Nebelschlund

Aus Aloran Kompendium
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Lage des Nebelschlundes im Arasmeer
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Der Nebelschlund (Seevolk: „Doganons Maul“, Tuisken: „Stór Saltormur“, Elben: „Talath Nûr“) ist ein Gebiet im Arasmeer, welches von der Schifffahrt gemieden wird und über das zahlreiche Legenden existieren. Er wird im Westen durch die Grünschleier-Bänke und im Osten von der Stillwasserbank begrenzt.

Phänomen

Hat man sich weit hinausgewagt auf das Arasmeer, erkennt man den Nebelschlund daran, dass sich der Himmel über einer Stelle im Meer am Horizont auffällig verdunkelt, obwohl es sonst überall strahlender Sonnenschein gibt, und das Meer dort wie verschwommen wirkt, als ob man auf eine große, dichte Nebelwand zusteuert, die einen unheimlichen Anblick bietet.

Durchfährt man die Nebelschwelle, wird es plötzlich sehr dunkel und der Himmel über einem wirkt pechschwarz. Der Nebel hat eine erstickende Dichte, die jedem den Atem stocken lässt, und von unten aus dem Meer kann man einen leichten, kränklich-grünen Schein ausmachen, der aus der trüben Tiefe fahl nach oben hinaufsteigt.

In dieser Umgebung bekommt man eine kalte Gänsehaut, die einem langsam und bedrohlich über den Rücken steigt, denn der Nebel befindet sich über einem sehr mächtigen, abyssischem Machtfeld, welches Magier durch Astralsicht sehen oder dafür empfängliche Menschen können die dämonische Atmosphäre körperlich spüren, indem sie von Übelkeit und Abscheu ergriffen werden.

Wenn man sich dem Zentrum des Nebelschlunds nähert, fällt der zunehmende Seegang bei fast absoluter Windstille auf und die Wellen werden immer höher und ungemütlicher, so dass Boote heftig durchgeschüttelt werden.

Geschichten und Legenden

Seemannsgarn aus Kronstadt

Die Geschichten über den Nebelschlund ängstigen die Matrosen am meisten und sie erklären mit ihnen das häufige Auftreten von Nebel im Arasmeer. Im dessen Zentrum befände sich nämlich ein großer Wasserwirbel, der diesen ausspeit. Mitten im Nebelschlund wohne ein unbekannter Schrecken, den noch nie jemand zu Gesicht bekommen habe, da alle starben, bevor sie überhaupt in seine Nähe kamen. Aus diesem tiefen Wasserwirbel komme all der Nebel im Arasmeer und verteile sich von dort bis zu den Küsten.

Manchmal scheint der Nebel auch noch „mehr“ aus dem Abgrund mitzubringen und viele Matrosen berichten von den Geistern der Toten, die aus dem Nebelschlund zurückkehren und vorbeireisende Schiffe und ihre ahnungslosen Besatzungen heimsuchen.

Geschichten des Seevolks

Das Seevolk nennt den Nebelschlund „Doganons Maul“ und der alte Piratenkapitän Kaltfisch erzählt, dass in all seiner Zeit auf dem Arasmeer noch nie jemand von dort zurückgekehrt sei und selbst die mutigsten Männer des Seevolkes einen großen Bogen um diesen Ort machen würden. Nachts stiegen die toten Geister der Matrosen, die dort gesunken seien, aus dem Nebelschlund empor, um sich die Seelen der Lebenden zu holen.

Kaltfisch schwört, dass er selbst gesehen hat, als er einmal dichter am Nebelschlund vorbeisegeln musste. Sie griffen sein Schiff an und trieben seine Mannschaft fast in den Wahnsinn und weder Kämpfen noch Beten konnte ihnen etwas anhaben. Sie zermarterten die Seelen seiner Männer so lange mit Angst und Schrecken, bis sie ihnen auf dem Grund des Meeres folgten, um sich ihnen anzuschließen. Erst am Morgen trieb die Sonne die Geister zurück auf dem Meeresboden (vgl. Die Geister des Nebelschlundes).

Laut Schmogol aus Fuselfels haben die "Gesichtslosen" dort in Doganons Maul ihre Heimat.

Der Große Salzwurm der Tuisken

In der Vorstellung der Tuisken ist der Nebelschlund der Rachen eines wasserspeienden, drachenartigen Urwesens, eines „Lindwurmes“, welcher auf dem Grund der Hvalvikjar (tuiskisch „Walbucht“) haust und den sie Stór Saltormur (tuiskisch „großer Salzwurm“) nennen. Angeblich wird er so lange Wasser speien, bis die gesamte Welt im Meer versunken sein wird, was dann das Ende der Welt sei. An der Berstküste redet man seit Langem davon, dass sich das Meer erheben wird, denn es gibt viele alte Siedlungen, die inzwischen tief unter dem Meer liegen. Schon lange werden die Berstmänner von dem Meer immer weiter auf das Festland gedrängt und ihre Alten sind sich sicher, dass der Große Salzwurm daran schuld ist.

Der Stór Saltormur stamme aus einer uralten Zeit, in welcher die Götter noch wie die Sterblichen auf Erden wandelten. Als dann jedoch ein großer Krieg kam, von dem auch noch viele Ruinen im ganzen Arasmeer zu finden sind, wurden die Götter in die „Anderswelt“ verbannt und der Salzwurm blieb allein in einem leeren Tal zurück. Aus Trauer über diese Trennung, begann er zu speien, doch statt Feuer, wie man es von anderen Lindwürmern kennt, kam salziges Wasser heraus, da der Lindwurm nicht weinen kann und seine Tränen so ihren Ausdruck suchten. Seitdem kennt man ihn als Großen Salzwurm „Stór Saltormur“ und er füllte die Meere mit seinem Wasser auf und speit bis heute immer weiter und weiter. In den letzten Jahren muss er wieder sehr traurig gewesen sein, denn er hat viel mehr Wasser gespien, als es die Alten von früher in Erinnerung haben (vgl. Die Legende von Stór Saltormur).

Die Tuisken der Siedlung Ösby nah am „Stór Saltormur“ kennen auch Geschichten um Geister aus dem Grünnebel, denen man dort häufiger begegnet.

Notunumer Legende

Der Notun-Geweihte Tonnmar von Vendstein aus Notunum erzählte, dass weit draußen im Nebelschlund die „Gesichtslosen“ leben sollen. Diese Kreaturen sollen schon sehr lange im Arasmeer existieren und es gibt ein paar alte Sagen über sie, in welchen man davon spricht, dass sie den Matrosen die Seelen stehlen und sie so zu willenlosen Sklaven machen.

Elbische Legenden

L'yreh

Hüter Gwaerenor erzählte, dass tief unter dem verdorbenen Gebiet, welches die Menschen „Nebelschlund“ nennen, die Überreste der alten, dämonischen Stadt L'yreh liegen, welche der Herrn der Lügen erbaut habe (vgl. Uselias Erinnerung an L'yreh). Hier nahm Seregs große Flut ihren Anfang, welche das goldene Tal in das Arasmeer verwandelte. Seitdem sind die grausigen Gesichtslosen in L'yreh und die Elben von Galadh-Bôr bekämpfen sie. Doch nicht nur die Gesichtslosen bewachen die alte Stadt, sondern auch unzählige andere Dämonen und verirrte Seelen tummeln sich über und in den Wassern der verdorbenen Stätte.

Elbengeister

Der Nebel des verdorbenen Gebietes wird von unzähligen Geistern bewohnt, bei welchen es sich vor allen um die verirrten Seelen der Elben aus der Vorzeit handelt, welche bei der Flut des Sereg ertranken. Ihre Seelen wurden damals von den Dämonen gequält, so dass diese keine Ruhe im Totenreich finden konnten und nun als leiderfüllte Geister in dem Nebel gefangen sind. Diese greifen alle an und versuchen, sie in Angst und Schrecken zu versetzen und sie dieselben Todesqualen durchleben zu lassen.