren der Gier:
- Die Versuchung des Wankelmutes: „Hüte dich vor Unzuverlässigkeit, Unentschlossenheit und Faulheit!“
- Die Versuchung der Zerstreuung: „Hüte dich vor überflüssigen Ablenkungen und geistiger Trägheit!“
- Die Versuchung des Vergessens: „Hüte dich vor Ignoranz, Gleichgültigkeit und Verachtung!“
Die drei Versuchungen des Azeruel, des Herren der Grausamkeit:
- Die Versuchung der Eitelkeit: „Hüte dich vor Geltungssucht und falschem Stolz!“
- Die Versuchung des Hochmutes: „Überschätze dich nicht und missbrauche niemals deine Macht!“
- Die Versuchung des Jähzornes: „Hüte dich vor Tyrannei, Brutalität und der Verbreitung von Furcht!“
Das Wirken von Wundern
Die Schutzgötter können mächtige Wunder durch den Glauben ihrer Anhänger wirken und diese vor Schmerz, Wahn und Korruption durch Dämonen schützen. Ähnlich wie dem Propheten "Baselian" gelang es bereits einigen Priestern, Questoren oder Heiligen, erstaunliche göttliche Mächte zu erflehen und damit bedrohliche Situationen abzuwenden und die Leben vieler Unschuldiger zu retten. Die Gunst, Wunder zu wirken, soll diesen heiligen Männern und Frauen durch ihre inbrünstige Hingabe an die Schutzgötter und die gewissenhafte Befolgung der Lehren der Kirche gewährt worden sein.
Die Wunder im Passionsglauben ähneln den mystischen Fähigkeiten der Geweihten des Alten Weges (siehe Mysterienkulte).
Die „Drei Stufen des Glaubens“
Die Gunst der Schutzgötter erhält man nicht allein über den Beitritt zu ihrer Kirche oder das theoretische Wissen über die Lehren und Gebote, sondern ihr Erlangen stellt eine nie endende Lebensaufgabe dar. Um dabei Orientierung zu bieten, wurden im zweiten Teiles des Luach, den sogenannten „Gesichtern der Propheten“, die „Drei Stufen des Glaubens“ von dem Propheten "Doigion" aufgestellt, welche dem Gläubigen dabei helfen sollen, seinen Weg zu den Schutzgöttern zu finden. Diese leiten sich aus der Geschichte des Propheten Baselian ab und beziehen sich auf die Antworten, welche er dem Wächter von Hylderids Kammer gab.
Die erste Stufe ist die des Retters. Er bezeichnet den Suchenden, der sich entweder für andere oder für sich selbst auf der Suche nach Recht, Trost, Beständigkeit oder Schutz befindet. Vielfach ist Not die Veranlassung, um zum Glauben zu finden und der Kirche der Schutzgötter beizutreten. In dieser Phase wird der Gläubige von der Gemeinschaft der Kirche aufgefangen und bei der Suche nach Rettung unterstützt, um sein Leid zu lindern.
Die zweite Stufe ist die des Geläuterten. Er bezeichnet den Lernenden, der bereits einen sicheren Zugang zu den Passionen gefunden hat und nun versucht, sein Leben in Wort und Tat nach ihren Geboten auszurichten. Dabei wird er in viele Situationen geraten, in denen die Umsetzung der göttlichen Gebote mit seinen Gewohnheiten und den Leidenschaften seines Herzens in Konflikt gerät. Er wird zu der Erkenntnis kommen, dass er sein gesamtes Leben überdenken und sein Handeln und seine Absichten im Sinne der Schutzgötter von Grund auf neugestalten muss.
Die dritte Stufe ist die des Dieners. Die wenigen Gläubigen, welche diese Stufe erlangen, führen ein Leben im Einklang mit den Geboten der Schutzgötter . Sie sind fähig, die Bestimmung der Schutzgötter zu vernehmen, und wissen, wie sie dieser Folge leisten müssen. Aber selbst die heiligsten Glaubensmänner arbeiten ihr Leben lang an ihrer Hingabe an die Schutzgötter , um die Stufe des Dieners zu erreichen, und nur von wenigen Auserwählten wird behauptet, dass sie dieses hohe Ziel jemals erlangt hätten. Dementsprechend symbolisiert diese letzte Stufe des Glaubens mehr ein Ideal, welches von allen Gläubigen angestrebt werden soll, aber letztendlich fast unmöglich zu erreichen bleibt.
VERHÄLTNIS ZU DEM ALTEN WEG
Konkurrenzverhältnis
Zu den Ursprüngen der Kirche und während der Plagen wurde der Passionsglaube auch von den Anhängern des Alten Weges vielfach freudig begrüßt, da dieser sich als sehr mächtig im Kampf gegen die Dämonen erwies. Die freien Kulte der alten Götter sind nicht exklusiv und erlauben ihren Anhängern ein Vielzahl von Göttern zu verehren, weshalb sie auch mit den neuen Schutzgötter vorerst kein Problem besaßen.
Nachdem die Kirche nach der dritten Plage jedoch gegründet wurde und eine dogmatische Lehre aufstellte, eine Priesterschaft als religiöse Autoritäten einführte, sowie die Forderung nach dem Ablegen eines Taufbekenntnisses forderte, um in ihre Glaubensgemeinschaft aufgenommen zu werden, regte sich der erste Widerwille unter den freigeistigen Traditionalisten des Alten Pfades. Besonders die Anhänger des Lochost, dem Gott der Freiheit, konnten sich nur schwer mit einer neuen Religion anfreunden, welche versuchte, die göttlichen Wahrheiten in Fesseln zu legen.
Seitdem befinden sich die beiden religiösen Strömungen in einem stetigen Konkurrenzverhältnis, wobei sie versuchen, dem anderen so tolerant und wohlwollend wie möglich gegenüber zu erscheinen, um den Frieden in Barsaive zu wahren. Da sowohl der Alte Weg als auch die Kirche der Schutzgötter inzwischen wichtige Funktionen in den Gesellschaften des Landes besitzen, versucht man sich trotz der Differenzen miteinander zu arrangieren.
Dennoch ist die Kirche der Schutzgötter inzwischen zu einer Bedrohung für den Alten Weg geworden, da sie einen immer größeren Zulauf besitzt und mittlerweile jeder dritte Barsaver ihrer Glaubensgemeinschaft beigetreten ist. Dies hat dazu geführt, dass den alten Kulten und ihrem jahrhundertealtem Brauchtum immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt wird und der alte Glaube nun nach und nach in Vergessenheit gerät.
Kritik am Alten Weg
Neben dem Konkurrenzverhältnis hat auch die Kritik der Kirche an dem Alten Weg immerwährend für unterschwellige Spannungen gesorgt. Dabei beanstanden die Vertreter der Kirche im Kern, dass der Alte Weg die Menschen nicht durch religiöse Lehren dazu anhält, sich um die mögliche Verdammung ihrer Seelen durch die Mächte der Dämonen zu sorgen, und ihre Anhänger sogar durch das Treiben in ihren freizügigen Kulten zu dämonischen Handlungen verführt und anstiftet werden.
Bis jetzt hat die Kritik der Kirche der Schutzgötter noch keine offiziellen Konsequenzen für die alten Kulten nach sich gezogen, aber der Einfluss des Passionsglaubens auf die Bevölkerung Barsaives nimmt stetig zu und viele Gläubige verlangen angesichts der aufziehenden nächsten Plage und der Bedrohung durch den Bund von Utukk'Xul von ihrer Kirche, konsequentere Wege einzuschlagen, um ihre Gebote und deren Einhaltung in der gesamten Bevölkerung durchzusetzen. Schließlich betrachtet die Kirche ihre Lehre als einzige Rettung vor den Übeln der Dämonen und jeder Barsaver, der sich nicht den Worten der Schutzgötter unterwirft, trägt laut ihren Lehren dazu bei, den Dämonen mehr Macht über die Welt und die Seelen der Sterblichen zu gewähren.
Gegner des Bardentums
Besonders steht das Bardentum des Alten Weges in der Kritik der Kirche der Schutzgötter. Da die unzähligen Götter- und Heldensagen der Barden weder eine absichtliche Moral noch eine offensichtliche Lehre enthalten, werfen sie den beliebten Sängern vor, dass die Freiheit ihrer Geschichten die Menschen zu sittlicher Verwahrlosung und einem Leben entgegen den Geboten der Schutzgötter anstifte.
Auch die Tatsache, dass mit dem Bardentum des Alten Weges eine ausgeprägte Festkultur in den Gasthäusern und häufig auch der ausgiebige Konsum von Genussmitteln oder mancherorts sogar die Prostitution einhergeht, wird von der Kirche der Schutzgötter als sehr bedenklich für die moralische Reinheit der Bevölkerung erachtet. Die Kirche stellte deshalb in Märkteburg bereits mehrmals den Antrag, die Gasthäuser und ihr Publikum durch Sittengesetze zu beschränken und bestimmte als unzüchtig empfundene Geschichten der Barden verbieten zu lassen. Da die Popularität der Barden jedoch bis heute ungebrochen ist und ihre regelmäßigen Auftritte für viele Barsaver eine wichtige Tradition darstellen, blieben alle Gesuche der Kirche bis jetzt erfolglos.
Gegner des Opferkultes
Auch der im Mittelpunkt der alten Kulte stehende Opferkult wird von der Kirche der Schutzgötter als barbarischer und veralteter Brauch abgelehnt. Diese Kritik gilt weniger dem Akt des Opferns selbst, sondern stellt sich damit vor allem gegen die mit den Opferfesten verbundenen und vielfach sehr ausschweifenden Gelage und Festmähler, welche den Mittelpunkt der Götterfeste des Alten Weges bilden.
Infragestellung der alten Gottheiten
In der Kritik der Kirche stehen auch einige Götter des Alten Weges, deren Wesensart angeblich eine auffällige Verwandtschaft zu dämonischen Eigenschaften besitzen soll. So wird Phex, welcher beim Alten Weg als Gott der Reisenden, aber auch der List bekannt ist, von der Kirche als dämonisches Wesen betrachtet, was sich nach kirchlicher Auffassung dadurch beweise, dass sich in seinem Kult vor allem reuelose Verbrecher und skrupellose Diebe versammeln würden. Auch die Anhänger des Lochost geraten immer wieder mit der Kirche der Schutzgötter in Konflikt, da diese die Barsaver dazu aufrufen, sich gegen die strenge Moral der Kirche zu stellen und an die alten barsavischen Werte von Freiheit und Unabhängigkeit zu erinnern versuchen. Ebenso wird dem Kult des Handelsgottes Chorollis vorgeworfen, die Menschen des Alten Pfades zur Verschwendungssucht und Gier zu verführen, und den Kulten der Liebesgöttin Astenda, dass sie zu Begierden und Versuchungen des Fleisches anregen, welche zu Ehebruch und der Zerstörung der Gemeinschaften führe.
ÖFFENTLICHE DARSTELLUNG
Da die Kirche inzwischen einen großen Einflussbereich in Barsaive genießt, eine vielzählige Anhängerschaft besitzt und sich auch der Missionierung widmet, legt sie zumindest in den großen Städten einen gewissen Wert auf eine gelungene Außenwirkung.
Die heiligen Messen
Zu den wichtigsten Veranstaltungen der Kirche zählen ihre zahlreichen „Heiligen Messen“, welche von den „Priestern der Vier“, dem Klerus der Kirche geleitet werden. Dort predigen sie die Lehren der Kirche und sprechen die Segen über ihre Anhänger. Diese religiösen Versammlungen können in den Städten in großem und würdevollem Rahmen stattfinden oder bei kleinen Glaubensgemeinden auch bescheiden und in geringer Teilnehmeranzahl gefeiert werden. Um an den Heiligen Messen teilzunehmen, erwartet man für gewöhnlich die Mitgliedschaft in der Kirche der Schutzgötter durch die heilige Taufe. Diese Veranstaltungen sind also exklusiv und den Anhängern der Kirche vorbehalten.
Manchmal veranstalten die Priester aber auch öffentliche Predigten, zu denen auch Andersgläubige eingeladen werden. Diese dienen der Missionierung und der öffentlichen Präsentation. Bei diesen Anlässen verteilen sie auch Segen für Außenstehende und feiern mit diesen zusammen ihre Feste.
Die Passionshäuser
Seit dem Ende der dritten Plage haben sich die schlichten, tempelartigen Versammlungsstätten der Kirche, die sogenannten „Passionshäuser“ überall in Barsaive ausgebereitet. Diese Anlagen können in den großen Städten aufwendig ausgebaut sein und auch der Präsentation dienen, andere, auf dem Land, sind unscheinbar und bescheiden, da sie lediglich als Versammlungsorte für die "Heilige Messe" der ansässigen Gemeinden dienen.
Vielen Passionshäusern gemein ist häufig ein aufragendes Bauelement (für gewöhnlich ein Turm), welches symbolisch zum Himmel und damit zur Heimat der Schutzgötter hinaufweist. Außerdem besitzen die Passionshäuser im Gegensatz zu den Tempeln der Götter des Alten Weges zumeist kaum Schmuck und Zierwerk, und selbst die größten und berühmtesten Passionshäuser haben sich ihre schlichte Bescheidenheit weitestgehend bewahrt.
Die Passionshäuser sind immer allen Schutzgötter gleichzeitig geweiht und es gibt kein Passionshaus des Mynbruje, der Garlen, usw. Da die vier Schutzgötter eine Einheit symbolisieren, werden sie auch nicht bei ihrer Verehrung auseinandergerissen, sondern werden in den Passionshäusern immer als verbundene Gruppe verehrt.
Jedes Passionshaus wird von einem Kleriker, einem sogenannten „Priester der Vier“ geleitet und verwaltet. Dieser kümmert sich auch um die Pflege des Passionshauses und veranstaltet dort die Heiligen Messen.
Das bekannteste und wichtigste Passionshaus, die sogenannte „Baselia“, befindet sich in Märkteburg und wurde noch vor der Gründung der Kirche an dem Ort errichtet, wo der Prophet "Baselian" einst sein großes Wunder gewirkt haben soll. In den Hallen der Baselia tagt die „Kurie der Vier“ und das Kirchenoberhaupt, der sogenannte „Hiron“ hat in diesem alten Heiligtum seinen Sitz.
Das Comhla
Das Hauptsinnzeichen der Kirche der Schutzgötter bildet das sogenannte „Comhla“. Es wird durch vier Kreise gebildet, die durch zwei sich kreuzende Striche miteinander verbunden sind. Das Comhla (alt-balmarisch für „zusammen“) symbolisiert die Einheit der Schutzgötter und die Mächte des höchsten Himmels. Jeder Kreis steht dabei stellvertretend für eine der vier Schutzgötter, welche sich durch das Kreuz zu einem Ganzen verbinden.
Schon vor der Gründung der Kirche war das Comhla bekannt und wurde als Erkennungszeichen von den Schülern des Propheten Baselian genutzt. Große Bekanntheit erlangte es dann durch den Kirchengründer "Hironian", welcher das Comhla als Hauptsymbol für die Kirche der Schutzgötter einführte.
Jeder Priester der Vier besitzt als Erkennungsmerkmal einen Stab, welcher mit dem Comhla geschmückt ist. Auch auf den Roben der Priester und Trachten der Questoren findet es häufige Verwendung und schmückt alle Passionshäuser. Viele Gläubige trage das Comhla auch als Amulett-Anhänger immer bei sich, da dieses heilige Zeichen vor den Übeln der Dämonen schützen soll.
Finanzierung
Die Kirche erhebt von ihren Mitgliedern keine Kirchensteuern und finanziert sich ausschließlich über Spenden. Deshalb ist sie vor allem auf das Wohlwollen der Herrschenden angewiesen, da sie ihr stetiges Wachstum vorrangig den finanziellen Zuwendungen der Eliten verdankt.
Da die Gebote der Schutzgötter Bescheidenheit verlangen, sind die meisten Passionshäuser schlicht gehalten und benötigen im Gegensatz zu dem Prunk der Tempel des Alten Weges nur wenig finanziellen Aufwand. Auch der kostspielige Opferkult und die dazugehörigen Gelage an den Festtagen werden von der Kirche abgelehnt. Das Priester- und Mönchtum pflegt weitestgehend einen asketischen Lebensstil und die Kirche versucht ihre materiellen Ansprüche so gering wie möglich zu halten.
DIE ANHÄNGERSCHAFT
Die Anhängerschaft stellt die Gesamtheit der getauften Mitglieder der Kirche der Schutzgötter dar.
Beitritt zur Kirche durch das „Gelöbnis der Schutzgötter“
Um Teil der Kirche und der offiziellen Glaubensgemeinschaft der Schutzgötter zu werden, leisten die neuen Mitglieder als offizielle Eingliederung ein Gelöbnis vor einem beliebigen, geweihten „Priester der Vier“. Nach dem Sprechen dieses Glaubensbekenntnisses spricht der Amtsträger einen Segen über das neue Mitglied und tauft es mit dem „heiligem Wasser der Schutzgötter“.
Für gewöhnlich findet das Gelöbnis im Rahmen einer Feierlichkeit statt, bei welcher das frisch getaufte Kirchenmitglied anschließend von seiner neuen Gemeinschaft in ihren Reihen willkommen geheißen wird. In Ausnahmefällen kann es aber auch durch den Priester allein und jeder Zeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Für gewöhnlich hat jeder Vertreter der Vier stets Zugang zu dem heiligen Wasser der Schutzgötter und auf Wanderungen trägt jeder ein Fläschchen für Nottaufen davon bei sich.
Einzige Voraussetzung für den Beitritt zur Kirche ist nur das Erreichen des sprachfähigen Alters, denn das Gelöbnis muss auswendig gelernt und eigenständig vorgetragen werden. Dies muss aus freiem Willen geschehen und niemand darf dazu gezwungen werden.
Das „Gelöbnis der Schutzgötter“
Das sogenannte „Gelöbnis der Schutzgötter“ wurde von dem Propheten "Creidin", einem Schüler des "Baselian", eingeführt. Sein Ablauf ist jedem Priester der Vier bekannt.
Das zukünftige Mitglied kniet sich vor den Priester der Vier, wonach dieser seine Hand auf dessen Haupt legt.
Der Priester der Vier spricht:
„Im Namen der Schutzgötter, den Mächten des höchsten Himmels und den Göttern des edlen Gebots, frage ich dich: Warum kniest du heute vor mir?“
Der Gelobende antwortet:
„Ich will mich den Geboten der Schutzgötter, den Mächten des höchsten Himmels und des edlen Gebots aus freiem Willen und voller Hingabe unterwerfen, damit meine Seele nicht der Verdammnis der Dämonen anheimfalle!
Dazu gelobe ich als erstes meine Treue an die Gebote der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Gnade, welche "Mynbruje", die heilige Passion des Rechtes, dem Propheten Baselian verkündet hat.Als zweites gelobe ich meine Treue an die Gebote des Mitgefühls, der Wohltätigkeit und des Zusammenhaltes, welche "Garlen", die heilige Passion des Trostes, dem Propheten Baselian verkündet hat.
Als drittes gelobe ich meine Treue an die Gebote der Geduld, der Sorgfalt und der Erinnerung, welche "Hesinde", die heilige Passion der Beständigkeit, dem Propheten Baselian verkündet hat.
Als viertes gelobe ich meine Treue an die Gebote der Bescheidenheit, des Respektes und des Edelmutes, welche "Tystonius", die heilige Passion des Schutzes, dem Propheten Baselian verkündet hat.
Ich will keine anderen Götter höher erachten als die himmlischen Vier und ihre heiligen Gebote stets ehren!
Außerdem will ich den Gesichtern der Propheten folgen und entsage den Versuchungen der Erzdämonen, um die Stufen des Glaubens zu erklimmen!“
Der Priester der Vier spricht anschließend seinen Taufsegen übern das neue Mitglied der Kirche.
Vorteile durch den Beitritt
Durch dieses Gelöbnis als Ausdruck der Hingabe an die Kirche soll die Beziehung zu den Schutzgötter vertieft und die Seele des neuen Kirchenmitglieds gereinigt und durch den Segen der Schutzgötter vor den Übeln der Dämonen geschützt werden. Nach dem Beitritt helfen sich die Angehörigen der Gemeinschaft der Kirche dabei, die Gebote der Schutzgötter einzuhalten, und ermahnen sich gegenseitig dazu, stets nach diesen zu leben. Auch den Amtsträgern der Kirche kann man sich mit seinen Glaubensfragen jeder Zeit anvertrauen und sie helfen dabei, die Lehren der Kirche zu verstehen und die Gebote der Schutzgötter angemessen zu leben.
Außerdem erhält ein Mitglied der Kirche Zugang zu den häufig stattfindenden „Heiligen Messen“ in den „Passionshäusern“. Diese finden im Gegensatz zu den öffentlichen Predigten der Kirche, die auch ungetauften Zuhörern zugänglich sind, nur im ausschließlichem Kreis der Kirchenmitglieder statt und dienen neben der Andacht auch der Begegnung und dem Austausch der Glaubensgemeinschaft.
Kein vollständiges Verbot anderer Gottheiten
Der Beitritt zur Kirche der Schutzgötter bedeutet nicht, dass man mit dem Alten Weg oder anderen Götterwelten vollständig brechen muss. Es bleibt theoretisch jedem selbst überlassen, ob er weiterhin ein anderes Brauchtum pflegen oder nebenher auch anderen Gottheiten huldigen möchte.
Dies wird vom Klerus und strengen Mitgliedern der Kirche der Schutzgötter zwar nicht gerne gesehen aber weitestgehend toleriert, da der Alte Weg die Traditionen Barsaives verkörpert. Wichtig ist aber für alle Kirchenmitglieder, ihr persönliches Handeln stets nach den Geboten der Schutzgötter auszurichten und keine anderen Götter über die vier Schutzgötter zu erheben. So dürfen die traditionellen Gottheiten des alten Wegs eine Art Nebenrolle im Leben der Passionsgläubigen spielen, auch wenn sie durch die Kirche der Schutzgötter keine Verehrung erhalten und von dessen "Priesterschaft der Vier" häufig skeptisch betrachtet und ihre Kulte sogar moralisch in Frage gestellt werden.
(siehe „Verhältnis zu dem Alten Weg“)
Missionierung
Die Kirche der Schutzgötter verbreitet ihre Lehren aktiv, da sie deren kollektive Umsetzung in Barsaive als die einzige Rettung vor den Übeln der Dämonen erachtet. Dabei glaubt sie sich vielfach dazu berufen, Andersgläubige von der Wahrheit ihrer Lehren zu überzeugen.
Die Mission der Kirche geschieht vorwiegend als Werbung, etwa in Form von öffentlichen Predigten oder der Verbreitung des „Luach“. Druck, Einschüchterung oder sogar Gewalt sind keine zulässigen Arten der Missionierung, da Freiwilligkeit und inbrünstige Hingabe erstens die Voraussetzungen zum Beitritt der Kirche darstellen und zweitens die Verbreitung von Furcht gegen die Gebote der Kirche verstößt.
Für die Missionierung ist das Priestertum zuständig, welche im Gegensatz zu den „Questoren“ dafür verantwortlich sind, die Lehren der Kirche zu verkünden und neue Anhänger zu gewinnen. Die „Priester der Vier“ ziehen zu diesem Zweck häufig durch Barsaive und versuchen, ihre Lehren auch bis in die entlegensten Dörfer des Landes zu verbreiten, wo bis heute fast ausschließlich Anhänger des Alten Weges zu finden sind. In den Städten besitzt die Kirche bekannte und große „Passionshäuser“, welche durch Spenden finanziert werden. Diese dienen der Repräsentation und locken viele Andersgläubige in ihre öffentlichen Predigten, welche von den Priestern der Vier abgehalten werden.
Verbannung aus der Kirche
Wird triftig nachgewiesen, dass ein Mitglied der Kirche reuelos gegen deren Lehren und Gebote verstoßen oder seiner Glaubensgemeinschaft geschadet hat, kann dies zum Ausschluss aus der Gemeinschaft der Kirche führen. Für gewöhnlich wird diese Verbannung in Form eines speziellen Rituals durch einen Kleriker der Kirche durchgeführt. Weltliche Bestrafungen oder Verfolgungen werden dabei jedoch nicht von der Kirche vorgenommen, denn die geltenden Gesetze liegen allein in den Händen der herrschenden Eliten. Die Verbannung ist deshalb die einzige Bestrafung, welche die Kirche durchführt.
Für den Ausgeschlossenen bedeutet dieser Akt, dass seine Seele fortan nicht mehr unter dem Schutz der Schutzgötter steht und im schlimmsten Fall der Verdammung durch die Dämonen ausgeliefert ist. Außerdem ist er nicht mehr im Kreise seiner ehemaligen Glaubensgemeinschaft willkommen und wird von den „Heiligen Messen“ ausgeschlossen.
DER KLERUS – DIE PRIESTERSCHAFT DER VIER
Den Klerus, also die Gesamtheit der geistlichen Amtsträger in der Kirche der Schutzgötter, wird durch die sogenannte „Priesterschaft der Vier“ gebildet. Ihre Ämter sind der „Einheit der vier Schutzgötter“ geweiht und sie verwalten den Kultus sowie die Lehre der Kirche. Sie sind auch die Prediger und verkünden die kirchlichen Lehren in „Heiligen Messen“ und vollziehen Segnungen und Taufen.
Im Gegensatz zu den gewöhnlichen Gläubigen und „Questoren“ stellen die Amtsträger ihr gesamtes Leben in den Dienst der Kirche der Schutzgötter. Dafür geben sie ihr weltliches Leben vollständig auf und müssen sich an besondere Regeln der Lebensführung halten. Sie durchlaufen eine langwierige Ausbildung in einer Akademie der Kirche und werden durch eine offizielle Weihung in ihr Amt eingesetzt.
Nachfolger der Schüler des Propheten Baselian
Die Priesterschaft der Kirche der Schutzgötter besitzt ihren Ursprung in der Gemeinschaft der Schüler des Propheten Baselian. Diese schrieben das „Luach“ nach "Baselians" eigenen Worten auf und zogen während der herrschenden zweiten Plage in Barthavion umher, um die heiligen Schriften zu verbreiten.
Auch die spätere Gründung der Kirche der Schutzgötter nach der dritten Plage in Märkteburg geht auf einen der Schüler Baselians namens „Hironian“ zurück. Dieser Prophet gilt als erster offizieller Amtsträger der Kirche und erschuf die Grundlagen der „Priesterschaft der Vier“. Nach ihm ist auch das oberste Amt des Priestertums, der sogenannte „Hiron“, benannt, welcher als alleiniger Vorsteher und Vertreter der Kirche fungiert.
Werdegang zum „Priester der Vier“
Jeder Gläubige kann theoretisch die Ausbildung zum „Priester der Vier“ antreten, wenn er sein gesamtes Leben in den Dienst der Kirche der Schutzgötter stellen möchte.
Eine erste Voraussetzungen dazu ist ein abgelegtes Taufbekenntnis und damit die Zugehörigkeit zu der Kirche der Schutzgötter. Des Weiteren können sich nur Männer um eine Ausbildung zum Priester bewerben, da Frauen in der Priesterschaft nicht zugelassen sind.
Außerdem muss der Anwärter des Lesens und Schreibens mächtig sein und seine Kenntnisse über die Lehre der Kirche in einer anspruchsvollen Eignungsprüfung in Wort und Schrift beweisen. Da diese hohen Anforderungen zumeist nur Anwärter erfüllen können, die eine vorzügliche Bildung genossen haben, rekrutiert sich die Priesterschaft zumeist aus den Eliten der Herrschenden und Mächtigen in Barsaive.
Besteht der Anwärter die Prüfung, steht ihm eine mehrjährige Ausbildung in der Kirchenakademie in Märkteburg bevor. Der erste Teil dieser Ausbildung ist theoretischer Natur und der Schüler studiert ausgiebig die heiligen Schriften des „Luach“ und erlernt die Theologie sowie die Liturgie der Kirche. Der zweite Teil seiner Ausbildung ist praktischer Natur, wobei er erste Erfahrungen im Kontakt mit der Glaubensgemeinschaft sammeln soll und sich als charismatischer und mitreißender Prediger beweisen muss.
Als Abschluss der Ausbildung erfolgt die heilige Weihe zum Priester der Kirche durch die „Kurie der Vier“ in der sogenannten "Baselia", dem Hauptpassionshaus in Märkteburg. Dieser letzte Schritt bedeutet, dass der geweihte Priester fortan sein weltliches Leben vollständig hinter sich lässt und verpflichtet ist, im Dienst der Kirche zu leben und zu wirken. Er wird auch in das schriftliche Verzeichnis der Priesterschaft aufgenommen und erhält bestimmt Rechte und Befugnisse im Rahmen der Kirche.
Aufgaben eines „Priesters der Vier“
Der frischgebackene Priester wird von der „Kurie der Vier“ für gewöhnlich zu einem „Passionshaus“ irgendwo in Barsaive gesandt, wo er fortan den Schutz und die Verantwortung über eine eigene Gemeinde von Anhängern der Kirche übernehmen wird. Dort hält er die regelmäßigen „Heilige Messen“ ab, stellt den Passionshausvorsteher dar und er predigt und erklärt die Lehren der Kirche. Von den Mitgliedern seiner Gemeinde wird ihm für gewöhnlich große Ehrfurcht entgegengebracht und sein Wort ist für sie in Glaubensfragen von großer Autorität. Seelsorge und Wohltätigkeit zählen weniger zu seinen Bereichen und den Aufgaben der Passionshäuser, da hierfür die kirchlichen Mönchsorden mit ihren „Questoren“ zuständig sind.
Die „Priester der Vier“ sind dazu berechtigt, die heiligen Riten zu vollziehen oder Sakramente der Kirche zu spenden. Dazu zählen die Abnahme des „Gelöbnis der Passionen“ und die damit verbundene Taufe von neuen Mitgliedern, wodurch diese in die Reihen der Kirchengemeinschaft eingegliedert werden. Auch Verbannungen aus der Kirche können von einem Priester ausgesprochen werden, wodurch der Segen der Taufe wieder entzogen wird. Außerdem kann ein Priester der Vier beispielsweise die Schließung von Ehen, die Bestattung von Verstorbenen, rituelle Reinigungen von Personen und Orten, Schutzrituale vor Dämonen und andere Weihehandlungen nach den Lehren der Kirche durchführen.
Einige Priester sind auch an kein Passionshaus oder keine Gemeinde gebunden und werden von der Kurie als Missionare auf Reisen geschickt, um das Wort der Schutzgötter überall im Land zu verbreiten und neue Anhänger für die Kirche zu gewinnen. Diese wandernden Prediger kommen häufig weit herum und können in gefährliche Situationen geraten, wenn sie Gegenden bereisen, die von der Kirche unerschlossen und in denen die Schutzgötter unbekannt sind.
Regeln der Lebensführung
Von den Priestern wird Ehelosigkeit und Keuschheit erwartet.
Da die Freuden des Körpers laut der Lehre der Kirche als dämonische Versuchungen missbraucht werden können, sollen ihre Vertreter stets daran arbeiten, ihre Seele rein und frei von den Lastern des Leibes zu halten. Diese Schutzmaßnahme soll verhindern, dass es den Dämonen gelingt, ihre Opfer über Leidenschaft und Verlangen zu korrumpieren und sie über die fleischlichen Genüsse in ihren Bann zu ziehen. Den Verzicht auf Sexualität erachtet die Kirche deshalb als Grundvoraussetzung für einen klaren Geist und ein aufrichtiges Herz, welche nach ihrer Vorstellung die Bedingungen sind, um ihre Lehren frei von dämonischen Einflüssen vertreten zu können.
Ebenso ist ihnen der Gebrauch von Genuss- und Rauschmitteln untersagt, damit sie nicht durch einen geschwächten Verstand zum Opfer von Versuchungen werden. Geistige Klarheit wird von einem Priester in allen Lebenslagen gefordert.
Auch wenn eigentlich ein bescheidener und disziplinierter Lebensstil von den Priestern der Vier erwartet wird, leben diese nicht in vollkommender Askese oder verzichten gänzlich auf weltliche Annehmlichkeiten. Da viele von ihnen den Ständen der Herrschenden entstammen, bringen einige von ihnen bereits gehobenere Ansprüche auf Bequemlichkeit mit. Trotzdem legen die meisten Priester offiziell eine sehr große Bescheidenheit und Selbstdisziplin an den Tag und nur die wenigsten geben sich Vergnügungen oder dem Genuss hin.
Die „Kurie der Vier“
Die „Kurie der Vier“ ist ein vorstehendes Gremium der Priesterschaft, welches als Aufsicht über die Gesamtheit der Kirche wacht. Mitglied wird ein geweihter Kleriker der Kirche durch Ernennung der Kurie selbst. Der Vorsteher der Kurie ist der sogenannte „Hiron“.
Zu den Aufgaben der Kurie der Vier zählen die Auslegung und Aufstellung der Glaubensinhalte, die Bestimmung der Liturgie, sowie die Organisation der Priesterschaft und Institutionen. Sie verwaltet die Spendengelder und kümmert sich um die Repräsentation der Kirche und die organisierte Verkündigung des Glaubens im ganzen Land (Missionierung). Außerdem gewährt die Kurie die Priesterweihe und bestimmt über die Form der Ausbildung, die Aufgabenbereiche und die Zuständigkeiten des Klerus.
Die Kurie der Vier habt ihren Sitz in Märkteburg in der „Baselia“, dem Hauptpassionshaus. Dort erörtert und entscheidet sie tagtäglich über die aktuellen Fragen und Belange der Kirche. Zurzeit besteht dieser oberste Rat der Priesterschaft aus ca. 20 Mitgliedern, doch die Anzahl kann schwanken, da durch besondere Verdienste auch jeder Zeit neue Mitglieder ernannt werden können. Jedoch hält die Kurie der Vier ihre Reihen übersichtlich und sehr exklusiv.
Der „Hiron“ – Das Oberhaupt der Kirche
Zum Vorsteher der „Kurie der Vier“ und Hauptrepräsentanten der gesamten Kirche wird der sogenannte „Hiron“ gewählt. Sein Amt und dessen Titel gehen auf den Propheten „Hironian“ zurück, welcher ein Schüler des heiligen „Baselian“ war.
Aufgabe des Hiron ist die Leitung der Gesamtkirche. Hierzu bedient er sich seiner amtlichen Gewalten, welche über denen aller anderen Kleriker stehen. Sein Wort besitzt für alle Mitglieder der Kirche enorme Bedeutung und wird von der Allgemeinheit beinahe als unfehlbar empfunden.
Der Hiron besitzt einen mythischen Status für alle Anhänger der Kirche. Man sagt ihm eine mächtige Verbindung zu den Schutzgötter nach und die Kurie behauptet, dass der Hiron als einer der wenigen oder sogar als einziger Sterblicher betrachtet werden kann, der die letzte Stufe des Glaubens, die des sogenannten „Dieners“, erreicht hat. In den Geschichten der Kirche wird auch berichtet, dass alle bisherigen Hironen dazu fähig waren, sehr mächtige Wunder auszulösen.
Von der Anhängerschaft erhält der Hiron beinahe gottgleiche Verehrung und bei seinen repräsentativen Reisen zu den „Passionshäusern“ in ganz Barsaive erhält er stets ein hingebungsvolles Publikum. Für viele Gläubige ist es ein besonderes Erlebnis, den Hiron leibhaftig zu erleben und dessen eigene Worte vernehmen zu dürfen. Bei seinen Auftritten verteilt er auch Segnungen der Schutzgötter, die laut seiner Anhänger häufig Wunder bewirken und etwa Kranke gesunden lassen, Schuldbeladene zur Reue bewegen oder Verzweifelten neue Zuversicht schenken.
DAS MÖNCHTUM – DIE QUESTOREN UND IHRE ORDEN
Das Mönchtum kann definiert werden als Absonderung von der Form der Religionsausübung, die für die Mehrheit der Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft typisch ist, und Übernahme eines durch Askese und Gebet geprägten Lebensstils. Die Mönche, welche in der „Kirche der Schutzgötter“ als sogenannte „Questoren“ bezeichnet werden, konzentrieren sich vor allem auf die praktische Umsetzung ihres Glaubens.
Die meisten Mönche leben in den Klöstern der Kirche als Ordensgemeinschaften zusammen. Da sie ihr weltliches Leben für das Klosterleben aufgeben müssen, stellen ihre Brüder oder Schwestern nach dem Beitritt zu einem der Orden ihre neue Lebensgemeinschaft dar. Einige Questoren sondern sich aber auch räumlich von den Klostergemeinschaften ab und beziehen eine Einsiedelei, um als Eremit allen weltlichen Dingen, wozu auch Gemeinschaft zählt, zu entsagen.
Das Hauptbestreben der Questoren besteht in dem Erlangen einer größeren Verbundenheit mit den „Vier Passionen“ und den „Mächten des höchsten Himmels“. Dieses hohe, mystische Ziel wird in den Klöstern als sogenannte „Queste“, als heilige Aufgabe, bezeichnet, von welcher sich auch die Bezeichnung „Questoren“ herleitet. Um dieser zu folgen, versenken sie sich in tiefe Gebete und leben nach strengen, alltäglichen Ritualen und Verhaltensvorschriften.
Die Questoren erfüllen auch weltliche Aufgaben für die Gemeinschaften der Bevölkerung von Barsaive und stellen religiöse Dienstleister dar. Die Kirche verpflichtet die Orden der Questoren zu Wohltätigkeit und Hilfsbereitschaft. Ihre Klöster sind als offene Zufluchtsstätten bekannt, welche allen Verstoßenen, Geschändeten und Vertriebenen Hilfe und Unterstützung anbieten.
Ursprünge
Das Mönchtum der Questoren entstand kurz nach der Gründung der Kirche der Passionen.
Viele neue Anhänger wollten damals in ihrer religiösen Begeisterung Wege finden, um ihre Verbindung zu den Schutzgötter zu stärken und sich vollständig deren Geboten zu verschreiben. Also genehmigte der damalige „Hiron“ den Bau von vier Klöstern vor den Toren von Märkteburg, welche jeweils einer der vier Schutzgötter geweiht wurden.
Dort fanden sich bereits nach kurzer Zeit zahlreiche Questoren ein und gründeten die vier heute bekannten "Orden" der Kirche, den „Orden des Mynbruje“, den „Orden der Garlen“, den „Orden der Hesinde“ und den „Orden des Tystonius“.
Weitere Klöster und Einsiedeleien wurden in ganz Barsaive errichtet und entwickelten sich mit der Zeit zu festen Institutionen im Land. In der Bevölkerung Barsaives genießen die Questoren große Sympathien, da sie für ihre Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit bekannt sind. Da sie sich mit ihren wohltätigen Aufgaben nicht nur an Anhänger der Kirche richten und auch Andersgläubigen ihre Hilfe nicht verweigern, sind sie zumeist auch bei den Anhängern des Alten Weges beliebt und werden überall gern gesehen.

Werdegang zum Questor
Die Voraussetzung, um eine Ausbildung zum Questor anzutreten, ist ein abgelegtes Glaubensbekenntnis und damit die Zugehörigkeit zur Kirche der Schutzgötter. Es ist dann eine persönliche Entscheidung des Gläubigen selbst, ob er sein gesamtes Leben oder zumindest einen Zeitabschnitt davon den Schutzgötter verschreiben und zu ihrem Questor werden möchte.
Trifft man die Entscheidung, sich als Questor weihen zu lassen, muss man als erstes einen Lehrmeister suchen. Diesen findet man in den Reihen der Ordensmitglieder, jedoch muss man ihn zuerst von der Aufrichtigkeit seines Vorhabens überzeugen. Wird man dann als Schüler akzeptiert, verrichtet man während seiner Ausbildung als Novize zuerst seinen Dienst an der Seite des Lehrmeisters in einem der Klöster oder Einsiedeleien. Dort wird man in die Arbeiten, Pflichten und Regeln des jeweiligen Orden einweiht. Darüber hinaus muss der Anwärter das „Luach“, die heiligen Schriften der Kirche, studieren und wird regelmäßig über den Vorschritt seiner Kenntnisse von seinem Lehrmeister geprüft. Für gewöhnlich zieht sich diese Ausbildungszeit über mehrere Jahre hin, bis der Lehrer irgendwann entscheidet, dass der Schüler nun bereit sei, den Dienst für die Schutzgötter selbstständig und in eigener Verantwortung antreten zu können.
Bevor er jedoch als Questor von seinem gewählten Orden akzeptiert wird, muss er noch gemeinsam mit seinem Lehrmeister vor den jeweiligen Klostervorstand treten und seinen Eid zum Questor ablegen. Hierbei wird auch der Lehrmeister über die Leistungen seines Schülers befragt und muss eine Bewertung über diesen abgeben.
Wird der Novize als Questor akzeptiert, ist er offizielles Mitglied der Ordensgemeinschaft mit allen dazugehörigen Pflichten und Regeln. Sein weltliches Leben lässt er mit seinem Eid an den Oden hinter sich und er verliert all seinen Besitz und seine eventuellen Titel und Erbrechte.
Regeln der Lebensführung
Von den Mitgliedern der Ordens wird ein asketisches Leben erwartet und sie sollen auf weltliche Genüsse und Bequemlichkeiten soweit verzichten, wie es ihnen gelingt. Ihre Versorgung erhalten sie durch die jeweilige Ordensgemeinschaft und Einsiedler häufig auch aus den Sachspenden der Bevölkerung. Durch diesen Verzicht auf weltliche Ablenkungen versprechen sich die Questoren volle Hingabe an das Leben nach den Geboten der Schutzgötter. Ebenso erachten sie eine disziplinierte Lebensweise als die Grundbedingung dafür, sich gewissenhaft an die Gebote der Schutzgötter zu halten, ohne dabei durch äußere Einflüsse abgelenkt oder sogar durch dämonische Mächte in Versuchung geführt zu werden.
Auch wenn es nirgendwo explizit gefordert wird, leben alle Questoren in einem strengen Zölibat und verzichten zu Gunsten ihres Klosterlebens auf die Ehe, damit sie nicht in Interessen- oder Gewissenskonflikte mit ihren Ordenspflichten geraten. Ebenso wie die Kleriker versuchen sie ihre Seele außerdem rein und frei von den Lastern des Leibes zu halten. Dadurch wollen sie sich und ihre Seelen vor der Verdammung durch die Dämonen bewahren, welche Sterbliche häufig über die Versuchungen des Fleisches in ihren Bann zu ziehen versuchen.
Austritt und Ausschluss
Falls ein Questor mit seinem Leben im Dienst seines Ordens nicht mehr zufrieden ist oder er andere Verpflichtungen eingehen möchte, kann er aus dem Orden jeder Zeit austreten. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Questoren ihr heiliges Amt nur für einen begrenzten Zeitraum ihres Lebens ausüben wollen oder können. Einige werden beispielsweise durch familiäre Verpflichtungen zurück in ein weltliches Leben gerufen, entscheiden sich dazu, einem anderen Orden der Kirche zu dienen oder entschließen sich doch noch dazu, eine Ehe zu schließen.
Verstößt ein Questor gegen die Regeln der Kirche oder seines Ordens oder wird aus triftigen Gründen für schuldig befunden, die Gebote der Schutzgötter reuelos gebrochen zu haben, kann dieser von seinem Orden verstoßen werden. Weltliche oder leibliche Strafen drohen keine, aber der ehemalige Questor ist nicht mehr in seiner Ordensgemeinschaft willkommen und muss aus eigener Kraft in ein weltliches Leben zurückfinden.
Die vier Orden der Kirche der Schutzgötter
In den Orden begannen die Mönche sich mehr auf die ein oder andere Gottheit der vier Schutzgötter zu konzentrieren, da jede mit ihren jeweiligen Geboten zu verschiedenen Taten aufforderte. So spezialisierten sich die Mönchschaften jeweils auf eine Gottheit der Vier und gründeten für jeden Schutzgott einen eigenen Orden in ihrer Kirche. Diese vier Orden besitzen eigene Klöster, Institutionen und Dienstleistungsangebote, mit welchen die Mönche die Gebote ihrer jeweiligen Ordens-Passion in der Welt verwirklichen und vorleben wollen.
Der Orden des Alethon

Der Orden des Alethon hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gebote des Rechtes durch Gebete zu ergründen und durch Taten in der Welt umzusetzen. Zentrum des Ordens ist Olburg.
Die ausschließlich männlichen Mönche besitzen keinerlei weltliche Autoritäten oder Rechtsgewalten und müssen sich stets den Gesetzen der rechtmäßigen Herrschaft beugen. Politisch sind sie zur Neutralität verpflichtet und besitzen keine Befugnisse. Sie bieten ihre Dienste aber als neutrale Schlichter, Ermittler und Ratgeber in ganz Barthavion an und versuchen die Obrigkeiten in Barthavion dabei zu unterstützen, angemessene Urteile zu fällen. Um ihre Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, muss man sich mit seinem Anliegen in Eigeninitiative an die Mönche des Alethon wenden, denn diese mischen sich niemals eigenmächtig in weltliche Angelegenheiten ein, da sie Konflikte mit den Obrigkeiten vermeiden wollen.
Die Questoren des Alethon sind vor allem Ansprechpartner für kleinere Konflikte in der Bevölkerung und helfen etwa dabei, persönliche Streite und Unstimmigkeiten beizulegen, welche nicht in die Belange der geltenden Gesetze fallen oder dort keine Beachtung finden. Auch zu Unrecht Verurteilte und Menschen, die sich von den Herrschenden ungerecht behandelt fühlen, wählen häufig einen Mönch des Alethon als Fürsprecher und bitten diesen, bei den herrschenden Gewalten ein gutes Wort für ihn einzulegen, oder diese sogar dazu zu bringen, ihre Urteile zu überdenken. So versuchen die Mönche dieses Ordens zum Frieden und der Eintracht der Land- und Stadtbevölkerung beizutragen.
Auch viele Herrschende, welche sich selbst zum Glauben der Schutzgötter bekannt haben, nutzen die Dienste der Alethon-Mönche als Berater an ihren Höfen oder als Zeugen ihrer Prozesse. Sie bitten diese auch um Hilfe bei der Ermittlung von Verbrechen, für die sie keine eindeutigen Auflösungen finden können.
Die Mönche besitzen zahlreiche Klöster und Einsiedeleien im ganzen Land, wo man sie aufsuchen und um ihre Dienste bitten kann. Einige Mönche wandern auch als Reisende durch Barthavion, um ihre Dienste überall anbieten zu können.
Der Orden der Hylea

Der Orden der Hylea hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gebote des Trostes durch Gebete zu ergründen und durch Taten in der Welt umzusetzen. Zentrum des Ordens ist Lindmar.
Bei allen Mitgliedern dieses Ordens handelt es sich um jungfräuliche Ordensfrauen. Sie verkörpern die reinen Aspekte der gütigen Mutter Hylea und bilden eine Schwesternschaft aus wohltätigen Frauen. Ihre Aufgaben liegen vor allen in der Seelsorge, der Wohlfahrt und der Heilung.
Die Ordensfrauen sind als Heilerinnen und Ärztinnen bekannt. Sie helfen Notleidenden, Kranken und Schwachen und bieten den Armen materielle Unterstützung. Ihre Klöster besitzen zumeist auch eine Art Heilstätte, in welcher sich Kranke, Notleidende und Hungernde erholen und neuen Mut schöpfen können. Einige Ordensfrauen sind auch als mutige Feldheilerinnen bekannt und begeben sich selbstlos in Gefahr, um Verwundete auch direkt auf dem Schlachtfeld zu versorgen und ihr Leben zu retten.
Häufig dienen die Ordensfrauen der Hylea auch als Hebammen und wissen alles Nötige über den Ablauf von Schwangerschaften und Geburten, sowie Frauenleiden aller Art. Auch bei der Versorgung von Neugeborenen und der Erziehung und Pflege der Kinder bieten sie ihre Hilfe an.
Außerdem helfen sie bei üblichen Problemen in der Familie oder Streitigkeiten zwischen Eheleuten und versuchen Verständnis und Mitgefühl füreinander zu wecken. Durch diese Ratschläge versuchen sie zu helfen, die Gemeinschaften zu pflegen und ihren Zusammenhalt zu stärken.
Der Orden der Nemia
Der Orden der Nemia hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gebote der Beständigkeit durch Gebete zu ergründen und durch Taten in der Welt umzusetzen. Zentrum des Ordens ist Ankarz.
Die Mönche und Ordensfrauen der Nemia sind die Schreiber und Archivare der Kirche der Schutzgötter und sorgen für die Vervielfältigung des „Luach“, den heiligen Schriften. Als Mitglieder werden sowohl männliche als auch weibliche Mitglieder in dem Orden der Nemia akzeptiert, jedoch sind diese in getrennten Bruder- oder Schwesternschaften untergebracht.
In ihren Klöstern verfassen sie mit größter Sorgfalt die Abschriften des „Luach“ und bringen diese heiligen Schriften anschließend in der Bevölkerung in Umlauf. Sie sorgen dafür, dass alle Kleriker und Gläubigen mit dem Luach versorgt werden können.
Die Mönche und Ordensfrauen der Nemia sind auch die Bürokraten der Kirche und kümmern sich um den Verwaltungsapparat. Sie archivieren die Listen mit den Passionshäusern und Klöstern, die Mitgliedsverzeichnisse der Gläubigen, Ordensfrauen und des Klerus und erstellen die Chronik der Kirche.
Die Ordensfrauen der Nemia sind nicht mit freien Gelehrten zu verwechseln, denn die Erlangung von neuem Wissen oder Erkenntnissen zum Selbstzweck hat für den Orden keinen Nutzen und keine Bedeutung.
Der Orden des Thylor
Der Orden des Thylor hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Gebote des Schutzes durch Gebete zu ergründen und durch Taten in der Welt umzusetzen. Zentrum des Ordens ist Trutz.
Ihre Mönche sind die Paladine der Kirche der Schutzgötter und verrichten ihren Dienst vorrangig mit der Waffe. Sie sind die Glaubenskrieger und selbsternannte Beschützer der Unschuldigen.
Der Orden des Thylor nimmt überwiegend junge Männer auf, welche häufig als Zweitgeborene aus dem Adel von Barthavion stammen oder einer der anderen Eliten des Landes zugehörig sind. Diese müssen sich während ihrer Ausbildung einem harten Training des Körpers, des Geistes und ihrer Etikette unterziehen. Dazu zählen als Wichtigstes das Erlenen des Schwertkampfes und der Umgang mit dem Schild. Der auffällige Schild, welcher stets mit dem Symbol ihres Ordens verziert ist, gilt auch als ein Erkennungszeichen der Mönche und wird von allen ausnahmslos getragen.
Die Aufgaben der Paladine bestehen daraus, den Bewohnern von Barthavion zu helfen, die in Not und Bedrängnis geraten sind und denen die Obrigkeiten nicht helfen können. Dabei wahren sie stets politische Neutralität und halten sich aus weltlichen Fehden und Kriegen heraus. Ähnlich wie die Mönche des Alethon mischen auch die Ordensmänner der Thylor sich nicht selbstgerecht in die Angelegenheiten anderer ein, sondern prüfen erst, ob ihr Einsatz berechtig und mit den herrschenden Gesetzen der Obrigkeiten im Einklang steht. In vielen Fällen werden sie auch von den Herrschenden selbst gerufen und um Hilfe und Schutz für ihre Städte und Bürger gebeten. Ist ihr Einsatz also rechtmäßig legitimiert und besitzt keinen politischen Nutzen, stürzen sie sich selbstlos für die Notleidenden in den Kampf.
Die Mönche des Thylor kümmern sich vor allen um weltliche Übel und sind nicht ausgebildet für den Kampf gegen Dämonen. Sie werden gerufen, wenn etwa ein Ort durch Räuberbanden tyrannisiert oder die Stadtgemeinschaften durch verbrecherische Diebesgilden unterwandert und Schutzgelder erpresst werden. Ebenso kämpfen sie gegen Bestien und wilde Tiere, die zuweilen ganze Dörfer auslöschen können.
Der unabhängige Orden des Lichtes
Der Orden des Lichtes untersteht nicht der Kirche der Schutzgötter und ist seit seinem Zusammenschluss ein unabhängiger Orden. Er besitzt eine eigene Verwaltung, eigene Hierarchien und eine eigenes Mönchtum, welche als die „Lichtträger“ bekannt ist.
Der Orden des Lichtes hängt ebenfalls dem Passionsglauben an, seine Mitglieder müssen ausnahmslos getauft sein und die Lehren des Lichtes berufen sich ebenfalls auf das „Luach“. Mit der Kirche der Schutzgötter befindet sich der Orden im regen Austausch und auch Zusammenarbeiten finden statt.
Gegründet wurde der Orden des Lichtes von dem Tystonius-Questor „Karastan von Karburg“. Dieser erschaute zu Beginn der dritten Plage in einer Vision auf dem Schlachtfeld eine weitere Botschaft der Schutzgötter: „Das Licht“. Mit Hilfe dieser göttlichen Erkenntnis erlernte Karastan geheime, mystische Mächte durch das Licht der Schutzgötter anzurufen, und diese im Kampf gegen Dämonen einzusetzen.
Der Orden besteht aus Helden und tapferen Kämpfern, welche in die Reihen der Lichtträger eingeladen werden. Schließen diese Erwählten sich dem Orden an, erlernen sie in einer langen und disziplinierten Ausbildung, wie sie die Kräfte des Lichtes nutzen und gegen Dämonen einsetzen können. Die ausgebildeten Lichtträger schützen dann die Bewohner Barsaives vor den Angriffen der Dämonen, vor dämonischen Kulten und sie jagen Hexenmeister und alle, die verbotene und gefährliche Magie anwenden.
Siehe Hauptartikel > „Der Orden des Lichtes“
DIE VERKÜNDIGUNG DES BASELIAN
Die Verkündigung des Baselian beschreibt die Geschichte des Propheten Baselian, welcher während der zweiten Plage nach einer Möglichkeit suchte, das Leid der Bevölkerung von Valkenburg zu lindern und vor den Übeln der angreifenden Dämonen zu bewahren.Dazu begab er sich auf eine heilige Reise, auf welcher sich ihm die "Vier Passionen" offenbarten, deren Gebote er empfing und bei seiner Rückkehr in seiner Heimatstadt verkündigte. Die Geschichte des Baselian wurde anschließend von seinen Schülern nach dessen eigenen Worten im „Luach“ niedergeschrieben und im Land verbreitet.
Nach der dritten Plage erhielten Baselians Lehren und der Glaube an die Passionen großen Anklang in Barthavion und es bildete sich eine große Anhängerschaft um die Schüler des Propheten. Dies führte schließlich zur Gründung der Kirche der Passionen.
Die Verkündigung des Baselian
Das Buch des Retters
Retter der Hilflosen
Baselian war der Sohn eines Ratsherrn aus Valkenburg und er erlebte den Angriff der Dämonen während der ersten Plage hautnah mit. Damals machte er sich bereits einen bekannten Namen in der Stadt, da er selbstlos dabei half, den Frauen, Alten und Kindern eine schnelle Flucht aus der Stadt zu ermöglichen und somit viele Leben rettete.
Fürsprecher der Zuversicht
Als die erste Plage vorbei war, half er dabei, seine zerstörte Heimat wieder aufzubauen. Er war jedoch nicht nur mit seiner körperlichen Tatkraft beteiligt, sondern vor allem half er seinen Mitmenschen, indem er sich als aufmunternder Redner herausstellte, der mit seinen Worten Hoffnung und Zuversicht schenken konnte. Er machte den Menschen Mut und versprach ihnen, dass sie alle lernen werden, mit dem Übel umzugehen, wenn sie weiterhin treu als Gemeinschaft zusammenstehen. Die Bürger von Valkenburg liebten Baselian und wählten ihn zu einem der jüngsten Mitglieder in ihrem Rat der Herrschenden über Valkenburg.
Die zweite Plage bricht an
Als wenige Jahre später sich der Astralriss über Valkenburg erneut öffnete und die zweite Plage anbrach, merkten alle, dass diese kein so schnelles Ende finden wird wie die erste. Die Flut der Dämonen war kaum aufzuhalten und Baselian musste mit ansehen, wie seiner Stadt und ihren Bewohnern furchtbares Leid angetan wurde. Diesmal breiteten sich die Dämonen auch weiter aus und fielen über Kratara und andere Ortschaften her. Überall flehte man die Götter des alten Weges um Hilfe an und erbrachte ihnen große Opfer, doch ihre göttliche Macht reichte nicht aus, um der Plage Einhalt zu gebieten.
Audienz beim Zwergenkönig
Baselian war verzweifelt und beschloss die Zwerge um Rat zu bitten. Er trat hilfesuchend vor den Zwergenkönig Haldjori, aber dieser beteuerte, dass er bereits alles täte, um die Barsaver im Kampf gegen die Dämonen zu unterstützen, und bot allen Überlebenden der Dämonenangriffe Zuflucht in den Hallen von Barthador an. Der König spürte Baselians Verzweiflung über das Leid der Barsaver und erwähnte eine vage Hoffnung auf Rettung. Er erzählte Baselian von „Mutter Hylderid“, einer uralten, zwergischen Hüterin, welche in den tiefsten Abgründen unter den Bartha-Bergen ein göttliches Mysterium bewahren würde, welches ihnen im Krieg gegen die Dämonen vielleicht helfen könnte. Die Reise zu ihr sei jedoch sehr lang und gefährlich und müsse vollkommen allein angetreten werden, denn sie sei eine Prüfung der Götter und nicht jeder sei fähig, diese zu bestehen.
Das Buch des Geläuterten
Der Weg durch die Finsternis
Baselian stimmte dem Vorschlag Haldjoris zu, obwohl es ihm sehr missfiel sein Volk in Valkenburg inmitten der Dämonenherrschaft allein zu lassen. Jedoch rang er sich zu der einsamen Reise durch und begab sich auf den beschwerlichen Weg in die Finsternis der zwergischen Tunnel und Gänge. Der König konnte ihm nur eine ungenaue Wegbeschreibung geben und Baselian musste seinen Weg durch die Labyrinthe Throals allein bewältigen. Er geriet dabei auf zahlreiche Irrwege, verlief sich mehrmals und musste dabei viele Gefahren bestehen, denn die Tunnel der Zwerge verbergen uralte Geheimnisse und sind von wilden Kreaturen des Erdreiches bewohnt.
Der Wächter der Pforte
Schließlich gelangte er zu der mysteriösen Kammer, die ihm vom König beschrieben worden war. Diese besaß jedoch eine Pforte, welche von einem mächtigen Wächter versperrt wurde. Es handelte sich um ein riesenhaftes Wesen aus Stein und Feuer und Baselian bekam es bei dessen Anblick mit der Angst zu tun. Als er sich schließlich traute, den grimmigen Wächter anzusprechen und um Einlass zu bitten, blieb dieser wider all seiner Erwartungen friedlich und sprach zu Baselian. Er teilte ihm mit, dass er ihn nur hindurchlassen könne, wenn er die Aufrichtigkeit seiner Absichten in einer Prüfung beweise. Baselian stimmte der Prüfung zu, obwohl der Wächter ihm vorher eindrücklich darauf hinwies, dass ein Versagen einen schrecklichen und augenblicklichen Tod für ihn zur Folge habe.
Die drei Fragen der Aufrichtigkeit
Die Prüfung bestand schließlich aus drei schlichten Fragen, die der Wächter Baselian stellte. Diese lauteten:
„Wer warst du?“,
„Wer bist du?“
„Wer willst du sein?“
Baselian gab sich alle Mühe diese Fragen mit offenem Herzen zu beantworten und sprach:
„Ich war ein selbsternannter Retter,
der durch die finstere Reise zu diesem Tor zum Geläuterten wurde,
und ich will ein Diener der göttlichen Bestimmung werden!“
Der Wächter prüfte ihn mit einem langen Blick, der Baselians Knochen bis ins Mark erschütterte und nickte dann wohlwollend. Baselian hatte bestanden und vor ihm öffnete sich die große Pforte und gab ihn Einlass in die Mysterienkammer der Mutter Hylderid.
Die Kammer des Lichtes
Baselian staunte, als er diesen göttlichen Ort betrat, und war lange Zeit vom dessen gleißendem Licht geblendet, bis er erkennen konnte, wo genau er sich befand. Vor ihm sah er eine riesenhafte Höhle, welche von oben bis unten mit weißen, hellstrahlenden Kristallen bewachsen war. Die Helligkeit dieses Lichtes glich der Sonne und strahlte mindestens ebenso hell.
Mutter Hylderid
In dem strahlenden Licht der Kristalle konnte Baselian schließlich eine kleine Gestalt in der Höhle erkennen, welche auf ihn zuschritt. Er sah eine gutmütige Zwergin, welche ihn mit einem milden Lächeln begrüßte. Baselian erkannte, wer sie war, und voller Ehrfurcht verneigte er sich tief vor der edlen Hüterin. Hylderid gebot ihm aufzustehen und sein Anliegen vorzutragen.
Baselians Bitte
Baselian erzählte ihr die gesamte Geschichte, welche ihn hergeführt hatte, und beendete seine Erzählung mit einer Bitte. Er fragte die edle Mutter, ob dieser eine Macht bekannt sei, welche die Zeit der Dämonenherrschaft im Land Barthavion beenden und seinem Volk Hoffnung und Frieden zurückbringen könnte. Hylderid gab keine Antwort, sondern reichte Baselian ihre kleine Hand und führte ihn zu einem besonderen Kristall im Zentrum der heiligen Kammer, welcher heller leuchtete als alle anderen. Sie sprach:
„Falls Hoffnung besteht, das Leid im Lande Barthavion zu lindern, wirst du es selbst erkennen müssen. Blicke in das ewige Licht und empfange die Botschaft dieses heiligen Ortes!“
Die Offenbarung der Schutzgötter
Baselian tat, wie ihm geheißen, und blickte in das ewige Licht der Hüterin. Dort offenbarten sich ihm vier unbekannte Götter in einer Vision. Sie sprachen:
„Höre, Baselian! Wir sind die Götter des höchsten Himmels und werden „Alethon“, „Hylea“, „Nemia“ und „Thylor“ geheißen!
Deine Geschichte hat unsere Herzen bewegt und uns schmerzt das Leid deines Volkes im Lande Barthavion. Deshalb wollen wir uns zu euren Schutzgöttern ernennen, denn wir können deinem Volk dabei helfen, euren großen Schmerz zu tragen.
Euer Leid soll unser Leid sein, im Leben wie im Tod!
Doch damit wir euch Rettung und Erlösung gewähren können, müsst ihr euch unseren Geboten mit voller Inbrunst hingeben. Nur diejenigen, die aufrichtig nach unserem Worte leben, erhalten den Schutz des höchsten Himmels!
Die Seelen dieser Folgsamen können dann von keiner üblen Macht der Welt verdorben werden! Sie werden rein sein und voller Hoffnung, und die Mächte der Zerstörung und des Wahnsinns werden sie nicht bezwingen können!
Gehe also zu den Deinen und verkünde ihnen, dass die Schutzgötter mit ihnen sind und sie Zuversicht für die Leidenden und Hilflosen bringen!
Denn alle, die zukünftig unseren heiligen Geboten folgen, werden den finstersten Übeln standhalten können!“
Die Gebote der Schutzgötter
Baselian vernahm die heiligen Worte der Passionen und jede der vier Gottheiten offenbarte ihm daraufhin seine Gebote.
Als erstes vernahm er die Gebote des Alethon, der himmlischen Gottheit des Rechtes:
Das Gebot der Wahrheit: „Suche stets nach den wahren Begebenheiten der Umstände, bevor du voreilige Urteile fällst!“
Das Gebot der Gerechtigkeit: „Verursache kein unnötiges Leid und stelle dich gegen jene, die dieses verrichten!“
Das Gebot der Vergebung: „Ehre deine Feinde und ergründe ihre Absichten!“
Als zweites vernahm er die Gebote der Hylea, der himmlischen Gottheit des Trostes:
Gebot des Mitgefühls: „Sorge dich stets um das Leid deines Nächsten!“
Gebot der Wohltätigkeit: „Sei bescheiden und trage zum Wohl deiner Nächsten bei!“
Gebot des Zusammenhaltes: „Ehre die Familie, die Ehe und alle Gemeinschaften!“
Als drittes vernahm er die Gebote der Nemia, der himmlischen Gottheit der Beständigkeit:
Gebot der Geduld: „Nur Übung macht den Meister!“
Gebot der Sorgfalt: „Nur mit Aufmerksamkeit und Genauigkeit erblickt man die Gänze!“
Gebot der Erinnerung: „Nur die Überlieferung bewahrt unser Wesen!“
Als viertes vernahm er die Gebote des Thylor, der himmlischen Gottheit des Schutzes:
Gebot der Bescheidenheit: „Stelle niemals deinen eigenen Wert über den deines Nächsten!“
Gebot des Respektes: „Nur wer gehorchen kann, ist auch fähig zu führen!“
Gebot der Edelmut: „Helfe stets denen, die sich selbst nicht helfen können!“
Dann erwachte Baselian aus seiner Vision.
Auserwählter der Götter des höchsten Himmels
Baselian erzählte Mutter Hylderid von den Schutzgöttern und diese eröffnete ihm, dass ihr und den Zwergen des Fjalfori-Gebirges die vier Götter aus seiner Vision seit Langem bekannt sind. Die Rotbärte nennen sie die „Götter des höchsten Himmels“ und kennen sie von dem "Licht der höchsten Berggipfel". Zur Zeit des schwatzen Zeitalters versteckten diese vier Götter ihre Geheimnisse vor den Dämonen tief im Bauch der "Erde" und baten die Zwerge darum, sie zu hüten. Wie ihre Vorgängerinnen schwor Hylderid diese Mysterien zu bewahren, bis die "Vier Himmlischen" ihre Geheimnisse einem Auserwählten offenbaren werden. Sie glaubte nun, dass Baselian dieser Auserwählte sei, und riet ihm, sich auf den Rückweg zu begeben, um die göttlichen Gebote zu verkünden.
Das Buch des Dieners
Baselians Rückkehr
Nachdem Baselian den langen Aufstieg bewältigt und wieder an die Oberfläche zurückgefunden hatte, befand sich die zweite Plage auf ihrem Höhepunkt. Von Valkenburg standen nur noch brennende Trümmer und die Stadt war weitestgehend menschenleer. Fast alle waren inzwischen geflohen oder den Dämonen zum Opfer gefallen. Nur auf einem Hügel beim alten Marktplatz hatte sich eine kleine Gruppe Überlebender in eine improvisierte Festungsanlage gerettet, welche jedoch von gierigen Dämonen umlauert und stetig angegriffen wurde.
Baselian findet kein Gehör
Baselian gelang es, ungesehen von den Dämonen zu den Überlebenden vorzudringen, und da sie ihn als einen der ihren erkannten, ließen sie ihn in ihre Festung hinein. Sie waren ausgezehrt, schwach und ihre Verzweiflung war grenzenlos. Sie hatten Frauen, Kinder und Alte dabei und waren kurz davor, durch die Schrecken der Dämonen alle Hoffnung und sogar ihren Verstand zu verlieren. Baselian erzählte ihnen deshalb von den Schutzgöttern und verkündete deren Gebote. Die Menschen hörten ihm zu und waren von der Geschichte beeindruckt, aber ihnen fiel es schwer, Hoffnung daraus zu ziehen, denn die Dämonen verstärkten ihre Angriffe und begannen derweil ihre Festung zu zerschmettern.
Das Gebet der Passionen
Voller Angst kauerten sich die Menschen zusammen und erwarteten ihr sicheres Ende. In diesem Moment empfand Baselian die Anwesenheit der Schutzgötter plötzlich ganz nah bei sich und er spürte eine Gewissheit in sich, die ihn folgende Worte laut aussprechen ließ:
„Höret meinen Ruf, Heilige Schutzgötter!
Ihr erhabenen Mächte des höchsten Himmels, oh ihr Götter des edlen Gebots!
Ich bitte euch:
Führet uns durch Not und Schrecken und vertreibt die Übel von Innen und Außen!
Bewahrt unsere Leiber vor Schmerz und Zerstörung!
Bewahrt unseren Geist vor Verzweiflung und Wahn!
Bewahrt unsere Seelen vor Verdammung und ewiger Qual!
Und seid unser strahlender Stern in der finstersten Nacht!
Denn unser Leid ist euer Leid,
im Leben und im Tod!“
Das Wunder der Schutzgötter
Baselian forderte die vor Furcht wimmernden Leute auf, es ihm gleich zu tun, und gemeinsam sprachen sie wiederholt die Worte, welche heute als das „Große Gebet der Schutzgötter“ allseits bekannt sind. Währenddessen hatten die hungrigen Dämonen die letzten schützenden Bollwerke der Festung niedergerissen und standen dann zähnefletschend vor den schutzlosen Menschen. Baselian ermutigte diese dazu, die heiligen Worte immer weiterzusprechen, und sie fanden den Mut, seinen Anweisungen Folge zu leisten, denn sie alle spürten die göttliche Präsenz der Schutzgötter. In dem Moment, als die Dämonen sich schließlich auf die inbrünstig betende Gruppe stürzen wollten, wurde diese in ein helles Licht gehüllt, welches vom Himmel auf sie hinabsank. Durch dieses wurden sie von den Schutzgöttern geschützt und die Dämonen so sehr geblendet, dass die finsteren Wesen panisch die Flucht ergriffen. Betend und mit großem Vertrauen im Herzen führte Baselian die Menschengruppe dann sicher durch die einstürzenden Ruinen von Valkenburg und konnte sie in den Schutz der Throaler Hallen bringen. Kein Dämon griff sie unterwegs mehr an und alle Menschen überlebten. Dieses Ereignis ging als erstes, großes Wunder der Passionen in die Geschichten Barthavions ein.
Das Buch der Schutzgötter
Viele der Überlebenden des großen Wunders in Valkenburg wurden zu Anhängern der Schutzgötter und wollten von Baselian alles über deren Offenbarung erfahren. Sie entschlossen sich, hingebungsvoll nach den Geboten der Schutzgötter zu leben und ernannten Baselian zu ihrem ersten Propheten. Nach dessen eigenen Worten sollen seine Schüler schließlich die Gebote der Schutzgötter und deren Deutung im „Luach“ niedergeschrieben haben. Die Tapfersten von ihnen zogen noch während der zweiten Plage aus, um ihre heilige Schrift in ganz Barsaive zu verbreiten. Von den vielen Leidenden wurde während der tobenden Herrschaft der Dämonen die Verkündung der Schutzgötter voller Dank aufgenommen und viele verzweifelte Barthaver schlossen sich dem neuen Glauben in dieser furchterfüllten Zeit an.
Die Gründung der Kirche der Schutzgötter
Als nach der zweiten Plage wieder weitgehend Ruhe vor den Dämonen einzog und die Städte neu aufgebaut wurden, errichtete man auf dem Platz, wo Baselian das erste Mal zu den Schutzgöttern gebetet und sich das große Wunder der Passionen zugetragen hatte, das erste "Passionshaus", die sogenannte "Baselia", zu Ehren der "Götter des höchsten Himmels". Dieses wurde das Zentrum des Schutzgötterglaubens und legte den Grundstein für den Kult der Schutzgötter , welche bis heute ihren Hauptsitz in diesem Heiligtum besitzt. Von dort aus werden die Gebote der Schutzgötter im ganzen Land verkündet und alle weltlichen und göttlichen Belange und Institutionen der Kirche verwaltet.
Der Alte Weg
Der Alte Weg symbolisiert die Verehrung der traditionellen Götter- und Heldenwelt Barthavions, sowie die Kenntnisse über deren mythische Erzählungen und die aktive Beteiligung an dem Brauchtum ihrer Kulte. Die Tradition des Alten Weges ist fest mit der Geschichte und Kultur des Landes sowie der Identität und Mentalität des barthavischen Volkes verstrickt.Zurzeit bildet der Alte Weg noch die vorherrschende Religion von Barthavion, jedoch stellt die Kult der Schutzgötter inzwischen eine ernstzunehmende Konkurrenz dar und beginnt die alten Kulte nach und nach zu verdrängen.
GESCHICHTE
Der Alte Weg ist fest mit der Geschichte und Gesellschaft von Barthavion verwoben und existiert bereits seit ihren Ursprüngen. Aufgrund dieses langen Fortbestandes spricht man bei der Verehrung der traditionellen Götter, Helden und Kulte von Barthavion auch umgangssprachlich vom „Alten Weg“, obwohl diese Bezeichnung von niemanden offiziell erlassen und nirgendwo niedergeschrieben steht, sondern sich im Sprachgebrauch der Bevölkerung erst nach der dritten Plage zur Abgrenzung vom neuen Kult des Schutzgötterglaubens einbürgerte.
Ursprünge in der Besiedlungszeit von Barthavion
Die religiösen Kulte des alten Weges haben verschiedene Ursprünge, da die Vorfahren der Barthaver einst als Sklaven der unterschiedlichsten Völker aus dem thyrnischen Imperium flohen, sich Torians Völkerzug anschlossen und die Götter ihrer ehemaligen Heimaten nach Barthavion mitbrachten.
Götter und Kulte aus der ganzen bekannten Welt
Die Mehrheit dieser Götterkulte stammt von dem Volk der Balmarer, welches den Großteil der Geflohenen bildete, die einst von Torian in die Freiheit und nach Barthavion geführt wurden. Andere Kulte stammen aus ganz Eboria und teilweise sogar von dem fernen Kontinent Ishturak. Auch die Orks brachten alte Stammesgötter aus dem Mokrag-Dschungel mit. Zusätzlich kamen einige zwergische Gottheiten hinzu, welche die Barthaver von ihren Gastgebern übernahmen.
Entstehung der Heldenkulte
Auch die kultische Verehrung von großen Helden bildet einen wichtigen Bestandteil des Alten Weges und die Wurzeln dieser Tradition gehen vor allem auf die Geschichten rund um Torians Völkerzug und die Besiedlung von Barthavion zurück. Torian selbst und seine Gefährten erfahren z.B. gottgleiche Anbetung von eigentlich allen echten Barthavern und auch viele andere mythische Helden wurden über die Zeiten zum Zentrum kultischer Verehrung. Viele davon erlangten ihre ruhmreichen Namen in den Kriegen gegen Thyrna und stehen mit ihren viel besungenen Geschichten symbolisch für den unbeugsamen Willen der barthavischen Bevölkerung. Auch die Plagen mit ihren finsteren Kämpfen gegen die Herrschaft der Dämonen brachten zahlreiche berühmte Helden hervor, denen viele Schreine und Tempel im ganzen Land gestiftet wurden.
DAS BRAUCHTUM

Das Brauchtum des Alten Weges bildet die Sammlung der religiösen Gewohnheiten, Riten und Handlungsmuster im traditionellen Barthavion und ist ein fester Bestandteil der Sitten des Landes.
Die Götterfeste
Es gibt keine heiligen Messen oder Gottesdienste bei den Kulten des alten Weg, sondern alle religiösen Riten vollziehen sich in Form von altbekanntem Brauchtum. Dieses besteht vor allem aus den zahlreichen Götterfesten rund um das Jahr, welche sich um die bunte Sagenwelt des Alten Weges gebildet haben und voller Begeisterung von den Barthavern gemeinsam ausgerichtet und begangen werden.
Die Götterfeste besitzen für ihre Gemeinschaften eine große Bedeutung und spielen sowohl in der ländlichen als auch der städtischen Kultur des Landes eine grundlegende Rolle, auch wenn der stete Anhängerzulauf der Kirche der Passionen besonders in den Städten dazu beiträgt, dass jedes Jahr weniger Feiernde sich bei den traditionellen Festen einfinden.
Den Göttern wird mit Tanz, Gesang, Spielen und dem Vortragen ihrer Geschichten gehuldigt und, um ihre Gunst zu erlangen, erbringt man ihnen zahlreiche Opfer in Form von Schlachtvieh, dessen Fleisch dann bei den gemeinsamen Festmählern verzehrt wird. Die religiösen Feste besitzen keinerlei ernsten oder frommen Unterton, sondern sprühen vor Heiterkeit, Ungezwungenheit und Lebensfreude.
Übergangsrituale
Auch persönliche Übergangsrituale, wie z.B. Geburten, Eheschließungen, Bestattungen etc., werden durch das traditionelle Brauchtum geregelt und von Familienangehörigen oder der gesamten Lebensgemeinschaft organisiert und durchgeführt. Hierbei wird keine religiöse Autorität benötigt, denn entweder bitten alle zusammen um die Gunst der Götter oder ein spontan bestimmter Vorsteher aus den Reihen der Familien- oder jeweiligen Gemeinschaftsmitgliedern übernimmt die Führung eines stattfindenden Rituals.
In den Städten werden familiäre Riten auch häufig in den großen Tempeln inszeniert und von einem der Tempelvorsteher organisiert und moderiert. Besonders Hochzeiten oder Bestattungen der Eliten und des Adels werden gerne vor einer besonderen Kulisse veranstaltet, um sich vor dem Volk und den Göttern stolz zu präsentieren.
Alltagsbrauchtum
Das Brauchtum des alten Weges findet in allen Bereichen des Alltags seinen Ausdruck. So besitzt für gewöhnlich jedes Haus einen kleinen Altar, in welchem man z.B. Figuren seiner Lieblingsgötter und -helden oder anderen mythischen Wesen aufgestellt hat. In allen Ortschaften findet man neben den großen Tempeln auch überall unzählige Schreine und Altäre, die in den reichen Städten sehr kunstvoll oder auf dem Land auch sehr schlicht und improvisiert gestaltet sein können.
Viele Barthaver tragen als Brauch göttliche Talismane bei sich, wobei es sich um unterschiedlichste Dinge handeln kann. Beliebt sind vor allem Amulette und Schmuckstücke, die mit mythologischen Motiven und Symbolen geschmückt sind und teilweise sogar magische Qualitäten besitzen können.
Verwobenheit mit den politischen Idealen des Landes
Der alte Weg ist fest verwoben mit der Geschichte und dem kulturellen Selbstverständnis Barthavions und steht mit fast allen weltlichen Traditionen seines Volkes in enger Verbindung. Somit ist der Alte Weg auch Stifter der Identität des barthavisches Volkes, denn mit dem Wissen über die Mythen und das Brauchtum signalisiert ein Barthaver auch seine Zugehörigkeit und Verbundenheit zur weltlichen Gemeinschaft.
Besonders in den Kriegen gegen Thyrna dienten die Inhalte der Mythen des Alten Weges als politische Vor- und Leitbilder. Sie schweißten die Bevölkerung zu einer Einheit zusammen und jeder aufrechte Barthaver versuchte den Erzählungen über Götter und mutige Helden voller Stolz und Tatkraft nachzueifern. Besonders der von vielen als barthavischer Hauptgott verehrte Lorkan bildete bei den Widerstandskämpfen gegen die thyrnische Unterdrückung stets die Verkörperung der freiheitsliebenden, barthavischen Seele und schenkte den Widerständlern ihren eisernen Willen zur Rebellion.
ORGANISATION
Die einzelnen Kulte des Alten Weges sind vollkommen unabhängig und werden von der Bevölkerung der jeweiligen Stadt- oder Dorfgemeinschaften frei verwaltet. Sie sind in ihrer Gestaltung nicht genormt und unterscheiden sich regional oft in ihren religiösen Ausdrucksformen und einzelnen Riten.
Zugehörigkeit durch aktive Teilnahme am Brauchtum
Dem Alten Weg kann man nicht beitreten und es gibt auch keine direkte Anhängerschaft oder explizite Glaubenszugehörigkeit, denn eigentlich wird jeder Barthaver in das Wissen über die populären Mythen und in das Brauchtum seiner regionalen Kulte hineingeboren. Es wäre sogar außerordentlich schwierig, in Barthavion aufzuwachsen, ohne durch die allseits beliebten Barden des Landes beispielsweise von den berühmten Sagen aus der Zeit Torians gehört oder an den zahlreichen Festen zu Ehren der alten Götter teilgenommen zu haben.
Beim Alten Weg existiert kein Glaubensgelöbnis, keine Taufe oder ein sonstiger Akt des Beitrittes und auch keine genau definierte Glaubensgemeinschaft. Im Kern stellt der Alte Weg viel mehr eine grundlegende Tradition der barthavischen Kultur und des alltäglichen Lebens seiner Bevölkerung dar und bildet keine Religion im eigentlichen Sinne.
Kein Bekehrungsanspruch
Der Alte Weg kennt grundsätzlich keine Missionierung, denn es handelt sich um eine Religion, in welche der Teilhaber langsam und organisch hineinwachsen muss.
Da keine Offenbarung von göttlichen Wahrheiten und keine theologische Lehre existiert, besteht kein Anspruch, das Brauchtum oder die bekannten Mythen des Alten Weges in der Welt verbreiten zu müssen. Da auch keine offiziellen Autoritäten des Glaubens wie Priester existieren, gibt es außerdem niemanden, der sich dazu berufen fühlt, den Alten Weg unter Andersgläubigen zu verbreiten. Außerdem ist dieser auch fest mit den weltlichen Belangen und der Kultur des Landes Barthavion verstrickt und ließe sich deshalb kaum auf Außenstehende übertragen.
Der alte Weg ist jedoch nicht exklusiv auf gebürtige Barthaver beschränkt, sondern auch Andersgläubige werden schnell als Freunde akzeptiert, wenn sie sich an die Bräuche des Alten Weges halten und die traditionellen Mythen kennen und ehren. Diese Offenheit für Fremde war in Barthavion, dem Land der Geflüchteten und Unterdrückten, seit jeher eine wichtige Tugend und auch der Alte Weg heißt Gleichgesinnte immer gern willkommen.
Auch die berühmten Darbietungen des Bardentums und die rauschenden Götterfeste schließen niemanden aus und Andersgläubige sind stets willkommen. Dabei ist der Alte Weg auch offen gegenüber neuen und unbekannten Gottheiten und nimmt diese gern in die Gemeinschaft ihrer Götterwelt auf, wenn es sich anbietet. Vielfältigkeit und religiöse Toleranz stellen hohe Werte für die alten Kulte dar und alle Gottheiten und Helden können nach ihrem Verständnis gleichwertig nebeneinander existieren.
Freie Gestaltung des Glaubens
Es gibt keine „Kirche“ oder Institution, kein Priester- oder Mönchtum, welches den einzelnen Anhängern und Kulten Vorschriften oder Anweisungen machen könnte. Jeder ist aus Sicht der alten Kulte sein eigener Priester und es existieren keine religiösen Autoritäten, da jeder seine Taten den Göttern gegenüber allein verantworten muss. Die Idee, einigen Menschen eine besondere oder „bessere“ Beziehung zu den Göttern zu unterstellen oder diese als Vermittelter oder sogar Sprachrohre der Götter zu begreifen, widerspricht also vollkommen dem grundsätzlichen Verständnis des Alten Weges.
Durch die kulturellen Traditionen kennt jeder Barthaver das Brauchtum der üblichen Kulte seiner Heimat und kann gängige Riten wie z.B. Opferungen, Festrituale und Anrufungen eigenständig organisieren und durchführen. Auf diese religiöse Selbstständigkeit sind die Anhänger des Alten Weges sehr stolz und viele stehen den strengen Hierarchien, dogmatischen Lehren und dem elitären Priestertum der Kult der Schutzgötter deshalb eher skeptisch gegenüber.
Der Bau und Unterhalt von Tempeln und die vielen Götterfeste finanzieren sich über Spenden oder werden in Eigeninitiative der Bevölkerung verwirklicht. In den Städten werden große Tempelanlagen und kostspielige Feste für gewöhnlich von den Eliten bezahlt, welche sich damit im Austausch soziales Ansehen und die Gunst der Götter erhoffen. Auf dem Land beteiligt sich jeder nach seinem Können und Vermögen an der Gestaltung des Alten Weges und überall findet man kleine Schreine der Götter oder anderen mythischen Figuren. Auch die vielen religiösen Feste finden vor allem im Rahmen der Familien oder Dorfgemeinschaften statt, und ein jeder ist dabei mit eingebunden und hat seinen Anteil zu verrichten, um die Götter gebührend zu feiern.
Tempel
Tempel dienen beim alten Weg vor allem als Kulisse für die religiösen Anlässe. Dort begeht man die gemeinsamen Feierlichkeiten, startet Prozessionen und veranstaltet die zahlreichen Feste zu Ehren der Götter und Helden. Sie sind keine ernsten Orte der stillen Besinnung oder der frommen Ehrfurcht, sondern Stätten der friedvollen, zwischen-menschlichen Begegnung und der feierlichen Heiterkeit.
Bei größeren Tempeln oder Kultanlagen gibt es Tempelvorsteher, die jedoch nicht mit Priestern zu verwechseln sind. Sie besitzen keine religiöse Autorität, sondern kümmern sich lediglich darum, dass die Tempel gepflegt und in Stand gehalten werden, sowie für Feste und religiöse Veranstaltungen jederzeit einsatzbereit sind. Sie bestellen auch die Opfertiere für die Feste, planen den Ablauf der Feierlichkeiten und die Versorgung der Gäste und heuern die Barden, Tänzer und Schausteller an. Zumeist eröffnen und moderieren die Tempelvorsteher auch die religiösen Veranstaltungen und übernehmen die Repräsentation des Tempels.
Alle Kultplätze oder Tempel sind mit einer mythischen Sage verknüpft und besitzen eine besondere göttliche Atmosphäre. Einige Heiligtümer in Barthavion sind uralt und legten die Grundsteine für später mächtige Städte. Ihre Bedeutung für die freien Städte des Landes hat sie auch als Prestigeobjekte bedeutsam gemacht und Tempel dienen häufig als Aushängeschilder oder Wahrzeichen einer Stadt, Ortschaft oder einer Gemeinschaft. Die großen Städte befinden sich auch in einem stetigen Konkurrieren um die eindrucksvollsten Tempelanlagen und Festlichkeiten, die sie dort veranstalten.
DAS BARDENTUM
Der religiöse Konsens des Alten Weges wird vor allem durch die Kenntnis eines mythologischen Kanons an berühmten und allseits bekannten Geschichten hergestellt. Die Verbreitung dieser Mythen findet rein mündlich über Sänger, sogenannte „Barden“ statt, welche von Ort zu Ort ziehen und dort die beliebtesten Götter- und Heldensagen auf den Dorfplätzen, bei den unzähligen Festen und allabendlich in den vielen Gasthäusern von Barthavion zum Besten geben.
Kern der barthavischen Mentalität
Durch die gemeinsame Kenntnis dieser populären Geschichten, welche die Bevölkerung immer und immer wieder hören will, bildet sich zwischen allen Bewohnern Barthavions eine gemeinsame Mentalität und verbindende Identität aus. „Barthaver“ sein bedeutet im Kern, die bekanntesten Geschichten über die barthavischen Götter und Helden zu kennen und sich mit anderen Barthavern jederzeit darüber austauschen zu können. Diese mythologische Basis verband im Laufe der Zeiten die sonst so unterschiedlichen Bewohner aus fremden Rassen und Völkern in Barthavion zu einer eigenen, kulturellen Gemeinschaft und gibt ihnen bis heute gemeinsame Vorbilder und eine ähnliche Ausrichtung in ihrem sittlichen Empfinden.
Freiheit der Mythen
Die genaue Interpretation der Mythen, also quasi die „Moral von der Geschichte“, ist jedoch beim Alten Weg dem jeweiligen Barden und seinen Zuhörern selbst überlassen, denn die Geschichten laden jeden dazu ein, über die Bewertung ihrer Inhalte ausgiebig und mit Genuss streiten zu dürfen. Eine eindeutige moralische Botschaft oder Gesinnung ist in ihnen nämlich unmöglich zu finden und die meisten Mythen leben gerade von ihrer Vieldeutigkeit, welche ihre Zuhörer miteinander ins Gespräch bringt und dabei jedem eine Reflexion über seine eigenen Sichtweisen ermöglichen kann.
Da beim alten Weg weder Theologen noch ein Glaube an eine göttliche Wahrheit und kein religiöses Dogma existieren, gibt es auch nichts und niemanden, der über die „Richtigkeit“ der Interpretationen der alten Geschichten wacht, und ein jeder ist dazu eingeladen, sein persönliches Verständnis der Geschichten mit den anderen zu teilen und darüber ein freies Gespräch zu führen. Da es keine einheitlichen oder sogar festgeschriebenen Versionen der Mythen gibt, existieren die unterschiedlichsten Varianten von einzelnen Sagen. Besonders regional unterscheiden sich die Inhalte einiger Geschichten stark und auch im Laufe der Zeiten wurden zuweilen ganze Handlungsstränge hinzugefügt oder umgedichtet. Auch die Sänger geben häufig eine persönliche Note in ihre Version der Geschichten, weshalb die Erzählungen einiger berühmter Sänger auch zu beliebten Klassikern erhoben wurden.
Da man das Erzählen der Mythen in Barthavion als etwas Lebendiges versteht und die musikalische und schauspielerische Darbietung des Barden als ebenso wichtig erachtet wird wie die Vermittlung der Inhalte, sind nur die wenigsten Mythen schriftlich festgehalten worden. Viele barthavische Barden empfinden es sogar als eine Art geistige Knechtschaft, wenn Gelehrte und Schreiber versuchen, die alten, seit je her mündlich überlieferten Geschichten in die Fesseln der starren Schrift und in die Enge von Büchern zu zwingen und dem Erzähler somit jeglicher erzählerischer Freiheit berauben.
Die Berühmtheit der Barden
Die Ungebundenheit der mythischen Erzählungen führt auch dazu, dass die Qualität der Überlieferungen und Erzählungen sehr ausladend in alle Richtungen schwankt. Viele untalentierte Barden sind kläglich vor ihrem Publikum gescheitert und wurden zu Witzfiguren in ganz Barthavion erklärt, während andere zu berühmten und in allen Städten hochverehrten Personen erhoben wurden. Diese gefeierten Barden erfahren selbst häufig eine helden- oder gottgleiche Verehrung und besitzen viele treue Bewunderer. Die Namen der angesagtesten Barden sind in aller Munde und zu ihren Aufführungen versammeln sich Massen von Bewunderern in den Gasthäusern.
Verehrung von Helden
Das Bardentum hat in Barthavion auch dafür gesorgt, dass die Verehrung der Helden zuweilen die der Götter um das Vielfache übertrifft. Seit den Zeiten des Torian zogen die Barden durch das ganze Land, besangen die Taten der Helden und erzählten von deren wagemutigen Abenteuern.
Dies führte dazu, dass auch noch lebende Helden eine gottgleiche Verehrung und große Berühmtheit im Land besitzen. Wenn diese die großen Städten bereisen, werden sie zumeist bereits von vielen Barden umlagert, welche von ihren neusten Abenteuern hören wollen, um daraus neue Lieder zu dichten. Auch die Bevölkerung gerät beim Anblick eines viel umsungenen Helden völlig aus dem Häuschen und die unverheirateten Frauen werfen sich diesem scharenweise zu Füßen.
Das berühmte Heldenlied namens "Der Held aus Trutz" über den Helden Adarian von Wallenrode, oder auch "Adrianus" genannt, wurde von dem Barden Tarula Tingeltang und ist ein Beispiel für die barthavische Heldenverehrung.
MYSTERIENKULTE
Die alten Kulte bieten auch den Zugang zu "Göttlichen Mysterien" an, welche über ein Initiationserlebnis erfahren werden können.
Hierbei werden keine göttlichen Wahrheiten oder Weisheiten von Priestern gelehrt, sondern die Kulte ermöglichen dem Initianten eine erlebbare, göttliche Erfahrung, die er eigenständig bewältigen, deuten und nutzen muss.
Initiationen in Mysterienkulte sind keine Selbstverständlichkeiten und gehören nicht zum regulären Brauchtum Barthavions. Sie stellen eher eine offene Option und persönliche Entscheidung für die Anhänger des Alten Weges dar. Da die Initiationen meist aus herausfordernden, anstrengenden und zuweilen auch sehr gefährlichen Handlungen und Prüfungen bestehen, gibt es zumeist nur wenige, die sich eine Einweihung in die göttlichen Mysterien zutrauen.
Eine Initiation bringt dem sogenannten "Geweihten" weder soziales Ansehen noch wird er dadurch zu einer religiösen Autorität erhoben. Im Gegensatz zu den Priestern der Kirche der Passionen besitzt er kein offizielle Amt und bleibt weiterhin eine ungebundene Privatperson. Zwar ernten Geweihte von den anderen Anhängern des Alten Weges für das Bestehen der Initiation zumeist Anerkennung und Respekt, jedoch erhalten sie keine besonderen Privilegien dadurch.
Einige der Geweihten, welche durch ihr Initiationserlebnis eine überragende, göttliche Einsicht oder Epiphanie ihrer Gottheit erlebt haben, können jedoch mystische Fähigkeiten entwickeln. Je nach den Aspekten ihres jeweiligen Gottes können diese von überragender, magischer Natur sein und stehen den Segen, Wundern und Gebeten der Schutzgöttergläubigen in ihrer Macht in Nichts nach.
Siehe Hauptartikel > „Mysterienkulte“
DIE MEISTVEREHRTEN GÖTTER
siehe Hauptartikel Volkspatrone von Barthavion
Der alte Weg (Barthavion) | |||
„Lorkan” (Freiheit, Rebellion) |
„Suno” (Geselligkeit, Musik) | ||
„Krithor” (Mut, Stärke) |
„Merkon” (Handel, Austausch) | ||
„Twill” (List, Heimlichkeit) |
„Afrek” (Handwerk, Arbeit) | ||
„Zenos” (Weisheit, Einsicht) |
BERÜHMTE HELDEN
- Torian
- Ben Aram
- Kerodas
- Adarian von Wallenrode bzw. Adrianus
- Kenjiro Asai
- Henk Hjaldinger
- Octavia Ardera
- Prinz Isgar Wintras
- Lindrad und Nandrad
- Kahra Stahlschlag
- Lethrin Dolas
- Das tanzende Schwert
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