Gwaerenors Geschichte der Drachenträne

Aus Aloran Kompendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
Icon-Abenteuer.png
Gwaerenors Geschichte der Drachenträne wurde den Helden von Hüter Gwaerenor in Dogeons Zuflucht bei der Wiedererschaffung der Drachenträne erzählt.

Die Geschichte handelt von Uselias‘ Schuld, dem großen Sphärenkrieg, Luthiels Geburt, Tirwens Prophezeiungen vom „Letzten Zeitalter“, der Entdeckung des Menschen, Luthiels Wunde über Barthavion und der Drachenträne.


Wie fast allen Rassen und Völkern Alorans bekannt ist, war es Uselias, der Herr Utepions und mächtigster der [Theleten]]. Durch seine Neugier befreite er die gierigen „Belroeg“, welche ihr als Dämonen kennt, aus den „Gefilden der Schatten“ zu unserer geliebten „Baneth“. Baneth ist die schönste aller Archonten und bei den Zwergen wird sie „Erde“ und bei den Menschen Alorans „Gea“ genannt.

Der Leib der lieblichen Archontin wurde nun von den Belroeg mit Leid und Zerstörung überzogen. Baneths Reinheit wurde besudelt und ihre Unschuld für immer geraubt. Das sorglose Leben der alten Rassen und das Goldene Zeitalter waren damit für alle Zeiten verloren.

Doch die „Baneth-Beria“, die „Bewahrer Baneths“, welche ihr Menschen „Götter“ nennt, stellten sich ihren grausamen Geschwistern aus der Sphärenwelt entgegen und kämpften um die Schönheit der Archontin. Der sogenannte „Große Sphärenkrieg“ begann.

Uselias war voller Reue und, als er die Auswirkungen seiner Neugier erkannte, unterwarf er sich dem Gerichte Gwelwens. Dessen Urteil war mild und er schickte den bußwilligen Drachen nach „Axunatra Ithiel“, um dessen Schuld auszugleichen, indem er den „Herrn der Finsternis“, den obersten der Belroeg vernichten sollte.

Der Herr Utepions schlug viele Schlachten gegen dessen grausame Heerscharen - unter anderem auch hier am „Amon Urui“ - und erreichte mit Hilfe seiner treuen Gefährten schließlich „Axunatra Ithiel“, die Festung des finsteren Herrschers im hohen Norden Alorans. Der Drache forderte diesen heraus und erhielt mit dem Anführer des furchtbaren Feindes den Zweikampf, den sich der gescheiterte Sereg so sehnlich erhofft und nie bekommen hatte.

Der Ausgang dieses langerwarteten Duells ist jedoch ein großes Rätsel und nur Uselias und sein Widersacher können wissen, was damals genau geschah. Allgemein bekannt ist nur, dass sich während ihres Kampfes der Himmel über ganz Baneth auftat und die fernen Archonten selbst sich gegen den Herrn der Finsternis zur Wehr setzen, indem sie die Bewahrerin „Luthiel“ gebaren. Den Menschen ist sie als „Enodia“, die Göttin der Magie, aber auch als „die Schwelle“ bekannt.

Die neugeborene Göttin sponn ein Netz aus ihrem eigenen Leib und bestäubte dieses mit Sternenlicht. Dann legte sich die junge Luthiel schützend über Baneth. Die geschundene Archontin war dadurch von den äußeren Sphären abgeschieden und die Wesen der Finsternis wurden von der Macht ihrer Heimat getrennt. Viele der Belroeg schwanden daraufhin dahin und die alten Rassen konnten die meisten von ihnen besiegen und sie durch den Tod in ihre finstere Heimat in den äußersten Sphären zurückschicken.

Durch Luthiels Geburt also konnte Baneth gerettet werden, auch wenn sie nun ein völlig neues Gesicht besaß und das Leben auf ihr sich für alle Zeiten gewandelt hatte. Denn einige der Belroeg konnten nie vertrieben werden und lebten in Formen von Leid, Krankheit, Tod, Verfall, Hass oder Verzweiflung in allen Dingen und Wesen fort. Das „Eherne Zeitalter“ brach damit an und es währt bis heute.

Dieses neue Zeitalter entwickelte sich für die alten Rassen zu einem einsamen Zeitalter, denn so wie den Kreaturen der Finsternis zum Großteil der Zugang zu Baneth durch Luthiels Netz verwehrt wurde, so hatten sich auch die Wesen der Lichtsphären nun entfernt und konnten nur noch unter bestimmten und seltenen Umständen unter ihren alten Freunden wandeln.

Ein weiteres schmerzhaftes Opfer des Großen Sphärenkrieges war der Verlust der edlen Drachen. Da der Feind ihre Fähigkeit zum Bereisen der Sphären kannte, fürchtete er, dass die Drachen sich aufschwingen und die Belroeg in ihrer Sphäre selbst angreifen könnten. Also hatte er alle Drachen auf Baneth mit brennendem Eifer gejagt, bis sie schließlich alle vernichtet waren.

Elben und Zwerge trauerten über ihre archontischen Brüder und begaben sich auf die Suche, in der Hoffnung, dass noch wenigstens ein Vertreter dieser edlen Rasse überlebt hatte. Sie blieben jedoch erfolglos und das Einzige, was sie fanden, war ein Echo aus dem Norden, dass sie zu Uselias' in drei Teile zerrissenen und eingekerkerten Seele in Axunatas Ithiel führte. Hier hatte der Herr der Finsternis als letzte Tat auf Baneth ein Gefängnis errichtet, in welchem die in Stücke geteilte Seele des Drachen ewige Qualen erleiden sollte. Weder Elben noch Zwergen war es möglich, dieses Gefängnis zu brechen oder Uselias' Seele zu befreien.

Unter den Elben gab es jedoch eine feinfühlige Seherin namens „Tirwen“, die es schaffte, Botschaften von Uselias' Seele zu erhalten. Sie spürte, dass Uselias' Schuld noch nicht beglichen und der Sphärenkrieg noch nicht zu Ende war, sondern dass der Kampf um Baneth in den Sphären weiter ausgefochten wird. Sie warnte alle, dass Luthiel eines Tages vom Feind eine furchtbare Wunde zugefügt werde und es den Zerstörern der Finsternis dann möglich sei, Baneth erneut zu überlaufen. Damit bräche der letzte Kampf um die schöne Archontin an und das Eherne Zeitalter würde sich zum „Letzten Zeitalter“ wandeln, welches das Ende aller bekannten Dinge einläuten werde.

Viele Elben und Zwerge hörten auf Tirwen und suchten fortan nach einer Möglichkeit, dieses Letzte Zeitalter zu verhindern. Dabei machten sie eine überraschende und vollkommen unerwartete Entdeckung. Es handelte sich um die Menschen!

Diese neuen Kreaturen sollen aus dem Blut der Drachen erwachsen sein, welches die Schlachtfelder des Großen Sphärenkrieges getränkt hatte. Warum dies geschehen war, blieb jedoch bei den alten Rassen umstritten. Einige behaupteten, dass die Götter oder sogar die Archonten selbst diese Neuankömmlinge als Wächter und rechtmäßige Erben der edlen Drachen nach Baneth gesandt hätten. Besonders die Zwerge versprachen sich Hoffnung durch die junge, erfinderische Rasse.

Die Mehrzahl der Elben hingegen hielt die kurzlebigen Menschen für eine List des Feindes und ein gefährliches Gezücht der Dunkelheit. Einige verbanden das Auftauchen dieser jungen Rasse auch mit der Prophezeiung der Seherin und glaubten fortan, dass es die Menschen sind, die Baneth eines Tages den endgültigen Untergang bringen werden. Als Warnung für alle Wesen auf Aloran errichteten sie deshalb das Heiligtum von Tyellúme „Baneth-Annûn“, wo sie eine Prophezeiung vom Untergang Baneths für die Druiden der menschlichen Umêler hinterließen. (vgl. dazu die 2. Seite von Pyrrhons Brief)

Die Seherin Tirwen hatte nach der Errichtung des Heiligtums jedoch noch eine weitere Vision. Sie sah, dass tatsächlich die Menschen eines Tages die Schuld daran tragen werden, dass Luthiel eine große Wunde erleidet, welche eitert und sich weitet, bis die Finsternis wieder vollständig Fuß auf Baneth fassen könne. Jedoch sah sie weiter, dass es den Menschen dann aber auch als einzige möglich sein wird, diese Wunde wieder zu heilen. Sie sah, dass die Hoffnung in Form von vier Menschen kommen wird und hinterließ in Baneth-Annûn eine versteckte Inschrift, auf welcher die Symbole dieser vier Auserwählten zu finden sind.

Tirwen sah weiter, dass diese vier Menschen die Heilung Luthiels in ihrem Blut tragen, denn dieses stammt aus den menschlichen Ahnenlinien, in welchen das Erbe der Drachen noch am reinsten und mächtigsten ist. In den Visionen erkannte sie die Möglichkeit, dass man mit diesem Blut ein Gefäß für die Seele Uselias erschaffen und der Drache so zu neuem Leben erwachen könnte.

Einige Elben zogen nach der Prophezeiung der Seherin in den Norden und ließen sich im tiefen Eis bei Axunatras Ithiel nieder. Sie ersannen ein Ritual und trafen Vorbereitungen, um mit Hilfe des Blutes der Auserwählten die Seele von Uselias zu befreien.

Geduldig hielten sie die Stellung und warteten auf die erhofften Helden der Menschen. Ganze Zeitalter vergingen dabei, doch die Elben des Nordens blieben ihrem Vorhaben treu und ertrugen die Entbehrungen im ewigen Eis mit ungebrochener Zuversicht.

Die anderen Elben Alorans hingegen hatten die Prophezeiung der Seherin und die Warnung vor dem Ende Baneths über die langen Zeiten beinahe vergessen oder schenkten ihnen keine Aufmerksamkeit mehr, da sie sich um andere Belange kümmerten. Umso erschrockener waren sie dann, als Luthiel eines Tages tatsächlich eine große Wunde zugefügt wurde und dadurch ein Stück ihres Netzes über dem Südtor des Fjalfori-Reiches in Barthavion einriss. Ihr Menschen nennt diese Verletzung „Die Plage“.

Entsetzen machte sich breit, als diese Wunde sich nicht wieder schließen wollte. Die Seherin erinnerte erneut an ihre Prophezeiung und an die vier auserwählten Menschen, welche Uselias durch ihr Blut zurückbringen könnten. Dieser sei der Einzige, der Luthiel heilen könnte. Der Rat von Veldun wollte ihr jedoch keinen rechten Glauben schenken, da es ihnen missfiel, ihre Hoffnung auf die Menschen zu setzen. In den vergangenen Zeitaltern hatte Veldun zu sehr unter der jungen Rasse gelitten. Zuviel Blut war geflossen und zu viele Bäume waren gefällt worden. Die meisten Elben empfanden den Menschen nun als unerbitterlichen Feind, der ohnehin stets den Sphären der Finsternis diene und alles zerstört, was ihnen am Herzen liegt.

Da der Rat von Veldun Tirwen die Hilfe verweigerte, begab die Seherin sich mit einigen Gefährten auf eine eigene Reise, um nach den vier Auserwählten zu suchen. Ihr Weg führte sie nach Barthavion, wo die Seherin Luthiels Wunde erblickte. Unterwegs hatte sie neue Freunde gefunden und gemeinsam mit einem der „Gondram“ - die heutigen Balmarer nennen diese steinigen Wesen die „Wächter Alorans“ - versuchte sie diese mehrmals erfolglos zu schließen.

Als die Schergen des dunklen Königs erneut über Barthavion herfielen, konnte die Gemeinschaft der Seherin nur überleben, da sie ein uraltes Ritual vollzogen, welches sie vor den Angriffen der Feinde schütze. Dabei verloren Tirwen und ihre Freunde jedoch auch einen Teil ihrer Seelen und gaben das kostbarste auf, was sie besaßen: ihre Empfindsamkeit. So wurden sie für die Gegner bedeutungslos und konnten die Zeit unter der eiternden Wunde Luthiels im erkrankten Barthavion überstehen. Heute wird die Gemeinschaft der Seherin von den Menschen auch als „Blutelben“ bezeichnet und Tirwen nahm nach ihrer Verwandlung den Namen „Alachia“ an, um zu kennzeichnen, dass sie nun nie wieder die gleiche wie zuvor sein wird.

Eines Tages kam Kunde nach Veldun, dass die Seherin neue Visionen erhalten hatte und sich sicher war, dass die Zeit der Auserwählten gekommen ist, denn sie sah die Geburt von vier besonderen Menschen voraus. Der Großteil der Elben reagierte mit Zweifeln und wollte den Visionen der abtrünnigen Seherin erneut keinen Glauben schenken. Umso erstaunter waren sie dann, als nur kurze Zeit später sie die Nachricht erreichte, dass es vier Menschen gelungen war, in den Norden zu reisen, Uselias zersplitterte Seele aus seinem eisigen Gefängnis zu befreien und dem uralten Drachen durch ihr Blut ein Seelengefäß zu erschaffen. (vgl. dazu Die Erschaffung der Drachenträne)

Auch wenn es dem Rat von Veldun nicht gefiel, verwarfen viele Elben daraufhin ihre Zweifel und begannen Hoffnung aus den Prophezeiungen Alachias und den Taten dieser vier Menschen zu ziehen. Denn sie alle sind sich gewiss, dass nur Uselias Rückkehr die schöne Baneth vor dem Ende aller Dinge bewahren kann. Niemand außer dem Herrn Utepions weiß mehr über die Geheimnisse der Sphären. Er war der mächtigste aller Drachen und kein anderer Bewohner Baneths hat die Sphären jemals weiter bereist als er. Wenn es also jemand vermag, Luthiels Wunde zu schließen, dann ist es dieser Drache!

Seine Rückkehr wird nur durch euer Blut und die Drachenträne möglich und euer Zusammenhalt gibt ihm die Kraft wieder der zu werden, der er einst war. Sollte es uns heute gelingen, Uselias Seele zurückzubringen, wird es also eure Aufgabe sein, sich vollkommen diesem Ziel zu unterwerfen. Denn nur dann wird die Drachenträne wie ein zartes Kind gedeihen, während ihr ihm wie liebende Eltern Schutz, Geborgenheit und Stärke schenkt. Sollte euch dies gelingen, wird Uselias zu seiner alten Macht heranwachsen und könnte uns alle retten!