Kosmisches Pentakel

Aus Aloran Kompendium
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Das Kosmische Pentakel
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Das Kosmische Pentakel ist das Modell des Astralraumes, mit welchem die Menschen arbeiten.

Bei den menschlichen Gelehrten und Magiern hat sich auf Aloran vorrangig das Kosmische Pentakel zur Unterteilung des Astralraums eingebürgert. Dies besitzt eine lange Tradition und fast alle Akademien nutzen es zur Strukturierung ihrer magischen Schulen und als Grundlage für die astrale Theorie.

Seinen Ursprung hat das Pentakel in Thera, da dies Volk durch ihren Drachen Theranios als erste auf das Wesen der Astralmagie aufmerksam wurde und begann, die kosmischen Gesetzte des Astralraums zu erforschen.

Außerdem folgten die Theraner der Tradition vieler Völker der Ishtur, die schon lange vor den Menschen auf Aloran sich mystische Konzepte erschufen, um den astralen Raum zu beschreiben und zu kategorisieren und schriftliche Werke darüber verfassten.

Auch in Iopos nutzen die barsavischen Magier das Kosmische Pentakel, obwohl hier einige Alternativmodelle existieren und hin und wieder Kritik am dem oft als dogmatisch empfunden Modell aus Thera geäußert wird. Besonders hinsichtlich der Einteilung der Elementare folgen einige barsavische Elementaristen z.B. der Auffassung der Elben, nach welcher das Reich Essentia eigentlich in der stofflichen Welt zu verorten ist und seine Wesen lediglich unsichtbar für die Sterblichen sind.

Auch die Balmarer sprechen von der Existenz feinstofflicher Wesenheiten, die sich zwischen den Welten befinden und noch nicht in dem Modell des Pentakels erfasst wurden.


Die kosmische Aufteilung

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Das Chaos

Das wirbelnde Chaos ist ein Zustand vollständiger Unordnung und Verwirrung.

Es ist der Raum, der sich außerhalb des Kosmos, der Ordnung, befindet und gleichzeitig seine Umkehrung ist. Das Chaos ist weder aktiv noch hat es einen Willen oder Sinn. Es ist lediglich der tiefe Urgrund, aus dem einst die Archonten hervorgingen, die Raum und Zeit erschufen und damit das Fundament des bekannten Kosmos legten.

Das Chaos ist nicht in allen Völkern bekannt und einige haben sich auch nie für dessen Existenz interessiert. Jedoch sprechen z.B. auch Mythen der Berstküste von einem klaffenden Abgrund am Anfang der Zeit und der Drache Theranios berichtete von einem Ort im Astralraum, den seine Vorfahren als großes Wirrwarr beschrieben und welcher noch gefährlicher sei, als die dämonische Ebene Abyssia. Auch Magier auf ganz Aloran interessieren sich brennend für das große Chaos und versuchen schon seit langem seine Macht durch Magie zu kontrollieren. Da diese ursprünglichste Ebene jedoch nur sehr schwer zu erfassen und seine Energie als unberechenbar gilt, halten viele dieses Vorhaben für unmöglich oder einfach nur verrückt. Einige Akademien haben diese Forschungen sogar verboten und prophezeihen den Untergang der Welt, falls jemals ein Magier mit seinen Experimenten Erfolg haben sollten und die Mächte des Chaos auf die Erde beschwören würde. Sie reden dabei von einem vollständigen Kollaps, der den gesamten Kosmos auseinanderreißen würde und alles in das schwarze Nichts des Chaos stürzen würde. Das Ende aller Dinge. Jedoch behaupten andere, dass es schlichtweg nicht möglich sei, das Chaos-Perflux durch Magie gefügig zu machen, da an einem Ort, wo Alles und Nichts existiert, überhaupt keine Art von astraler Energie vorhanden wäre, wie man sie aus den astralen Ebenen kennt und dementsprechend auch keine Anknüpfungspunkte für Zauber zu finden wären. Trotz oder gerade wegen der vielen Kontroversen ist die Chaosmagie auch heute noch ein beliebtes Thema und z.B. im sehr freien und experimentierfreudigen Iopos findet man einige Experten auf diesem Gebiet der Forschung.

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Ordo Archontis (Die Ordnung der Archonten)

Das Reich der uralten Archonten ist das Fundament des bekannten Kosmos und die Grundlage aller Dinge. Hier sind alle Gesetzmäßigkeiten und Urkräfte zu finden, welche den Kosmos zusammenhalten. In dieser alles verbindenden Ebene fließen alle Gegensätze zu einer Einheit zusammen und alle Bausteine und Wesen der Welt verbinden sich zu einem kosmischen Ganzem.

Fast alle Gelehrten sind sich einig, dass hier Raum und Zeit vorherrschen und in der Gestalt der Archonten das kosmische Gleichgewicht aufrecht halten. Es gibt jedoch unterschiedliche Auslegungen, welche Prinzipien außerdem in der Ordnung der Archonten zu finden sind. So gibt es auch eine Schule von theranischen Sophoi, die vermuten, dass sich als erstes ein Schöpferprinzip aus dem Chaos erhoben haben muss, welches den allgemeinen Lebenswillen hervorbrachte, da Raum und Zeit sonst nicht an ihrer Existenz interessiert gewesen wären. Dieser erste Archont wird von ihnen Protogonos genannt und wird als eine androgyne Lichtgestalt beschrieben, welches jedem kosmischen Wesen seinen Willen zur Existenz gibt und sich auch in der Libido jedes fortpflanzungsfähigen Wesens wiederfindet. Doch nicht nur der körperliche, sondern auch der geistige Schöpferwille - die Kreativität und der Einfallsreichtung der Menschen - würden nur existieren, da Protogonos ihre Seelen damit erfüllt.

Die Ordnung der Archonten ist ebenfalls für die Praktizierenden der Astralmagie von Interesse. Sie nutzen die archontischen Astralströme, um in das Geschehen von Raum und Zeit einzugreifen. Besonders theranische Magoi haben sich auf diese Schule der Magie spezialisiert und sie bildet die Grundlage ihrer bekannten Portalmagie.

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Das Harmoneum (Die kosmische Konstante)

Das große Harmoneum ist nach allgemeiner Ansicht der Akademien eine kosmische Konstante, welche für das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Bereichen des Astralraums sorgt und sie gleichzeitig trennt und verbindet.

Bei den Elben findet man die Entsprechung des Harmoneums in der Vorstellung von der Schwelle, jedoch benutzen die menschlichen Magier diesen Begriff in ihren Forschungen fast nie, da er ihnen durch die starke Verbindung mit den elbischen Sagen und Legenden nicht neutral genug erscheint. Ihrer Ansicht nach stellt das Harmoneum außerdem wesentlich mehr dar, als eine Barriere zum Schutz vor Dämonen, sondern ist durch seine mathematische, strukturelle und symbolische Grundlage auch eine komplexere Veranschaulichung für viele Aspekte des Astralraums, die weit über das Bild der Elben hinausgehen und grundlegend für die astrale Theorie wurden.

Durch die archontische Ordnung der Zeit befindet sich das Harmoneum in einer ewigen Schwingung und bringt die astralen Welten dazu, um Gea zu rotieren. Auch die Sterne und der Himmel werden von dieser Bewegung beeinflusst und so ergeben sich die verschiedenen Sternbilder und dem Jahreslauf. Dazu abweichend wird auch hin und wieder die These geäußert, dass sich nicht das Harmoneum, sondern Gea dreht, da sie in der Bewegung der archontischen Ordnung mitschwingt. Das Harmoneum hingegen sei unbeweglich und sei das einzige im Kosmos, was von statischer Natur ist. Die neuste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass sich beide drehen könnten. Auf diese Weise erklären die Forscher den Jahreslauf durch die Bewegung des Harmoneums und den Sonnenlauf bei Tag und Nacht durch die Drehung Geas.

Bei der magischen Erforschung des Kosmos findet sich auch das von den Elben erwähnte Phänomen der Sphärenmusik wieder, welche durch die Bewegung des Harmoneums, bzw. nach alternativer Auslegung der archontischen Ordnung, zustande kommen soll. Da die menschlichen Gelehrten im Gegensatz zu den Elben jedoch nicht fähig sind, diese Klänge mit eigenen Sinnen wahrzunehmen, versuchen sie seit langem magische Artefakte oder Zauber zu erschaffen, welche ihnen die Wahrnehmung der Sphärenmusik ermöglicht. Jedoch würden Elben behaupten, dass sie damit höchstens einen schwachen Abklatsch von der Schönheit dieses Phänomens erhalten könnten.

Siehe auch die Bedeutung des Harmoneums in der Magietheorie Die Pentakel-Lehre.

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Gea (Die Welt)

Gea ist die Welt der stofflichen Dinge und Wesen.

Ebenso wie bei den Elben wird sie allgemein als Krönung der Schöpfung betrachtet und als sinnstiftendes Element in der kosmischen Ordnung erlebt. Jedoch bezweifeln viele Menschen, dass die Aufgabe der astralen Wesen allein in der Erfüllung ihrer Pflichten liegt, welche die Archonten ihnen zur Bereicherung von Gea auferlegten. Die astralen Wesen werden in der menschlichen Sichtweise als unabhängigere Wesen betrachtet, die auch fähig wären, ihrem eigenen Willen zu folgen. Diese Freiheiten würden die Elben jedoch als Verstoß gegen die archontische Ordnung erleben und Astralwesen, welche diesem Pfad folgen, würden ihrer Ansicht nach den Sinn ihrer Existenz verwirken.

Im Unterschied zu den Elben siedeln die Menschen die Elementarwesen auch nicht in der stofflichen Welt an, da sie ihre von den Elben beschriebene Unsichtbarkeit per Definition zu astralen Wesen machen würde. Jedoch ist die Fähigkeit der Menschen Elementare wahrzunehmen sehr gering und viele Magier versuchen sie in der Natur aufzuspüren, um die Frage nach ihrer Natur endgültig zu klären.

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Essentia (Die Ebene der Essenzen)

Essentia ist die astrale Ebene der Elementare und aller neutralen Wesen, die eng mit den Elementen verbunden sind und sich außerhalb der Dualität der Götter und Dämonen befindet.

In Essentia leben die Verkörperungen der Naturkräfte und Urelemente, welche notwendig für den Aufbau und den Zusammenhalt der Welt sind. Dabei unterscheiden die Gelehrten zwischen verschiedenen Elementaren, die sie ihren jeweiligen Elemente-Lehrenzugeordnet haben. Die geläufigste Elementelehre auf Aloran unterscheidet dabei zwischen den vier Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft, wobei diese Kategorien noch viele Unterkategorien wie z.B. Eis oder Pflanzen enthalten. In anderen Völkern werden diese Unterkategorien als zu den Elementen zugehörig batrachtet, weswegen man in verschiedenen Regionen auch von verschiedenen Anzahlen von Elementen spricht. Die Ebene Essentia ist besonders für Elementaristen von Interesse, da sie aus den astralen Strömen dieser Welt ihre Magie beziehen und z.B. mächtige Feuerbälle oder Erdwälle beschwören können. Die Magie von Essentia gilt als die „sicherste“ Form von Astralkraft, da sie von einer neutralen Ebene stammt und bereits eine Verbindung zur stofflichen Welt besitzt. Die Astralmagie gilt dagegen als wesentlich komplizierter zu kanalisieren und die Folgen bei einem Missgeschick in dieser Schule kann katastrophale und unberechenbare Folgen für das Raum-Zeit-Gefüge mit sich bringen, welche wesentlich schwerer zu beheben sind, als alle Katastrophen, die in der Regel von Elementaristen ausgelöst werden können (siehe auch: Gefahren der Zauberei).

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Celestia (Die göttliche Ebene)

Celestia ist die astrale Ebene der Götter und ihrer Gefolgschaft. Sie unterscheidet sich eigentlich nur wenig von der Sphäre des Lichtes, die bei den Elben bekannt ist.

Nach Auffassung der Magier ist dies die Ebene, aus welcher die Glaubenswirker in Aloran ihre Macht beziehen, welche sie jedoch als passive Wunder von der aktiven und zielgerichteten Magie unterscheiden. Es wird auch abgestritten, dass man die astralen Ströme dieser Ebene durch Zauber unterwerfen kann, da die Götter über einen eigenen Willen verfügen und die meisten Magier zu schwach wären, um sie zu „beschwören“ oder zu etwas zu zwingen. Nur sehr wenigen Sterblichen soll es gelungen sein, einen Gott zu unterwerfen und Geschichten über solche mächtigen Individuen existieren auch nur in sehr, sehr alten Sagen und Legenden, z.B. bei der dämonischen und untergegangenen Kultur der Pazumer.

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Abyssia (Die dämonische Ebene)

Abyssia ist die astrale Ebene der Dämonen und ihrer Gefolgschaft.

Sie unterscheidet sich eigentlich nur wenig von der Sphäre der Finsternis, die bei den Elben bekannt ist. Die einzigen, welche sich mit den astralen Strömen dieser Welt einlassen sind Dämonenbeschwörer und Schadenszauberer. Aus dieser Ebene und von seinen Kreaturen stammt nichts Gutes und normalerweise halten sich alle Akademien an ein wichtiges Gesetz, dass die Ausübung dieser Magieform verbietet und sofort mit dem Tod bestraft.

Im Gegensatz zu den Göttern, die nur bereit sind, den Menschen aus freiem Willen zu helfen und ihnen ihre Wunder zu schenken, legen es die Dämonen darauf an, beschworen zu werden. Zwar wissen sie, dass sie dem Willen des Beschwörers ausgeliefert sind, doch ihnen ist jedes Mittel Recht, um einen Weg in die stoffliche Welt zu finden. Außerdem enden die meisten Beschwörungen von Dämonen mit einem Dämonenmal oder in einem Pakt, welchen der Sterbliche früher oder später mit seiner Seele bezahlen muss und dem Dämon das geben wird, wonach es ihm immerwährend giert.

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Idea (Die geistige Ebene)

Idea ist die astrale Ebene der freien Geister und aller übrigen Astralwesen, die weder Elementare sind oder zu den Göttern, bzw. Dämonen gerechnet werden. Wobei auch bei den menschlichen Gelehrten häufig Uneinigkeit darüber besteht, wo die fließenden Grenzen zwischen den astralen Wesen wirklich zu ziehen sind.

Ebenso wie in der Sichtweise der Elben zählen die Gelehrten z.B. die theranischen Genien oder die Kami der Shinji Oto zu den freien Geistern und ebenso viele andere Wesenheiten, die erst im Zeitalter der Menschen entstanden sind.

Für die Magier besitzt die Ebene von Idea eine besondere Bedeutung, da sie auch als Ursprungsebene aller geistigen Kräfte betrachtet wird. Diese Ebene ermöglicht es Sterblichen, eigene Ideen und Vorstellungen in der stofflichen Welt zu manifestieren. Sie kann deshalb auch als Ebene der Zauberei, der Kreativität und des Ausdrucks verstanden werden. Da in Idea neue Astralwesen durch den Willen oder den Glauben der Sterblichen entstehen können, versuchen viele Magier dieses Prinzip zu nutzen, um sich eigene Astralwesen zu erschaffen. Diese sogenannten Imagospurii, Psychogone oder Astralgolems, können sich zu mächtigen Wesenheiten entwickeln und sind ihrem Erschaffer im Optimalfall treu ergeben und verhalten sich berechenbarer als die urtümlichen Elementarwesen aus Essentia. Allerdings dauert die Erschaffung eines solchen freien Geistes etliche Jahre und erfordert ein Höchstmaß an Konzentration und Willenskraft. Außerdem ist es für viele Sterbliche ein Anreiz, nach dem Tod selbst zu einem freien Geist zu werden, um weiterhin am Geschehen der Welt teilhaben zu können, was ihm in Chtonia, der Totenebene, verwehrt bleiben würde. Es gibt Sagen und Geschichten von großen Helden, Magiern oder anderen herausragenden Persönlichkeiten, deren Seele im Leben so stark war, dass sie den Tod überdauern und nach Idea einziehen konnte. Diese Seelen können zu mächtigen Astralwesen werden und erfahren auf Gea teilweise eine gottgleiche Verehrung, wie z.B. der Genius des Drachen Theranios.

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Chtonia (Die Ebene der Seelen)

Chtonia ist die Ebene der Verstorbenen und aller anderen Seelen, die einst als stoffliche Wesen ein Leben in Gea führten.

Über die Gestaltung des Seelenreiches existieren die unterschiedlichsten Vorstellungen und jede Kultur hat ihr spezifisches Totenreich erschaffen. Für viele Rassen und Völker ist der Glaube an ein kulturgebundenes, exklusives Jenseits von großer Bedeutung, weil sie sich dadurch als Gemeinschaft verbunden fühlen.

Z.B. ist es für die braunen Orks der Ortak Steppe im Rahmen ihres Ahnenkultes besonders wichtig, dass sogar im Totenreich viele Riten und Traditionen der Orkkultur von den Verstorbenen ein- und beigehalten werden, damit sie den Kontakt zu ihrem Stamm nicht verlieren. Durch diese starke Bindung zu den Nachfahren ist es ihnen sogar möglich, kurzfristig als freie Geister auf die Welt zurückgerufen zu werden und ihren Stamm in Notzeiten beizustehen.

Auch die Theraner, die sich ihren Weg zum Elysium durch den Ruhm ihrer Familien hart erkämpfen und erarbeiten müssen, lieben die Idee, dass sie dadurch einen besonderen Platz in Chtonia erhalten und sich damit im Tod weiterhin ihre Vormachtstellung unter den anderen Völkern bewahren können.

In Barsaive, wo durch die verschiedenen Rassen und Völker große Uneinigkeit bei den Vorstellungen des Seelenreiches besteht und viele auf ihre exklusiven Jenseitsvorstellungen nicht verzichten wollen, herrschte oftmals Angst, dass sich Freunde und Familien, die aus unterschiedlichen Rassen oder Völkern stammen, im Jenseits für alle Zeiten trennen müssten. Jedoch wurde der Prophetin Mutter Hylderid von den Passionen offenbart, dass alle verstorbenen Seelen im Jenseits durch ihr Licht vereint sein werden, ohne, dass sie ihre kulturabhängigen Totenreiche aufgeben müssten. Dass Licht der Passionen stelle eine Verbindung dar, die es jeder Seele ermöglicht, auch gleichzeitig mit allen anderen Seelen verbunden zu sein, die ihm im Leben wichtig waren.

Da also die Vorstellungen und Erwartungen an das Leben nach dem Tod in den meisten Völkern der Sterblichen grundsteinlegend für viele kulturelle, religiöse und gesellschaftliche Entwicklungen sind, ist Chtonia die Astralebene, die ganz still und passiv den vielleicht größten Einfluss auf das Leben der Sterblichen ausübt und vielen Völkern ihre eigentümliche Identität verleiht.

Welches Totenreich nun am ehesten der Wirklichkeit von Chtonia entspricht, ist für Sterbliche nicht zu ermessen. Jedoch behaupten viele Gelehrte, dass sich Chtonia tatsächlich in viele Bereiche unterteilt, da die einzelnen Totenreiche durch den Glauben und die Vorstellungen der Sterblichen zu einer astralen Realität geworden sind. Andererseits ist es aber genauso gut möglich, dass Chtonia keine Unterschiede zwischen den Seelen macht und wenn z.B. beschworene Geister den Sterblichen von verschiedenen Totenreichen berichten, diese einfach nur in ihrer individuellen Vorstellungswelt so verhaftet sind, dass sie sich auch nach dem Tod nichts außerhalb ihrer kulturellen Prägungen vorstellen können. Die letzte aller Fragen wird deshalb auch auf Gea wahrscheinlich für immer unbeantwortet bleiben.

Chtonia ist neben seiner großen Bedeutung für die Gemeinschaften der Sterblichen auch für Magiewirker, insbesondere für Nekromanten, interessant. Obwohl die Seelenebene der dämonischen Welt von Abyssia prinzipiell nicht ähnelt, ist die Verachtung, die den Nutzern dieser astralen Kanäle entgegenschlägt, ähnlich hoch. Immerhin wissen viele Quellen davon zu berichten, dass sich einige beschworene Seelen von bösartigen Individuen zu freien Geistern entwickelt haben, die den Dämonen in ihrem Schrecken und ihrer Grausamkeit in nichts nachstanden. Als am gefährlichsten gelten die Nekromanten, die versuchen mit Hilfe von dämonischen Kräften die Gesetze Chtonias auf widernatürliche Art außer Kraft zu setzen. Sie erschaffen bevorzugt untote Diener oder sogar ganze Armeen aus willenlosen Geschöpfen. Außerdem wenden sie diese Magie auch auf sich selbst an und setzen die Wirkung des Todes außer Kraft, um die Unsterblichkeit zu erlangen.