Todesgötter
Todesgötter | |
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Kosmisches Gefilde: |
Unterwelt |
Götterreich: | Chthonia |
Vorsteher: | Letor |
Götter- fraktion |
Schattengötter |
Gottheiten: | Letor, Herr des Todes Vikres, Herr der Gebrechen Sleron, Herr des Schlafes |
Gefolgschaft: | Schnitter Lichs Vampire Schemen Nekromorphe |
Magieform: | Nekromantie |
Beschaffenheit: | entrückt |
Sie sind Mitglieder des Bunds der Schattengötter, zu welchen auch die Höllen- und Schreckensgöttern aus den finsteren Götterreichen Abyssia und Malgor zählen. Gemeinsam bewohnen sie das Kosmische Gefilde der Unterwelt.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Nachdem Letor, der Herr des Todes, sich mit Abyssos, dem Herrn des Abgrunds und Herrscher über die Unterwelt, verbündet hatte, erhielt er sein eigenes Reich Chthonia und wurde in der Kunst der Schattenmagie ausgebildet. Um seine Macht noch weiter auszudehnen, wollte er Nachkommen erzeugen, die ihm als Gehilfen zur Seite stehen. Da ihm jedoch die nötige Braut fehlte, entführte er Etis, die Herrin der Winde, und zeugte mit ihr zwei Söhne (Ewiges Schauspiel, 4.15):
Während ihrer Gefangenschaft in Letors düsterem Aschegewölbe brachte Etis, die Herrin der Winde, unter Zwang zwei Kinder zur Welt, die die Götter des Todesgeschlechts wurden und Letors finstere Herrschaft über die Verstorbenen auf beispiellose Weise stärkten.
Der Erstgeborene war Vikres, der entstellte Gott der Krankheiten. Sein verzerrter Körper spiegelte die Leiden wider, die er über die Welt bringen sollte. Von seinem Vater erhielt Vikres den Auftrag, Seuchen und Krankheiten zu verbreiten. Diese sollten den natürlichen Lauf des Lebens unterbrechen und viele Seelen noch vor dem Ende ihrer vorgesehenen Zeit durch Mereks Rad in Letors Reich ziehen. Mit jedem Ausbruch von Pest und Krankheit wuchs die Macht von Letor und seinem düsteren Gefolge.
Der zweite Sohn, Sleron, wurde blind geboren und als Herr des Schlafes bekannt. Letor gab ihm die Aufgabe, den Sterblichen einen Teil ihrer Lebenszeit zu nehmen, indem er sie in tiefe, traumlose Schlummer versetzte, die mehr dem Tod als dem Leben glichen. Nacht für Nacht folgte Sleron den Lebenden und raubte ihnen Stunden, die sie nie wieder zurückgewinnen konnten. Sein Werk unterstrich die unausweichliche Vergänglichkeit und den Einfluss des Todes über jedes Lebewesen.
Nach der Geburt dieser zwei finsteren Gottheiten gelang Etis schließlich die Flucht aus dem Aschegewölbe. Mit all ihrer Kraft entwand sie sich den Fesseln Letors und floh an die Oberfläche der Welt. Seitdem lebte sie in ständiger Angst vor ihrem Entführer, stets darauf bedacht, sich vor seiner Macht und seinem unbarmherzigen Willen zu schützen.
So begründete Letor mit Vikres und Sleron als Todesgötter eine neue Dynastie der Schatten, die Essentia mit der dunklen Präsenz des Todes und der Vergänglichkeit erfüllte.
Eigenschaften
Die Todesgötter verkörpern Tod, Übergang und Auflösung und erfüllen die Welt mit Schmerzen, Trauer und Abschied.
Die Todesgötter verstehen sich selbst als Gebieter und Verwahrer aller verstorbenen Seelen, welche Essentia, die irdische Welt, verlassen haben. Diese dunklen Gottheiten rufen alle verstorbenen Seelen zu sich nach Chthonia, um sie in ihrem Aschegeölbe als Schemen auf ihre letzte Reise über den Limnon, den Aschepfad, zu schicken.
Die Gottheiten Chthonias sorgen dafür, dass alle irdischen Wesen eines Tages dem sicheren Tod begegnen, und versuchen, den Prozess des Sterbens zu beschleunigen. Stetig gieren sie nach neuen Seelen, um ihr Reich mit immer neuen Schemen zu füllen, die ihnen unterwürfig ergeben sind.
Man kann die Macht der chthonischen Götter in allen toten, kranken, unbewegten und sterbenden Wesen erkennen. Besonders in den entsellten verrottenden Leibern der Verstorbenen, alten Knochen, vertrockneten Pflanzen und allen krankheitsbedingten Körperausscheidungen und Entstellungen wird die Präsenz der Todesgötter spürbar.
Rolle im Äonenkrieg
Die Todesgötter verharren im Äonenkrieg in einer distanzierten, passiven Rolle, da sie kaum Interesse daran zeigen, sich in Essentia, der irdischen Welt, zu manifestieren. Ihre Ziele sind nicht nicht von immanenter Natur, und so warten sie geduldig auf die zahllosen Seelen, die früher oder später unvermeidlich ihren Weg nach Chthonia finden werden.
Anstatt sich in den direkten Kampf gegen die Lichtgötter aus dem Elysium zu stürzen, agieren die chthonidischen Gottheiten vielmehr als stille Nutznießer des Krieges. Sie sammeln die Seelen der gefallenen Sterblichen ein und beobachten mit düsterer Genugtuung, wie ihre Zahl nach jeder Schlacht der Schattengötter stetig wächst.
Die Macht über die irdische Welt streben die Götter Chthonias nicht an, denn ihre Herrschaft über die Toten genügt ihnen. Den Bund der Schattengötter sowie die Unterwerfung unter Abyssos, den Herrn des Abgrunds, betrachten sie als reines Zweckbündnis, das ihnen zusätzliche Macht verschafft und ihren Einfluss sichert. Doch anders als Dimoria, die Herrin der Furcht und Anführerin der verbündeten Schreckensgötter, hat Letor niemals Ambitionen gehegt, Abyssos zu stürzen oder dessen Thron über die Unterwelt zu beanspruchen. Sein Reich ist die Welt der Toten, und dort allein sieht er seine unangefochtene Regentschaft.
Vorsteher
Als Schöpfer Chthonias thront Letor, der Herr des Todes, über das schweigsame Aschegewölbe von Chthonia und damit über all seine Bewohner.
Gleichgültig gegenüber den Machenschaften seiner Söhne – den übrigen Todesgöttern – hält er sich von ihnen fern, solange sie sein Reich unablässig mit neuen Seelen nähren. Der grimmige Letor gilt als Einzelgänger, der den Umgang mit anderen Göttern meidet und die Gesellschaft der stummen und folgsamen Schemen der Verstorbenen bevorzugt.
Seinem Gebieter Abyssos, dem Herrscher des Abgrunds und Herrscher der gesamten Unterwelt, begegnet Letor mit gehorsamer Distanziertheit, jedoch stets mit spürbarer Gleichgültigkeit. Nur wenn er durch Abyssos flammende Drohungen oder den finsteren Bund der Schattengötter zur Beteiligung gezwungen wird, greift er in die Schlachten des Äonenkrieges ein und entsendet seine Söhne, die Todesgötter, oder erhebt untote Dienerschaften, um die verbündeten Götter der Unterwelt im Kampf zu unterstützen. Doch abseits dieser Pflicht verharrt er in seinem eigenen Reich und meidet jeglichen Kontakt zu den übrigen Schattengöttern.
Allein gegenüber Dimoria, der Herrin der Furcht, lodert in Letor ein tief verwurzelter Groll, der ihn seit langer Zeit in einen erbitterten Wettstreit mit ihr verstrickt. Ihr Konflikt entbrennt an den Seelen der verstorbenen Sünder, die Dimoria für sich beansprucht, um sie in ihrem Sündenkessel zu verdammen und daraus neue Dämonen zu formen. Zwar gewährt Letor ihr gelegentlich den Zugriff auf verderbte Seelen – jedoch nur jene, die als hoffnungslose Sünder ohnehin kaum zu fügsamen Schemen werden könnten. Doch die anmaßende Göttin und ihre finsteren Schreckensgötter treiben ihr ruchloses Werk weiter voran, indem sie bereits zu Lebzeiten immer mehr Seelen ins Verderben reißen, sodass diese nach ihrem Tod direkt in ihren Herrschaftsbereich in Malgor übergehen. Letor, der sich als alleinigen Herrscher über die Toten betrachtet, empfindet dieses maßlose Streben als schmachvollen Verrat und sieht sich durch die stetig wachsende Zahl verdammter Seelen um sein rechtmäßiges Anrecht betrogen. Dimoria jedoch beharrt unerbittlich auf ihrem Anspruch, die verstorbenen Sünder für sich zu beanspruchen. Da Abyssos den Konflikt der beiden verstrittenen Gottheiten jedoch ignoriert, bleiben Letors Möglichkeiten, die verlorenen Seelen zurückzuerlangen, mehr als begrenzt.
Verehrung
Obwohl die Todesgötter sich vorrangig als Herrscher über die Toten sehen, gewähren sie ihre düstere Macht auch den Sterblichen – allerdings nur jenen, die dazu beitragen, dass mehr Seelen ihren Weg nach Chthonia finden.
Schwarze Kultisten huldigen den chthonidischen Gottheiten in finsteren Todeskulten und errichten gewaltige Statuen sowie düstere Tempel zu ihrer Verehrung, in denen sie rituelle Opfer darbringen. In der Hoffnung, die Schrecken des Todes zu lindern, streben sie danach, sich mit jenen dunklen Mächten zu vereinen, die sie zugleich fürchten.
Auch unter den barbarischen Völkern von Eboria spielen die chthonischen Götter eine bedeutende Rolle – insbesondere in Initiationsritualen. Hier soll die Verehrung der dunklen Mächte den Initianten lehren, ihre Furcht vor dem Tod zu überwinden und sich so zu unerschütterlichen Kriegern zu formen.
In den zivilisierten Gegenden ist die Anbetung der Todesgötter gemeinhin verpöhnt und wird lediglich im Verborgenen und fernab neugieriger Blicke praktiziert. Dennoch finden sich im Brauchtum der Bevölkerung zahlreiche Riten, magische Zeichen und Symbolhandlungen, die dazu dienen, die schädlichen Einflüsse Chthonias abzuwehren. Besondere Bedeutung kommt diesen Schutzpraktiken bei Bestattungsritualen zu, denn sie sollen gewährleisten, dass die Seelen der Verstorbenen ihren rechtmäßigen Weg nehmen und nicht als Wiedergänger zurückkehren. Durch diese alten Bräuche versucht man, die dunklen Mächte des Todes auf Distanz zu halten und sich ihrer unheilvollen Präsenz zu entziehen.
Nekromanten nutzen ihr Wissen um die Magie Chthonias, um gegen Entgelt verbotene Kontakte zu den Verstorbenen herzustellen. Sie sprechen schmerzhafte Flüche, verkaufen geheimes Wissen der Schatten und bieten dunkle Rituale an, die sogar Tote aus ihren Gräbern zurückholen können. Doch jeder Handel mit den Mächten des Todes fordert einen grausamen Preis und führt stets zu neuer Vergänglichkeit.
Manche Sterbliche jedoch streben nach Unsterblichkeit und bieten sich Letor als Diener an, um seiner Herrschaft zu entrinnen. Durch den dunklen Bund erlangen sie ewiges Leben und werden in Chthonias Reihen aufgenommen. Diese sogenannten Lichs steigen in Letors Dienst auf und nehmen als unsterbliche Generäle eine bedeutende Rolle in seinem düsteren Gefolge ein.
Gottheiten
Göttergeschlecht: | Gottheit: | Aspekte: | |
TODESGÖTTER Götter des Übergangs |
„Letor” | Tod, Übergang, Auflösung, Ende | |
„Vikres” | Gebrechen, Krankheit, Schmerzen, Ekel | ||
„Sleron” | Schlaf, Konfusion, Erschöpfung, Vergessen |