Elemente
... BAUSTELLE ...
Einige Bewohner der irdischen Welt bringen ihnen eine gottgleiche Verehrung entgegen. Viele Gelehrte und Magiewirker hingegen haben versucht, diese kosmischen Grundstoffe theoretisch zu erfassen und sie zu kategorisieren, zu beschreiben und in geistige Modelle zu verwandeln.
Es existieren unterschiedliche Elemente-Lehren auf der ganzen bekannten Welt. Zu den beliebtesten auf Aloran zählen die Vier-Elemente-Lehre der Zwerge und die Fünf-Essenzen-Lehre der menschlichen Gelehrten und Magiewirker. Sie benutzen das Wissen über die Bausteine des Kosmos, um daraus Zauber zu konstruieren, magische Reagenzien und Artefakte herzustellen oder arkanes Wissen zu erlangen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Wurzelkräfte der Elben
- 2 Die Vier-Elemente-Lehre der Zwerge
- 3 Die Fünf-Essenzen-Lehre der Menschen
Die Wurzelkräfte der Elben
Fehlen einer geistigen Einteilung
Die Elben sprechen von unzähligen „Wurzelkräften“ (Elementen, Essenzen), aus denen Baneth (die Welt) aufgebaut ist.
Feuer, Wasser, Erde, Luft sind für sie dabei nur die mächtigsten. Daneben zählen sie z.B. Nebel, Schlamm oder andere Mischelemente und Essenzverbindungen (Koagulationen) als eigenständige Wurzelkräfte. Sie haben sich nur selten und geringfügig mit theoretischen Überlegungen zu dem Thema befasst und keine strukturierte Darstellung der Elemente erstellt oder eine klar definierte Kategorisierung dieser unternommen. Jedoch werden die Wurzelkräfte in vielen Liedern besungen und ihre Schönheit von allen Elben verehrt.
Manche Elben behaupten sogar, dass sich hinter dem Pflanzen- und Tierreich selbstständige Wurzelkräfte verbergen würden. Diese Sichtweise lässt sich jedoch nur noch schwer auf die vorherrschenden akademischen Elemente-Lehren auf Aloran übertragen, da Tiere und Pflanzen dort als beseelte Wesen gelten und damit per Definition nicht als "Baustoffe" des Kosmos betrachten werden können, sondern sich aus eben diesen zusammensetzen. Jedoch soll unter den Gelehrten und Mystikern einiger Ishturi ebenfalls die Ansicht vertreten werden, dass z.B. Holz als ein eigenes Element zu begreifen ist. Die meisten Gelehrten Alorans würden Holz, ebenso wie Fleisch, als eine Unterkategorie der Erde verstehen.
Die Urkräfte
Die Elben sprechen davon, dass all diese Wurzelkräfte vor der Errichtung der Schwelle in einer ursprünglicheren und reineren Form auf der Welt existierten. Diese bezeichnen sie als „Urkräfte“, worunter sie alle urexistenten Formen der einzelnen Stoffe bezeichnen, die bereits seit der Schöpfung des Kosmos existieren, wie z.B. das elementare Feuer. Bei den Zwergen spricht man hierbei von den "Urelementen" und bei den Menschen von den "magischen Essenzen".
Heute finden sich nur noch Spuren dieser urzeitlichen Kräfte auf der ganzen irdischen Welt. Diese sind laut den Elben zurückgeblieben, als die Archonten die Sphären trennten und gelten für sie als die eigentlichen, wahren Kräfte, die noch ganz von der Macht ihres Ursprungs erfüllt sind. An den meisten Orten der Welt hätten die Wurzelkräfte jedoch ihre alte Kraft verloren und ihre neuen Formen seien lediglich ein schwacher Abklatsch von der Wesenhaftigkeit dieser Urkräfte.
Die Heiligkeit der Elemente
Orte, an denen sich diese Urkräfte finden, gelten bei den Elben als heilig und werden häufig mit Schreinen und Heiligtümern geehrt, da sie für sie eine Erinnerung an die Zeit vor der Schwelle bewahren und von der ehemaligen Schönheit Baneths erfüllt sind. In dieser Hinsicht leiden sie auch unter dem Umgang der Menschen und neuen Rassen mit den Urkräften, welche ihrer Meinung nach diese heiligen Stätten ausplündern und die magischen Elemente für ihre Zauber und Erfindungen missbrauchen.
So kam es z.B. zu Angriffen der Elben auf barsavische Schürfstellen im Lavameer, da sie die Feuerelementare gegen die menschlichen Eindringlinge zu verteidigen versuchten. Für Elben stellen diese Schürfstellen eine blasphemische Bedrohungen dar, welche Baneth um ihre letzten Schönheiten berauben wollen. Diese Angriffe der Elben endeten erst, nachdem die Barsaver versprachen, auf bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz dieser Urwesen zu achten.
Ebenso lehnen die Elben die Erfindung der Luftschifffahrt ab und würden ein solches Schiff vermutlich niemals betreten, ohne dabei um die heilige Urkraft der Luft zu trauern, welche in ihren Augen hier für profane Dinge, wie den Transport, missbraucht wird. Viele Elben behaupten verärgert, dass die Trolle die Urkräfte ungefragt aus der Schatzkammer Geas entwenden würden und damit das Himmelszelt um einen Teil seiner Schönheit berauben. Die Trolle hingegen behaupten, dass sie die Urluft in Absprache mit den Luftgeistern einsetzten und erst die Menschen damit begannen, gierig alle Vorräte dieses Urstoffes aus den Wolken zu stehlen. Trotzdem pflegen die Elben ein eher feindseliges Verhältnis zu den groben Trollen, welche als erste begannen, das Urelement der Luft für weltliche Dinge zu benutzen. Die empfundene Respektlosigkeit vor den Wundern Geas, deren Pracht und Vielfalt im Zentrum des elbischen Glaubens steht, wird als unverzeihlich empfunden.
Ebenso pflegen die Elben eine lange Kontroverse mit ihren archontischen Verwandten, den Zwergen. Diese sind allgemein als „Hüter der Elemente“ bekannt und kennen die archontischen Urkräfte, welche sie als „Urelemente“ bezeichnen, noch aus der Zeit vor der Errichtung der Schwelle. Sie waren auch die ersten, die eine eigenständige Elementelehre aufstellten, nachdem die Archonten das Irdische vom Astralen trennten. Da diese den Zwergen die geheimen Kenntnisse über die nützlichen Dinge des Kosmos eingehaucht hatten, wollten sie in der veränderten Welt auch weiterhin Artefakte aus den Urstoffen konstruieren und bauen und die Zwerge suchten nach Orten, die noch von Urkräften erfüllt sind. Die Elben wissen, dass alles, was die Zwerge daraus schufen und schaffen, im Einklang mit den Wurzelkräften steht, da sie durch ihr inniges Verständnis von den Urbaustoffen auch nicht dazu fähig wären, elementare Stätten als Rohstofflieferanten auszubeuten oder magischen Missbrauch damit zu betreiben, wie sie es von den Menschen behaupten. Jedoch waren es die Zwerge, die den Menschen von den Geheimnissen der Urkräfte berichteten und sie auf ihre nützlichen Eigenschaften hinwiesen. Für die Elben war dieses Wissen nie für die Sterblichen vorgesehen und einige von ihnen prophezeien sogar den Untergang Baneths durch den verantwortungslosen Umgang der Menschen mit den Urkräften. Seit der gigantischen Explosion des Berges Freydr, welche durch Theraner während des Feuerkrieges ausgelöst wurde und auch ganz Aloran hätte zerstören können, fühlen sich die Elben bestätigt und sehen in diesen von Menschen ausgelösten Katastrophen größere Gefahren, als in den berechenbaren Dämonen oder z.B. der Plage in Barsaive, die von vielen Elben als eine kosmische Strafe für die arkane Hybris der Menschen gedeutet wird. Die philantrophischen Zwerge hingegen setzen großes Vertrauen in die junge Rasse der Menschen, zu welcher sie ein eher wohlgesonnenes und interessiertes Verhältnis pflegen, da sie den menschlichen Erfindungsreichtum bewundern. Sie glauben daran, dass die Menschen lernfähig sind und als Nachfahren der weißen Drachen auch dazu befähigt, die benötigte Weitsicht für den Umgang mit den Urkräften irgendwann zu erlangen.
Am schlimmsten und verachtenswertesten wird von Elben jedoch die Unterwerfung der Wurzelkräfte durch menschliche Magiewirker angesehen. Der Zwang, der damit auf die empfindlichen Urkräfte ausgelöst würde, wäre eine Qual für die unzähligen Wesenheiten, welche in und von den Kräften leben. Zwar wirken auch die Elben magisch auf die Wurzelkräfte ein, jedoch tun sie dies ähnlich wie die Glaubenswirker der Menschen, welche die Elemente nicht wie Magiewirker durch ihren Willen unterwerfen, sondern sich durch ihren Glauben hilfesuchend an die Wesenheiten richten und sich ihrer Gnade ausliefern. Deswegen sprechen die Gelehrten auch manchmal von den „Elementarpriestern“ der Elben, obwohl diese keinen vergleichbaren Priesterstand besitzen oder für die Verehrung der Urkräfte ähnliche religiöse oder kultische Praktiken benutzen, wie die Menschen es für ihre Götter pflegen. Die Magie der Elben entbehrt sich jedoch ohnehin jeglichen Vergleich zu dem, was Menschen darunter verstehen und ist nur sehr schwer mit akademischen Beschreibungen zu erfassen.
Die Vier-Elemente-Lehre der Zwerge
Die pragmatischen Zwerge sind laut den alten Mythen aus Talon Lethiel das „Fundament der Welt“ und werden manchmal auch als die „Hüter der Elemente“ bezeichnet. Keine andere Rasse versteht die Geheimnisse der kosmischen Baustoffe so innerlich, wie die Zwerge und sie gelten als die begabtesten Konstrukteure und Baumeister auf Aloran. Ihr Verständnis von den Grundlagen des Kosmos geht weit über das hinaus, was Menschen sich vorstellen können und ähnlich zu den Elben pflegen sie eine fast spirituelle Beziehung zu den Elementen. Z.B. „sprechen“ die Schmiede der Zwerge auf eine ganz spezielle Weise mit ihren Metallen, während sie diese verarbeiten. Die Zwerge reden jedoch auch mit dem Feuer in ihren Schmieden und der Luft des Blasebalges, welches ersteres antreibt und dem Wasser, in welchem sie ihre Artefakte abkühlen lassen. Zwerge legen auch einen großen Wert auf die Qualität der verwendeten Elemente und selbst das Kühlwasser muss deshalb einige besondere Eigenschaften erfüllen, damit ein Schmied es als geeignet eracht. Zwergen wird auch ein untrüglicher Sinn für die Beschaffenheit und Zusammensetzung der Dinge unterstellt und man sagt, dass sie die verschiedenen Metalle und Edelsteine sogar an ihrem Geruch erkennen und unterscheiden könnten. Die Vier-Elemente-Lehre der Zwerge stammt ursprünglich aus dem Dolgvig Reich der Südzwerge, zumindest sind hier die ältesten Aufzeichnungen darüber erhalten. Ihr Erfinder ist heute unbekannt und anscheinend geht die Lehre auf einen ganzen Kreis von Gelehrten zurück, die als Geomanten bekannt sind und sich als erste auf die Suche nach den Urelementen begaben und begannen sie zu erforschen.
Die Einteilung
Die Gelehrten der Zwerge gingen als erste von vier übergeordneten Elementen aus, welche alle anderen Misch- und Zwischenelemente in sich vereinen. Das astrale Element der Menschen ist ihnen unbekannt oder sie sagen, dass dieses Prinzip kein Element sei, da es ohnehin mit allen anderen Elementen verwoben ist. Somit betrachten sie das astrale Element der Menschen nicht als einen eigenständigen Baustoff, sondern als eine alles verbindenden Kraft, die durch die Errichtung der Schwelle entstand, um das Gleichgewicht im Kosmos zu wahren. Die Zwerge besitzen jedoch im Gegensatz zu den Menschen keine astrale Theorie, da sie außerhalb ihres magischen Handwerks, keine Zauber oder aktive Magie wirken und dementsprechend ist die Existenz eines theoretischen Magieelements für sie auch nur von geringem Interesse. Da Magie laut den Zwergen überall und in jedem Gegenstand zu finden ist, beschäftigen sie sich lieber mit der Einschätzung der Qualität und dem Nutzen der vorhandenen magischen Stoffe, als damit, wie sie diese durch astrale Manipulationen verändern können.
Die Elementelehre ist sowohl mit der zwergischen Kosmologie als auch ihrer Mythologie eng verbunden. Außerdem besitzt diese Lehre große Bedeutung für praktische Bereiche, wie die Herstellung von Artefakten, in deren Fertigung die Zwerge unübertroffen sind.
Das Feuer
Die zwergischen Sagen bezeichnen das Feuer als die älteste Urkraft.
Aus dem ersten Funken dieses Elementes seien einst alle Dinge entstanden, nachdem sich dieser in der Leere der archontischen Ordnung abgekühlt hatte und dadurch das Element der Erde bildete. Davon übrig sei heute noch im Mittelpunk der Welt ein gigantisches Feuer, welches seit der Schöpfung der Welt am Brennen ist. Die Zwerge nennen es auch das „Ewige Feuer“. Es sei das reinste Feuer, welches man in der stofflichen Welt finden kann und würde sogar das Feuer der weißen Drachen übertreffen, welches als das edelste von allen Feuern auf Aloran bekannt war. Im Zusammenhang damit existieren auch alte Sagen über den mutigen Zwerg und Geomanten Oti Snaefells, der eine Expedition zum Mittelpunkt der Welt plante, um als erster das ewige Feuer zu finden. Das Feuer ist ein aktives Element, dessen Eigenschaften die Zwerge als warm und trocken beschreiben. Das Feuer erwärmt, erhellt, reinigt, verwandelt, vernichtet, es ist die Wandlungskraft per se. Die wandelnde Kraft kann so stark und unkontrolliert werden, dass sie alles erfasst und birgt deshalb auch viele Gefahren. Das Feuer verlangt Respekt ab und wird schnell zur schwer zu bändigenden und überwältigenden Kraft. Zu dem Element des Feuers zählen die Zwerge ebenfalls Asche, Rauch, Glut und die Schmiedehitze.
Die Erde
Die Erde war laut den Zwergen das zweite Element im Kosmos und entstand aus der Asche des sich abgekühlten Urfunkens.
Für sie besitzt dieser Leib der Welt eine besondere Bedeutung, da er die Grundlage aller sichtbaren Dinge und aller anderen Elemente bildet. Wenn die Zwerge von „der Erde“ sprechen, meinen sie damit synonym auch die Gesamtheit der stofflichen Welt. Die Zwerge behaupten auch, dass ihre Rasse diesem Element am verwandtesten sei. Deshalb ziehen sie es auch vor, innerhalb der großen Gebirge zu Leben wo die bloße Erde als nackter Fels auf das ungebändigte Vulkanfeuer aus der Tiefe stößt und die tosenden Quellen des Wassers entstehen, die bei ihrem Durchbruch zur Oberfläche von wirbelnden Stürmen in den Berggipfeln begrüßt werden. Hier fühlt ein echter Zwerg sich den Elementen so nah wie sonst nirgendwo. Ihre besondere Beziehung zu der Erde drücken Zwerge in der Verehrung des Berggottes Birgel aus, der von vielen Gelehrten auch als ein Elementarfürst der Erde eingeordnet wird.
Die Erde ist ein passives Element, dessen Eigenschaften die Zwerge als trocken und kalt beschreiben. Die Erde stützt, erhält, bewahrt, bedeckt, sie ist das Fundament von allen Dingen. Zu dem Element der Erde zählen die Zwerge ebenfalls Metall, Kristall, Schlamm und Staub.
Das Wasser
Das Wasser entstand laut den Zwergen als drittes Element, nachdem der feurige Urfunke sich abgekühlt hatte und die Asche zu Erde geworden war.
Durch den aufsteigenden Rauch wurde schließlich der erste Regen ausgelöst, dessen wässrige Flut die Welt mit Leben erfüllte und die Ozeane erschuf. Für die Zwerge sind die Quellen und Flüsse die Adern der Erde und das Wasser der Urgrund allen Lebens. In den Zwergenreichen existieren viele unterschiedliche Quellorte und die Zwerge unterscheiden eine Vielzahl von „Wässern“, deren Verschiedenheiten sich sowohl geschmacklich, optisch und auch analytisch von Menschen nicht erfassen lassen. Die Geomanten reden jedoch von bestimmten Eigenschaften, welches das Wasser z.B. durch seinen Quellursprung oder während seines Verlaufs durch das Erdreich erhält und sind deshalb immer auf der Suche nach neuen, unbekannten Wasseradern.
Das Wasser ist ein passives Element, dessen Eigenschaften die Zwerge als feucht und kalt beschreiben. Das Wasser kühlt, nährt, klärt, regeneriert, es ist das Lebensprinzip per se. Zu dem Element des Wassers zählen die Zwerge außerdem Nebel, Dampf, Eis und Schnee.
Die Luft
Die Luft war nach den Zwergen das letzte Element, welches erschaffen wurde, nachdem der abgekühlte Urfunke vom Regen überflutet wurde.
Da nun alle festen Stoffe vorhanden waren, musste es noch ein letztes Element geben, welches alles zusammenhält und allem seinen Platz zuweist. Deshalb holten die Archonten tief Luft und bliesen ihren Atem auf die Erde. So schufen sie das Himmelszelt und gaben der Welt eine Gestalt. Der Atem der Achonten hatte jedoch auch eine unbeabsichtigte Nebenwirkung. Einige der ersten Lebewesen, die aus dem Wasser entstiegen waren, wurden von ihm erfasst und durch die Luft gewirbelt. Dieser erste „archontische Sturm“, soll bei ihnen den Geist hinterlassen haben. Die Zwerge glauben, dass diese ersten vom Geist erfüllten Lebewesen ihre Vorfahren waren. Als die Archonten bemerkten, welche Macht ihr Atem besitzt holten sie noch zweimal tief Luft und hauchten den Geist auch weiteren Wesen ein, die zu Elben und Drachen wurden.
Die Luft ist ein aktives Element, dessen Eigenschaften die Zwerge als feucht und warm beschreiben. Die Luft verbindet, überträgt, beschleunigt, gestaltet, sie ist der Zusammenhang von allen Dingen. Zu dem Element der Luft zählen die Zwerge außerdem Wind, Atem, Hauch und Odem.
Die Qualitäten der Elemente
Die Elemente werden von den Zwergen auch nach ihrer Qualität bewertet. Je hochwertiger ein Element von ihnen eingeordnet wird, je mehr ist dieses von Magie erfüllt, oder wie die menschlichen Magier sagen, mit dem fünften Element des Astralen durchwoben. Die höchsten Qualitätsstufen stellen schließlich die Urformen dar - die „Urelemente“. Von Elben werden sie „Urkräfte“, von den Menschen „magische Essenzen“ genannt.
Diese Urelemente besitzen Eigenschaften, welche die Gesetze, denen die qualitativ minderwertigen Elemente unterworfen sind, brechen können und urtümliche magische Mächte besitzen. Elementares Feuer kann z.B. länger, heißer und schneller brennen, elementare Erde ist fester, formbarer oder beständiger, elementares Wasser ist klarer, kühler und flüssiger und elementare Luft ist leichter, bewegter und schneller.
Die Fünf-Essenzen-Lehre der Menschen
Die theranischen Magier haben die Vier-Elemente-Lehre der Zwerge in ihren Grundzügen übernommen, jedoch haben sie die vier so genannten "geanischen Essenzen" Feuer, Wasser, Erde, Luft um ein fünftes Element erweitert - die Astralessenz.
Die Astralmagier gehen davon aus, dass dieses "astrale Element" seinen Ursprung in der astralen Ebene Essentia besitzt, von wo aus alle kosmischen Grundstoffe verteilt und gespeist werden.
Die sogenannte "Fünf-Essenzen-Lehre" ist eng mit der Pentakel-Lehre verknüpft und hat ihren Ursprung in Thera. Sie wurde von dem berühmten Magus Primus Veranius Prudo aufgestellt und bildet eine Grundlage der magischen Theorie auf ganz Aloran.
Im Gegensatz zu den Zwergen bezeichnen alle Anhänger dieser Lehre die "Elemente" der Zwerge als "Essenzen". Neben der Behauptung, damit den korrekteren Begriff zu benutzen, wählten die theranischen Magier ebenfalls eine alternative Terminologie, um sich mit ihrer Lehre von ihren Erzfeinden, den Zwergen, abzusetzen, welche die Grundlage für alle theoretischen Elemente-Lehren auf Aloran schufen.
Die Fünf-Essenzen-Lehre beschreibt nicht nur die einzelnen "Essenzen", sondern auch ihre "Koagulationen", ihre "Affinitäten" zu den astralen Ebenen, ihre "Ebenen-Repräsentationen" sowie die "Attribute" der Essenzen mit ihren "Metamorphosen".
Die Astralessenz und ihre Bedeutung für das Wirken von Magie
Nach der Fünf-Essenzen-Lehre ermöglicht die Astralessenz das Wirken von Magie in der irdischen Welt und verbindet die astralen Ebenen miteinander, während es Gea von ihnen trennt.
Durch magisches Einwirken auf diese astrale Essenz, wie Zauber etc., kann sie dazu genutzt werden, die astralen Strömungen (Quadan-, Quidan- und Perfluxströme) der astralen Ebenen in die stoffliche Welt zu leiten und ihre Mächte nutzen.
Deswegen verwenden manche Gelehrte auch den Begriff „Schwellenbeeinflussung“ oder reden von der „Manipulation des Harmoneums“, wenn sie aktives Magiewirken beschreiben sollen. Astralmagier in der Tradition der theranischen Pentakel-Lehre beschreiben diesen Vorgang als Durchdringen der Ferdis-Membran.
Die Koagulationen (Essenzverbindungen)
Koagulationen sind die Resultate der Verbindungen von Essenzen.
Dazu zählen Dampf, Schlamm, Staub, Asche, Nebel und Rauch. Diese werden nicht wie bei den Zwergen als Unterkategorien der vier Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft gedeutet, sondern als ihre Mischzustände beschrieben.
Als durch die Astraltheorie die fünfte Essenz hinzukam, fragte man sich, welche Koagulationen zwischen den vier stofflichen Essenzen und der Astralessenz zustande kommen mögen. Als Ergebnis kamen die theranischen Magier zu der Ansicht, dass es sich dabei um die „magischen Essenzen“ handelt, welche von den Elben als „Urkräfte“ und von den Zwergen als „Urelemente“ beschrieben werden. Dazu zählen magisches Feuer, magisches Wasser, magische Erde und magische Luft. Die Astralessenz kann auch Unterverbindungen mit den Koagulationen der vier geanischen Essenzen eingehen und dementsprechend auch magischen Dampf, magischen Schlamm, magischen Staub, magische Asche, magischen Nebel und magischen Rauch hervorbringen.
Nachdem die magischen Essenzen als Koagulationen erkannt wurden, kamen Magier auf die Idee, diese durch Zauber nachzubilden.
Bei ihren Forschungen bemerkten sie, das alle Essenzen, die durch Zauber nach Gea beschworen werden, über einen gewissen Anteil der astralen Essenz verfügen. Somit konnte endlich erklärt werden, warum z.B. Elementarzauber sich überhaupt den Gesetzen Geas widersetzen können und das Feuer eines beschworenen Feuerballs kein Material zum Verzehren benötigt, oder heißer brennt als gewöhnliches Feuer. Jede beschworene Essenz ist somit eine magische Essenz.
Jedoch besitzt das magische Feuer der Elementaristen eine geringere Beimischung der Astralessenz, als es z.B. die raren Quellen an magischen Feuer aufweisen, die seit Urzeiten auf Gea existieren und auf Aloran hart umkämpft sind. Diese Beobachtung deckt sich auch mit der Einteilung der Elemente in verschiedene "Elementqualitäten" bei den Zwergen.
Um große Vorräte an magischem Feuer nachzubilden, arbeiten die theranischen Magier inzwischen in aufwendigen Ritualen mit komplizierten und komplexen Artefakten und Astralmaschinen daran, die Versorgung in ihrem Imperium durch künstlich geschaffenes Magiefeuer aufzustocken und sich von den großen und letzten Vorkommen auf Aloran unabhängig zu machen. Jedoch sind die Ergebnisse dieser Bemühungen noch lange nicht ausreichend, um auch nur einen Bruchteil ihrer Provinzen damit zu versorgen und so sind sie weiterhin von den Rohstoffen der Zwerge bei Igna und dem Lavameer in Barsaive abhängig. Eine andere Alternative besteht zur Zeit für sie nicht, da viele theranische Manufakturen, mechanischen Betriebe und Transportmittel inzwischen von dem Rohstoff abhängig sind und bei einem Mangel dieser Essenz die Versorgung im gesamten Imperium zusammenbrechen würde.
Die Affinitäten der Essenzen zu den astralen Ebenen
Von Gelehrten aus ganz Aloran und dem weiten Ishtur wurde parallel die These aufgestellt, dass die verschiedenen magischen Essenzen eine Affinität zu den astralen Ebenen aufweisen und sie bestimmte Wesensverwandtschaften untereinander besäßen.
Zwar sind alle magischen Essenzen in den verschiedenen Astralebenen als Baustoffe enthalten, jedoch scheint jede Essenz eine prinzipielle Übereinstimmung mit der Wesensart einer der astralen Ebenen zu besitzen. Deshalb spricht allgemein z.B. auch von den "abyssischen" (zerstörerischen) Kräften des Feuers oder dem "celestischem" (lebensspendendem) Wesen des Wassers.
Viele Mythen lassen z.B. auch darauf schließen, dass bestimmte Essenzen verstärkt in den unterschiedlichen Reichen des Astralraums vertreten sind. So hört man immer wieder von den unlöschbaren Höllenfeuern im dämonischem Abyssia, den heilenden Quellen und Brunnen im göttlichem Celestia, dem tiefen und dunklem Erdreich in der Totenwelt Chtonia, den inspirierenden Gedankenstürmen von Idea und der Reinheit der Essenzen in Essentia.
Die zugeschriebenen Affinitäten im Überblick:
- Der Feueressenz wird eine Affinität mit der astralen Ebene Abyssia zugeschrieben.
Dies bedeutet nicht, dass Feuer eine dämonische oder verderbliche Kraft ist, sondern weist auf seine Ähnlichkeit mit dieser aktiven, zerstörerischen und antreibenden Ebene hin.
- Der Wasseressenz wird eine Affinität mit der astralen Ebene Celestia zugeschrieben.
Die lebensspendende, aufbauende und regenerierende Essenz soll das Wesen der göttlichen Ebene repräsentieren.
- Der Erdessenz wird eine Affinität mit der astralen Ebene Chtonia zugeschrieben.
Beide verkörpern ein einbettendes, reflektierendes und tiefgründiges Prinzip.
- Der Luftessenz wird eine Affinität mit der astralen Ebene Idea zugeschrieben.
Die Gemeinsamkeit dieser Prinzipe liegt in ihrer Unbeschwertheit, Freiheit und Beweglichkeit.
- Der Astralessenz wird eine Affinität mit der astralen Ebene Essentia zugeschrieben obwohl sie auch alle anderen Essenzen in sich vereint.
Im Prinzip der Ausgeglichenheit herrscht der Einklang des Harmoneums.
Die Ebenen-Repräsentationen der Essenzen
Da die magischen Essenzen ein Teil des astralen Raums sind, existieren die Essenzen nicht nur auf Gea, sondern auch in den astralen Ebenen.
Diese prinzipiell ausgerichteten und Aspekt beschränkten Welten üben jedoch einen Einfluss auf die neutralen Essenzen aus, wenn sie mit ihnen in Kontakt geraten und belegen sie mit ihren eigentümlichen Attributen. So wird z.B. das magische Feuer in Abyssia zu einem infernalischen, grünen Dämonenfeuer und in Celestia zu einem erleuchtenden und gleißendem Licht. In Chtonia wird es zu einem fahlen und flackernden Totenlicht und in Idea zu einem zündelnden und sprühenden Gedankenblitz. Nur in Essentia kann das Feuer in seiner neutralen und harmonischen Reinform existieren.
Die Attribute der Essenzen
Da alle Ebenen des Astralraums durch ihre Perfluxe Einfluss auf Gea nehmen können, sind die Essenzen dort immerwährend all ihren verschiedenen Einflüssen ausgesetzt und können so die unterschiedlichsten Erscheinungsformen annehmen.
Magie- und Glaubenswirker nutzen diese Kenntnisse über die astralen Einflüsse dazu, um entweder die Essenzen gezielt nach ihrem Willen zu verändern oder andererseit sich durch die Hilfe von Astralwesen die Veränderung zu erbitten oder zu erzwingen. So kann der Magier z.B. einen magischen Gegenstand durch die Mächte Ideas mit einem bestimmten Gedanken oder einem Zauber belegen, der Priester das Schwert eines Helden segnen und es durch die celestische Macht der Götter zu einer magischen Waffe machen, oder der abyssische Zauberer einen Ort mit einem dämonischen Fluch belegen (vgl. Metamorphosen).
Die Erforschung der Attribute der magischen Essenzen stellt keine eigene Schule der Magie dar, aber besitzt eine große Relevanz für die Theorie des Magie- oder Glaubenswirken. Es ist außerdem ein Erklärungs- und Strukturierungsansatz für die vielen verschiedenen Erscheinungsformen, den "Metamorphosen", der magischen Essenzen.
Die Metamorphosen der Essenzen
Werden Essenzen durch den Einfluss der astralen Ebenen mit bestimmten Attributen beleget, spricht man auch von deren "Metamorphosen". Diese können sich vielfältig ausprägen und unzählige Eigenschaften in den spezifischen Essenzen hervorrufen.
Beispiele einer üblichen und übergeordneten Zuordnung der Essenz-Metamorphosen:
Essenz-Metamorphosen | ||||
---|---|---|---|---|
FEUER | WASSER | ERDE | LUFT | |
ESSENTIA | Reinform | Reinform | Reinform | Reinform |
ABYSSIA | Inferno | Gift | Metall | Gestank |
CELESTIA | Licht | Lebensquell | Fleisch | Wohlduft |
CHTONIA | Zwielicht | Seelenquell | Stein | Seele |
IDEA | Blitz | Quellsprung | Kristall | Geist |
Mit den Einflüsen der astralen Ebenen auf das Wesen der Bewohner Geas setzten sich neben den Sterndeutern auch die sogenannte Harmenologie auseinander.