Preislied Karastans
Wir singen dir, Heliand,
du Lebensfürst und Gnadensband,
du Himmelsblum und Morgenstern,
du Herrschersohn, Herr aller Herrn.
Wir singen dir in deinem Heeraus aller Kraft Lob, Preis und Ehr,
daß du, o lang gewünschter Gast,
dich nunmehr eingestellet hast.
Von Anfang, da dies Kaer gemacht,hat so manch Herz nach dir gewacht,
dich hat gehofft so lange Jahr
der Väter und der Mütter Schar.
Ach, daß der Heliand nun kämund unser Dunkel von uns nähm!
Ach, daß die Hülfe bräch herein,
so würden alle fröhlich sein!"
Ich nun, dein geringster Knecht,ich sag es frei und mein es recht:
ich liebe dich, doch nicht so viel,
als ich dich gerne lieben will.
Der Will ist da, die Kraft ist klein,doch wird dir nicht zuwider sein
mein armes Herz, und was es kann,
wirst du in Gnaden nehmen an.
Und bin ich gleich der Sünde voll,hab ich gelebt nicht, wie ich soll:
ei, kommst du doch deswegen her,
daß sich der Sünder zu dir kehr.
So faß ich dich nun ohne Scheu,du machst mich alles Jammers frei,
du trägst den Zorn, du würgst den Tod,
verkehrst in Freud all Angst und Not.
Du bist mein Haupt, hinwiederumbin ich dein Glied und Eigentum
und will, so viel dein Geist mir gibt,
stets dienen dir, wie dirs beliebt.
Ich will dein Preiseliede hiermit Freuden singen für und für
und dort in deinem Ehrensaal
soll’s schallen ohne Zeit und Zahl.