Der Alte Weg
Zurzeit bildet der Alte Weg noch die vorherrschende Religion von Barthavion, jedoch stellt die Kult der Schutzgötter inzwischen eine ernstzunehmende Konkurrenz dar und beginnt die alten Kulte nach und nach zu verdrängen.
Inhaltsverzeichnis
GESCHICHTE
Der Alte Weg ist fest mit der Geschichte und Gesellschaft von Barthavion verwoben und existiert bereits seit ihren Ursprüngen. Aufgrund dieses langen Fortbestandes spricht man bei der Verehrung der traditionellen Götter, Helden und Kulte von Barthavion auch umgangssprachlich vom „Alten Weg“, obwohl diese Bezeichnung von niemanden offiziell erlassen und nirgendwo niedergeschrieben steht, sondern sich im Sprachgebrauch der Bevölkerung erst nach der dritten Plage zur Abgrenzung vom neuen Kult des Schutzgötterglaubens einbürgerte.
Ursprünge in der Besiedlungszeit von Barthavion
Die religiösen Kulte des alten Weges haben verschiedene Ursprünge, da die Vorfahren der Barthaver einst als Sklaven der unterschiedlichsten Völker aus dem thyrnischen Imperium flohen, sich Torians Völkerzug anschlossen und die Götter ihrer ehemaligen Heimaten nach Barthavion mitbrachten.
Götter und Kulte aus der ganzen bekannten Welt
Die Mehrheit dieser Götterkulte stammt von dem Volk der Balmarer, welches den Großteil der Geflohenen bildete, die einst von Torian in die Freiheit und nach Barthavion geführt wurden. Andere Kulte stammen aus ganz Eboria und teilweise sogar von dem fernen Kontinent Ishturak. Auch die Orks brachten alte Stammesgötter aus dem Mokrag-Dschungel mit. Zusätzlich kamen einige zwergische Gottheiten hinzu, welche die Barthaver von ihren Gastgebern übernahmen.
Entstehung der Heldenkulte
Auch die kultische Verehrung von großen Helden bildet einen wichtigen Bestandteil des Alten Weges und die Wurzeln dieser Tradition gehen vor allem auf die Geschichten rund um Torians Völkerzug und die Besiedlung von Barthavion zurück. Torian selbst und seine Gefährten erfahren z.B. gottgleiche Anbetung von eigentlich allen echten Barthavern und auch viele andere mythische Helden wurden über die Zeiten zum Zentrum kultischer Verehrung. Viele davon erlangten ihre ruhmreichen Namen in den Kriegen gegen Thyrna und stehen mit ihren viel besungenen Geschichten symbolisch für den unbeugsamen Willen der barthavischen Bevölkerung. Auch die Plagen mit ihren finsteren Kämpfen gegen die Herrschaft der Dämonen brachten zahlreiche berühmte Helden hervor, denen viele Schreine und Tempel im ganzen Land gestiftet wurden.
DAS BRAUCHTUM

Das Brauchtum des Alten Weges bildet die Sammlung der religiösen Gewohnheiten, Riten und Handlungsmuster im traditionellen Barthavion und ist ein fester Bestandteil der Sitten des Landes.
Die Götterfeste
Es gibt keine heiligen Messen oder Gottesdienste bei den Kulten des alten Weg, sondern alle religiösen Riten vollziehen sich in Form von altbekanntem Brauchtum. Dieses besteht vor allem aus den zahlreichen Götterfesten rund um das Jahr, welche sich um die bunte Sagenwelt des Alten Weges gebildet haben und voller Begeisterung von den Barthavern gemeinsam ausgerichtet und begangen werden.
Die Götterfeste besitzen für ihre Gemeinschaften eine große Bedeutung und spielen sowohl in der ländlichen als auch der städtischen Kultur des Landes eine grundlegende Rolle, auch wenn der stete Anhängerzulauf der Kirche der Passionen besonders in den Städten dazu beiträgt, dass jedes Jahr weniger Feiernde sich bei den traditionellen Festen einfinden.
Den Göttern wird mit Tanz, Gesang, Spielen und dem Vortragen ihrer Geschichten gehuldigt und, um ihre Gunst zu erlangen, erbringt man ihnen zahlreiche Opfer in Form von Schlachtvieh, dessen Fleisch dann bei den gemeinsamen Festmählern verzehrt wird. Die religiösen Feste besitzen keinerlei ernsten oder frommen Unterton, sondern sprühen vor Heiterkeit, Ungezwungenheit und Lebensfreude.
Übergangsrituale
Auch persönliche Übergangsrituale, wie z.B. Geburten, Eheschließungen, Bestattungen etc., werden durch das traditionelle Brauchtum geregelt und von Familienangehörigen oder der gesamten Lebensgemeinschaft organisiert und durchgeführt. Hierbei wird keine religiöse Autorität benötigt, denn entweder bitten alle zusammen um die Gunst der Götter oder ein spontan bestimmter Vorsteher aus den Reihen der Familien- oder jeweiligen Gemeinschaftsmitgliedern übernimmt die Führung eines stattfindenden Rituals.
In den Städten werden familiäre Riten auch häufig in den großen Tempeln inszeniert und von einem der Tempelvorsteher organisiert und moderiert. Besonders Hochzeiten oder Bestattungen der Eliten und des Adels werden gerne vor einer besonderen Kulisse veranstaltet, um sich vor dem Volk und den Göttern stolz zu präsentieren.
Alltagsbrauchtum
Das Brauchtum des alten Weges findet in allen Bereichen des Alltags seinen Ausdruck. So besitzt für gewöhnlich jedes Haus einen kleinen Altar, in welchem man z.B. Figuren seiner Lieblingsgötter und -helden oder anderen mythischen Wesen aufgestellt hat. In allen Ortschaften findet man neben den großen Tempeln auch überall unzählige Schreine und Altäre, die in den reichen Städten sehr kunstvoll oder auf dem Land auch sehr schlicht und improvisiert gestaltet sein können.
Viele Barthaver tragen als Brauch göttliche Talismane bei sich, wobei es sich um unterschiedlichste Dinge handeln kann. Beliebt sind vor allem Amulette und Schmuckstücke, die mit mythologischen Motiven und Symbolen geschmückt sind und teilweise sogar magische Qualitäten besitzen können.
Verwobenheit mit den politischen Idealen des Landes
Der alte Weg ist fest verwoben mit der Geschichte und dem kulturellen Selbstverständnis Barthavions und steht mit fast allen weltlichen Traditionen seines Volkes in enger Verbindung. Somit ist der Alte Weg auch Stifter der Identität des barthavisches Volkes, denn mit dem Wissen über die Mythen und das Brauchtum signalisiert ein Barthaver auch seine Zugehörigkeit und Verbundenheit zur weltlichen Gemeinschaft.
Besonders in den Kriegen gegen Thyrna dienten die Inhalte der Mythen des Alten Weges als politische Vor- und Leitbilder. Sie schweißten die Bevölkerung zu einer Einheit zusammen und jeder aufrechte Barthaver versuchte den Erzählungen über Götter und mutige Helden voller Stolz und Tatkraft nachzueifern. Besonders der von vielen als barthavischer Hauptgott verehrte Lorkan bildete bei den Widerstandskämpfen gegen die thyrnische Unterdrückung stets die Verkörperung der freiheitsliebenden, barthavischen Seele und schenkte den Widerständlern ihren eisernen Willen zur Rebellion.
ORGANISATION
Die einzelnen Kulte des Alten Weges sind vollkommen unabhängig und werden von der Bevölkerung der jeweiligen Stadt- oder Dorfgemeinschaften frei verwaltet. Sie sind in ihrer Gestaltung nicht genormt und unterscheiden sich regional oft in ihren religiösen Ausdrucksformen und einzelnen Riten.
Zugehörigkeit durch aktive Teilnahme am Brauchtum
Dem Alten Weg kann man nicht beitreten und es gibt auch keine direkte Anhängerschaft oder explizite Glaubenszugehörigkeit, denn eigentlich wird jeder Barthaver in das Wissen über die populären Mythen und in das Brauchtum seiner regionalen Kulte hineingeboren. Es wäre sogar außerordentlich schwierig, in Barthavion aufzuwachsen, ohne durch die allseits beliebten Barden des Landes beispielsweise von den berühmten Sagen aus der Zeit Torians gehört oder an den zahlreichen Festen zu Ehren der alten Götter teilgenommen zu haben.
Beim Alten Weg existiert kein Glaubensgelöbnis, keine Taufe oder ein sonstiger Akt des Beitrittes und auch keine genau definierte Glaubensgemeinschaft. Im Kern stellt der Alte Weg viel mehr eine grundlegende Tradition der barthavischen Kultur und des alltäglichen Lebens seiner Bevölkerung dar und bildet keine Religion im eigentlichen Sinne.
Kein Bekehrungsanspruch
Der Alte Weg kennt grundsätzlich keine Missionierung, denn es handelt sich um eine Religion, in welche der Teilhaber langsam und organisch hineinwachsen muss.
Da keine Offenbarung von göttlichen Wahrheiten und keine theologische Lehre existiert, besteht kein Anspruch, das Brauchtum oder die bekannten Mythen des Alten Weges in der Welt verbreiten zu müssen. Da auch keine offiziellen Autoritäten des Glaubens wie Priester existieren, gibt es außerdem niemanden, der sich dazu berufen fühlt, den Alten Weg unter Andersgläubigen zu verbreiten. Außerdem ist dieser auch fest mit den weltlichen Belangen und der Kultur des Landes Barthavion verstrickt und ließe sich deshalb kaum auf Außenstehende übertragen.
Der alte Weg ist jedoch nicht exklusiv auf gebürtige Barthaver beschränkt, sondern auch Andersgläubige werden schnell als Freunde akzeptiert, wenn sie sich an die Bräuche des Alten Weges halten und die traditionellen Mythen kennen und ehren. Diese Offenheit für Fremde war in Barthavion, dem Land der Geflüchteten und Unterdrückten, seit jeher eine wichtige Tugend und auch der Alte Weg heißt Gleichgesinnte immer gern willkommen.
Auch die berühmten Darbietungen des Bardentums und die rauschenden Götterfeste schließen niemanden aus und Andersgläubige sind stets willkommen. Dabei ist der Alte Weg auch offen gegenüber neuen und unbekannten Gottheiten und nimmt diese gern in die Gemeinschaft ihrer Götterwelt auf, wenn es sich anbietet. Vielfältigkeit und religiöse Toleranz stellen hohe Werte für die alten Kulte dar und alle Gottheiten und Helden können nach ihrem Verständnis gleichwertig nebeneinander existieren.
Freie Gestaltung des Glaubens
Es gibt keine „Kirche“ oder Institution, kein Priester- oder Mönchtum, welches den einzelnen Anhängern und Kulten Vorschriften oder Anweisungen machen könnte. Jeder ist aus Sicht der alten Kulte sein eigener Priester und es existieren keine religiösen Autoritäten, da jeder seine Taten den Göttern gegenüber allein verantworten muss. Die Idee, einigen Menschen eine besondere oder „bessere“ Beziehung zu den Göttern zu unterstellen oder diese als Vermittelter oder sogar Sprachrohre der Götter zu begreifen, widerspricht also vollkommen dem grundsätzlichen Verständnis des Alten Weges.
Durch die kulturellen Traditionen kennt jeder Barthaver das Brauchtum der üblichen Kulte seiner Heimat und kann gängige Riten wie z.B. Opferungen, Festrituale und Anrufungen eigenständig organisieren und durchführen. Auf diese religiöse Selbstständigkeit sind die Anhänger des Alten Weges sehr stolz und viele stehen den strengen Hierarchien, dogmatischen Lehren und dem elitären Priestertum der Kult der Schutzgötter deshalb eher skeptisch gegenüber.
Der Bau und Unterhalt von Tempeln und die vielen Götterfeste finanzieren sich über Spenden oder werden in Eigeninitiative der Bevölkerung verwirklicht. In den Städten werden große Tempelanlagen und kostspielige Feste für gewöhnlich von den Eliten bezahlt, welche sich damit im Austausch soziales Ansehen und die Gunst der Götter erhoffen. Auf dem Land beteiligt sich jeder nach seinem Können und Vermögen an der Gestaltung des Alten Weges und überall findet man kleine Schreine der Götter oder anderen mythischen Figuren. Auch die vielen religiösen Feste finden vor allem im Rahmen der Familien oder Dorfgemeinschaften statt, und ein jeder ist dabei mit eingebunden und hat seinen Anteil zu verrichten, um die Götter gebührend zu feiern.
Tempel
Tempel dienen beim alten Weg vor allem als Kulisse für die religiösen Anlässe. Dort begeht man die gemeinsamen Feierlichkeiten, startet Prozessionen und veranstaltet die zahlreichen Feste zu Ehren der Götter und Helden. Sie sind keine ernsten Orte der stillen Besinnung oder der frommen Ehrfurcht, sondern Stätten der friedvollen, zwischen-menschlichen Begegnung und der feierlichen Heiterkeit.
Bei größeren Tempeln oder Kultanlagen gibt es Tempelvorsteher, die jedoch nicht mit Priestern zu verwechseln sind. Sie besitzen keine religiöse Autorität, sondern kümmern sich lediglich darum, dass die Tempel gepflegt und in Stand gehalten werden, sowie für Feste und religiöse Veranstaltungen jederzeit einsatzbereit sind. Sie bestellen auch die Opfertiere für die Feste, planen den Ablauf der Feierlichkeiten und die Versorgung der Gäste und heuern die Barden, Tänzer und Schausteller an. Zumeist eröffnen und moderieren die Tempelvorsteher auch die religiösen Veranstaltungen und übernehmen die Repräsentation des Tempels.
Alle Kultplätze oder Tempel sind mit einer mythischen Sage verknüpft und besitzen eine besondere göttliche Atmosphäre. Einige Heiligtümer in Barthavion sind uralt und legten die Grundsteine für später mächtige Städte. Ihre Bedeutung für die freien Städte des Landes hat sie auch als Prestigeobjekte bedeutsam gemacht und Tempel dienen häufig als Aushängeschilder oder Wahrzeichen einer Stadt, Ortschaft oder einer Gemeinschaft. Die großen Städte befinden sich auch in einem stetigen Konkurrieren um die eindrucksvollsten Tempelanlagen und Festlichkeiten, die sie dort veranstalten.
DAS BARDENTUM
Der religiöse Konsens des Alten Weges wird vor allem durch die Kenntnis eines mythologischen Kanons an berühmten und allseits bekannten Geschichten hergestellt. Die Verbreitung dieser Mythen findet rein mündlich über Sänger, sogenannte „Barden“ statt, welche von Ort zu Ort ziehen und dort die beliebtesten Götter- und Heldensagen auf den Dorfplätzen, bei den unzähligen Festen und allabendlich in den vielen Gasthäusern von Barthavion zum Besten geben.
Kern der barthavischen Mentalität
Durch die gemeinsame Kenntnis dieser populären Geschichten, welche die Bevölkerung immer und immer wieder hören will, bildet sich zwischen allen Bewohnern Barthavions eine gemeinsame Mentalität und verbindende Identität aus. „Barthaver“ sein bedeutet im Kern, die bekanntesten Geschichten über die barthavischen Götter und Helden zu kennen und sich mit anderen Barthavern jederzeit darüber austauschen zu können. Diese mythologische Basis verband im Laufe der Zeiten die sonst so unterschiedlichen Bewohner aus fremden Rassen und Völkern in Barthavion zu einer eigenen, kulturellen Gemeinschaft und gibt ihnen bis heute gemeinsame Vorbilder und eine ähnliche Ausrichtung in ihrem sittlichen Empfinden.
Freiheit der Mythen
Die genaue Interpretation der Mythen, also quasi die „Moral von der Geschichte“, ist jedoch beim Alten Weg dem jeweiligen Barden und seinen Zuhörern selbst überlassen, denn die Geschichten laden jeden dazu ein, über die Bewertung ihrer Inhalte ausgiebig und mit Genuss streiten zu dürfen. Eine eindeutige moralische Botschaft oder Gesinnung ist in ihnen nämlich unmöglich zu finden und die meisten Mythen leben gerade von ihrer Vieldeutigkeit, welche ihre Zuhörer miteinander ins Gespräch bringt und dabei jedem eine Reflexion über seine eigenen Sichtweisen ermöglichen kann.
Da beim alten Weg weder Theologen noch ein Glaube an eine göttliche Wahrheit und kein religiöses Dogma existieren, gibt es auch nichts und niemanden, der über die „Richtigkeit“ der Interpretationen der alten Geschichten wacht, und ein jeder ist dazu eingeladen, sein persönliches Verständnis der Geschichten mit den anderen zu teilen und darüber ein freies Gespräch zu führen. Da es keine einheitlichen oder sogar festgeschriebenen Versionen der Mythen gibt, existieren die unterschiedlichsten Varianten von einzelnen Sagen. Besonders regional unterscheiden sich die Inhalte einiger Geschichten stark und auch im Laufe der Zeiten wurden zuweilen ganze Handlungsstränge hinzugefügt oder umgedichtet. Auch die Sänger geben häufig eine persönliche Note in ihre Version der Geschichten, weshalb die Erzählungen einiger berühmter Sänger auch zu beliebten Klassikern erhoben wurden.
Da man das Erzählen der Mythen in Barthavion als etwas Lebendiges versteht und die musikalische und schauspielerische Darbietung des Barden als ebenso wichtig erachtet wird wie die Vermittlung der Inhalte, sind nur die wenigsten Mythen schriftlich festgehalten worden. Viele barthavische Barden empfinden es sogar als eine Art geistige Knechtschaft, wenn Gelehrte und Schreiber versuchen, die alten, seit je her mündlich überlieferten Geschichten in die Fesseln der starren Schrift und in die Enge von Büchern zu zwingen und dem Erzähler somit jeglicher erzählerischer Freiheit berauben.
Die Berühmtheit der Barden
Die Ungebundenheit der mythischen Erzählungen führt auch dazu, dass die Qualität der Überlieferungen und Erzählungen sehr ausladend in alle Richtungen schwankt. Viele untalentierte Barden sind kläglich vor ihrem Publikum gescheitert und wurden zu Witzfiguren in ganz Barthavion erklärt, während andere zu berühmten und in allen Städten hochverehrten Personen erhoben wurden. Diese gefeierten Barden erfahren selbst häufig eine helden- oder gottgleiche Verehrung und besitzen viele treue Bewunderer. Die Namen der angesagtesten Barden sind in aller Munde und zu ihren Aufführungen versammeln sich Massen von Bewunderern in den Gasthäusern.
Verehrung von Helden
Das Bardentum hat in Barthavion auch dafür gesorgt, dass die Verehrung der Helden zuweilen die der Götter um das Vielfache übertrifft. Seit den Zeiten des Torian zogen die Barden durch das ganze Land, besangen die Taten der Helden und erzählten von deren wagemutigen Abenteuern.
Dies führte dazu, dass auch noch lebende Helden eine gottgleiche Verehrung und große Berühmtheit im Land besitzen. Wenn diese die großen Städten bereisen, werden sie zumeist bereits von vielen Barden umlagert, welche von ihren neusten Abenteuern hören wollen, um daraus neue Lieder zu dichten. Auch die Bevölkerung gerät beim Anblick eines viel umsungenen Helden völlig aus dem Häuschen und die unverheirateten Frauen werfen sich diesem scharenweise zu Füßen.
Das berühmte Heldenlied namens "Der Held aus Trutz" über den Helden Adarian von Wallenrode, oder auch "Adrianus" genannt, wurde von dem Barden Tarula Tingeltang und ist ein Beispiel für die barthavische Heldenverehrung.
MYSTERIENKULTE
Die alten Kulte bieten auch den Zugang zu "Göttlichen Mysterien" an, welche über ein Initiationserlebnis erfahren werden können.
Hierbei werden keine göttlichen Wahrheiten oder Weisheiten von Priestern gelehrt, sondern die Kulte ermöglichen dem Initianten eine erlebbare, göttliche Erfahrung, die er eigenständig bewältigen, deuten und nutzen muss.
Initiationen in Mysterienkulte sind keine Selbstverständlichkeiten und gehören nicht zum regulären Brauchtum Barthavions. Sie stellen eher eine offene Option und persönliche Entscheidung für die Anhänger des Alten Weges dar. Da die Initiationen meist aus herausfordernden, anstrengenden und zuweilen auch sehr gefährlichen Handlungen und Prüfungen bestehen, gibt es zumeist nur wenige, die sich eine Einweihung in die göttlichen Mysterien zutrauen.
Eine Initiation bringt dem sogenannten "Geweihten" weder soziales Ansehen noch wird er dadurch zu einer religiösen Autorität erhoben. Im Gegensatz zu den Priestern der Kirche der Passionen besitzt er kein offizielle Amt und bleibt weiterhin eine ungebundene Privatperson. Zwar ernten Geweihte von den anderen Anhängern des Alten Weges für das Bestehen der Initiation zumeist Anerkennung und Respekt, jedoch erhalten sie keine besonderen Privilegien dadurch.
Einige der Geweihten, welche durch ihr Initiationserlebnis eine überragende, göttliche Einsicht oder Epiphanie ihrer Gottheit erlebt haben, können jedoch mystische Fähigkeiten entwickeln. Je nach den Aspekten ihres jeweiligen Gottes können diese von überragender, magischer Natur sein und stehen den Segen, Wundern und Gebeten der Schutzgöttergläubigen in ihrer Macht in Nichts nach.
Siehe Hauptartikel > „Mysterienkulte“
DIE MEISTVEREHRTEN GÖTTER
siehe Hauptartikel Volkspatrone von Barthavion
Der alte Weg (Barthavion) | |||
„Lorkan” (Freiheit, Rebellion) |
„Suno” (Geselligkeit, Musik) | ||
„Krithor” (Mut, Stärke) |
„Merkon” (Handel, Austausch) | ||
„Twill” (List, Heimlichkeit) |
„Afrek” (Handwerk, Arbeit) | ||
„Zenos” (Weisheit, Einsicht) |
BERÜHMTE HELDEN