Das Vermächtnis des Aequus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Aloran Kompendium
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Der Feldherr von Sabaoth)
(Gaia Tarratia)
Zeile 86: Zeile 86:
  
 
Gaia erklärte, dass dies Octavias offizielles Gewandt als Gesandte ist und sie es tragen sollte, solange sie in Märkteburg und an den Verhandlungen beteiligt war. Sie betonte, dass die Botschafter Octavia genau ins Visier nehmen werden und dass es nicht schaden könne, wenn sie sich von ihrer besten Seite zeigt. Gaia selber blieb ebenfalls noch in der Stadt und sie war im Tempel des Mynbruje über die Questoren erreichbar, falls jemand Rat oder Hilfe benötigte.
 
Gaia erklärte, dass dies Octavias offizielles Gewandt als Gesandte ist und sie es tragen sollte, solange sie in Märkteburg und an den Verhandlungen beteiligt war. Sie betonte, dass die Botschafter Octavia genau ins Visier nehmen werden und dass es nicht schaden könne, wenn sie sich von ihrer besten Seite zeigt. Gaia selber blieb ebenfalls noch in der Stadt und sie war im Tempel des Mynbruje über die Questoren erreichbar, falls jemand Rat oder Hilfe benötigte.
 +
 +
=== Der große Platz vom Tor von Throal  ===
 +
Auf dem Weg vom Lichtträgertempel zum Gasthaus sah man, dass das Zwergenviertel mit dem großen Platz und dem Tor nach Throal inzwischen abgesichert war und Zwergenwachen patrouillieren. Am Rande des Platzes stand eine wütende Menge von Menschen, die immer wieder schrien, dass die Botschafter nach Hause gehen sollten und dass Barsaive keine Theraner mehr sehen wolle. Man hört laut „Haut ab!“, „Verpisst euch auf eure Insel!“, „Wir brauchen euch nicht!“ etc. Vor dem großen, zerstörten Tor lagen Blumen und einige Questoren standen betend davor und baten das Licht um Hilfe und Hoffnung für Barsaive.

Version vom 3. Oktober 2017, 13:41 Uhr

Icon-Abenteuer.png
Kap. 20: Das Vermächtnis des Aequus

25. Loar - ?? 351 i.J.P.


Die Helden kommen mit einem Portal der Lichtträger in Märkteburg an und Octavia bekommt eine Einführung in ihr Amt als Gesandte des Drachen. Alte Freunde tauchen wieder auf und alle nehmen an einer Sitzung vom Bund des Lichtes teil.


25. Loar 351 i.J.P.

Im Lichtträgertempel

Großmeister Arthas Lichtschlag war besonders gut drauf, nachdem er erfahren hatte, dass Adarian heute abreisen würde. Er begrüßte die Helden freudig und gab auf ihren Wunsch ein Portal in Auftrag, wozu er kurz fortmusste. Dies dauerte einige Minuten und Lichtschlag lud die Helden währenddessen zu einem Mocca in dem Speiseraum des Tempels ein, wo sie warten konnten. Der Lichtträger, welcher das Archiv offenließ, brachte ihnen etwas bedröppelt das Getränk und wünschte Adarian noch eine gute Reise und viel Glück für die Abenteuer. Er selbst erwähnte nochmal, dass er wahrscheinlich noch Wochen mit der Inventur beschäftigt sein werde und es immer noch nicht fassen konnte, wie ihm ein so dummer Fehler unterlaufen und er die Archivtür offenlassen konnte.

Lichtschlag kehrte zurück und sagte, dass alles bereit war. Bevor alle abreisten, wollte er jedoch mit Adarian unter vier Augen reden. Er sagt ihm, dass er als Held viel von ihm hielt und auch wusste, was er für Barsaive getan hatte. Er legte ihm jedoch nahe, mit Archorbar in einer ruhigen Minute erneut über seine Mitgliedschaft bei den Lichtträgern zu sprechen. Er meinte, Barsaive brauchte tapfere und mutige Helden wie Adarian, aber die Lichtträger brauchten disziplinierte und reine Männer, die dem Weltlichen entsagen müssen. Dann klopfte er ihm nochmal zum Abschied auf die Schulter und wünschte ihm alles Gute.

In der Haupthalle der Lichtträger hatte sich ein Portal in der Mitte über einem eingelassenen Symbol des Lichts geöffnet, dass von drei herumstehenden Lichtträgern durch Konzentration aufrecht gehalten wurde. Lichtschlag stellte sich hinzu und richtete seine Hände auf die Mitte, aus denen ein Lichtstrahl hervorschwall, der dem Portal anscheinend die letzte Aktivierung gab. Lichtschlag schickte nun alle durch und sagte, dass sie schon erwartet würden.

Gespräch mit Archorbar

In Märkteburg wurden die Helden von vier Lichtträgern begrüßt, welche das Portal geöffnet hatten. Außerdem stand Wolfhardt direkt vor dem Portal und begrüßte alle im Namen des Bundes des Lichtes. Er sagte ihnen, dass Archorbar bereits auf sie wartete und sich „hier“ in seiner Kammer im Tempel befand. Während er sprach, wirkte Wolfhardt etwas nervös, zappelte herum und biss sich ungeduldig auf der Unterlippe herum. Es war recht leicht zu erkennen, dass Wolfhardt etwas verheimlichte und ganz aufgeregt war. Als er darauf angesprochen wurde, sagte er, dass es eine Überraschung gäbe und ein Gast von weit her angereist wäre, über den wir uns bestimmt freuen würden.

In Archorbars Kammer stand zuerst nur Rock. Er empfing sie freudig und beglückwünschte alle zu ihrem Erfolg in Jerris (vgl. Kap.19). Er sagte, dass der Vorfall in Jerris leider nicht der einzige war und auch in Märkteburg und Ankarz ebenfalls Angriffe durch die Schwarzmagier erfolgt waren.

1. In Ankarz war ein Übergriff aus Parlainth erfolgt und jemand hatte Dämonen aus der verseuchten Stadt in die umliegenden Ortschaften gescheucht, welche für etliche Tote gesorgt hatten, aber zum Glück von einer Gruppe von Helden aufgehalten werden konnte.

2. In Märkteburg kam es ebenfalls zu einem Angriff mit einem Drachen. Ein dämonischer Reiter – vermutlich einer der Herren des Raumes selbst – erschien mit einem anderen Drachen, einen Knochendrachen, über der Stadt und konnte durch kein Kriegsluftschiff aufgehalten werden. Er richtete große Schäden bei der Flotte an und flog dann direkt auf das Tor von Throal zu, wo der Herr des Raumes mit seinem gigantischen Schwert, welches aus dem grünen Erz des Verijgorn gefertigt zu sein schien, das Wappen vom Tor zum Zwergenreich schlug und es zum Teil zum Einsturz brachte. Archorbar deutet aus dem Fenster und die Helden konnten das Tor sehen, welches oben zusammengestürzt war und kein Wappen mehr trug. Die Moral war seitdem in Märkteburg sehr gesunken und Angst breitete sich überall aus.

Wiedersehen mit alten Freunden

Iustus Trebatius

Archorbar sagte, dass dies erstmal genug an Neuigkeiten waren und es noch sehr viel Zeit zum Austauschen geben würde. Die Helden sollten ihre Fragen und Gedanken gut behalten, da das Treffen mit dem Bund des Lichtes bald stattfinden werde. Vorerst wollte er jedoch jemanden hereinbitten, der den Bund ebenfalls unterstützen werde und extra aus Thera dazu angereist war. Er sagte, dass wir ihn alle kennen würden und besonders Octavia sich freuen werde ihn wiederzusehen. Wolfhardt hüpfte bei den Worten schon unruhig hin und her und rieb sich vor Spannung die Hände. Er ging dann auf Archorbars Zeichen schließlich hinaus und kam mit jemanden hinein, der eine lange theranische Robe und einen Stab aus Mithril und Oricalcum mit einem Drachenkopf an der Spitze trug: Iustus Trebatius.

Dieser wandte sich zuerst Octavia einzeln zu und begrüßte sie, indem er sich ganz tief vor ihr niederkniete und sie offiziell und theranisch ansprach:

Ave Draconis, Gesandte Ardera! Mein Freund Flavius Vitreus Elatus lässt euch die besten Grüße übermitteln. Ich stehe ganz zu Euren Diensten!

Iustus wartete dann ab, bis Octavia ihm ein Zeichen gab, dass er sich wieder erheben konnte, und wandte sich dann wieder allen zu und begann zu sprechen. Er sagte:

Salvete, ich freue mich euch wiederzusehen. Auch euch lässt Senator Elatus seine besten Grüße übermitteln.

Er erklärte dann, dass er nach Märkteburg kam, um den Rat des Lichtes zu unterstützen und damit er seine Astralfallen, wie die Helden sie bereits aus Travar kennen und welche er Octavia in Trosk schicken ließ, weiter testen kann, da sie eine große Hilfe im Kampf gegen Dämonen sein können. Er versicherte außerdem, dass er aus eigenen Motiven angereist war und nicht im Dienst des Senates oder des Kaisers nach Märkteburg kam, sondern seine Hilfe selbst angeboten habe und ihm Elatus diese Forschungsreise finanziell ermöglicht hatte, weshalb auch die Magierakademie von Thera einverstanden war. Er schwor, dass er nur die Bekämpfung des Bundes von Utukk‘Xul als Ziel betrachtete und er der Gesandten des Drachens dienen möchte.

Während dies alles gesagt wurde, kam von hinten leise eine weitere Person hineingeschlichen, welche allerdings nur von Henk bemerkt wurde. Die Person trug eine Kapuze und ging leise von hinten auf Octavia zu. Diese hatte die Person noch nicht bemerkt und sie berührte Octavia vorsichtig von hinten an der Schulter. Als Octavia sich umdrehte, nahm die Person die Kapuze ab und Octavia sah, dass es Augustus war, der sie sofort wortlos in den Arm nahm und sie still längere Zeit ganz fest an sich drückte und sie anscheinend gar nicht mehr loslassen wollte. Wolfhardt klatschte dabei aufgeregt in die Hände, kicherte wie ein kleines Kind und rief: „ÜBERRASCHUNG!“ Dann erklärte Augustus Octavia, dass dies Wolfhardts Idee war und er hoffte, dass sie sich nicht allzu überrumpelt fühlte. Man konnte schnell merken, dass Wolfhardt sich zu einem Fan von Augustus entwickelt hatte und ihm kaum von der Seite wich und unglaublich von ihm beeindruckt war.

Alle fiel schnell auf, dass Augustus sich inzwischen verändert hatte und bei genauerem Hinsehen etwas mitgenommen und müde aussah. Er war dünner geworden, wirkte jedoch nicht schwach dadurch. Seine Haare trug er etwas länger und nicht mehr ganz so militärisch kurz wie früher. Er hatte Augenringe und sah inzwischen einige Jahre älter aus, als er eigentlich war. Sehr ungewöhnlich war, dass er keine offizielle theranische Kleidung trug (Theraner tragen sonst IMMER irgendeine offizielle Kleidung (!), so wie Iustus, der z.B. die offizielle theranische Magierrobe trug), sondern in sehr schlichter und neutraler, aber trotzdem sehr hochwertiger Kleidung erschien. Zwar besaß er ein theranisches Schwert, aber sonst trug er keine offiziellen Symbole des Imperiums.

Dann wandte sich Augustus den anderen zu. Zuerst begrüßte er Adarian mit einem militärischen Handschlag und klopfe ihm auf die Schulter. Er sagte, dass er sich freute, dass Adarian schon seit so langer Zeit treu an der Seite seiner Schwester kämpfte und er froh war, dass sie sich immer noch auf ihn verlassen konnte. Dann wandte er sich an Henk und begrüßte ihn mit einem lockereren Handschlag, musterte ihn kurz nachdenklich und sagte ihm, dass er sich sehr verändert hatte, seit er ihn das letzte Mal in Parlainthium Novum sah und er irgendwie jünger wirkte. Dann ging er zu Kenji und machte eine tiefe Verbeugung vor ihm. Er sagte ihm, dass er sich besonders freute, ihn wiederzusehen, da ihn sein Gesicht an die guten alten Zeiten in Kronstadt erinnerte und er zu den wenigen Freunden der Familie zählen würde, die ihm und Octavia aus der Vergangenheit geblieben waren.

Das Testament des Aequus

Nachdem Augustus begrüßt wurde, ergriff Archorbar das Wort und sagte, dass es einen wichtigen Grund gab, warum die beiden Theraner nach Barsaive kamen. Er blickt zu Augustus, der ein Pergament aus seiner Tasche holte und es Octavia wortlos übergab. Es war das Testament von Aequus und Octavia wurde vom Kaiser zur rechtmäßigen Erbin des Besitzes und der Residenz in Kronstadt ernannt. Auf Nachfrage, warum Augustus nicht der Erbe war, deutete er kurz an, dass ihm dieses Recht nicht mehr zusteht und er sagte, dass er später erklären würde, warum dies so war. Für Menschenkenner wurde hier sehr deutlich, dass Augustus dieses Thema wohl sehr unangenehm war. Daher lenkte er davon ab, indem er gleich weitersprach und erzählte, dass es gerade sehr wichtig wäre, in die alte Bibliothek zurückzukehren, da dort Wissen verborgen läge, welches entscheidend für den Krieg gegen den dunklen Bund sein würde.

Augustus erläuterte, dass in Thera bereits ein Streit im Senat darüber ausgebrochen war, ob man Barsaive beim Kampf gegen den Bund von Utukk‘Xul unterstützen sollte, da viele den Bund als ein Resultat der Plagen und damit als ein Problem von Barsaive sähen. Da in Thera noch sehr viele Menschen davon ausgingen, dass die Plage eine Strafe der Götter für die Bewohner von Barsaive war, wobei sie sich auf eine alte Legende der Elben bezogen, wollten sie nicht helfen, da sie meinten, dass Barsaive selbst verantwortlich für die Situation war. Viele gehen davon aus, dass die dunkle Bruderschaft deshalb auch nie eine Gefahr für Thera werden könnte, da die Menschen dort mit mehr Anstand den Göttern gefälliger lebten und den Zorn der Götter nicht auf sich gelenkt hätten. Augustus betonte, dass die Frage nach dem Ursprung der Plage schon lange ein Streitthema bei der Situation mit Barsaive war und deshalb sein Vater nach dem Ursprung forschte, da er Beweise dafür fand, dass die Theraner selbst mit ihrem Angriff auf Märkteburg und ihrem Portalzauber Auslöser für die erste Plage waren. Würde man dies endlich beweisen können, würde Thera sich in einer Schuld befinden, welches sie aus Ehre dazu verpflichten würde, Barsaive in seinem Kampf bedingungslos zu unterstützen. Deshalb bestand er darauf, dass Octavia nach Kronstadt muss, um ihr Erbe anzutreten, damit sie die Beweise aus der Bibliothek holen und nach Märkteburg zu dem theranischen Botschaftern bringen kann, die sich zurzeit noch in den Verhandlungen mit dem Kriegsrat befanden. Iustus war bereits über die Arbeit von Aequus informiert und befähigt, die Forschungsarbeiten auszuwerten.

Archorbar fügte hinzu, dass die Hilfe von Thera absolut notwendig war, da der Feind so stark ist, dass Barsaive keine Chance haben wird. Deshalb unterstützte er diesen Plan und bat die Helden sich nach Kronstadt zu begeben, sobald das Treffen des Lichtes und die Gespräche mit dem Kriegsrat vorüber waren. Außerdem sagte er, dass der Kriegsrat bereits nach einem Termin suchte, um mit dem Helden zu sprechen. Wenn dies geschähe, sollten die Helden ihre Pläne ansprechen und den Zwergenkönig bitten, dass die Abstimmung über den gemeinsamen Krieg gegen den Bund von Utukk‘Xul so lange aufgeschoben wird, bis die Beweise aus Kronstadt eintreffen. Archorbar erklärte, dass die Situation zurzeit sehr gespannt war und nicht nur die theranischen Botschafter einer Zusammenarbeit skeptisch gegenüberstanden, sondern auch einige Anführer im barsavischen Kriegsrat. Da der Zwergenkönig jedoch auf der Seite der Helden war, wird er den Ratsmitgliedern die Relevanz der Theraner noch bewusstmachen können. Über die theranischen Botschafter sollten die Helden sich von Augustus und Iustus informieren lassen, da sie viel Wissen über sie besaßen. Da die Verhandlungen sehr zäh liefen und es noch Tage oder sogar Wochen dauern könnte, bis überhaupt erstmal der Friedensvertrag ausgehandelt würde, standen die Chancen ganz gut, dass die Abstimmungen über ein Kriegsbündnis gegen den Bund von Utukk‘Xul sich noch lange hinauszögerten.

Der Feldherr von Sabaoth

Noch stand die Befürchtung im Raum, dass es sich bei Sabaoths Feldherrn um Augustus handeln könnte. Doch dieser versicherte sofort, dass es unmöglich sein kann, da er nie wieder auf Sabaoths Lügen hereinfallen würde. Dabei konnten alle eine stahlharte Entschlossenheit in seinem Blick bemerken und sehen, wie er seine Hände dabei zu Fäusten ballte. Augustus versuchte dann schnell, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Auch Archorbar betonte, dass er es für unwahrscheinlich hält, dass Sabaoth es auf Augustus abgesehen hat. Dieser müsste sich ja freiwillig unterwerfen, denn als willenloser Untoter hätte er keinen Wert für Sabaoth als Feldherr, falls er versuchen würde, ihn zu töten und wiederzuerwecken.

Archorbar wies außerdem darauf hin, dass in Barsaive niemand etwas von Augustus Vergangenheit wusste und auch nicht wissen sollte. Allein das Wort „Principus Mortis“ - Augustus blickte beschämt zu Boden - würde bei vielen noch Angst und Schrecken auslösen und es wäre besser, wenn alle denken, dass dieser Feldherr Geschichte war, was ja auch stimmte. Augustus nickte daraufhin bestätigend.

Archorbar berichtete schließlich, was der Bund des Lichtes über den Feldherrn herausbekommen hatte. Darrow hatte berichtet, dass Sabaoth seit einiger Zeit nach einem alten Feldherrn der Elben aus der Vorzeit von Usiel forschen ließ. Dieser habe einst die Seite gewechselt, um dem Verijgorn zu dienen und habe in seinem Namen während der Urplage für enorme Zerstörung in dem Gebiet von Aloran gesorgt, in welchem sich heute auch Barsaive befindet. Da Sabaoth auch wie besessen an seinen Wiedererweckungszaubern arbeitete, ging Darrow davon aus, dass er diesen mythischen Feldherrn wiederbeleben will, damit er ihm als oberster Feldherr für seinen Angriff auf Barsaive dient. Archorbar sagte, dass er sich bereits in Nachforschungen über diesen urzeitlichen Feldherrn befindet und uns mehr sagen kann, sobald die Elben aus Galad Sidh eine Nachricht zurücksendeten.

Über einen Ort namens L‘yreh gab es bis jetzt noch keine Informationen und auch Darrow konnte nichts dazu sagen. Er werde aber persönlich noch weitere Recherchen anstellen, erklärte Archorbar. Es gäbe aber dank Darrow noch viele neue Erkenntnisse über den Bund von Utukk‘Xul und er stellte diese gerade in einer Mappe zusammen, um sie den Mitgliedern des Bundes des Lichtes zukommen zu lassen. Jedoch sollten sich die Helden nun zuerst zurückziehen und sich auf die Gespräche mit den theranischen Botschaftern vorbereiten, da die Unterstützung Theras von entscheidender Bedeutung sein wird, wenn der Krieg mit der dunklen Bruderschaft ausbricht. Augustus und Iustus könnten ihnen genaueres über die Botschafter erzählen. Alle müssten nun versuchen den gemeinsamen Feind im Auge zu behalten und eine Zusammenarbeit zwischen dem barsavischem Kriegsrat und den theranischen Botschaftern zu erreichen.

Ein Lichtträger kam herein und teilte ihnen mit, dass Besucher die „Gesandte Ardera und ihre Gefährten“ sprechen möchten und in der Haupthalle warteten. Archorbar erklärte, er werde nun das Treffen vorbereiten und Wolfhardt vorbeischicken, sobald alle Termine geregelt wurden. Dann wandte er sich noch kurz an alle und ermahnte sie, nicht zu unterschätzen, welch wichtige Rolle Octavia nun als Gesandte des Drachens spielen werde, und er bat sie sich dessen bewusst zu sein. Dann ging er, ohne dass jemand großartig antworten konnte, und wandte sich an Adarian. Er bat, dass Adarian ihn am Abend noch einmal besuchen kommen sollte, da er mit ihm persönlich sprechen möchte.

Gaia Tarratia

Gaia Tarratia mit ihren drei Adeptinnen

In der Haupthalle stand die Drachenpriesterin mit ihren drei kindlichen Adeptinnen, die trotz ihres jungen Alters einen Ausdruck wie erwachsene, ernste Frauen besitzen. Gaia begrüßte Octavia offiziell und mit Hochachtung und auch die Mädchen verbeugten sich vor ihr und hauchten ein „Ave Draconis, Gesandte Ardera!“ aus. Dann hob Gaia ihren Drachenstab empor und sagte zu der gesamten Gruppe:

„Ich grüße euch, tapfere Helden, in Namen unseres großen Drachens, unserem göttlichen Kaiser und Vater unseres Imperiums, dem erhabenen Imperator und dem einzigen wahren Erben des weißen Drachen Theranios - Lucius Gavius Asellio Draco!“

Daraufhin verbeugten sich alle Drachenpriesterinnen erneut und auch die kleinen wiederholten im Chor:

„Wir grüßen euch, tapfere Helden!“

Sie nahm die Helden, Augustus und Iustus anschließend zu einem Gespräch zur Seite und die Lichtträger brachten sie dazu in einen separaten Besprechungsraum.

Die Priesterin offenbarte den Helden nun, welche große Berühmtheit sie bereits im Imperium erlangt hatten. Nachdem der Krieg beendet wurde, wollte das ganze Volk mehr über die Umstände erfahren und auch über den Bund von Utukk‘Xul und die Gesandte des Drachens, die sich von einer Volksverräterin zu einer beliebten Figur in zahlreichen Geschichten verwandelt hatte. Auch die tragische Geschichte um den Tod ihrer Familie, das Exil ihres Bruders und das Leid, welches sie durch den Verräter Spurius Iunius erfahren musste, hatte viele Menschen sehr berührt und sie fieberten regelrecht mit dem Schicksal der jungen Heldin mit, die allen Widerständen in einem dämonenverseuchten und barbarischen Land trotzte. Octavia wurde von vielen als eine Auserwählte der Götter verehrt.

Gaia erzählte, dass die Geschichten von Octavia, ihren Abenteuern und den Drachentränen in aller Munde waren und dass sie vielen Menschen im gesamten Imperium Hoffnung gaben, dass die Gefahr in Barsaive gebannt werden könnte. Auch für Octavias Gefährten sprachen die Menschen in Thera Gebete aus und interessierten sich für die heldenhaften Barbaren. Gaia entschuldigte sich bei den Helden, als sie diesen Begriff benutzte, und betonte, dass sie es nicht abwertend meinte.

Octavias Beliebtheit war in der Bevölkerung also sehr groß, jedoch gab es unter den Senatoren einige Politiker, die ihr misstrauisch gegenüberstanden. Sie zweifelten an der Gefahr des Bundes von Utukk‘Xul für das Imperium und auch daran, dass Octavia einem göttlichen Auftrag folgte. Einige von ihnen bezogen sich auf eine alte Elbenlegende, welche sagte, dass das uralte Grauen in Barsaive nicht ohne Grund immer wieder ausbrach und die Menschen es durch ihr Verhalten heraufbeschworen haben. Diese Senatoren behaupteten, dass Thera sich nicht einmischen sollte, wenn es sich um eine Strafe der Götter handelte. Außerdem war bis jetzt kein Fall im Imperium selbst bekannt geworden, hinter dem der Bund von Utukk‘Xul offiziell steckte und so glaubten sie, dass Thera sicher vor Dämonen war und nur Theraner in Barsaive bis jetzt verdorben wurden.

Da Gaia jedoch nicht daran glaubte, dass die Barsaver durch moralische Verfehlungen selbst schuld an den Plagen waren, fand sie es sehr wichtig, dass die Gefahr bekämpft wird, bevor sie das Imperium erreicht. Sie erklärte, dass diese Frage nach dem Ursprung der Plage gerade zu einer großen Spaltung im Senat führte und dass selbst unter den Drachenpriesterinnen verschiedene Meinungen darüber existierten. Leider hatte sie auch keine Beweise, sagte aber ihre volle Unterstützung zu, wenn es darum ginge, welche aus Kronstadt zu beschaffen. Sie betonte auch, dass der Rat vorher nicht abstimmen dürfe, und sie ebenfalls alles tun werde, um die letzte Abstimmung zu vertagen, bis die Beweise da sind.

Deshalb war es auch wichtig, wie Octavia sich nun vor den Botschaftern präsentierte, denn ihr Auftreten konnte vielleicht das Urteil der Botschafter auch mit beeinflussen. Dann klatschte sie kurz in die Hände und plötzlich kam von draußen ein Bediensteter herein, der einen weißen Kasten aus Elfenbein trug, der mit einem goldenen Drachen verziert war. Er verbeugte sich stumm vor Octavia und überreichte ihr den Kasten. Gaia sagte, dass Octavia diesen in einem Nebenraum öffnen sollte und schickte sie gemeinsam mit ihren drei Adeptinnen hinaus. Octavia zog sich mit Hilfe der Mädchen um und war kurz fort. Sie kam dann mit einem neuen Gewand zurück. Dieses ist lang und weiß und ähnelt dem von Gaia. Octavia hat einen Halsschmuck aus Mithril, der mit Gold verziert ist und von einem Drachen und tanzenden Flammen geschmückt ist. Dazu trug sie einen langen, roten Umhang.

Gaia erklärte, dass dies Octavias offizielles Gewandt als Gesandte ist und sie es tragen sollte, solange sie in Märkteburg und an den Verhandlungen beteiligt war. Sie betonte, dass die Botschafter Octavia genau ins Visier nehmen werden und dass es nicht schaden könne, wenn sie sich von ihrer besten Seite zeigt. Gaia selber blieb ebenfalls noch in der Stadt und sie war im Tempel des Mynbruje über die Questoren erreichbar, falls jemand Rat oder Hilfe benötigte.

Der große Platz vom Tor von Throal

Auf dem Weg vom Lichtträgertempel zum Gasthaus sah man, dass das Zwergenviertel mit dem großen Platz und dem Tor nach Throal inzwischen abgesichert war und Zwergenwachen patrouillieren. Am Rande des Platzes stand eine wütende Menge von Menschen, die immer wieder schrien, dass die Botschafter nach Hause gehen sollten und dass Barsaive keine Theraner mehr sehen wolle. Man hört laut „Haut ab!“, „Verpisst euch auf eure Insel!“, „Wir brauchen euch nicht!“ etc. Vor dem großen, zerstörten Tor lagen Blumen und einige Questoren standen betend davor und baten das Licht um Hilfe und Hoffnung für Barsaive.