Verführungen
(Ein (+) zeigt an, welchen Verführungen der Held widerstehen konnte, ein (-), welchen Verführungen er erlag.)
Adarian
1. Adarian besitzt ein gigantisches Potential und bei dem Bund könnte er all seine Aggressionen frei entfalten. Das, was die anderen Menschen bei ihm als unbesonnen oder gewalttätig verurteilen, würde in ihren Reihen mit Respekt und Anerkennung begegnet werden. (-)
2. Der Bund spürt schon lange, dass in Adarians Seele vor allem Gewalt und Mordlust vorherrscht und dass es deshalb eine furchtbare Verschwendung ist, wenn er auf der falschen Seite kämpft.(-)
3. Er muss endlich akzeptieren, dass seine ganze Natur dem Wesen Azeruels entsprungen ist und er nun endlich auf sein inneres Gefühl hören soll, welches sagt, dass er nur geboren wurde um zu töten, zu kämpfen und zu vernichten. (-)
4. Bei dem Bund könnte er sich von den lächerlichen Fesseln der Moral befreien, die sein wahres Wesen gefangen halten. (+)
5. Der Bund würde aus ihm einen unsterblichen und unschlagbaren Krieger machen, der selbst Tystonius zerschmettern könnte. Adarian würde unendlichen Ruhm ernten und zum Schlächter Utukk'Xuls werden.(+)
Henk
1. Henk ist geradezu prädestiniert sich dem Bund anzuschließen. Sein ganzes Leben hat ihn bereits darauf vorbereitet, dass man niemanden trauen kann und dass die meisten Menschen ihm nur Leid zugefügt haben: er wurde ausgesetzt, versklavt und viel Schlimmeres. Und das immer und immer wieder. (+)
2. So langsam sollte er doch gelernt haben, dass die Menschen es nicht anders verdient haben, als von Utukk'Xul verschlungen zu werden.(+)
3. Diese Welt liegt in den Ketten der Gesetzte, Vorschriften und Gerechtigkeitshütern und dass hat er doch selbst längst schon erkannt. Immerhin wandte er sich früh schon von Recht, Ordnung und Moral ab. Er log, betrog und nahm sich was er wollte. Kurz: er wollte frei sein. Die Freiheit ist doch alles, was wichtig ist! Dass er nun versucht den Weltretter zu spielen, sei nur eine neue Fessel, die er sich selbst anlegt. Eine neue Versklavung, da er Angst vor seinem eigenen Potential hat. (-)
4. Auch Maldoror muss sein wahres Wesen gespürt haben, seinen ungezügelten Drang nach Freiheit und Selbstentfaltung, da ein so mächtiger Dämon nicht jeden mit seinem Mal segnet. Deshalb soll er endlich die falsche Maske ablegen, mit welcher er seine vermeintlichen Freunde täuscht und ihnen vorgaukelt, dass er der alte, freundliche Vagabund ist, als welcher er sich so gerne verkleidet. Er muss doch selbst wissen, dass es in seinem Leben immer nur eine Seite gab, auf welcher erstand und das war die eigene. (-)
5. Und eines Tages werden dies auch seine Freunde hier verstehen und ihn dann für alle Zeiten im Stich lassen, so wie es doch alle in seinem Leben irgendwann getan haben. Bei den Bösigs müsste er keine Maske mehr tragen, denn sein Streben nach Freiheit und das zu tun, was er will würde man bedingungslos unterstützen. (-)
Zusatz: Als Henk von Octavia überredet wird, nach dem geheimen Ausgang aus Egeils Falle zu suchen, erinnert der Schwarzmagier ihn daran, dass er schon wieder die Befehle einer Theranerin befolgt. (-)
Octavia
1. Octavia wäre ebenfalls ein großer Gewinn für den Orden. Ihre magische Begabung müsste ihr doch schon längst eine erweiterte Sichtweise auf die Welt gelehrt haben, die sie über alle moralischen Prinzipien erhöht und ihr zeigt, dass Utukk'Xul die unausweichliche Zukunft Alorans ist. (+)
2. Würde sie sich dieser Wahrheit nicht mehr verschließen und die richtige Seite wählen, könnte sie zu unbeschreiblicher Macht gelangen. Doch sie verleugnet, was sie wirklich ist und stürzt sich in weltliche Ablenkungen wie Politik und Heldenfahrten und versucht ihre Identität irgendwo zwischen Thera und Barsaive zu finden, wobei es nur eine wahre Seite ihres Wesens gibt: das Feuer. (+)
3. Sobald sie das erkennt, wird sie auch verstehen, dass sie kein Leben unter anderen Menschen haben wird und das ihre Freunde niemals verstehen werden, was es bedeutet mit solch einer magischen Begabung gesegnet zu sein. (+)
4. Sie war von ihrer Geburt an eine Außenstehende, die ihre Begabung verstecken musste und nie einen wirklichen Platz unter anderen Menschen finden konnte. Der Bund hat für alle Begabten, die von den engstirnigen Menschen gefürchtet, verachtet oder beneidet werden einen Platz, wo sie ihre Macht ins Grenzenlose steigern können. (+)
5. Hier könnte sie in dem unbändigem Feuer aufgehen, welches sie insgeheim schon immer sein wollte. (+)
Kenji
1. Der Schwarzmagier beantwortet die rhetorische Frage an Kenji, warum er Questor des Mynbruje wurde, selbst und behauptet, dass alle, die nach Gerechtigkeit und Wahrheit streben, doch eigentlich nur versuchen sich selbst davon abzulenken, dass sie Angst vor dem Unbekannten und Unkontrollierbaren in sich haben. (+)
2. Die Flucht in moralische Überlegungen und die Suche nach Wahrheiten sollen doch nur davon ablenken, dass das Wesen der Menschen in Wirklichkeit bestimmt ist von unkontrollierbaren Chaos und selbstgerechter Triebhaftigkeit. Dies ist die einzige wirkliche Wahrheit! (+)
3. Kenji müsste dies doch selbst erkennen, immerhin habe Wolfhardt dem Bund erzählt, was der selbstlose Erzquestor in Wahrheit mehr begehrt als alles andere. (-)
4. Er sollte deshalb doch selbst wissen, dass die höchste Wahrheit nur unser Verlangen offenbaren kann, da nichts so wahrhaftig ist, wie die Leidenschaft. (+)
5. Wenn er diese Tatsache akzeptiert und sich Utukk'Xul anschließt, wird er zu einem höheren Verständnis von Wahrheit und Gerechtigkeit kommen, als er es als dogmatisch eingeschränkter Questor jemals könnte. Er könnte sich von allen Zweifel und Unsicherheiten befreien und könnte endlich das bekommen, wovon er bisher nur zu träumen gewagt hat. (+)