Henks Taverne: Unterschied zwischen den Versionen

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== Karte der Bartha-Bucht ==
 
[[Datei:Arasmeer-klein.png|500px|miniatur|zentriert|Die Bartha-Bucht]]
 
  
== Henks Traum ==
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== Henk Fluch-Visionen ==
Nachdem Henk vom Seewolf zurückkehrte, hatte er in der Nacht zum 10. Nauloar einen Traum:
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1.
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„Du befindest dich in eine stickigen Innenraum, welcher durch das grünliche Flackern einer unförmigen Feuerschale in ein krankes Zwielicht getaucht ist. Neben dir erblickst du schemenhaft einige zusammengekauerte Elben, die auf einem groben Steinboden liegen. Sie sind nackt und gefesselt. Dann taucht ein Nebbkor mit einer großen Keramikschale auf und tritt auf die Elben zu. Er entleert die Schale über ihren Köpfen, welche dadurch mit einer zähen, dunklen Flüssigkeit übergossen werden. Die zusammengeketteten Elben schreien und winden sich erfolglos, als die zähe Substanz dann über jede ihrer Hautporen bis zum letzten Tropfen in ihre Körper einzieht.“
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</blockquote>
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2.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„Du siehst wieder die Elben vor dir. Sie winden sich gefesselt auf dem Boden und scheinen sich verändert zu haben. Ihre Haut ist grauer als zuvor, sie haben seltsame Krallen an den Händen und ihre Augäpfel reflektieren auf merkwürdige Art und Weise. Einer von ihnen schreit ein elbisches Wort. Obwohl dir diese Sprache unbekannt ist, verstehst du trotzdem instinktiv, was es bedeutet: „HUNGER!“.“
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</blockquote>
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== Henks Träume in L'yreh ==
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15.
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Du erhebst deine Hände, um dem Schwerthieb eines vermeintlichen Monsters abzuwehren. Feuer schießt dazu aus deinen Fingern und treffen deinen Angreifer, der sich jedoch als ein großer, starker Mann herausstellt, von dem du weißt, dass es eigentlich dein Gefährte ist. Du realisierst, dass du ihn schwer verletzt hast und erkennst sein Gesicht durch das verbrannte Fleisch kaum wieder.
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</blockquote>
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14.
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Du hebst deine Hände und rufst: „Sag noch ein Wort über meinen Bruder und es wird dir leid tun!“ Kurz darauf schießen Flammen aus deinen Fingern und versengen das Gesicht eines kleinen Mädchens. Dieser fehlen nach deinem Ausbruch etliche Haare sowie Wimpern und Augenbrauen.
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</blockquote>
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 +
13.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
Du stehst in einem brennenden Stall und durch die Tür kommt ein älterer Mann, der wie ein theranischer Haussklave gekleidet ist. Er zieht dich aus den Flammen, verbrennt sich dabei aber am Bein. Er schreit auf, kann euch aber beide in Sicherheit bringen.
 +
</blockquote>
 +
 
 +
12.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
Du stehst vor einer brennenden Holzhütte und hörst von innen laute Schreie. Du blickst durch das Fenster hinein und siehst, dass nicht nur dein Angreifer durch die Flammen aufgehalten, sondern auch deine Gastgeber eingeschlossen wurden. Du kannst ihre verzweifelten Schreie von innen hören.
 +
</blockquote>
 +
 
 +
11.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
Du siehst einen blonden Knaben vor dir stehen. Dieser sagt rechtfertigend: ''„Ich verstehe dich nicht! Du weißt doch genau, dass es nicht meine Entscheidung war Barsaive zu verlassen. Es ist aber trotzdem meine Pflicht und das musst du einfach verstehen!“''
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</blockquote>
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 +
10.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
Du beginnst die Wasseroberfläche mit deinen Blicken abzusuchen, findest aber niemanden. In dir steigt ein furchtbarer Verdacht auf. Dieser wird bestätigt, als ein durchnässter Mann mit einem Dolch aus dem Wasser steigt.
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</blockquote>
 +
 
 +
9.
 +
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 +
Du weißt, dass du wach bleiben musst, da du als Wache eingeteilt wurdest. Aber bei deinem schlechten Gewissen und der Kälte in diesem Wald kannst du ohnehin nicht schlafen. Du überschlägst die Konsequenzen deiner Lügen und hoffst, dass der Feind geblufft hat, als er behauptete, dass diese bereits in der Heimat aufgeflogen seien und alle wissen, dass dein Tod nur vorgetäuscht war. 
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</blockquote>
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8.
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 +
Du wendest dich von einer besorgt blickenden, blonden Frau ab und wirfst deine Lyra ins Gras. Du rufst: ''„Ich bringt mich hier in ein fremdes Land und lasst mich dann ganz allein! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!“'' Dann rennst du enttäuscht auf ein größeres, hölzernes Gebäude zu. 
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</blockquote>
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7.
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Du rennst eine steinerne Treppe hinab. Es ist dunkel, aber du erkennst sofort die Blutschlieren in einem tosenden Becken mit Wasser. Du spürst, dass eine Verbindung zu einer wichtigen Person unterbrochen wurde und du machst dir große Sorgen, dass dieser Person etwas zugestoßen sein könnte.
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</blockquote>
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6.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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Du siehst, wie sich eine Tür öffnet. Ein dunkel gekleideter Mann mit Maske auf dem Gesicht betritt dein Zimmer. Er stürzt auf dich zu und versucht dich zu packen. Im Hintergrund siehst du durch die geöffnete Tür, dass eine weitere, dunkel gekleidete Person, eine bewusstlose Frau mit blonden Haaren den Flur entlang zieht.
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</blockquote>
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5.
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Du stolperst und könntest schwören, dass dir jemand ein Bein gestellt hat. Dabei vergießt du deinen Beerensaft über dein Kleid. Eine höhnische Mädchenstimme ruft: ''„Scheinbar sind die Theraner doch nicht so perfekt, wie sie es immer behaupten!“''
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</blockquote>
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4.
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Ein großer, muskulöser Mann sagt dir: ''„Dies ist nicht der Weg, da bin ich mir ziemlich sicher!“ Du zeigst auf etwas in der Umgebung und entgegnest: „Wir sollten uns diese Schlucht dort unten ansehen! Von dort aus finden wir den Weg schon zurück!“''
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</blockquote>
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3.
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Du siehst einen dichten, dunklen Wald vor dir. Es ist kalt und die Luft riecht nach Schnee. Du liegst kauernd an einen Baum gelehnt. Alle anderen schlafen bereits und du bist mit deinem schlechten Gewissen ganz allein.
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</blockquote>
 +
2.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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Du blickst auf das Meer hinaus und befindest dich auf einer steilen Klippe. Neben dir steht ein blonder Knabe. Dieser sagt entschuldigend: ''„Es tut mir leid, dass ich so lange nicht zuhause war, aber unser Onkel ermöglicht mir die beste Ausbildung, die ich im ganzen Imperium bekommen kann.“''
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</blockquote>
 +
1.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
Du siehst die hölzernen Tore eines Stalls. Neben dir wiehert lautstark ein Pferd. Du bist wütend und setzt dich ins Stroh.
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</blockquote>
  
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey;">
 
Du befindest dich in einem undefinierbaren Raum in absoluter Dunkelheit.
 
  
Ein kleines weißes Licht schwebt plötzlich auf dich zu und wird immer schneller. Als es dich erreicht hat, hüllt es dich in ein gleißendes Strahlen ein und statt Dunkelheit siehst du nun nur noch blendende Helligkeit. Diese nimmt jedoch in ihrer Intensität langsam wieder ab und du kannst erkennen, wie sich Formen und Kontraste aus dem Licht absetzen.
+
== Gossenwissen über "Filgiz" ==
  
Du siehst plötzlich Deine Hand, wie sie nach einem prall gefüllten Beutel greift, der unter einem Bett versteckt ist. Du blickst dich um und befindest dich in einem Gastzimmer. Du steckst den Beutel ein und schleichst hinaus. Du betrittst dann eine große Gaststube, in welcher eine Hochzeit gefeiert wird. Dann siehst du Adarian, wie er gerade mit Octavia und zwei Windlingen mit einem Glas Weißwasser anstößt. Obwohl du diese Menschen nicht kennst, spürst du eine große Verbundenheit zu ihnen.
+
Henk hat den Namen „'''Filgiz'''“ bereits gehört.
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Es handelt sich dabei um einen berühmt-berüchtigten Einbrecher aus Urupa, der sich in der Unterwelt von Barsaive über viele Jahre einen großen Namen gemacht hat.
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Filgiz soll einige Ratsmitglieder von Urupa um ein großes Vermögen gebracht haben, indem er ihre luxuriösen Villen ausgeraubt hat.
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Mestoph hat Henk einmal davon erzählt, dass er versucht hat, Fligiz für die Gilde zu rekrutieren, aber dieser stellte sich als absoluter Einzelgänger heraus.
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Das letzte Mal hat Henk vor ca. 10 Jahren von Filgiz gehört.
  
Das Licht hüllt dich wieder ein und präsentiert dir eine neue Umgebung.
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== Henks Traum (21. Astoar 351 i.J.P.) ==
  
Du befindest dich in der Öde und kämpfst gegen den Teroplasma. Während Octavia die Xottak‘Kaar gegen den Dämonenfürsten einsetzt, spürst du, dass Adarian an deiner Seite ist. Seine Anwesenheit beruhigt dich in diesem furchtbaren Kampf. Du weißt inzwischen, dass du diesem Mann dein Leben anvertrauen würdest.
+
Henk wird von dem Kampf gegen Hazug Sagok bis in seine Träume verfolgt:
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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Henk erlebt erneuet, wie er sich an seinem Enterhaken an dem ekelhaften Leib des Dämons hochschwingt und anschließend an diesem hochklettert. Gerade, als er wieder vor sich sieht, wie er seinen Säbel erhebt, um in das Auge zu stoßen, erlebt er plötzlich einen abrupten Szenenwechsel.  
  
Helligkeit erfasst das Geschehen und plötzlich findest du dich im Asholz wieder.  
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Er sticht ins Leere und sein Säbel verwandelt sich überraschend in ein Glas Wein, welches er in seiner Hand schwängt. Um ihn herum ist es halbdunkel beleuchtet und er kann den Geruch von Tabak und Parfum wahrnehmen. Henk bemerkt, dass er in einem Bett aus seidener Wäsche liegt und er ist nicht allein. Als er sich umdreht, erblickt er seine Verlobte Viola, welche sich gerade verführerisch an ihn schmiegt. Diese ist, ebenso wie Henk selbst, nur leichtbekleidet und flüstert ihn ins Ohr:
  
Du siehst die Maraudana verwachsen in den Bäumen hängen und Adarian, wie er ohne sein Siegesstahl mit verärgerter Miene vor dir steht. Statt dich zu schlagen und sich sein Schwert wieder zu holen, vergibt er dir jedoch. Du hast das Gefühl, dass auch er dir sein volles Vertrauen schenkt und sich auf dein Urteil als Freund verlässt.
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„''Wenigstens im Schlaf könntest du dich mal entspannen, mein Liebster!''“.  
  
Ein gleißender Lichtstrahl wechselt das Geschehen hin zu einer dunklen, kalten und stinkenden Kerkerzelle.  
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Dann küsst sie ihn leidenschaftlich und Henk erlebt einen sehr erotischen Traum. Dieser vertreibt die schrecklichen Bilder von Hazug-Ságok und Henk hat zwischendurch das Gefühl, als ob es sich um ein reales Erlebnis handelt.
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</blockquote>
 +
Als Henk aufwacht, hat er noch den Geruch von Violas Parfum in seiner Nase. Sein erster Gedanke gilt dem Medaillon, welches Viola ihm vor seiner Abreise schenkte und er hat das Bedürfnis, dieses hervorzuholen und sich das Bild ihres hinreißenden Gesichtes anzusehen.
  
In der fast absoluten Finsternis hörst du eine bekannte und verhasste Stimme flüstern: „Ich seh dich!“. Du bleibst in dieser unerträglichen Situation jedoch gelassen, da du zwischen den ganzen Mördern, Halunken und anderen Insassen eins ganz sicher weiß: Dein Freund Adarian ist an deiner Seite und egal was geschieht, ihr werdet es zusammen durchstehen können!
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== Ignus Abmachung und Iobis Manipulation ==
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=== Iobis Gespräch mit Ignus ===
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Als Henk und Kenji vor dem Tor an Pfähle gefesselt sind, fällt ihnen auf, dass Marledigma in der Nähe steht. Sie hat keine Maske mehr auf ihrem Gesicht und alle können sofort erkennen, dass sie ihnen sehr bekannt vorkommt. Es handelt sich um [[Iobis Galdimmera]], von welcher sie dachten, dass sie sie im Norden in ihrem Traum getötet hatten. Iobis ist allerdings nicht allein und es steht noch jemand hinter ihr - es ist Ignus! Dieser wirkt magisch noch aufgeladener, als nach seiner Mahlzeit in der Feuerkammer und seine Augen glühen in einem lodernden rot. Er redet gerade mit Iobis, während beide auf die Helden zukommen und diese zufrieden mustern.
  
Ein Strahlen nimmt dir die Sicht und plötzlich stehst du im tiefen Eis. Du frierst und vor dir befindet sich eine weiße Schale. Du siehst deine Freunde und reichst an sie das Messer weiter, mit welchem sich jeder in die Hand schneidet, um die Drachentränen zu erschaffen. Du siehst ihr Blut nach unten fließen und deine Aufmerksamkeit bleibt bei einem großen Bluttropfen, der von Adarians Hand rinnt, hängen. Dieser fällt und fällt, kommt aber unverständlicherweise nie in der Schale an. Stattdessen fällt er durch Dunkelheit, dann durch Wolken und wird von einem salzigen Wind fast verwirbelt. Dann endet sein Sturz in einer großen, grünen Welle, welche ihn mit einer schnellen Woge in einem Zug verschluckt. Der Tropfen ist daraufhin in den Wassermassen nicht mehr aufzuspüren.  
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Iobis (anerkennend):
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„''Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du dein Wort halten würdest, Phosphorius. Schließlich bist du nicht gerade für deine Loyalität bekannt. ''“
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</blockquote>
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Ignus (überheblich arrogant):
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„''Auch du kannst dich irren, Schätzchen. Also, alle Vereinbarungen wurden von meiner Seite aus erfüllt: (er zählt es an seinen Fingern ab) der Feuerfürst ist vernichtet, ich habe eurem dreckigen Kult diese beiden Wichtigtuer hierhergebracht (deutet auf Henk und Kenji), und die Drachenträne ist endgültig zerstört. Es wird also Zeit, dass du beginnst, euren Teil der Abmachung zu erfüllen und Octavia als erstes von deinem albernen Fluch befreist! ''“
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</blockquote>
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Iobis (beruhigend):
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„''Nun gut, so soll es sein: Du und deine kleine Freundin haben nichts mehr von mir oder meinen Brüdern zu befürchten. Utukk’Xul wird sein Wort halten! ''“
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</blockquote>
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Sie nimmt einen von drei Beuteln, welche an ihrem Gürtel hängen, ab und hebt eine Hand darüber. Dann spricht sie einen Zauber und ein grünes Licht entweicht dem Beutel und verflüchtigt sich in der Luft darüber. Dann reicht sie den Beutel Ignus. Dieser öffnet ihn und holt eine Haarbürste mit blonden Haaren, ein paar Fingernägeln und ein besticktes Taschentuch heraus. Es handelt sich eindeutig um Octavias Gegenstände. Dann steckt er die Dinge zurück und lässt den Beutel in seinen Händen zu Asche verglühen, welche er dann mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Boden zerstreut.
  
Diese Beobachtung ruft Empfindungen in dir auf, die du nicht im Geringsten zuordnen kannst.
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Ignus (drohend):
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„''Dir sollte klar sein, dass ich diesen Fluch auch selbst aufheben kann, falls du mich belogen hast. Spätestens dein Tod wird nämlich all deine Zauber brechen. Also, von jetzt an wirst du dich von ihrem Verstand fernhalten und das sage ich dir nur einmal! Ansonsten wirst du wie deine Zauberutensilien hier enden! (deutet auf die Asche auf dem Boden) ''“
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</blockquote>
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Iobis (beschwichtigend):
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„''Schon gut, du musst dich nicht so aufspielen, mein feuriger Freund. Und wage es nicht, mir zu drohen, oder ich gehe zu deiner neuen Gefährtin und erzähle ihr, wie du sie belogen und ihre Freunde ausgeliefert hast. Mal sehen, ob sie dann noch viel Verständnis für dich und deine Taten übrighat. Außerdem hat mein Fluch bei ihr ohnehin kaum Wirkung gezeigt. Im Gegensatz zu den beiden Schwachköpfen hier (deutet auf Henk und Kenji) hat deine Kleine eine bemerkenswerte Willenskraft gezeigt. ''“
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</blockquote>
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Ignus (leicht genervt):
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„''Ich habe dir bereits in Olburg gesagt, dass ich sie auch ohne deine Flüche auf meine Seite gezogen hätte. Octavia hätte sich mir auch aus freiem Willen angeschlossen. Ihre Manipulation war also überflüssig. ''“
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</blockquote>
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Iobis (beschwichtigend):
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„''Aber meine Magie hat dir bei deinen Zielen auch nicht geschadet, denn du hast nun die Gespielin, die du haben wolltest und bist ihre lästigen Gefährten endgültig los. Du kannst also zufrieden sein. ''“
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</blockquote>
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Ignus (abwimmelnd):
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„''Also gut, dann war es das jetzt! Unsere Abmachung ist erfüllt und wir sind von nun an getrennte Leute! ''“
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</blockquote>
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Iobis kommt näher und schmiegt sich verführerisch an Ignus an (sie spricht gehaucht):
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„''Es ist sehr schade, dass so ein talentierter Mann wie du nicht nach einer höheren Bestimmung sucht. Utukk’Xul könnte jemanden wie dich in seinem Kult gut brauchen. Und mir könntest du auch gefallen... Ich könnte dir Genüsse bereiten, die dir nicht einmal in deinen wildesten Träumen einfallen würden. ''“
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</blockquote>
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Ignus schubst Iobis angewidert fort (verächtlich):
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„''Vergiss es! Du hast mir nichts zu bieten! Auch euer Kult ist mit zuwider! Es ist nicht das erste Mal, dass ich eins eurer Angebote ausgeschlagen habe, also merkt es euch jetzt endlich: Ich bin ein Mann der Freiheit und werde mich niemals irgendjemanden unterordnen! ''“
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</blockquote>
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Iobis (etwas beleidigt):
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„''Zu schade… dann gibt es jetzt nichts mehr zu sagen. ''“
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</blockquote>
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Ignus:
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„''Halt! Eine Sache gibt es noch! Ich will mich nämlich noch von den beiden Trotteln da verabschieden. (deutet auf Henk und Kenji) ''“
 
</blockquote>
 
</blockquote>
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Iobis nickt und hält sich dann im Hintergrund, während Ignus mit dem breitesten Grinsen, welches man jemals bei ihm gesehen hat, auf die beiden zugeht.
  
Als du am nächsten morgen erwachst, befindest du dich in einer nachdenklichen und etwas verwirrten Verfassung. Du kannst dich noch gut an den Traum erinnern, aber was dir dabei am eindrücklichsten im Gedächtnis geblieben ist, war das ehrliche Gefühl der Freundschaft, welches dich mit Adarian seit langem schon verbindet.
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Ignus (ironisch):
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„''Für gewöhnlich mag ich keine langen Abschiedsszenen, aber einfach so zu verschwinden, wäre nach all der schönen Zeit, die wir zusammen hatten, ein wenig unhöflich. Außerdem werde ich euch vielleicht sogar vermissen, denn immerhin habt ihr stets zu meiner Belustigung beigetragen und mir sehr dabei geholfen, Octavia für mich zu gewinnen. Deshalb möchte ich euch nochmal für eure Hilfe danken, durch welche ich letztendlich bekommen habe, was ich haben wollte. ''“
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</blockquote>
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Ignus blickt dann zu dem Dämonenfürsten hoch, der gerade von Heriotza und dem Gesichtslosen mit magischer Energie versorgt wird.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„''Tja, lange werdet ihr nun nicht mehr haben und um euren baldigen Tod werde ich euch wahrlich nicht beneiden. Vermutlich wird sich dieses widerliche Vieh dort oben nämlich etwas sehr Schmerzhaftes für euch ausdenken. Ich bin ganz froh, dass ich dann nicht mehr hier sein werde, um euer Ende miterleben zu müssen, denn vermutlich würde selbst mir bei diesem Anblick ziemlich übel werden. Ich hatte noch nie viel übrig für diese verdammten Dämonen, deshalb kehre ich lieber schnell zu Octavia zurück. Dann kann ich ihr endlich berichten, dass ihr im Kampf gefallen seid und ich euch bedauerlicherweise nicht mehr helfen konnte. Ich wünsche euch auf jeden Fall noch viel Vergnügen mit diesem abyssischen Scheusal! ''“
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</blockquote>
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Ignus verbeugt sich breit grinsend vor den beiden, kehrt dann zu Iobis zurück und sagt:
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„''Das wars dann! Wir werden noch eine Weile in dieser netten Umgebung verbleiben und ich rate dir und deinen Leuten, sich von uns fernzuhalten. ''“
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</blockquote>
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Iobis nickt nur und deutet eine Verbeugung an. Ignus verwandet sich daraufhin in seine Feuergestalt und fliegt hoch über den Vulkan, wo er dann in dessen Krater verschwindet.
  
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=== Gespräch mit Iobis ===
 +
Sobald Ignus fort ist, wendet sich Iobis Henk und Kenji zu. Sie wirkt nicht so triumphierend, wie Ignus, sondern mustert die beiden sehr interessiert. Sie befiehlt einem Schergen, die Knebel der beiden zu entfernen, und beginnt dann ein Gespräch.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
„''Endlich stehe ich euch beiden zum ersten Mal persönlich gegenüber! Dabei habe ich bei all dem Wissen, welches ich über euch erworben habe, das Gefühl, euch besser zu kennen, als ihr selbst es könntet. ''“
 +
</blockquote>
 +
Sie geht auf Henk zu und streichelt ihm zärtlich über die Wange.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
„''Nachdem ich euch im Norden nicht bezwingen konnte, war es erstaunlich, wie einfach es diesmal war, euch mit euren Wünschen und Ängsten zu lenken. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir bereits in Kronstadt gelingen könnte, euren dümmlichen Krieger soweit zu bringen, dass er sich freiwillig ins Meer stürzt, aber, nachdem er meine Hand genommen hatte, war er ein leichtes Opfer! Erinnert ihr euch an den kleinen, weißen Hund, den ich euch geschickt habe? ''“
 +
</blockquote>
 +
<small>(GEDÄCHTNIS: Die beiden können sich erinnern, dass sie den Hund bei Pyrrhons Kapelle gefunden haben und mit zu Octavias Anwesen gebracht haben (vgl. [[Kalender#7. Nauloar|Episode 20.12]]). Schließlich kam eine Magd, welche den Hund angeblich aus dem Stall hat laufen entlassen und Adarian gab ihr diesen zurück und verabschiedete sich per Handschlag (vgl. [[Kalender#10. Nauloar|Episode 20.15]]). Kurze Zeit später fanden sie einen halbtoten Tiermeister, der erzählte, dass er von einer bösen Frau gezwungen wurde, die Helden durch den Hund mit seinen magischen Fähigkeiten auszuspionieren (vgl. [[Kalender#10. Nauloar|Episode 20.15]]).)</small>
  
== Der Streit der Schwarzmagier ==
+
Henk und Kanji wollen ihr nicht die Genugtuung geben, dass sie sich erinnern, und schweigen. Doch Iobis erkennt ihr Erinnern in ihren Augen.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„''Schön, dass ihr euch erinnert. Ich wollte euch auch schon immer fragen, wie euch denn der Wein von [[Brief_des_Präsentkorbes|Erion von Beslar]] geschmeckt hat? ''“
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</blockquote>
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<small> (GEDÄCHTNIS: Zur Bibliothekseinweihung erhielten Octavia und Kenji einen Rotwein als Präsent von einem Adeligen, der nicht selbst zu den Feierlichkeiten kam. Alle haben davon getrunken (vgl. [[Kalender#10. Nauloar|Episode 20.15]]).) </small>
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
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„''Dieser Wein hat mich tief mit euch verbunden. Die ganze Reise war ich stehst bei euch und ihr habt es nicht einmal gemerkt. Leider habt ihr meinen Spitzel entlarvt, welchen ich auf eurem Schiff eingeschleust hatte. Der gute Mann war Schlafwandler und nach einer wilden Nacht im Stall der Grünen Rast eignete er sich als perfekte Marionette. Zu schade, dass ihr mein Zeichen zwischen seinen Beinen fandet und er es nicht mehr schaffte, euren lästigen Magus auszuschalten. Zum Glück hatte der gute Turmen mir aber per Möwe bereits genügend von euren persönlichen Gegenständen geschickt, um zumindest meinen Einfluss auf euch noch zu vertiefen. ''“
 +
</blockquote>
 +
<small> (GEDACHTNIS: Ekki berichtet von einer Möwe, welche ein Bündel vom Kanonendeck abgeholt habe, und es wurde ein Beutel gefunden, in welchem sich Haare etc. befanden. (vgl. [[Kalender#30. Nauloar|Episode 21.21]])), der Mordfall auf dem Schiff und Verdacht, dass Augustus Schuld ist.) </small>
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
„''Es macht mich fast traurig, dass ihr nicht mehr lange leben werdet, denn es war ein wunderbares Gefühl, euch nach meiner Pfeife tanzen zu lassen. Besonders du, Questor, hast dich fast freiwillig meinen Manipulationen hingegeben. Scheinbar war diesmal meine Geschichte ansprechender als im Norden, denn du hättest wohl alles getan, was dein geliebter „Sohn“ dir gesagt hätte. Zum Glück wusste ich diesmal von eurem Schergen Wolfhardt, dass du unsterblich in diese kleine Feuerhexe verliebt bist. ''“
 +
</blockquote>
 +
<small> (GEDÄCHTNIS KENJI: Konfrontation mit dem Schwarzmagier auf Onkel Egeils Anwesen in Trosk (vgl. [[Episode 18-08: Auf Egeils Feste#Konfrontation mit dem Schwarzmagier|Episode 18.08]] und [[Verführungen#Kenji|Verführungen]])) </small>
  
Der Dämonologe sprach im Nachbarraum mit jemanden:
+
Iobis tritt näher an Kenji heran und verwandet sich vor seinen Augen plötzlich in den „Sohn“. Kenji merkt, wie er sich diesem Anblick nicht entziehen kann und etwas in ihm glaubt immer noch daran, dass dieses Trugbild sein Sohn aus der Zukunft ist. Er wird sich der Illusion nicht entziehen können und sie immer noch als echt empfinden. Auch wenn Kenji der Trug nun bewusster ist, hat der Zauber seine Kraft noch nicht verloren und er wird in ihren Bann gezogen.
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey;">
+
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">  
„''…Meister Immortalis, ich denke nicht, dass ihr euch nun weiter um diese Belange kümmern müsst. Eure Seuche war mir dienlich und die Untoten haben ihren Zweck voll und ganz erfüllt, jedoch sind die weiteren Interessen Maldorors nun meine Angelegenheit. Ihr wisst selbst ganz genau, wohin ich ihn bringen muss und welche Vorkehrungen es bedarf, ihn wieder dorthin zu verpflanzen, wo er über ein Jahrhundert gedieh. Bei allem Respekt, aber von diesen Dingen habt ihr absolut keine Ahnung!''“
+
„''Vater, erkennst du mich? Wo ist bloß meine Mutter? Warum hast du ihr nicht geholfen? ''“
 +
</blockquote>
 +
Dann tritt sie ein Stück zurück, lacht und Kenji sieht plötzlich wieder Iobis vor sich. Diese wendet sich dann Henk zu.
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 +
„''Und du? Bei dir war es nicht ganz so leicht, aber glücklicherweise bemerkte ich, wie schwer dich der Verlust deines Freundes Adarian getroffen hat. Scheinbar hast du dir so gewünscht, dass dieser wieder an deiner Seite kämpft, dass du ihm alles abgekauft hättest. ''“
 +
</blockquote>
 +
Sie verwandet sich in Adarian und geht auf Henk zu. Henk hat wirklich das Gefühl, dass es sich um Adarian handelt, obwohl er eben noch wusste, dass es Iobis ist.
 +
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">
 +
„''Henk, die Verantwortung liegt allein bei dir! Die anderen werden dich ablenken! ''“
 
</blockquote>
 
</blockquote>
Henk hörte eine andere, verzerrte Stimme:
+
Dann verwandelt sie sich auch lachend zurück.
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey;">
+
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey">  
„''Ich hoffe für euch, dass ihr diese Angelegenheit ohne Zwischenfälle abwickelt oder die Propheten des
+
„''Auch jetzt seid ihr noch meine willenlosen Puppen, aber nun hat Utukk’Xul keine Verwendung mehr für euch. Also, lebt wohl! ''“
Untergangs werden euch zerschmettern wie eine Made! Ich habe ohnehin Wichtigeres zu tun, als mich um eure zweitklassigen Rituale zu kümmern. Es wird nicht mehr lange dauern und ich werde den besten Feldherrn für unsere Armee zurückgewinnen, den ihr euch denken könnt. Er ist bereits auf dem Weg nach Barsaive und ich werde mich auf seine Ankunft mit großer Konzentration vorbereiten müssen. Ich erwarte jedoch, dass ihr umgehend Bericht erstattet, sobald ihr euer Ziel erreicht habt! Vergesst nicht, dass die Propheten mich zu ihrem Sprecher ernannt haben und nun alle Meister meinem Befehl unterstehen.''“
 
 
</blockquote>
 
</blockquote>
Dann brach das Gespräch ohne Verabschiedung ab und Henk hörte Werham nach kurzer Stille, wie er anscheinend zu sich selbst oder jemand anderen sagte:
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Sie gibt jedem zum Abschied einen Kuss auf die Wange und geht dann fort. Sie gibt im Davongehen noch einem Schergen ein Handzeichen und dieser knebelt Henk und Kenji erneut.
<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey;">
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„''Dieser wurmzerfressende, theranische Kadaver von einem Nekromanten will MIR Vorschriften machen!''“
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== Henks Adarian-Sichtungen ==
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=== Henks 1. Sichtung (Nachtwache, 19. Nauloar 351 i.J.P.) ===
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Henk hörte oben an Deck lautes Plätschern aus dem Wasser und konnte etwas auf der Wasseroberfläche beobachten, was immer wieder auf- und abtauchte. Es könnte sich um den Delfin handeln, jedoch bewegt es sich dazu zu ungeschmeidig und von ihm geht ein leises Gurgeln aus. Henk konnte mit dem Fernglas genauer nachschauen und einen genaueren Blick darauf werfen. In dem Moment, als er erkannte, womit er es zu tun hatte, wollte er jedoch am liebsten wieder fortblicken, denn er sah einen menschlichen Kopf aus den Wellen auftauchen und stellte zu seinem Schrecken fest, dass es sich um Adarian handelte. Dieser blickte ihn für einen Bruchteil einer Sekunde schmerzverzehrt an und tauchte dann schließlich nach unten wieder ab.
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=== Henks 2. Sichtung (Nacht, 25/26. Nauloar 351 i.J.P.) ===
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Henk erwachte im Schlaf, weil er draußen im Wind ein seltsames Geräusch hörte, das wie ein leises Rufen klang. Als er das Fenster seiner Kajüte öffnete, Stellte er fest, dass dieses Rufen aus dem Wasser kamm und er konnte ganz leise eine männliche Stimme im Wind vernehmen. Als er genauer hinhörte, verstand er, dass die ganze Zeit
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„''Henk, Henk!''“  
 
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Er begann zu schreien:
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gerufen wurde. Er blickte ins Wasser, und sah plötzlich etwas hochsteigen, das von unten fast die Wasseroberfläche berührte. Dann konnte er nur wenige Zentimeter unter dem Wasser ein verschwommenes Gesicht erkennen, dass ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Henk erkannte es sofort wieder: es war Adarian!!! Das Gesicht kam aus der Schwärze des Wassers noch ein kleines Stück weiter nach oben, so dass der Mund sich außerhalb des Wassers befand. Dann sagte Adarian nur:  
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„''Was denkt er eigentlich, wer er ist? Der Orden hat lange genug ohne ihn existiert! Anscheinend will dieser machthungrige Aufsteiger sich zu unserem Kaiser krönen! Das kann er vergessen! Nicht mit mir! Wenn ich Maldoror zu alter Stärke gebracht habe, wird Utukk‘Xuls Gunst nur noch mir gelten!''“
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„''WARUM?''“  
 
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Er schimpfte noch weiter vor sich hin, aber Henk konnte kaum etwas verstehen, weil er nun leise vor sich hinredet.
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und sein Gesicht wurde plötzlich ruckartig von unten in die Tiefe gezogen und war dann wieder verschwunden.  
  
== Charaktergeschichte von Hella ==
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=== Henks 3. Sichtung (Nacht, 9/10. Astoar 351 i.J.P.) ===
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Henk hatte mitten in der Nacht einen Alptraum, in dem er wieder auf dem Balkon von Octavias Anwesen in Kronstadt steht und Adarian vor sich sieht, der auf der Brüstung steht und dann ins Meer hinunterfällt. Henk sah immer wieder, wie er mit seiner Hand jene von Adarian ganz knapp verfehlt. Nur ein Zentimeter mehr und er hätte ihn zu fassen bekommen und gerettet, doch Adarian stürzt ins Meer und verschwindet in den Wellen.
  
=== Geburt und Kindheit (295-308 i.J.P.) ===
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Henk wachte schweißgebadet auf und fühlte sich ziemlich aufgewühlt. Durch das Schwitzen hatte er viel Wasser verloren und war durstig. Eine Karaffe Wasser stand wie immer auf einem Tisch in seiner Kajüte und er trank einige Schluck.  
  
Hella war das erste Kind von Chiron Behringer mit einer geraubten Braut, die er von seinen Beutefahrten mitgebrachte und danach sehr liebgewonnen hatte. Sie wuchs ...
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Plötzlich hörte er eine leise Stimme, die seinen Namen ruft. Zuerst ganz leise, dann etwas lauter und Henk stellte fest, dass die Stimme von draußen direkt unterhalb seines Fensters stammt. Es klang, als riefe jemand da draußen auf dem Meer nach ihm.
Nachdem Hellas Mutter im Jahr 303 i.J.P. bei Henks Geburt verstarb, verkündete eine alte Seherin der [[Nauda]], dass der Junge der ''Hjaldinger'' ist und irgendwann für den Untergang seiner Heimat verantwortlich sein werde. Hella war damals gerade 8 Jahre alt. Ihr Bruder wurde ausgesetzt und Hellas Vater sagte ihr, dass Nauda die Verkünderin der Passionen sei und man den Worten ihrer Seherin bedingungslos vertrauen solle. Dies erschütterte Hellas Glauben an die Götter zutiefst.
 
  
Hella, die sehr unter dem Verlust ihrer Mutter litt, konnte es nicht verkraften auch noch ihren Bruder zu verlieren, da er alles war, was von ihr geblieben war. Die Schuld an ihrer Trauer gab sie den Göttern, da sie ihre Mutter sterben ließen und ihren Bruder verflucht hatten. Sie zog sich zurück und begann in ihrer Trauer einen imaginären Freund zu erschaffen, den sie [[Hakon]] nannte. Dies war der Name, den ihre Mutter dem Baby ursprünglich geben wollte.
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Henk blickte aus dem Fenster und sah etwas unten im Wasser schwimmen. Er erkannte Adarians Kopf, so wie er ihn bereits vorher hat schwimmen sehen. Dieser kam etwas näher heran und Henk konnte Adarian nun gut erkennen. Dieser reckte sich aus dem Wasser und rief:
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''„Henk, Henk!''
  
Sie begann immer mehr Zeit mit Hakon zu verbringen und ihre Familie und die anderen der Gemeinschaft erklärten ihr merkwürdiges Verhalten damit, dass der Tod ihrer Mutter sie wahnsinnig gemacht hatte. Sie wurde zum Außenseiter und die anderen Kinder mieden sie und hatten manchmal sogar Angst vor ihr und ihren unheimlichen „Selbstgesprächen“.
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''Du hast es nicht geschafft mich zu retten, aber nun musst du die Drachenträne retten!''
  
Hakon erzählte ihr, dass ihr Bruder noch leben würde und das ihr Vater ihn im Stich gelassen hatte. Er hetzte sie gegen die Seherin und die Piratengemeinschaft auf und begann Hella von den anderen Menschen zu entfremden. Er weckte in ihr das drängende Bedürfnis ihren Bruder zu suchen und zu retten.
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''Du bist der Einzige, der dazu fähig ist. Die anderen werden dich…“''
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Adarians Satz wurde unterbrochen, weil sein Kopf plötzlich durch einen extremen Rück nach unten in die Tiefen gezogen wurde und verschwand.  
  
Als Hella eines Tages mit Hakon allein am Strand spielte, landete plötzlich ein Boot mit einem fremden Piraten in der Bucht, der versuchen wollte, das Versteck ihres Vaters auszuspähen. Als dieser bemerkte, dass Hella ihn beobachtet hatte, wollte er sie töten, damit sie ihre Leute nicht warnen konnte. Doch er wunderte sich enorm – und Hella ging es nicht anders, als aus dem Nichts plötzlich ein kleiner, geflügelter Dämon erschien und ihn angriff. Hakon tötete den Piraten und rettete Hella. Seitdem nahm Hakon öfters Gestalt an und zeigte ihr, wie sie ihn rufen konnte.
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Anschließend war wieder alles normal, doch Henk konnte nicht schlafen und schlenderte unruhig und nachsinnend noch die halbe Nacht über Deck, bevor er sich wieder schlafen legte.  
  
=== Flucht von Zuhause (308 i.J.P.) ===
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=== Henks 4. Sichtung (Nacht, 13./14. Astoar 351 i.J.P.) ===
Hella geriet immer mehr unter die Kontrolle von Hakon und rief ihn, sobald sie das Gefühl hat, dass sie unbeobachtet war. Hakons Gestalt wuchs mit der Aufmerksamkeit, die sie ihm schenkte, und er wurde durch sie immer mächtiger.
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Als Henk mitten in der Nacht aus unbequemem Schlaf erwacht, hört er ein Platschen im Wasser. Als er aufs Meer hinaussieht, schwimmt dort wieder etwas, das wie der Kopf eines Schwimmers aussieht. Dieser befindet sich in direkter Nähe und schwimmt noch weiter auf Henk zu. Ein Arm erhebt sich dann aus dem Wasser und er winkt. Henk erkennt, dass es sich wieder um Adarian handelt. Dieser ruft etwas, dass Henk sehr bekannt vorkommt:
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''„Henk, Henk!''
  
Hella galt immer mehr als Sonderling und redete unentwegt davon, dass sie ihren Bruder finden müsse, um ihn zu retten. Alle versicherten ihr, dass dieser mit Sicherheit seit Jahren auf dem Grund des Arasmeeres liegen würde und trösteten sie damit, dass er nun bei [[Notun]] schlafe. Hella wollte davon jedoch nichts hören und hatte das Gefühl zu wissen, dass er noch lebte.
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''Du hast es nicht geschafft mich zu retten, aber nun musst du die Drachenträne retten!''
  
Eines Tages wurde sie von einem Kind aus ihrer Heimat mit Hakon beobachtet. Sie war damals 13 und das Kind löst damit Panik im Dorf aus. Hellas Vater stellte sie öffentlich zur Rede, wobei auch die Seherin der Nauda anwesend war, und er beschuldigte Hella der schwarzen Magie. Die Seherin warnte schon seit längerer Zeit alle vor Hellas finsteren Geheimnissen und das sie gefährlich sei. Hella versuchte sich herauszureden und hätte es auch fast geschafft, als plötzlich unvermittelt Hakon vor den Augen aller erschien und vor ihr niederkniete. Eine Panik brach aus und sie jagten Hella von der Insel, nachdem Hakon gegen einige Männer sogar gekämpft hatte. Hella konnte mit Hilfe von Hakon entkommen und floh mit einem kleinen Ruderboot an die Küste von Kronstadt.
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''Du bist der Einzige, der dazu fähig ist. Die anderen werden dich ablenken, wenn die Bedrohung am schlimmsten wird!''
  
=== Küste vom Aarsmeer (308-316 i.J.P.) ===
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''Bereite dich darauf vor, dass du am Ende auf dich selbst gestellt sein wirst. Ansonsten wird der Feind obsiegen!''
Hella kam in [[Köslin]] an Land und war bereits fast verdurstet. Ein Fischer nahm sie mit zu sich und päppelte sie wieder auf. Sie erholte sich und blieb für eine Zeit bei dem Mann, der sie gut behandelte.
 
  
Hellas versuchte ihren Kontakt zu Hakon abzubrechen, da sie inzwischen realisiert hatte, dass er schon lange versuchte, sie von ihrer Gemeinschaft zu entzweien, damit sie sich nur noch ihm widme. Sie versuchte ihn also zu ignorieren und seine Stimme in ihren Gedanken zu überhören.
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''Die Verantwortung liegt allein bei dir, Henk!''
  
Eines Tages verlohr sie jedoch den Kampf gegen Hakon und diesem gelang es erneut, sich durch ihre Zuwendung zu manifestieren. Hakon tötete den freundlichen Fischer und sie musste aus dem Ort fliehen.
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''Allein bei dir!''
  
Danach begann ein Kampf gegen Hakon, der nun offensiv versuchte die Kontrolle über sie zu übernehmen und ihr sein Mal zu verpassen. Hella zog sich in die Wildnis des [[Vendriswald|Vendriswaldes]] zurück und begann ihn mit der Kraft ihres Geistes zu bekämpfen.  Sie wäre dabei fast gestorben, aber schaffte es sich Hakon zu unterwerfen. Dieser erkannte ihre Stärke an und schwor ihr bedingungslose Unterwerfung, wenn sie ihn nicht vernichtet. Außerdem wollte er sie bei der Suche nach ihrem Bruder unterstützen. Hella willigte ein, da sie wusste, dass sie einen Beschützer bei ihren bevorstehenden Reisen brauchen würde und Hakon wurde so ihr treuer Diener.
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<big>''Allein bei dir!''</big>
  
Hella begann danach die Küste Richtung Norden nach Henk abzusuchen und erkundigte sich nach einem Kind, dass aus dem Meer gerettet wurde. Da der [[geschichte-von-barsaive#toc19 |Krieg]] zu dieser Zeit herrschte, waren die Zeiten sehr rau und Hella musste die schlimmsten menschlichen Abgründe auf ihrer Reise kennenlernen. Auch sie selbst geriet in unzählige Situationen, in denen sie zahlreiche traumatisierende Erfahrungen machen musste. Sie überlebte jedoch alle Gefahren durch die Hilfe von Hakon, der tatsächlich sein Wort hielt und treu blieb.
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<big>''ALLEIN BEI DIR!“''</big>
Hella suchte viele Jahre, doch fand sie keine Spur von Henk. Die erfolglose Suche und die vielen schrecklichen Erlebnisse, die sie dabei gemacht hat, führten dazu, dass sie immer mehr verbitterte.  Sie war nun Anfang 20 und hatte mit der Welt eigentlich schon abgeschlossen. Deshalb beschloss sie, sich nicht mehr zu verstecken, sondern begann nun auch offen Menschen mit Hakon einzuschüchtern. Eine ganze Zeit war sie richtig berauscht von ihrer Macht und der Angst der Menschen, die panisch vor ihr davonliefen. Sie begann sogar einen sadistischen Spaß an der Einschüchterung der Schwächeren zu finden und lebte auf einer Art Machttrip.
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Adarian wird dann plötzlich wieder unter Wasser gezogen und ist so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht ist.  
  
Hella setzte einige Ortschaften in Schrecken und zog auch die Aufmerksamkeit der [[orden der Lichtträger |Lichtträger]] auf sich, vor welchen sie immer wieder fliehen musste. Dies führte auch dazu, dass sie den Osten Barsaives verlassen musste und so beschloss sie nach [[Märkteburg]] zu gehen.
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Henk hat nach der Vision das Gefühl, dass er diese sehr ernst nehmen sollte. Er fühlt sich beunruhigt und spürt ein deutliches Angstgefühl, besonders, wenn er an Kenji und Octavia denkt. Als er gegen Grett kämpfte, hatte Kenji ihn einfach im Stich gelassen, weil dieser sich nur noch um Octavia scherte, welche seit ihrer Wiedererweckung nur noch Interesse an Ignus zeigt. Die Verhaltensweisen der beiden bestätigen ihm immer wieder seinen Gedanken, dass sie nicht mit vollem Einsatz bei der Sache sind. Er fragt sich immer häufiger, ob er ihnen noch wirklich vertrauen kann, wenn es ernst wird, zumal er sich an die Reise in den Norden erinnert, wo nach seinem Gefühl auch alles an ihm hing.
  
=== Kontakte in Märkteburg (316-317 i.J.P.) ===
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=== Henks Eindrücke (16. Astoar 351 i.J.P.) ===  
In der größten Stadt Barsaives begann sie Kontakt zu Gleichgesinnten zu suchen, aber fand nur Menschen, die ihr nichts Neues beibringen konnten. Sie traf sich mit Nekromanten, Dämonologen und anderen Zauberkundigen, deren Rituale und verstaubten Geheimgesellschaften sie jedoch schnell langweilig und beengend empfand.
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Jedesmal, wenn Kenji Henk von seinen Zukunftsvisionen erzählt oder seine Sorgen um Octavias Zukunft äußert, erinnert sich Henk an Adarians warnende Worte:
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„''...die anderen werden dich ablenken ... ablenken ... ablenken''“
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Damals hatte sie auch ihren ersten Kontakt zu dem [[Bund von Utukk'Xul]]. Eines Tages traf sie auf einige Hexenmeister, unter denen sich auch [[Werham Glairn]] befand. Sie versuchten Hella von der Macht von Utukk'Xul zu überzeugen und demonstrierten ihre Fähigkeiten, welche Hella ohne Frage beeindruckten. Hella tauschte sich eine Zeit lang mit den Hexern aus und hörte sich ihre Verlockungen und Machtversprechungen an, doch ihr gefiel der Gedanke nicht, ihre Freiheit aufzugeben. Außerdem hatte sie ihren Bruder noch nicht vergessen und der Gedanke daran, dass sie ihn wiederfinden musste, war stärker, als es alle dämonischen Verführungen hätten seien können. Die Kultisten waren zwar enttäuscht, aber ließen Hella in der Hoffnung ziehen, dass die Einsamkeit, die sie in der Welt durch ihr besonderes Wesen erwartete, sie eines Tages zurück in ihre Gemeinschaft treiben würde.
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Als Henk von einem kleinen Plateau, zu welchem er in [[Dogeons Zuflucht]] einer Fee kletternd die Felswand hinauf gefolgt ist, einen Blick hinab auf seine Freunde wirft, hat er plötzlich ein ganz seltsames Gefühl im Magen. Er sieht sie dort unten stehen und erinnert sich plötzlich an die Stimme von Adarian, die ihm sagte:
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„''…bereite dich darauf vor, dass du am Ende auf dich selbst gestellt sein wirst…''“
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Henk bekommt dann plötzlich das miese Gefühl, das er nun auch wieder auf sich allein gestellt ist und fragt sich insgeheim, ob er die anderen für die Erfüllung ihrer Aufgabe überhaupt benötigt oder ob sie eventuell nur eine Last sind. Dieses Gefühl bohrt sich richtig in seine Magengrube und es bleibt bei ihm eine Empfindung von Misstrauen gegen seine Freunde zurück, gegen die er sich nicht bewusst wehren kann.  
  
Hella verließ Märkteburg schließlich mit dem Gefühl, dass all die Kontakte zu den sogenannten Experten ihr nicht wirklich etwas gebracht hatten. Trotzdem lernte sie unglaublich viel über die Methoden der Zauberkundigen und beschäftigte sich auch mit Ritualmagie und der Beschwörungskunst.
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=== Henks herumspukende Gedanken (17. Astoar 351 i.J.P.) ===
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Trotz der furchtbaren Umstände kreisen die Worte Adarians immerwährend in Henks Gedanken. Nachdem, was er in den letzten Tagen und Stunden erlebt hat, verschwindet das Gefühl, dass sich hinter seinen Begegnungen mit Adarian eine List des Feindes verbergen könnte, da sich die Warnungen seines alten Freundes immer mehr zu bewahrheiten scheinen.
  
=== Zweite Suche nach Henk in Ankarz (318-321 i.J.P.) ===
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In Henk wächst das miese Gefühl, dass sich das Verhalten seiner beiden Gefährten wirklich als Ablenkung von der eigentlichen Aufgabe herausstellt, da diese offensichtlich nur noch mit sich selbst beschäftigt sind. Octavia ist nach ihrer Zerstörungswut in Godeons Zuflucht vermutlich nicht mehr zu retten, da sie sich ihrer eigenen Macht offensichtlich bewusst und aus freiem Willen hingegeben hat und die alte Octavia vielleicht schon längst nicht mehr existiert. Wie sollte man ihr auch helfen, wenn sie doch ihren Weg frei gewählt hat? Es wirkte schließlich nicht so, als hätte sie als Ignus Marionette gehandelt!
Nachdem der Krieg endete, wurde es in Barsaive ruhiger und Hella entschloss sich erneut nach Henk zu suchen. Dazu reiste sie zurück ans [[Arasmeer]] und versuchte ihr Glück an der Nordküste um [[Ankarz]] herum. Sie lebte davon, dass sie illegale schwarzmagische Dienste verkaufte oder sich einfach durch Einschüchterung das nahm, was sie wollte. Es vergingen wieder Jahre, doch Hella fand keine Spur von Henk. Ziellos zog sie durch die Gegend und ließ ihre Frustration an Schwächeren aus.
 
  
Hella steigerte ihre Fähigkeiten und beschäftigte sich mit der Versenkung in das Wesen einzelner Dämonen, die sie durch ihre Kenntnisse über Beschwörungskunst nun rufen konnte. Sie beobachtete und studierte sie und brachte sich bei, wie sie Eigenschaften der Dämonen stehlen und auf sich übertragen konnte. Ihr Geist war inzwischen so stark geworden, dass sie sich mit vielen durchschnittlichen Dämonen ohne Probleme in den geistigen Kampf begeben konnte.
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Deshalb fragt Henk sich auch insgeheim, ob Kenjis Hoffnung, Octavia durch Ignus Tod zu retten, nicht lediglich dem verzweifelten Wunsch eines eifersüchtigen Mannes entsprungen ist. Vielleicht hat Kenji inzwischen völlig die Kontrolle über seine Gefühle verloren? Schon häufig hat Henk Kenji daran erinnert, dass seine Empfindungen für Octavia eines Tages schlimme Konsequenzen haben werden und in Henk reift immer mehr die Einsicht, dass Kenji durch seine Eifersucht nun vollkommen vom rechten Weg abgekommen ist. Die Tatsache, dass er von Visionen von gemeinsamen Kindern mit Octavia berichtet, Halluzinationen im Feuer sieht und einen unerbittlichen Krieg gegen Ignus begonnen hat, den er inzwischen wichtiger nimmt als den Kampf gegen die eigentlichen Feinde, macht Henk sehr misstrauisch. Vielleicht sollte er sich deshalb nicht weiter in Kenjis Pläne gegen Ignus hineinziehen lassen? Wenn Kenji wirklich vorhat, Ignus anzugreifen, sollte dieser dies vielleicht besser allein und ohne Henk tun, denn schließlich muss jemand die Drachenträne beschützen und die Aufgabe weiterführen, falls Kenji dabei scheitert. Mischt Henk sich in Kenjis Kampf gegen Ignus ein, würde er die Drachenträne, die er ja bei sich trägt, durch einen so mächtigen Gegner gefährden. Da Henk nur eine geringe Chance sieht, die alte Octavia durch Ignus Tod zurückzugewinnen, wäre das Risiko für die Drachenträne also extrem hoch und der Gewinn aus der Aktion für Octavia eventuell nur sehr gering oder gleich Null. Er ist sich aber bewusst darüber, dass er den fanatischen Kenji vermutlich nicht mehr von dessen Mordplänen abhalten können wird. Sollte er sich deshalb nicht am besten aus der ganzen Sache heraushalten, damit sich wenigstens noch einer auf die Aufgabe konzentriert?
  
Auch Hakon war nun kein Problem mehr für sie, sondern war ganz in seiner Rolle als Diener aufgegangen. Er gehorchte blind und profitierte durch Hellas Macht, da auch er davon immer stärker wurde.
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Henk hat inzwischen sowieso das Gefühl, auf sich selbst gestellt zu sein. Es kommt ihm so vor, als hätte er seine Freunde bereits verloren, was sich für ihn auch in dem Zustand der rissigen Drachenträne spiegelt. Schließlich hat Archorbar darauf hingewiesen, dass deren Zustand von der persönlichen Bindung ihrer Erschaffer untereinander abhängt. Aber er hat auch das Gefühl, dass die Drachenträne durchhalten könnte, solange zumindest einer ihrer Erschaffer ihr vollkommen treu bleibt und sich auf Uselias und den Kampf gegen den Bund von Utukk’Xul konzentriert. Vielleicht wollte ihn Adarian auch darauf hinweisen? Vielleicht sind gar nicht alle für das Bestehen der Drachenträne nötig, vor allem, wenn die anderen der Drachenträne durch ihr selbstsüchtiges Verhalten nur Schaden zufügen? Vielleicht kann Henk die Aufgabe auch allein schaffen? Vielleicht braucht er die anderen gar nicht unbedingt? Vielleicht sollte er sich von ihrem egozentrischen Verhalten nicht ablenken lassen und sich lediglich auf den Schutz der Drachenträne konzentrieren? Solange er allein durchhält, gibt es vielleicht noch Hoffnung!
Irgendwann musste Hella die Küste verlassen, da sie wieder einmal die Lichtträger auf ihren Fersen hatte.
 
  
=== Versteck in den Dürdiswäldern (321-323 i.J.P.) ===
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=== Henks Schlussfolgerung (18. Astoar 351 i.J.P.) ===
Hella wusste, dass sie einige Zeit untertauchen musste, und floh in die tiefen Wälder östlich von Ankarz. Einige Zeit blieb sie allein und durchstreifte die Gegend. Hin und wieder fand sie ein Holzfäller- oder Räuberlager, wo sie unterkam und sich verpflegen konnte, bis die Menschen herausfanden, wer sie war, und sie angsterfüllt davonjagten.
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Henk bemerkt in der Dunkelheit, dass sich etwas in seiner Tasche verändert hat. Die Drachenträne ist nämlich zu einem Drittel auseinandergebrochen. Ähnlich, wie nach Adarians Verschwinden, als bereits ein Viertel der Drachenträne abgebrochen ist, hat sich nun wieder ein Stück abgespalten. Dieses ist das Stück, dass durch Octavias Tod bereits gerissen war. Nun ist es vollständig abgebrochen und in kleine Bruchstücke zerbröselt.  
  
Eines Tages traf sie auf [[Elben]] und geriet mit ihnen in einen Konflikt. Die Elben spürten gleich, dass sie eine finstere Präsenz besaß und begannen sie als Feind sofort zu bekämpfen. Ihre Elbenmagie setzte Hella ziemlich zu und Hakon wurde von ihnen in ein Artefakt gebannt. Schutzlos und schwer verletzt konnte Hella jedoch fliehen und durch Zauberei den Elben entkommen.
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Man kann also davon ausgehen, dass Octavia nun kein Teil der Gemeinschaft der Drachenträne mehr ist.  
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Henk hat das Gefühl, dass sich der Bruch der Drachenträne zeitgleich ereignete, als Octavia die Metamorphose vollzog und versuchte, Kenji zu töten.  
  
Sie schleppte sich mit letzter Kraft zu einem Holzfällerlager und brach dort zusammen. Einer der Männer kümmerte sich um sie und pflegte sie gesund, ohne zu wissen, mit wem er es hier zu tun hatte.
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Auch der Rest der Drachenträne fühlt sich spröde an. Außerdem hat Henk einen weiteren Riss bemerkt, der noch recht dünn ist. Dieser befindet sich auf der Hälfte der verbliebenen Drachenträne und ist neu.  
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Henk drängt sich während dieser schrecklichen Beobachtung nur ein Gedanke auf:
  
Hella wurde gesund und war dem Holzfäller sehr dankbar. Da sie seit ewigen Zeiten keine menschliche Nähe oder Zuwendung mehr genossen hatte, entwickelte sie eine tiefe Verbindung zu dem Mann, in welchen sie sich schließlich auch verliebte. Sie war bereit, ihr altes Leben hinter sich zu lassen, und wollte ein bescheidenes Leben als Ehefrau führen.
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„'''DAS ALLES IST NUR KENJIS SCHULD!'''“
  
Hella heiratete den Holzfäller und beide blieben bei dem Lager, wo sie sich eine Hütte im Wald bauten und einige Zeit glücklich lebten. Jedoch waren die Elben immer noch auf ihrer Spur und fanden sie schließlich in ihrem neuen Zuhause. Sie forderten die Männer auf, Hella herauszugeben, da sie so gefährlich und böse sei, dass sie sie nicht länger in ihrem Wald dulden könnten. Die Holzfäller gehorchten und auch Hella möchte sich zum Schutz des Lagers ausliefern. Ihr Mann jedoch wollte sie beschützen und griff die Elben aus Verzweiflung an. Er wurde in dem Kampf getötet, woraufhin Hella die Kontrolle verlor und die Elben kurzerhand mit ihren dämonischen Kräften angriff. Sie zerfetzte sie in ihrer Wut und Trauer in Stücke und auch einige Holzfäller verloren bei ihrem Wutanfall das Leben. Bei den toten Elben fand sie auch das Artefakt, in welchem Hakon gefangen war, und erhielt so ihren treuen Diener zurück.
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=== Henks letzte Sichtung (18. Astoar 351 i.J.P.) ===
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Nachdem Octavia sich von Ignus losgesagt hat und Ferolax die Geschwächte auf seinen Armen trägt, nähern sich die Helden dem Eingang in der Roten Festung. Da hat Henk  das Gefühl, dass er beobachtet wird und verspürt den Drang, sich nach hinten umzublicken. Zwischen den Trümmern der Ruinen sieht er plötzlich Adarian stehen. Auch wenn sein Kopf an dieser Erscheinung zweifelt, so ist er dennoch in den Bann der Illusion gezogen. Adarian ruft ihm zu:
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey;">
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„''Henk, das sind nicht deine Freunde! Sie sind alle nur Handlanger der Feinde. Töte sie, bevor sie dich töten! ''“
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</blockquote>
  
=== Neues Leben in Ankarz (323-325 i.J.P.) ===
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Hella musste nun aus den Wäldern fliehen, da sie wusste, dass die Elben sie suchen würden. Also ging sie zurück nach Ankarz, in der Hoffnung, dass die Lichtträger sie inzwischen vergessen hätten. Sie war die ewige Flucht inzwischen leid und die Einsamkeit, welche die Schwarzmagier ihr prophezeit hatten, hatte sie nach dem Tod ihres Mannes schmerzlich eingeholt.
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== Questziele Kapitel 21 ==
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[[Datei:Questkarte.png|900px|rahmenlos|zentriert|Questziele Kapitel 21: "Die Fahrt der Baiula Spei"]]
  
In der Stadt hoffte Hella also auf ein bürgerliches Leben und bekam Arbeit bei einem Töpfer, dessen Waren sie auf dem Marktplatz verkaufte. Sie fühlte sich zum ersten Mal ein wenig angekommen und hatte ein eigenes kleines Zimmer im Haus ihres Arbeitgebers. Man konnte fast sagen, dass sie in dieser arbeitsreichen und bescheidenen Zeit am glücklichsten in ihrem Leben war.
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== Die Jagd auf Käpt'n Steinauge ==
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=== Mestophs Bitte (29. Loar 351 i.J.P.) ===
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Mestoph erzählte Henk in [[Märkteburg]] von einem Gildenmann „[[Ragnar Helgirson|Schwarzbart]]“ in Kronstadt. Henk sollte ihn aufsuchen und sehen, was er für ihn tun kann, damit die Geschäfte wieder in Schwung kommen (vgl. [[Episode 20-02: Vorbereitungen und Kriegsrat#Mestoph und das Luftschiff| Episode_20-02]]).
  
Doch trotz ihrer neuen Lebensperspektive konnte Hella nicht verleugnen, wer sie wirklich war. Als sie eines Tages in einen Streit mit einer konkurrierenden Marktschreierin geriet, nutzte sie Hakon, um sie auszuschalten. Dabei wurde sie jedoch von ihrem eigenen Chef durch Zufall beobachtet, der sie ohne zu zögern bei den Lichtträgern anzeigte, obwohl er sie eigentlich sehr ins Herz geschlossen hatte und wusste, dass sie dies nur für sein Geschäft getan hatte.
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=== Ein potenzieller Geschäftspartner (6. Nauloar 351 i.J.P.) ===
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Henk unterstütz in Kronstadt den Wiederaufbau der Gilde und bekommt von [[Radbod Wagener|Ratte]] eine [[Nachricht von Ratte|Nachricht]], am Abend einen potenziellen Geschäftspartner im Gasthaus „Zur grünen Rast“ zu treffen. Dieser entpuppt sich als sein alter Widersacher [[Käpt'n Rötel]] und nach einer ausgiebigen Schlägerei stellt Rötel Henk seine Geschäftsbedingungen und folgenden Auftrag:
  
Die Lichtträger überraschten Hella und nahmen sie gefangen. Sie saß einige Zeit in einer Zelle des Lichtträgertempels und wartete auf ihre Verurteilung. In der Zelle lernte sie einen weiteren Schwarzmagier kennen, der ihr davon erzählte, dass er die letzten Jahre in [[Parlainth]] gewesen sei und dass dies der einzige Ort wäre, an dem Menschen wie er und sie in Ruhe leben könnten.
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Vor der Küste zwischen [[Kronstadt]] und [[Urupa]] gibt einen neuen Konkurrenten, den Rötel gern beseitigen würde. Man nennt ihn '''Käpt'n Steinauge''', da ihm ein Auge fehlt und er die Lücke in seinem Kopf mit einem Edelstein aufgefüllt hat, woran man ihn auch erkennen kann. Er plündert Handelsschiffe in einem Gebiet, von dem alle Piraten wissen, dass es Rötels Beutegründe sind und sich fernhalten müssen. Rötel hätte Steinauge schon längst den Garaus gemacht, jedoch ist dieser sehr feige und versteckt sich mit seinem Schiff vor ihm.  
  
Hella wurde von den Lichtträgern im Jahr 325 i.J.P. zum Tode verurteilt, doch kurz vor ihrer Hinrichtung kam die Bitte eines Magiers der ansässigen Akademie, der die Lichtträger bat, ihm Hella als Studienobjekt zu überlassen, da er ihre Fähigkeit sich Dämonenmalen zu widersetzen studieren wollte. So wurde Hella zur Akademie von Ankarz gebracht, wo ein Magier viele Versuche an ihr unternahm, die ihr fürchterliche Qualen bereiteten. Sie erlebte die Hölle und konnte sich nicht gegen ihren Peiniger wehren, der magisch in ihrem Geist herumwühlt. Eines Tages sah sie eine Chance und konnte aus der Akademie entkommen, da ihr einer der Adepten aus Mitleid geholfen hatte. Sie floh jedoch nicht sofort, sondern suchte den Magier auf, der sie „studiert“ hat und tötete ihn auf die denkbar grausamste Weise, die ihr einfiel. Dann tötete sie in ihrem Wutrausch den Töpfer, der sie verraten hatte, und verließ die Stadt.
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<big>Die Füchse sollen Steinauge aufspüren, gefangen nehmen und zu ihm bringen! Sein Schiff soll versenkt werden!</big>
  
=== Exil in Parlainth (325-350 i.J.P.) ===
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Damit wären für Rötel die Probleme mit der Konkurrenz erledigt und er würde mit den Füchsen ein lukratives Abkommen schließen. Rötel hat Graltiks Männern allerdings den gleichen Auftrag gegeben. Wer also das Schiff zuerst versenkt und anschließend Steinauge zu ihm bringt, wird Rötels neuer Geschäftspartner werden.
Hella wollte nun nur noch allein sein und hasste die Menschen inzwischen so sehr, dass sie nicht einmal mehr das Interesse daran hatte sie zu töten, da sie es nicht mehr im Geringsten ertrug, unter ihnen zu sein. Sie nahm also den Rat ihres Zellengenossen an und ging nach Parlainth. Dort versteckte sie sich in den Ruinen und begann ein Leben als Einsiedlerin in mitten all der Dämonen, deren Gesellschaft sie den Menschen inzwischen bei Weitem vorzog.
 
  
Hella lebte dort ungestört bis sie eines Tages ein seltsames Gefühl überfiel. Plötzlich war ihr, als ob jemand einen Pfeil durch ihre Brust geschossen hätte und sie sah deutlich das Gesicht ihres Vaters und ihres erwachsenen und lebendigen Bruders vor sich.  
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=== Schwarzbarts Spur (13. Nauloar 351 i.J.P.) ===
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Schwarzbart hatte Informationen über den Kapitän, den Henk für Rötel ausschalten soll. Er soll einen Informanten aufsuchen, der sich zurzeit auf der kleinsten Insel der Zwielichtinseln aufhält, denn dort haben die Füchse ihren entlegensten Außenposten im Osten Barsaives und ihr größtes Schmuggellager in der Bartha-Bucht. Schwarzbart gab Henk eine Karte mit (siehe unten). Dieser Informant soll den gesuchten Piraten kennen und kann Henk mehr über ihn erzählen.  
  
Sie wollte gerade aufbrechen, um erneut nach Henk zu suchen, als sie in Parlainth auf alte Bekannte, die dunkle Bruderschaft, stieß, welchen sie entlocken konnte, dass sie nach ihrem Bruder suchten. Unter dem Vorwand sich ihnen anzuschließen und dabei zu verheimlichen, dass Henk ihr Bruder ist, verbündete sie sich mit [[Sabaoth Immortalis]], um über ihn zu Henk zu gelangen. Als sie Henk dann in Parlainth begegnete, fiel sie Sabaoth in den Rücken und stellte sich auf die Seite ihres Bruders.
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Da das Lager der Füchse geheim ist, soll Henk nicht mit der [[Baiula Spei]] dort auftauchen, da die Marinesoldaten und der Admiral niemals etwas von dessen Existenz erfahren dürfen. In das Lager soll er auch nur die Helden mitnehmen, die den Eid des Phexes geschworen haben, da sie sonst alle anderen leider zu den Fischen schicken müssten.
  
=== Am Schrein der Enodia (351 i.J.P.) ===
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=== Nassing Freidanks Information (18. Nauloar 351 i.J.P.) ===
Nachdem Hella Parlainth verließ, pilgerte sie zu einem alten Heiligtum der [[Enodia]], welches sich hoch in den [[Throaler Berge|Throaler Bergen]] befindet. Sie stand seit dem Orakelspruch des Hjaldingers, der ihr ihren Bruder genommen hat, mit den Göttern auf Kriegsfuß und hatte eigentlich mit diesen „selbstgerechten Blendern“ abgeschlossen. Doch nachdem sie Reue für ihre Taten empfand, ging sie zu dem Schrein, um Enodia anzuklagen. Sie saß lange vor dem Schrein und verfluchte die Göttin in Gedanken, da sie ihr die Schuld dafür gab, sie mit ihrer magischen Begabung verflucht zu haben und dass sie dadurch gezwungen war, all das Leid in die Welt zu bringen.
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Gildenmann Nassing Freidank im Außenposten der Füchse informiert Henk, dass Mestoph in Urupa herausgefunden hat, dass einer von Graltiks besten Männern namens „Durgok Grimmschnitt“ das Schiff „Die Salzmähre“ mit vielen Männern und reichlich Proviant bereitgemacht hat und gemeinsam mit einem Verbündeten namens Haken-Elreq, einem beim Seevolk sehr bekannten Piraten, zu einer längeren Fahrt aufs Arasmeer aufgebrochen ist. Mestoph ist es noch gelungen, einen Spitzel in der Mannschaft einzuschleusen (Ischa-ko), der mit einer abgerichteten Möwe einige interessante Briefe nach Urupa und auch zu dem Lager auf den Zwielichtinseln gesendet hat (vgl. [[Brief des Informanten]]).
So saß Hella schließlich mehrere Wochen vor dem Standbild Enodias und beschimpfte, beleidigte und drohte ihr, aber die Göttin gab ihr weder ein Zeichen noch geschah sonst etwas. Schließlich reifte in Hella der Entschluss, dass es am besten sei, ihr verfluchtes Leben zu beenden. Und gerade als sie das Messer ansetzen und ihr Blut zum Hohn über Enodias Schrein ergießen wollte, hatte sie eine Epiphanie der Göttin. Im gleißenden Licht stand die Göttin plötzlich vor ihr und drückte das angesetzte Messer zur Seite.  
 
  
Enodia gab Hella zu verstehen, dass all ihre Taten aus freiem Willen geschahen und sie es selbst war, die Enodias Segen zu einem Fluch verwandelt hat. Sie gab ihr auch die Chance zur Buße und sagte, dass jemand aus ihrer Familie sie dringend brauchen würde und sie in die [[Hohe Heimat]] gehen soll, wenn sie endlich bereit ist, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
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Für Informationen über den Piraten namens „Steinauge“ sollte sich Henk an den „Lord“ wenden, den einzigen Verbündeten vom Seevolk der Füchse, welcher jedoch lieber mit [[Käpt'n Jeto]] angesprochen wird, wie Henk bemerken durfte.  
  
=== In der hohen Heimat (351 i.J.P.) ===
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=== Käpt'n Jetos Hinweis (18. Nauloar 351 i.J.P.) ===
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Käpt'n Jeto weiß, dass Steinauge noch recht neu in der Bartha Bucht ist und sich erst vor maximal einem Jahr einen bekannteren Namen gemacht hat, nachdem er anfing, in dem Revier von Käpt'n Rötel zu wildern. Seitdem Rötel angefangen hat, intensiv Jagd auf den Eindringling zu machen, hat er sich vor wenigen Wochen zurückgezogen und hält sich versteckt.
  
Hella reiste in die Hohe Heimat zu [[Birkinga]] und erfuhr hier von Henks Sohn. Sie spürte sofort, dass er von ihrem Blut ist, und kam gerade noch rechtzeitig an, da die Schwarzmagier ebenfalls auf das Kind aufmerksam geworden waren. Hella hatte das Gefühl, dass der Bund nicht weiß, dass dieses Kind von Henk ist. Sie vermutete, dass die Bruderschaft auf es aufmerksam wurde, da es durch Henks Blut immer noch eine Verbindung zu [[Maldoror]] besitzt. Diese Verbindung nutzten die Schwarzmagier, um den Dämon in dem Kind wiederzuerwecken.  
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Käpt'n Jeto hat erst vor wenigen Tagen durch einen gemeinsamen Freund erfahren, dass Steinauge sich in einem geheimen Unterschlupf auf [[Fuselfels]] aufhält und gerade dabei ist, sich zum Krieg gegen [[Käpt'n Rötel|Rötel]] zu rüsten. Er schart Verbündete um sich, damit er eine angriffsstarke Flotte gegen seinen Feind aufbauen kann. Wenn man nach ihm sucht, soll man dem Wirt „Plauzen Paul“ in der Taverne „Zur reihernden Ratte“ auf dem Fuselfels nach Steinauge fragen und ihm sagen, dass man ein Freund von Käpt'n Jeto ist. Plauzen Paul sei der mit Abstand bestinformierte Mann in der Bartha-Bucht und wenn jemand weiterhelfen kann, dann er.
  
In der Hohen Heimat fiel der Beschwörungsversuch auf, als das Kind plötzlich seltsame dämonische Züge bekam. So gab es z.B. seltsame Knurrlaute von sich und hatte eine schwarze Aura entwickelt. Ausserdem ereigneten sich in seiner Nähe plötzlich die furchtbarsten Unfälle.
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== Henks Wissen über „Feuerfuchs“ ==
  
Hella fand mit Birkinga heraus, dass sich ein Schwarzmagier in der Hohen Heimat versteckt hält, der all dies im Kind hervorgerufen hatte. Hella begann das Kind magisch abzuschirmen, aber dadurch wurde der Schwarzmagier nur gefährlicher und griff nun ganz offen mit einem riesigen Dämon an. Birkinga entschied mit Hella, dass es das Beste ist, wenn Hella mit dem Kind flieht und es - auch zum Schutz der Hohen Heimat - vor seinem Verfolger versteckt wird. Dies funktionierte zuerst auch und Hella entkam mit einem Luftschiff der Lichtträger aus der Stadt.
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Der „Feuerfuchs“ war ein legendäres Mitglied der Füchse und ist Henk aus alten Geschichten aus Jerris bekannt. Dieser Mann hat der Gilde bereits lange vor Henks Geburt gedient (vor über 100 Jahren) und erlangte vor allem dadurch Berühmtheit, da er eines der wenigen Mitglieder in der Gildengeschichte war, dass über eine magische Begabung verfügte. Man erzählt, dass er mächtige Feuerzauber wirken konnte, mit welchem er die „Kunden“ der Gilde einschüchterte, wenn sie ihre Schutzgelder nicht fristgerecht verrichteten. Irgendwann verschwand er jedoch unter unbekannten Umständen und die Gilde erklärte ihn für tot.
  
=== Auf der Flucht nach Jerris (351 i.J.P.) ===
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== Schwarzbarts Karte ==
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[[Datei:SchwarzbartsKarte.png|300px|rahmenlos|zentriert|Schwarzbarts Karte zum Schmugglerversteck der Füchse]]
  
Da Hella wusste, dass Henk seine Wahlheimat in Jerris hat, war die Stadt ihr nächstes Ziel. Doch schon kurz bevor sie dort ankam, bemerkte sie, dass der Schwarzmagier sie aufgespürt und verfolgt hatte. In den Straßen fragte sie aus Verzweiflung überall nach Henk und hatte Glück, dass [[jaran der flinke|Jaran]] durch Zufall davon hörte. Er traf sich mit ihr und sie schilderte ihm die Situation. Auch wenn es schwer war, so kann sie jedoch sein Vertrauen erwerben und er glaubte ihr. Ihm war jedoch bewusstgeworden, dass nun auch er im Visier des Schwarzmagiers steht. Um die Gilde nicht zu gefährden beschloss er, sie aus der Sache herrauszuhalten. Die Situation war bereits sehr gefährlich und der Schwarzmagier ihnen dicht auf den Fersen. Er konnte das Kind magisch aufspüren, sobald Hellas magischer Schutz auch nur für eine Sekunde aussetzte.  
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== Henks Traum ==
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Nachdem Henk vom Seewolf zurückkehrte, hatte er in der Nacht zum 10. Nauloar einen Traum:
  
Gemeinsam verborgen sie das Kind in einem geheimen Versteck auf den Dächern, wo sie jedoch von einem fliegenden Späherdämon gefunden und von dem Schwarzmagier und einem weiteren beschworenen Dämon angegriffen wurden. Jaran wurde verletzt, aber es gelang ihnen in den Tempel des Phex zu fliehen. Hier wurden sie von dem [[der alte in der tiefe|Alten in der Tiefe]] aufgenommen und verborgen.
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<blockquote style="background-color: Ivory; border: solid thin grey;">
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Du befindest dich in einem undefinierbaren Raum in absoluter Dunkelheit.
  
=== Hellas Persönlichkeit ===
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Ein kleines weißes Licht schwebt plötzlich auf dich zu und wird immer schneller. Als es dich erreicht hat, hüllt es dich in ein gleißendes Strahlen ein und statt Dunkelheit siehst du nun nur noch blendende Helligkeit. Diese nimmt jedoch in ihrer Intensität langsam wieder ab und du kannst erkennen, wie sich Formen und Kontraste aus dem Licht absetzen.
  
==== Hellas Wirkung auf andere ====
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Du siehst plötzlich Deine Hand, wie sie nach einem prall gefüllten Beutel greift, der unter einem Bett versteckt ist. Du blickst dich um und befindest dich in einem Gastzimmer. Du steckst den Beutel ein und schleichst hinaus. Du betrittst dann eine große Gaststube, in welcher eine Hochzeit gefeiert wird. Dann siehst du Adarian, wie er gerade mit Octavia und zwei Windlingen mit einem Glas Weißwasser anstößt. Obwohl du diese Menschen nicht kennst, spürst du eine große Verbundenheit zu ihnen.
Auf den ersten Blick wirkt Hella unauffällig. Sieht man ihr jedoch ins Gesicht, kann man in ihren Falten die Verbitterung und den Hass von Jahrzehnten eingeprägt sehen. Ihre Augen sind stechend und ihr Blick wirkt beunruhigend durchdringend.
 
Astral hat sie immer noch eine sehr düstere Aura, die jedoch gerade im Begriff ist, sich leicht zu klären. Außerdem kann man mit Astralsicht sehen, dass ein Faden von ihr zu etwas führt, das wie ein schwarzer Schatten um sie herumgeistert. Beobachtet man dieses Wesen, wird es einen bemerken und auch beobachten.  
 
Hellas Aura ist zwar kontrolliert und geläutert, doch kann ihre Ausstrahlung auf gottesfürchtige und glaubensstarke Charaktere beängstigend wirken und sie könnten sich z.B. unwohl fühlen, wenn sie neben ihr stehen.
 
  
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Das Licht hüllt dich wieder ein und präsentiert dir eine neue Umgebung.
  
==== Hellas Beziehung zu den Göttern ====
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Du befindest dich in der Öde und kämpfst gegen den Teroplasma. Während Octavia die Xottak‘Kaar gegen den Dämonenfürsten einsetzt, spürst du, dass Adarian an deiner Seite ist. Seine Anwesenheit beruhigt dich in diesem furchtbaren Kampf. Du weißt inzwischen, dass du diesem Mann dein Leben anvertrauen würdest.
Hella hat ihr ganzes Leben lang ihren geballten Hass auf die [[Götter]] konzentriert und ist auch heute noch in einer sehr zwiespältigen Beziehung zu ihnen. Sie erwartet nicht, dass die Götter sie eines Tages erlösen, da sie weiß, dass sie die Konsequenzen ihrer Taten allein tragen muss. Würden die Götter ihr vergeben, würde sie es als ungerecht ansehen, denn sie ist sich ihrer Schuld vollkommen bewusst und lebt nur noch zum Schutz ihres Neffens. Allgemein fühlt sich Hella an göttlichen Orten unwohl und wird sehr froh sein, wenn sie diese wieder verlassen kann.
 
  
Hella versteht Enodias Erscheinung und ihre Weisung in die Hohe Heimat zu gehen als Wiedergutmachung der Göttin, die ihr Schicksal seit ihrer Geburt negativ bestimmt hat. Sie betont immer wieder, dass ihre magische Begabung ein Fluch ist und sie sich wünscht, dass sie sie niemals gehabt hätte, da sonst vielen Menschen viel Leid erspart worden wäre. Enodia empfindet Hella als eine hinterhältige und tückische Göttin, denn sie dachte immer, alles unter Kontrolle zu haben, bis es schließlich zu spät war.  
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Helligkeit erfasst das Geschehen und plötzlich findest du dich im Asholz wieder.
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Du siehst die Maraudana verwachsen in den Bäumen hängen und Adarian, wie er ohne sein Siegesstahl mit verärgerter Miene vor dir steht. Statt dich zu schlagen und sich sein Schwert wieder zu holen, vergibt er dir jedoch. Du hast das Gefühl, dass auch er dir sein volles Vertrauen schenkt und sich auf dein Urteil als Freund verlässt.
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Ein gleißender Lichtstrahl wechselt das Geschehen hin zu einer dunklen, kalten und stinkenden Kerkerzelle.
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In der fast absoluten Finsternis hörst du eine bekannte und verhasste Stimme flüstern: „Ich seh dich!“. Du bleibst in dieser unerträglichen Situation jedoch gelassen, da du zwischen den ganzen Mördern, Halunken und anderen Insassen eins ganz sicher weiß: Dein Freund Adarian ist an deiner Seite und egal was geschieht, ihr werdet es zusammen durchstehen können!
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Ein Strahlen nimmt dir die Sicht und plötzlich stehst du im tiefen Eis. Du frierst und vor dir befindet sich eine weiße Schale. Du siehst deine Freunde und reichst an sie das Messer weiter, mit welchem sich jeder in die Hand schneidet, um die Drachenträne zu erschaffen. Du siehst ihr Blut nach unten fließen und deine Aufmerksamkeit bleibt bei einem großen Bluttropfen, der von Adarians Hand rinnt, hängen. Dieser fällt und fällt, kommt aber unverständlicherweise nie in der Schale an. Stattdessen fällt er durch Dunkelheit, dann durch Wolken und wird von einem salzigen Wind fast verwirbelt. Dann endet sein Sturz in einer großen, grünen Welle, welche ihn mit einer schnellen Woge in einem Zug verschluckt. Der Tropfen ist daraufhin in den Wassermassen nicht mehr aufzuspüren.
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Diese Beobachtung ruft Empfindungen in dir auf, die du nicht im Geringsten zuordnen kannst. Als du am nächsten morgen erwachst, befindest du dich in einer nachdenklichen und etwas verwirrten Verfassung. Du kannst dich noch gut an den Traum erinnern, aber was dir dabei am eindrücklichsten im Gedächtnis geblieben ist, war das ehrliche Gefühl der Freundschaft, welches dich mit Adarian seit langem schon verbindet.
  
Die Götter haben ihr – bis auf das eine Mal bei Enodias Schrein – noch nie geholfen und Hella denkt, dass die Götter sich nur in ihrer Selbstgerechtigkeit von den Dämonen unterscheiden würden. Sie meint, dass die Götter zu Unrecht einen besseren Ruf als die Dämonen hätten, immerhin kümmern auch sie sich nur um ihre eigenen Belange und benutzen die Sterblichen als Marionetten für ihre Spielchen. Der einzige Unterschied zwischen ihnen ist, dass die Dämonen dies offen zugeben und die Götter den Menschen hingegen vorgaukeln, dass sie ihnen nutzen wollen. Ihrer Meinung nach ist diese eitle Selbstdarstellung der Götter vor den Sterblichen verachtungswürdiger als die brutale Ehrlichkeit der Dämonen. Deswegen bezeichnet sie [[Mynbruje]] auch als den „größten Heuchler“, da er im Gewand der Gerechtigkeit auftritt, die ganze Welt jedoch geprägt von Ungerechtigkeit ist und er zusieht, ohne dass er jemanden hilft. Im Gegensatz zu den Göttern haben die Dämonen Hella schon mehr als einmal das Leben gerettet und ohne die Götter war sie meist besser dran.
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</blockquote>
  
Hella hält die „[[die Botschaft der Passionen|Botschaft der Passionen]]“ für ein Zwergenmärchen und empfindet den ganzen Glauben an die Passionen als Augenwäscherei. Sie betont, dass es in der Natur von astralen Wesen liegt, dass sie sich lediglich den ihnen bestimmten Aspekt widmen können und sich deshalb nicht als Beschützer bestimmter Menschengruppen oder sogar ganzer Staaten aufspielen würden. Sie glaubt auch nicht daran, dass Götter ein Interesse an dem Leid der Menschen haben oder sie trösten oder gar unterstützen wollen, da sie aus Eitelkeit nur denen helfen, die sich ihnen sklavisch unterwerfen, wie es die Questoren in ihren Augen tun.
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== Karte der Bartha-Bucht ==
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[[Datei:Arasmeer-klein.png|500px|miniatur|zentriert|Die Bartha-Bucht]]
  
Insgesamt findet sie Glaubenswirker erbärmlich und versteht es nicht, wie man sich einem astralen Wesen unterwerfen kann. Ihrer Meinung nach sind die vielseitigen Sterblichen, welche über eine individuelle Seele und einen freien Willen verfügen, den Astralwesen - gleich ob Göttern, Dämonen etc. - überlegen und sollten sich deshalb nicht niederen Wesen unterwerfen. Deshalb sieht sie auch kaum einen Unterschied zwischen den Kultisten der dunklen Bruderschaft und den Questoren der Passionen. Für sie sind sie alle Sklaven astraler Geschöpfe, die eigentlich umgekehrt dazu bestimmt sind, den Menschen zu dienen.
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== Der Streit der Schwarzmagier ==
  
Hella tritt Questoren gegenüber recht arrogant auf und lässt manchmal raushängen, dass sie deren Glauben etwas albern findet und sie eigentlich eher bemitleidet, da sie den Weg des Sklavens gegangen ist. Genau wie ihr Bruder Henk liebt Hella Unabhängigkeit und verachtet Unterwürfigkeit auch auf spiritueller Ebene.
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Der Dämonologe sprach im Nachbarraum mit jemanden:
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„''…Meister Immortalis, ich denke nicht, dass ihr euch nun weiter um diese Belange kümmern müsst. Eure Seuche war mir dienlich und die Untoten haben ihren Zweck voll und ganz erfüllt, jedoch sind die weiteren Interessen Maldorors nun meine Angelegenheit. Ihr wisst selbst ganz genau, wohin ich ihn bringen muss und welche Vorkehrungen es bedarf, ihn wieder dorthin zu verpflanzen, wo er über ein Jahrhundert gedieh. Bei allem Respekt, aber von diesen Dingen habt ihr absolut keine Ahnung!''“
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Henk hörte eine andere, verzerrte Stimme:
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„''Ich hoffe für euch, dass ihr diese Angelegenheit ohne Zwischenfälle abwickelt oder die Propheten des
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Untergangs werden euch zerschmettern wie eine Made! Ich habe ohnehin Wichtigeres zu tun, als mich um eure zweitklassigen Rituale zu kümmern. Es wird nicht mehr lange dauern und ich werde den besten Feldherrn für unsere Armee zurückgewinnen, den ihr euch denken könnt. Er ist bereits auf dem Weg nach Barsaive und ich werde mich auf seine Ankunft mit großer Konzentration vorbereiten müssen. Ich erwarte jedoch, dass ihr umgehend Bericht erstattet, sobald ihr euer Ziel erreicht habt! Vergesst nicht, dass die Propheten mich zu ihrem Sprecher ernannt haben und nun alle Meister meinem Befehl unterstehen.''“
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</blockquote>
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Dann brach das Gespräch ohne Verabschiedung ab und Henk hörte Werham nach kurzer Stille, wie er anscheinend zu sich selbst oder jemand anderen sagte:
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„''Dieser wurmzerfressende, theranische Kadaver von einem Nekromanten will MIR Vorschriften machen!''“
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Er begann zu schreien:
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„''Was denkt er eigentlich, wer er ist? Der Orden hat lange genug ohne ihn existiert! Anscheinend will dieser machthungrige Aufsteiger sich zu unserem Kaiser krönen! Das kann er vergessen! Nicht mit mir! Wenn ich Maldoror zu alter Stärke gebracht habe, wird Utukk‘Xuls Gunst nur noch mir gelten!''“
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</blockquote>
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Er schimpfte noch weiter vor sich hin, aber Henk konnte kaum etwas verstehen, weil er nun leise vor sich hinredet.
  
 
== Links ==
 
== Links ==

Aktuelle Version vom 14. Juni 2024, 17:04 Uhr

Icon-Taverne.png

Diese Taverne enthält Informationen, die vorerst nur für Henk bestimmt sind.


Henk Fluch-Visionen

1.

„Du befindest dich in eine stickigen Innenraum, welcher durch das grünliche Flackern einer unförmigen Feuerschale in ein krankes Zwielicht getaucht ist. Neben dir erblickst du schemenhaft einige zusammengekauerte Elben, die auf einem groben Steinboden liegen. Sie sind nackt und gefesselt. Dann taucht ein Nebbkor mit einer großen Keramikschale auf und tritt auf die Elben zu. Er entleert die Schale über ihren Köpfen, welche dadurch mit einer zähen, dunklen Flüssigkeit übergossen werden. Die zusammengeketteten Elben schreien und winden sich erfolglos, als die zähe Substanz dann über jede ihrer Hautporen bis zum letzten Tropfen in ihre Körper einzieht.“

2.

„Du siehst wieder die Elben vor dir. Sie winden sich gefesselt auf dem Boden und scheinen sich verändert zu haben. Ihre Haut ist grauer als zuvor, sie haben seltsame Krallen an den Händen und ihre Augäpfel reflektieren auf merkwürdige Art und Weise. Einer von ihnen schreit ein elbisches Wort. Obwohl dir diese Sprache unbekannt ist, verstehst du trotzdem instinktiv, was es bedeutet: „HUNGER!“.“

Henks Träume in L'yreh

15.

Du erhebst deine Hände, um dem Schwerthieb eines vermeintlichen Monsters abzuwehren. Feuer schießt dazu aus deinen Fingern und treffen deinen Angreifer, der sich jedoch als ein großer, starker Mann herausstellt, von dem du weißt, dass es eigentlich dein Gefährte ist. Du realisierst, dass du ihn schwer verletzt hast und erkennst sein Gesicht durch das verbrannte Fleisch kaum wieder.

14.

Du hebst deine Hände und rufst: „Sag noch ein Wort über meinen Bruder und es wird dir leid tun!“ Kurz darauf schießen Flammen aus deinen Fingern und versengen das Gesicht eines kleinen Mädchens. Dieser fehlen nach deinem Ausbruch etliche Haare sowie Wimpern und Augenbrauen.

13.

Du stehst in einem brennenden Stall und durch die Tür kommt ein älterer Mann, der wie ein theranischer Haussklave gekleidet ist. Er zieht dich aus den Flammen, verbrennt sich dabei aber am Bein. Er schreit auf, kann euch aber beide in Sicherheit bringen.

12.

Du stehst vor einer brennenden Holzhütte und hörst von innen laute Schreie. Du blickst durch das Fenster hinein und siehst, dass nicht nur dein Angreifer durch die Flammen aufgehalten, sondern auch deine Gastgeber eingeschlossen wurden. Du kannst ihre verzweifelten Schreie von innen hören.

11.

Du siehst einen blonden Knaben vor dir stehen. Dieser sagt rechtfertigend: „Ich verstehe dich nicht! Du weißt doch genau, dass es nicht meine Entscheidung war Barsaive zu verlassen. Es ist aber trotzdem meine Pflicht und das musst du einfach verstehen!“

10.

Du beginnst die Wasseroberfläche mit deinen Blicken abzusuchen, findest aber niemanden. In dir steigt ein furchtbarer Verdacht auf. Dieser wird bestätigt, als ein durchnässter Mann mit einem Dolch aus dem Wasser steigt.

9.

Du weißt, dass du wach bleiben musst, da du als Wache eingeteilt wurdest. Aber bei deinem schlechten Gewissen und der Kälte in diesem Wald kannst du ohnehin nicht schlafen. Du überschlägst die Konsequenzen deiner Lügen und hoffst, dass der Feind geblufft hat, als er behauptete, dass diese bereits in der Heimat aufgeflogen seien und alle wissen, dass dein Tod nur vorgetäuscht war.

8.

Du wendest dich von einer besorgt blickenden, blonden Frau ab und wirfst deine Lyra ins Gras. Du rufst: „Ich bringt mich hier in ein fremdes Land und lasst mich dann ganz allein! Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!“ Dann rennst du enttäuscht auf ein größeres, hölzernes Gebäude zu.


7.

Du rennst eine steinerne Treppe hinab. Es ist dunkel, aber du erkennst sofort die Blutschlieren in einem tosenden Becken mit Wasser. Du spürst, dass eine Verbindung zu einer wichtigen Person unterbrochen wurde und du machst dir große Sorgen, dass dieser Person etwas zugestoßen sein könnte.

6.

Du siehst, wie sich eine Tür öffnet. Ein dunkel gekleideter Mann mit Maske auf dem Gesicht betritt dein Zimmer. Er stürzt auf dich zu und versucht dich zu packen. Im Hintergrund siehst du durch die geöffnete Tür, dass eine weitere, dunkel gekleidete Person, eine bewusstlose Frau mit blonden Haaren den Flur entlang zieht.

5.

Du stolperst und könntest schwören, dass dir jemand ein Bein gestellt hat. Dabei vergießt du deinen Beerensaft über dein Kleid. Eine höhnische Mädchenstimme ruft: „Scheinbar sind die Theraner doch nicht so perfekt, wie sie es immer behaupten!“

4.

Ein großer, muskulöser Mann sagt dir: „Dies ist nicht der Weg, da bin ich mir ziemlich sicher!“ Du zeigst auf etwas in der Umgebung und entgegnest: „Wir sollten uns diese Schlucht dort unten ansehen! Von dort aus finden wir den Weg schon zurück!“

3.

Du siehst einen dichten, dunklen Wald vor dir. Es ist kalt und die Luft riecht nach Schnee. Du liegst kauernd an einen Baum gelehnt. Alle anderen schlafen bereits und du bist mit deinem schlechten Gewissen ganz allein.

2.

Du blickst auf das Meer hinaus und befindest dich auf einer steilen Klippe. Neben dir steht ein blonder Knabe. Dieser sagt entschuldigend: „Es tut mir leid, dass ich so lange nicht zuhause war, aber unser Onkel ermöglicht mir die beste Ausbildung, die ich im ganzen Imperium bekommen kann.“

1.

Du siehst die hölzernen Tore eines Stalls. Neben dir wiehert lautstark ein Pferd. Du bist wütend und setzt dich ins Stroh.


Gossenwissen über "Filgiz"

Henk hat den Namen „Filgiz“ bereits gehört. Es handelt sich dabei um einen berühmt-berüchtigten Einbrecher aus Urupa, der sich in der Unterwelt von Barsaive über viele Jahre einen großen Namen gemacht hat. Filgiz soll einige Ratsmitglieder von Urupa um ein großes Vermögen gebracht haben, indem er ihre luxuriösen Villen ausgeraubt hat. Mestoph hat Henk einmal davon erzählt, dass er versucht hat, Fligiz für die Gilde zu rekrutieren, aber dieser stellte sich als absoluter Einzelgänger heraus. Das letzte Mal hat Henk vor ca. 10 Jahren von Filgiz gehört.

Henks Traum (21. Astoar 351 i.J.P.)

Henk wird von dem Kampf gegen Hazug Sagok bis in seine Träume verfolgt:

Henk erlebt erneuet, wie er sich an seinem Enterhaken an dem ekelhaften Leib des Dämons hochschwingt und anschließend an diesem hochklettert. Gerade, als er wieder vor sich sieht, wie er seinen Säbel erhebt, um in das Auge zu stoßen, erlebt er plötzlich einen abrupten Szenenwechsel.

Er sticht ins Leere und sein Säbel verwandelt sich überraschend in ein Glas Wein, welches er in seiner Hand schwängt. Um ihn herum ist es halbdunkel beleuchtet und er kann den Geruch von Tabak und Parfum wahrnehmen. Henk bemerkt, dass er in einem Bett aus seidener Wäsche liegt und er ist nicht allein. Als er sich umdreht, erblickt er seine Verlobte Viola, welche sich gerade verführerisch an ihn schmiegt. Diese ist, ebenso wie Henk selbst, nur leichtbekleidet und flüstert ihn ins Ohr:

Wenigstens im Schlaf könntest du dich mal entspannen, mein Liebster!“.

Dann küsst sie ihn leidenschaftlich und Henk erlebt einen sehr erotischen Traum. Dieser vertreibt die schrecklichen Bilder von Hazug-Ságok und Henk hat zwischendurch das Gefühl, als ob es sich um ein reales Erlebnis handelt.

Als Henk aufwacht, hat er noch den Geruch von Violas Parfum in seiner Nase. Sein erster Gedanke gilt dem Medaillon, welches Viola ihm vor seiner Abreise schenkte und er hat das Bedürfnis, dieses hervorzuholen und sich das Bild ihres hinreißenden Gesichtes anzusehen.

Ignus Abmachung und Iobis Manipulation

Iobis Gespräch mit Ignus

Als Henk und Kenji vor dem Tor an Pfähle gefesselt sind, fällt ihnen auf, dass Marledigma in der Nähe steht. Sie hat keine Maske mehr auf ihrem Gesicht und alle können sofort erkennen, dass sie ihnen sehr bekannt vorkommt. Es handelt sich um Iobis Galdimmera, von welcher sie dachten, dass sie sie im Norden in ihrem Traum getötet hatten. Iobis ist allerdings nicht allein und es steht noch jemand hinter ihr - es ist Ignus! Dieser wirkt magisch noch aufgeladener, als nach seiner Mahlzeit in der Feuerkammer und seine Augen glühen in einem lodernden rot. Er redet gerade mit Iobis, während beide auf die Helden zukommen und diese zufrieden mustern.

Iobis (anerkennend):

Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du dein Wort halten würdest, Phosphorius. Schließlich bist du nicht gerade für deine Loyalität bekannt.

Ignus (überheblich arrogant):

Auch du kannst dich irren, Schätzchen. Also, alle Vereinbarungen wurden von meiner Seite aus erfüllt: (er zählt es an seinen Fingern ab) der Feuerfürst ist vernichtet, ich habe eurem dreckigen Kult diese beiden Wichtigtuer hierhergebracht (deutet auf Henk und Kenji), und die Drachenträne ist endgültig zerstört. Es wird also Zeit, dass du beginnst, euren Teil der Abmachung zu erfüllen und Octavia als erstes von deinem albernen Fluch befreist!

Iobis (beruhigend):

Nun gut, so soll es sein: Du und deine kleine Freundin haben nichts mehr von mir oder meinen Brüdern zu befürchten. Utukk’Xul wird sein Wort halten!

Sie nimmt einen von drei Beuteln, welche an ihrem Gürtel hängen, ab und hebt eine Hand darüber. Dann spricht sie einen Zauber und ein grünes Licht entweicht dem Beutel und verflüchtigt sich in der Luft darüber. Dann reicht sie den Beutel Ignus. Dieser öffnet ihn und holt eine Haarbürste mit blonden Haaren, ein paar Fingernägeln und ein besticktes Taschentuch heraus. Es handelt sich eindeutig um Octavias Gegenstände. Dann steckt er die Dinge zurück und lässt den Beutel in seinen Händen zu Asche verglühen, welche er dann mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Boden zerstreut.

Ignus (drohend):

Dir sollte klar sein, dass ich diesen Fluch auch selbst aufheben kann, falls du mich belogen hast. Spätestens dein Tod wird nämlich all deine Zauber brechen. Also, von jetzt an wirst du dich von ihrem Verstand fernhalten und das sage ich dir nur einmal! Ansonsten wirst du wie deine Zauberutensilien hier enden! (deutet auf die Asche auf dem Boden)

Iobis (beschwichtigend):

Schon gut, du musst dich nicht so aufspielen, mein feuriger Freund. Und wage es nicht, mir zu drohen, oder ich gehe zu deiner neuen Gefährtin und erzähle ihr, wie du sie belogen und ihre Freunde ausgeliefert hast. Mal sehen, ob sie dann noch viel Verständnis für dich und deine Taten übrighat. Außerdem hat mein Fluch bei ihr ohnehin kaum Wirkung gezeigt. Im Gegensatz zu den beiden Schwachköpfen hier (deutet auf Henk und Kenji) hat deine Kleine eine bemerkenswerte Willenskraft gezeigt.

Ignus (leicht genervt):

Ich habe dir bereits in Olburg gesagt, dass ich sie auch ohne deine Flüche auf meine Seite gezogen hätte. Octavia hätte sich mir auch aus freiem Willen angeschlossen. Ihre Manipulation war also überflüssig.

Iobis (beschwichtigend):

Aber meine Magie hat dir bei deinen Zielen auch nicht geschadet, denn du hast nun die Gespielin, die du haben wolltest und bist ihre lästigen Gefährten endgültig los. Du kannst also zufrieden sein.

Ignus (abwimmelnd):

Also gut, dann war es das jetzt! Unsere Abmachung ist erfüllt und wir sind von nun an getrennte Leute!

Iobis kommt näher und schmiegt sich verführerisch an Ignus an (sie spricht gehaucht):

Es ist sehr schade, dass so ein talentierter Mann wie du nicht nach einer höheren Bestimmung sucht. Utukk’Xul könnte jemanden wie dich in seinem Kult gut brauchen. Und mir könntest du auch gefallen... Ich könnte dir Genüsse bereiten, die dir nicht einmal in deinen wildesten Träumen einfallen würden.

Ignus schubst Iobis angewidert fort (verächtlich):

Vergiss es! Du hast mir nichts zu bieten! Auch euer Kult ist mit zuwider! Es ist nicht das erste Mal, dass ich eins eurer Angebote ausgeschlagen habe, also merkt es euch jetzt endlich: Ich bin ein Mann der Freiheit und werde mich niemals irgendjemanden unterordnen!

Iobis (etwas beleidigt):

Zu schade… dann gibt es jetzt nichts mehr zu sagen.

Ignus:

Halt! Eine Sache gibt es noch! Ich will mich nämlich noch von den beiden Trotteln da verabschieden. (deutet auf Henk und Kenji)

Iobis nickt und hält sich dann im Hintergrund, während Ignus mit dem breitesten Grinsen, welches man jemals bei ihm gesehen hat, auf die beiden zugeht.

Ignus (ironisch):

Für gewöhnlich mag ich keine langen Abschiedsszenen, aber einfach so zu verschwinden, wäre nach all der schönen Zeit, die wir zusammen hatten, ein wenig unhöflich. Außerdem werde ich euch vielleicht sogar vermissen, denn immerhin habt ihr stets zu meiner Belustigung beigetragen und mir sehr dabei geholfen, Octavia für mich zu gewinnen. Deshalb möchte ich euch nochmal für eure Hilfe danken, durch welche ich letztendlich bekommen habe, was ich haben wollte.

Ignus blickt dann zu dem Dämonenfürsten hoch, der gerade von Heriotza und dem Gesichtslosen mit magischer Energie versorgt wird.

Tja, lange werdet ihr nun nicht mehr haben und um euren baldigen Tod werde ich euch wahrlich nicht beneiden. Vermutlich wird sich dieses widerliche Vieh dort oben nämlich etwas sehr Schmerzhaftes für euch ausdenken. Ich bin ganz froh, dass ich dann nicht mehr hier sein werde, um euer Ende miterleben zu müssen, denn vermutlich würde selbst mir bei diesem Anblick ziemlich übel werden. Ich hatte noch nie viel übrig für diese verdammten Dämonen, deshalb kehre ich lieber schnell zu Octavia zurück. Dann kann ich ihr endlich berichten, dass ihr im Kampf gefallen seid und ich euch bedauerlicherweise nicht mehr helfen konnte. Ich wünsche euch auf jeden Fall noch viel Vergnügen mit diesem abyssischen Scheusal!

Ignus verbeugt sich breit grinsend vor den beiden, kehrt dann zu Iobis zurück und sagt:

Das wars dann! Wir werden noch eine Weile in dieser netten Umgebung verbleiben und ich rate dir und deinen Leuten, sich von uns fernzuhalten.

Iobis nickt nur und deutet eine Verbeugung an. Ignus verwandet sich daraufhin in seine Feuergestalt und fliegt hoch über den Vulkan, wo er dann in dessen Krater verschwindet.

Gespräch mit Iobis

Sobald Ignus fort ist, wendet sich Iobis Henk und Kenji zu. Sie wirkt nicht so triumphierend, wie Ignus, sondern mustert die beiden sehr interessiert. Sie befiehlt einem Schergen, die Knebel der beiden zu entfernen, und beginnt dann ein Gespräch.

Endlich stehe ich euch beiden zum ersten Mal persönlich gegenüber! Dabei habe ich bei all dem Wissen, welches ich über euch erworben habe, das Gefühl, euch besser zu kennen, als ihr selbst es könntet.

Sie geht auf Henk zu und streichelt ihm zärtlich über die Wange.

Nachdem ich euch im Norden nicht bezwingen konnte, war es erstaunlich, wie einfach es diesmal war, euch mit euren Wünschen und Ängsten zu lenken. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir bereits in Kronstadt gelingen könnte, euren dümmlichen Krieger soweit zu bringen, dass er sich freiwillig ins Meer stürzt, aber, nachdem er meine Hand genommen hatte, war er ein leichtes Opfer! Erinnert ihr euch an den kleinen, weißen Hund, den ich euch geschickt habe?

(GEDÄCHTNIS: Die beiden können sich erinnern, dass sie den Hund bei Pyrrhons Kapelle gefunden haben und mit zu Octavias Anwesen gebracht haben (vgl. Episode 20.12). Schließlich kam eine Magd, welche den Hund angeblich aus dem Stall hat laufen entlassen und Adarian gab ihr diesen zurück und verabschiedete sich per Handschlag (vgl. Episode 20.15). Kurze Zeit später fanden sie einen halbtoten Tiermeister, der erzählte, dass er von einer bösen Frau gezwungen wurde, die Helden durch den Hund mit seinen magischen Fähigkeiten auszuspionieren (vgl. Episode 20.15).)

Henk und Kanji wollen ihr nicht die Genugtuung geben, dass sie sich erinnern, und schweigen. Doch Iobis erkennt ihr Erinnern in ihren Augen.

Schön, dass ihr euch erinnert. Ich wollte euch auch schon immer fragen, wie euch denn der Wein von Erion von Beslar geschmeckt hat?

(GEDÄCHTNIS: Zur Bibliothekseinweihung erhielten Octavia und Kenji einen Rotwein als Präsent von einem Adeligen, der nicht selbst zu den Feierlichkeiten kam. Alle haben davon getrunken (vgl. Episode 20.15).)

Dieser Wein hat mich tief mit euch verbunden. Die ganze Reise war ich stehst bei euch und ihr habt es nicht einmal gemerkt. Leider habt ihr meinen Spitzel entlarvt, welchen ich auf eurem Schiff eingeschleust hatte. Der gute Mann war Schlafwandler und nach einer wilden Nacht im Stall der Grünen Rast eignete er sich als perfekte Marionette. Zu schade, dass ihr mein Zeichen zwischen seinen Beinen fandet und er es nicht mehr schaffte, euren lästigen Magus auszuschalten. Zum Glück hatte der gute Turmen mir aber per Möwe bereits genügend von euren persönlichen Gegenständen geschickt, um zumindest meinen Einfluss auf euch noch zu vertiefen.

(GEDACHTNIS: Ekki berichtet von einer Möwe, welche ein Bündel vom Kanonendeck abgeholt habe, und es wurde ein Beutel gefunden, in welchem sich Haare etc. befanden. (vgl. Episode 21.21)), der Mordfall auf dem Schiff und Verdacht, dass Augustus Schuld ist.)

Es macht mich fast traurig, dass ihr nicht mehr lange leben werdet, denn es war ein wunderbares Gefühl, euch nach meiner Pfeife tanzen zu lassen. Besonders du, Questor, hast dich fast freiwillig meinen Manipulationen hingegeben. Scheinbar war diesmal meine Geschichte ansprechender als im Norden, denn du hättest wohl alles getan, was dein geliebter „Sohn“ dir gesagt hätte. Zum Glück wusste ich diesmal von eurem Schergen Wolfhardt, dass du unsterblich in diese kleine Feuerhexe verliebt bist.

(GEDÄCHTNIS KENJI: Konfrontation mit dem Schwarzmagier auf Onkel Egeils Anwesen in Trosk (vgl. Episode 18.08 und Verführungen))

Iobis tritt näher an Kenji heran und verwandet sich vor seinen Augen plötzlich in den „Sohn“. Kenji merkt, wie er sich diesem Anblick nicht entziehen kann und etwas in ihm glaubt immer noch daran, dass dieses Trugbild sein Sohn aus der Zukunft ist. Er wird sich der Illusion nicht entziehen können und sie immer noch als echt empfinden. Auch wenn Kenji der Trug nun bewusster ist, hat der Zauber seine Kraft noch nicht verloren und er wird in ihren Bann gezogen.

Vater, erkennst du mich? Wo ist bloß meine Mutter? Warum hast du ihr nicht geholfen?

Dann tritt sie ein Stück zurück, lacht und Kenji sieht plötzlich wieder Iobis vor sich. Diese wendet sich dann Henk zu.

Und du? Bei dir war es nicht ganz so leicht, aber glücklicherweise bemerkte ich, wie schwer dich der Verlust deines Freundes Adarian getroffen hat. Scheinbar hast du dir so gewünscht, dass dieser wieder an deiner Seite kämpft, dass du ihm alles abgekauft hättest.

Sie verwandet sich in Adarian und geht auf Henk zu. Henk hat wirklich das Gefühl, dass es sich um Adarian handelt, obwohl er eben noch wusste, dass es Iobis ist.

Henk, die Verantwortung liegt allein bei dir! Die anderen werden dich ablenken!

Dann verwandelt sie sich auch lachend zurück.

Auch jetzt seid ihr noch meine willenlosen Puppen, aber nun hat Utukk’Xul keine Verwendung mehr für euch. Also, lebt wohl!

Sie gibt jedem zum Abschied einen Kuss auf die Wange und geht dann fort. Sie gibt im Davongehen noch einem Schergen ein Handzeichen und dieser knebelt Henk und Kenji erneut.


Henks Adarian-Sichtungen

Henks 1. Sichtung (Nachtwache, 19. Nauloar 351 i.J.P.)

Henk hörte oben an Deck lautes Plätschern aus dem Wasser und konnte etwas auf der Wasseroberfläche beobachten, was immer wieder auf- und abtauchte. Es könnte sich um den Delfin handeln, jedoch bewegt es sich dazu zu ungeschmeidig und von ihm geht ein leises Gurgeln aus. Henk konnte mit dem Fernglas genauer nachschauen und einen genaueren Blick darauf werfen. In dem Moment, als er erkannte, womit er es zu tun hatte, wollte er jedoch am liebsten wieder fortblicken, denn er sah einen menschlichen Kopf aus den Wellen auftauchen und stellte zu seinem Schrecken fest, dass es sich um Adarian handelte. Dieser blickte ihn für einen Bruchteil einer Sekunde schmerzverzehrt an und tauchte dann schließlich nach unten wieder ab.

Henks 2. Sichtung (Nacht, 25/26. Nauloar 351 i.J.P.)

Henk erwachte im Schlaf, weil er draußen im Wind ein seltsames Geräusch hörte, das wie ein leises Rufen klang. Als er das Fenster seiner Kajüte öffnete, Stellte er fest, dass dieses Rufen aus dem Wasser kamm und er konnte ganz leise eine männliche Stimme im Wind vernehmen. Als er genauer hinhörte, verstand er, dass die ganze Zeit

Henk, Henk!

gerufen wurde. Er blickte ins Wasser, und sah plötzlich etwas hochsteigen, das von unten fast die Wasseroberfläche berührte. Dann konnte er nur wenige Zentimeter unter dem Wasser ein verschwommenes Gesicht erkennen, dass ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Henk erkannte es sofort wieder: es war Adarian!!! Das Gesicht kam aus der Schwärze des Wassers noch ein kleines Stück weiter nach oben, so dass der Mund sich außerhalb des Wassers befand. Dann sagte Adarian nur:

WARUM?

und sein Gesicht wurde plötzlich ruckartig von unten in die Tiefe gezogen und war dann wieder verschwunden.

Henks 3. Sichtung (Nacht, 9/10. Astoar 351 i.J.P.)

Henk hatte mitten in der Nacht einen Alptraum, in dem er wieder auf dem Balkon von Octavias Anwesen in Kronstadt steht und Adarian vor sich sieht, der auf der Brüstung steht und dann ins Meer hinunterfällt. Henk sah immer wieder, wie er mit seiner Hand jene von Adarian ganz knapp verfehlt. Nur ein Zentimeter mehr und er hätte ihn zu fassen bekommen und gerettet, doch Adarian stürzt ins Meer und verschwindet in den Wellen.

Henk wachte schweißgebadet auf und fühlte sich ziemlich aufgewühlt. Durch das Schwitzen hatte er viel Wasser verloren und war durstig. Eine Karaffe Wasser stand wie immer auf einem Tisch in seiner Kajüte und er trank einige Schluck.

Plötzlich hörte er eine leise Stimme, die seinen Namen ruft. Zuerst ganz leise, dann etwas lauter und Henk stellte fest, dass die Stimme von draußen direkt unterhalb seines Fensters stammt. Es klang, als riefe jemand da draußen auf dem Meer nach ihm.

Henk blickte aus dem Fenster und sah etwas unten im Wasser schwimmen. Er erkannte Adarians Kopf, so wie er ihn bereits vorher hat schwimmen sehen. Dieser kam etwas näher heran und Henk konnte Adarian nun gut erkennen. Dieser reckte sich aus dem Wasser und rief:

„Henk, Henk!

Du hast es nicht geschafft mich zu retten, aber nun musst du die Drachenträne retten!

Du bist der Einzige, der dazu fähig ist. Die anderen werden dich…“

Adarians Satz wurde unterbrochen, weil sein Kopf plötzlich durch einen extremen Rück nach unten in die Tiefen gezogen wurde und verschwand.

Anschließend war wieder alles normal, doch Henk konnte nicht schlafen und schlenderte unruhig und nachsinnend noch die halbe Nacht über Deck, bevor er sich wieder schlafen legte.

Henks 4. Sichtung (Nacht, 13./14. Astoar 351 i.J.P.)

Als Henk mitten in der Nacht aus unbequemem Schlaf erwacht, hört er ein Platschen im Wasser. Als er aufs Meer hinaussieht, schwimmt dort wieder etwas, das wie der Kopf eines Schwimmers aussieht. Dieser befindet sich in direkter Nähe und schwimmt noch weiter auf Henk zu. Ein Arm erhebt sich dann aus dem Wasser und er winkt. Henk erkennt, dass es sich wieder um Adarian handelt. Dieser ruft etwas, dass Henk sehr bekannt vorkommt:

„Henk, Henk!

Du hast es nicht geschafft mich zu retten, aber nun musst du die Drachenträne retten!

Du bist der Einzige, der dazu fähig ist. Die anderen werden dich ablenken, wenn die Bedrohung am schlimmsten wird!

Bereite dich darauf vor, dass du am Ende auf dich selbst gestellt sein wirst. Ansonsten wird der Feind obsiegen!

Die Verantwortung liegt allein bei dir, Henk!

Allein bei dir!

Allein bei dir!

ALLEIN BEI DIR!“

Adarian wird dann plötzlich wieder unter Wasser gezogen und ist so schnell verschwunden, wie er aufgetaucht ist.

Henk hat nach der Vision das Gefühl, dass er diese sehr ernst nehmen sollte. Er fühlt sich beunruhigt und spürt ein deutliches Angstgefühl, besonders, wenn er an Kenji und Octavia denkt. Als er gegen Grett kämpfte, hatte Kenji ihn einfach im Stich gelassen, weil dieser sich nur noch um Octavia scherte, welche seit ihrer Wiedererweckung nur noch Interesse an Ignus zeigt. Die Verhaltensweisen der beiden bestätigen ihm immer wieder seinen Gedanken, dass sie nicht mit vollem Einsatz bei der Sache sind. Er fragt sich immer häufiger, ob er ihnen noch wirklich vertrauen kann, wenn es ernst wird, zumal er sich an die Reise in den Norden erinnert, wo nach seinem Gefühl auch alles an ihm hing.

Henks Eindrücke (16. Astoar 351 i.J.P.)

Jedesmal, wenn Kenji Henk von seinen Zukunftsvisionen erzählt oder seine Sorgen um Octavias Zukunft äußert, erinnert sich Henk an Adarians warnende Worte:

...die anderen werden dich ablenken ... ablenken ... ablenken

Als Henk von einem kleinen Plateau, zu welchem er in Dogeons Zuflucht einer Fee kletternd die Felswand hinauf gefolgt ist, einen Blick hinab auf seine Freunde wirft, hat er plötzlich ein ganz seltsames Gefühl im Magen. Er sieht sie dort unten stehen und erinnert sich plötzlich an die Stimme von Adarian, die ihm sagte:

…bereite dich darauf vor, dass du am Ende auf dich selbst gestellt sein wirst…

Henk bekommt dann plötzlich das miese Gefühl, das er nun auch wieder auf sich allein gestellt ist und fragt sich insgeheim, ob er die anderen für die Erfüllung ihrer Aufgabe überhaupt benötigt oder ob sie eventuell nur eine Last sind. Dieses Gefühl bohrt sich richtig in seine Magengrube und es bleibt bei ihm eine Empfindung von Misstrauen gegen seine Freunde zurück, gegen die er sich nicht bewusst wehren kann.

Henks herumspukende Gedanken (17. Astoar 351 i.J.P.)

Trotz der furchtbaren Umstände kreisen die Worte Adarians immerwährend in Henks Gedanken. Nachdem, was er in den letzten Tagen und Stunden erlebt hat, verschwindet das Gefühl, dass sich hinter seinen Begegnungen mit Adarian eine List des Feindes verbergen könnte, da sich die Warnungen seines alten Freundes immer mehr zu bewahrheiten scheinen.

In Henk wächst das miese Gefühl, dass sich das Verhalten seiner beiden Gefährten wirklich als Ablenkung von der eigentlichen Aufgabe herausstellt, da diese offensichtlich nur noch mit sich selbst beschäftigt sind. Octavia ist nach ihrer Zerstörungswut in Godeons Zuflucht vermutlich nicht mehr zu retten, da sie sich ihrer eigenen Macht offensichtlich bewusst und aus freiem Willen hingegeben hat und die alte Octavia vielleicht schon längst nicht mehr existiert. Wie sollte man ihr auch helfen, wenn sie doch ihren Weg frei gewählt hat? Es wirkte schließlich nicht so, als hätte sie als Ignus Marionette gehandelt!

Deshalb fragt Henk sich auch insgeheim, ob Kenjis Hoffnung, Octavia durch Ignus Tod zu retten, nicht lediglich dem verzweifelten Wunsch eines eifersüchtigen Mannes entsprungen ist. Vielleicht hat Kenji inzwischen völlig die Kontrolle über seine Gefühle verloren? Schon häufig hat Henk Kenji daran erinnert, dass seine Empfindungen für Octavia eines Tages schlimme Konsequenzen haben werden und in Henk reift immer mehr die Einsicht, dass Kenji durch seine Eifersucht nun vollkommen vom rechten Weg abgekommen ist. Die Tatsache, dass er von Visionen von gemeinsamen Kindern mit Octavia berichtet, Halluzinationen im Feuer sieht und einen unerbittlichen Krieg gegen Ignus begonnen hat, den er inzwischen wichtiger nimmt als den Kampf gegen die eigentlichen Feinde, macht Henk sehr misstrauisch. Vielleicht sollte er sich deshalb nicht weiter in Kenjis Pläne gegen Ignus hineinziehen lassen? Wenn Kenji wirklich vorhat, Ignus anzugreifen, sollte dieser dies vielleicht besser allein und ohne Henk tun, denn schließlich muss jemand die Drachenträne beschützen und die Aufgabe weiterführen, falls Kenji dabei scheitert. Mischt Henk sich in Kenjis Kampf gegen Ignus ein, würde er die Drachenträne, die er ja bei sich trägt, durch einen so mächtigen Gegner gefährden. Da Henk nur eine geringe Chance sieht, die alte Octavia durch Ignus Tod zurückzugewinnen, wäre das Risiko für die Drachenträne also extrem hoch und der Gewinn aus der Aktion für Octavia eventuell nur sehr gering oder gleich Null. Er ist sich aber bewusst darüber, dass er den fanatischen Kenji vermutlich nicht mehr von dessen Mordplänen abhalten können wird. Sollte er sich deshalb nicht am besten aus der ganzen Sache heraushalten, damit sich wenigstens noch einer auf die Aufgabe konzentriert?

Henk hat inzwischen sowieso das Gefühl, auf sich selbst gestellt zu sein. Es kommt ihm so vor, als hätte er seine Freunde bereits verloren, was sich für ihn auch in dem Zustand der rissigen Drachenträne spiegelt. Schließlich hat Archorbar darauf hingewiesen, dass deren Zustand von der persönlichen Bindung ihrer Erschaffer untereinander abhängt. Aber er hat auch das Gefühl, dass die Drachenträne durchhalten könnte, solange zumindest einer ihrer Erschaffer ihr vollkommen treu bleibt und sich auf Uselias und den Kampf gegen den Bund von Utukk’Xul konzentriert. Vielleicht wollte ihn Adarian auch darauf hinweisen? Vielleicht sind gar nicht alle für das Bestehen der Drachenträne nötig, vor allem, wenn die anderen der Drachenträne durch ihr selbstsüchtiges Verhalten nur Schaden zufügen? Vielleicht kann Henk die Aufgabe auch allein schaffen? Vielleicht braucht er die anderen gar nicht unbedingt? Vielleicht sollte er sich von ihrem egozentrischen Verhalten nicht ablenken lassen und sich lediglich auf den Schutz der Drachenträne konzentrieren? Solange er allein durchhält, gibt es vielleicht noch Hoffnung!

Henks Schlussfolgerung (18. Astoar 351 i.J.P.)

Henk bemerkt in der Dunkelheit, dass sich etwas in seiner Tasche verändert hat. Die Drachenträne ist nämlich zu einem Drittel auseinandergebrochen. Ähnlich, wie nach Adarians Verschwinden, als bereits ein Viertel der Drachenträne abgebrochen ist, hat sich nun wieder ein Stück abgespalten. Dieses ist das Stück, dass durch Octavias Tod bereits gerissen war. Nun ist es vollständig abgebrochen und in kleine Bruchstücke zerbröselt.

Man kann also davon ausgehen, dass Octavia nun kein Teil der Gemeinschaft der Drachenträne mehr ist. Henk hat das Gefühl, dass sich der Bruch der Drachenträne zeitgleich ereignete, als Octavia die Metamorphose vollzog und versuchte, Kenji zu töten.

Auch der Rest der Drachenträne fühlt sich spröde an. Außerdem hat Henk einen weiteren Riss bemerkt, der noch recht dünn ist. Dieser befindet sich auf der Hälfte der verbliebenen Drachenträne und ist neu. Henk drängt sich während dieser schrecklichen Beobachtung nur ein Gedanke auf:

DAS ALLES IST NUR KENJIS SCHULD!

Henks letzte Sichtung (18. Astoar 351 i.J.P.)

Nachdem Octavia sich von Ignus losgesagt hat und Ferolax die Geschwächte auf seinen Armen trägt, nähern sich die Helden dem Eingang in der Roten Festung. Da hat Henk das Gefühl, dass er beobachtet wird und verspürt den Drang, sich nach hinten umzublicken. Zwischen den Trümmern der Ruinen sieht er plötzlich Adarian stehen. Auch wenn sein Kopf an dieser Erscheinung zweifelt, so ist er dennoch in den Bann der Illusion gezogen. Adarian ruft ihm zu:

Henk, das sind nicht deine Freunde! Sie sind alle nur Handlanger der Feinde. Töte sie, bevor sie dich töten!


Questziele Kapitel 21

Questziele Kapitel 21: "Die Fahrt der Baiula Spei"

Die Jagd auf Käpt'n Steinauge

Mestophs Bitte (29. Loar 351 i.J.P.)

Mestoph erzählte Henk in Märkteburg von einem Gildenmann „Schwarzbart“ in Kronstadt. Henk sollte ihn aufsuchen und sehen, was er für ihn tun kann, damit die Geschäfte wieder in Schwung kommen (vgl. Episode_20-02).

Ein potenzieller Geschäftspartner (6. Nauloar 351 i.J.P.)

Henk unterstütz in Kronstadt den Wiederaufbau der Gilde und bekommt von Ratte eine Nachricht, am Abend einen potenziellen Geschäftspartner im Gasthaus „Zur grünen Rast“ zu treffen. Dieser entpuppt sich als sein alter Widersacher Käpt'n Rötel und nach einer ausgiebigen Schlägerei stellt Rötel Henk seine Geschäftsbedingungen und folgenden Auftrag:

Vor der Küste zwischen Kronstadt und Urupa gibt einen neuen Konkurrenten, den Rötel gern beseitigen würde. Man nennt ihn Käpt'n Steinauge, da ihm ein Auge fehlt und er die Lücke in seinem Kopf mit einem Edelstein aufgefüllt hat, woran man ihn auch erkennen kann. Er plündert Handelsschiffe in einem Gebiet, von dem alle Piraten wissen, dass es Rötels Beutegründe sind und sich fernhalten müssen. Rötel hätte Steinauge schon längst den Garaus gemacht, jedoch ist dieser sehr feige und versteckt sich mit seinem Schiff vor ihm.

Die Füchse sollen Steinauge aufspüren, gefangen nehmen und zu ihm bringen! Sein Schiff soll versenkt werden!

Damit wären für Rötel die Probleme mit der Konkurrenz erledigt und er würde mit den Füchsen ein lukratives Abkommen schließen. Rötel hat Graltiks Männern allerdings den gleichen Auftrag gegeben. Wer also das Schiff zuerst versenkt und anschließend Steinauge zu ihm bringt, wird Rötels neuer Geschäftspartner werden.

Schwarzbarts Spur (13. Nauloar 351 i.J.P.)

Schwarzbart hatte Informationen über den Kapitän, den Henk für Rötel ausschalten soll. Er soll einen Informanten aufsuchen, der sich zurzeit auf der kleinsten Insel der Zwielichtinseln aufhält, denn dort haben die Füchse ihren entlegensten Außenposten im Osten Barsaives und ihr größtes Schmuggellager in der Bartha-Bucht. Schwarzbart gab Henk eine Karte mit (siehe unten). Dieser Informant soll den gesuchten Piraten kennen und kann Henk mehr über ihn erzählen.

Da das Lager der Füchse geheim ist, soll Henk nicht mit der Baiula Spei dort auftauchen, da die Marinesoldaten und der Admiral niemals etwas von dessen Existenz erfahren dürfen. In das Lager soll er auch nur die Helden mitnehmen, die den Eid des Phexes geschworen haben, da sie sonst alle anderen leider zu den Fischen schicken müssten.

Nassing Freidanks Information (18. Nauloar 351 i.J.P.)

Gildenmann Nassing Freidank im Außenposten der Füchse informiert Henk, dass Mestoph in Urupa herausgefunden hat, dass einer von Graltiks besten Männern namens „Durgok Grimmschnitt“ das Schiff „Die Salzmähre“ mit vielen Männern und reichlich Proviant bereitgemacht hat und gemeinsam mit einem Verbündeten namens Haken-Elreq, einem beim Seevolk sehr bekannten Piraten, zu einer längeren Fahrt aufs Arasmeer aufgebrochen ist. Mestoph ist es noch gelungen, einen Spitzel in der Mannschaft einzuschleusen (Ischa-ko), der mit einer abgerichteten Möwe einige interessante Briefe nach Urupa und auch zu dem Lager auf den Zwielichtinseln gesendet hat (vgl. Brief des Informanten).

Für Informationen über den Piraten namens „Steinauge“ sollte sich Henk an den „Lord“ wenden, den einzigen Verbündeten vom Seevolk der Füchse, welcher jedoch lieber mit Käpt'n Jeto angesprochen wird, wie Henk bemerken durfte.

Käpt'n Jetos Hinweis (18. Nauloar 351 i.J.P.)

Käpt'n Jeto weiß, dass Steinauge noch recht neu in der Bartha Bucht ist und sich erst vor maximal einem Jahr einen bekannteren Namen gemacht hat, nachdem er anfing, in dem Revier von Käpt'n Rötel zu wildern. Seitdem Rötel angefangen hat, intensiv Jagd auf den Eindringling zu machen, hat er sich vor wenigen Wochen zurückgezogen und hält sich versteckt.

Käpt'n Jeto hat erst vor wenigen Tagen durch einen gemeinsamen Freund erfahren, dass Steinauge sich in einem geheimen Unterschlupf auf Fuselfels aufhält und gerade dabei ist, sich zum Krieg gegen Rötel zu rüsten. Er schart Verbündete um sich, damit er eine angriffsstarke Flotte gegen seinen Feind aufbauen kann. Wenn man nach ihm sucht, soll man dem Wirt „Plauzen Paul“ in der Taverne „Zur reihernden Ratte“ auf dem Fuselfels nach Steinauge fragen und ihm sagen, dass man ein Freund von Käpt'n Jeto ist. Plauzen Paul sei der mit Abstand bestinformierte Mann in der Bartha-Bucht und wenn jemand weiterhelfen kann, dann er.

Henks Wissen über „Feuerfuchs“

Der „Feuerfuchs“ war ein legendäres Mitglied der Füchse und ist Henk aus alten Geschichten aus Jerris bekannt. Dieser Mann hat der Gilde bereits lange vor Henks Geburt gedient (vor über 100 Jahren) und erlangte vor allem dadurch Berühmtheit, da er eines der wenigen Mitglieder in der Gildengeschichte war, dass über eine magische Begabung verfügte. Man erzählt, dass er mächtige Feuerzauber wirken konnte, mit welchem er die „Kunden“ der Gilde einschüchterte, wenn sie ihre Schutzgelder nicht fristgerecht verrichteten. Irgendwann verschwand er jedoch unter unbekannten Umständen und die Gilde erklärte ihn für tot.“

Schwarzbarts Karte

Schwarzbarts Karte zum Schmugglerversteck der Füchse

Henks Traum

Nachdem Henk vom Seewolf zurückkehrte, hatte er in der Nacht zum 10. Nauloar einen Traum:

Du befindest dich in einem undefinierbaren Raum in absoluter Dunkelheit.

Ein kleines weißes Licht schwebt plötzlich auf dich zu und wird immer schneller. Als es dich erreicht hat, hüllt es dich in ein gleißendes Strahlen ein und statt Dunkelheit siehst du nun nur noch blendende Helligkeit. Diese nimmt jedoch in ihrer Intensität langsam wieder ab und du kannst erkennen, wie sich Formen und Kontraste aus dem Licht absetzen.

Du siehst plötzlich Deine Hand, wie sie nach einem prall gefüllten Beutel greift, der unter einem Bett versteckt ist. Du blickst dich um und befindest dich in einem Gastzimmer. Du steckst den Beutel ein und schleichst hinaus. Du betrittst dann eine große Gaststube, in welcher eine Hochzeit gefeiert wird. Dann siehst du Adarian, wie er gerade mit Octavia und zwei Windlingen mit einem Glas Weißwasser anstößt. Obwohl du diese Menschen nicht kennst, spürst du eine große Verbundenheit zu ihnen.

Das Licht hüllt dich wieder ein und präsentiert dir eine neue Umgebung.

Du befindest dich in der Öde und kämpfst gegen den Teroplasma. Während Octavia die Xottak‘Kaar gegen den Dämonenfürsten einsetzt, spürst du, dass Adarian an deiner Seite ist. Seine Anwesenheit beruhigt dich in diesem furchtbaren Kampf. Du weißt inzwischen, dass du diesem Mann dein Leben anvertrauen würdest.

Helligkeit erfasst das Geschehen und plötzlich findest du dich im Asholz wieder.

Du siehst die Maraudana verwachsen in den Bäumen hängen und Adarian, wie er ohne sein Siegesstahl mit verärgerter Miene vor dir steht. Statt dich zu schlagen und sich sein Schwert wieder zu holen, vergibt er dir jedoch. Du hast das Gefühl, dass auch er dir sein volles Vertrauen schenkt und sich auf dein Urteil als Freund verlässt.

Ein gleißender Lichtstrahl wechselt das Geschehen hin zu einer dunklen, kalten und stinkenden Kerkerzelle.

In der fast absoluten Finsternis hörst du eine bekannte und verhasste Stimme flüstern: „Ich seh dich!“. Du bleibst in dieser unerträglichen Situation jedoch gelassen, da du zwischen den ganzen Mördern, Halunken und anderen Insassen eins ganz sicher weiß: Dein Freund Adarian ist an deiner Seite und egal was geschieht, ihr werdet es zusammen durchstehen können!

Ein Strahlen nimmt dir die Sicht und plötzlich stehst du im tiefen Eis. Du frierst und vor dir befindet sich eine weiße Schale. Du siehst deine Freunde und reichst an sie das Messer weiter, mit welchem sich jeder in die Hand schneidet, um die Drachenträne zu erschaffen. Du siehst ihr Blut nach unten fließen und deine Aufmerksamkeit bleibt bei einem großen Bluttropfen, der von Adarians Hand rinnt, hängen. Dieser fällt und fällt, kommt aber unverständlicherweise nie in der Schale an. Stattdessen fällt er durch Dunkelheit, dann durch Wolken und wird von einem salzigen Wind fast verwirbelt. Dann endet sein Sturz in einer großen, grünen Welle, welche ihn mit einer schnellen Woge in einem Zug verschluckt. Der Tropfen ist daraufhin in den Wassermassen nicht mehr aufzuspüren.

Diese Beobachtung ruft Empfindungen in dir auf, die du nicht im Geringsten zuordnen kannst. Als du am nächsten morgen erwachst, befindest du dich in einer nachdenklichen und etwas verwirrten Verfassung. Du kannst dich noch gut an den Traum erinnern, aber was dir dabei am eindrücklichsten im Gedächtnis geblieben ist, war das ehrliche Gefühl der Freundschaft, welches dich mit Adarian seit langem schon verbindet.

Karte der Bartha-Bucht

Die Bartha-Bucht

Der Streit der Schwarzmagier

Der Dämonologe sprach im Nachbarraum mit jemanden:

…Meister Immortalis, ich denke nicht, dass ihr euch nun weiter um diese Belange kümmern müsst. Eure Seuche war mir dienlich und die Untoten haben ihren Zweck voll und ganz erfüllt, jedoch sind die weiteren Interessen Maldorors nun meine Angelegenheit. Ihr wisst selbst ganz genau, wohin ich ihn bringen muss und welche Vorkehrungen es bedarf, ihn wieder dorthin zu verpflanzen, wo er über ein Jahrhundert gedieh. Bei allem Respekt, aber von diesen Dingen habt ihr absolut keine Ahnung!

Henk hörte eine andere, verzerrte Stimme:

Ich hoffe für euch, dass ihr diese Angelegenheit ohne Zwischenfälle abwickelt oder die Propheten des Untergangs werden euch zerschmettern wie eine Made! Ich habe ohnehin Wichtigeres zu tun, als mich um eure zweitklassigen Rituale zu kümmern. Es wird nicht mehr lange dauern und ich werde den besten Feldherrn für unsere Armee zurückgewinnen, den ihr euch denken könnt. Er ist bereits auf dem Weg nach Barsaive und ich werde mich auf seine Ankunft mit großer Konzentration vorbereiten müssen. Ich erwarte jedoch, dass ihr umgehend Bericht erstattet, sobald ihr euer Ziel erreicht habt! Vergesst nicht, dass die Propheten mich zu ihrem Sprecher ernannt haben und nun alle Meister meinem Befehl unterstehen.

Dann brach das Gespräch ohne Verabschiedung ab und Henk hörte Werham nach kurzer Stille, wie er anscheinend zu sich selbst oder jemand anderen sagte:

Dieser wurmzerfressende, theranische Kadaver von einem Nekromanten will MIR Vorschriften machen!

Er begann zu schreien:

Was denkt er eigentlich, wer er ist? Der Orden hat lange genug ohne ihn existiert! Anscheinend will dieser machthungrige Aufsteiger sich zu unserem Kaiser krönen! Das kann er vergessen! Nicht mit mir! Wenn ich Maldoror zu alter Stärke gebracht habe, wird Utukk‘Xuls Gunst nur noch mir gelten!

Er schimpfte noch weiter vor sich hin, aber Henk konnte kaum etwas verstehen, weil er nun leise vor sich hinredet.

Links

Orksitten Gespräche in Jerris