Klabatterwicht-Unterwerfungs-Ritual

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Das Klabatterwicht-Unterwerfungs-Ritual entstammt den Traditionen des Seevolks und ist dort unter Seemännern und Kapitänen bekannt. Das Ritual besteht aus zwei Teilen, der Namensfindung und der Unterwerfung, und man braucht verschiedene Dinge, damit es erfolgreich durchgeführt werden kann.

Doch der Aufwand lohnt sich, denn ein unterworfener Klabatterwicht macht auf dem Schiff weniger Ärger und beschützt es sogar vor anderen magischen Schädlingen.


1. Teil: Herausfinden des wahren Namens

Um einen Klabatterwicht zu unterwerfen, muss man zunächst mit Hilfe eines alten Seevolk-Rituals seinen wahren Namen herausfinden. Dafür müssen exakt die richtigen, überlieferten Worte benutzt werden und auch alle Handlungen auf die beschriebene Weise vollzogen werden, denn man muss in das Reich der Klabatterwichte reisen, um von ihrem König, dem „Garstigen Gierschlund“ den Namen zu erfahren. Doch dazu werden ein paar Dinge genötigt.

  • Zuerst braucht jeder Teilnehmer einen Gegenstand aus dem Besitz des Klabatterwichts, also etwas, was er mal gestohlen und in seinem Hort versteckt hatte. Den Gegenstand soll man dann in einer Hosen- oder Jackentasche dicht am Körper tragen.
  • Dann benötigt jeder ein kleines Stück Holz von einer Planke, welches aus dem Schiff des Klabatterwichts herausgebrochen werden muss. Das Stück muss so groß sein, dass man es bequem über längere Zeit in der Hand halten kann
  • Schließlich benötigt man noch so viel vom stärksten Schnaps, der aufzutreiben ist.

Ist alles beschafft worden, setzt man sich auf dem Holzboden des Schiffes, ganz egal ob in einer Kajüte, dem Außendeck oder im Frachtraum. Man nimmt ein gefülltes Glas mit Schnaps und ein Stück von dem Plankenholz in die Hände und klopft mit letzterem rhythmisch auf den Boden. Es ist ratsam, eine unterstützende Person dabeizuhaben, denn das Glas muss im Ritual mehrmals wieder aufgefüllt werden.

Dann spricht man über das Klopfen den folgenden Reim, nach dessen Vollendung man das Glas mit dem starken Schnaps leert, bevor man den Vers wiederholt. Das Klopfen muss dabei durchgängig beibehalten werden und darf auch beim Trinken nicht unterbrochen werden.

Tick, Tock, Teck, -

ich hau den Fusel weck wie Dreck!

Tick, Tock, Tuck, -

zum Gierschlund geht es - Schluck für Schluck!

Es wird so lange weitergemacht, bis alle bewusstlos umgefallen sind, doch scheint es nicht allein der Alkohol zu sein, der einen umhaut, sondern auch das Ritual entfaltet eine magische Wirkung. Die Durchführung des Rituals führt die Teilnehmer in einen bunten, sich drehenden Tunnel, der ihnen schließlich durch das ewige Wiederholen des Rhythmus und des Verses das Bewusstsein raubt.

Im Reich der Klabatterwichte muss man einen Weg finden, der zu dem Thron führt, auf dem der Klabatterkönig, der „Garstige Gierschlund“ sitzt. Ihm muss der Gegenstand aus dem Besitz des gesuchten Klabatterwichts übergeben werden, während er mit diesem alten Vers vom Seevolk, der dazu gesprochen werden muss, dazu gezwungen wird, den Namen des gesuchten Kobolds zu verraten:

Du großer, garstiger Gierschlund,

verrat‘ mir leis‘ und ohne List,

wie man den Namen dieses Wichtes spricht!

Der garstige Gierschlund flüstert einem dann den Namen des gesuchten Klabatterwichts zu, den man sich gut merken muss, denn danach soll die Reise auch zuende sein und man erwacht wieder.

Erfahrungsbericht der Reise

Weil das ganze Klabatterwichtland so seltsam ist, folgt nun ein Erfahrungsbericht von Käpt’n Boltan, der das Geheimnis des Rituals beim Glücksspiel in Gifu gewonnen hat und so den Klabatterwicht seines „Handels“-Schiffes in den Griff bekam.

Da stand ich plötzlich in einer bunten und unwirklichen Traumwelt wieder, in der keine bekannten Regeln zu gelten zu scheinen. Da waren bunt blinkende Landschaften und Bäume und sowas, die in der Luft schwebten. Oben und unten waren nicht wirklich zu unterscheiden und überall wuchsen riesenhafte, bunte Pilze. Sobald ich mich bewegte, ändert sich plötzlich das Umfeld, in welchem ich mich befand. In der Nähe habe ich einen Weg aus blau, rot und gelb leuchtenden Steinen gesehen, der scheinbar zu einer Art Thron führte, den ich als Silhouette in weiter Ferne sehen konnte.

Es war hart, den Weg zu finden, denn der Thron wechselte ständig seinen Ort, verschwand und tauchte dann wieder auf. Als ich es geschafft hatte, den Weg zu erreichen, gelangte ich über diesen nun schnell zu dem Thron, denn obwohl dieser sehr weit entfernt wirkte, stand ich nach ein paar Schritten bereits davor. Nun konnte ich auch sehen, dass auf dem Thron ein dicker, grüner Kobold mit einer bunt blinkenden Krone saß. Hinter dem Thron war ein fast endlos erscheinendes Lager an verschiedensten Dingen und dies war vermutlich der größte Klabatterwichthort aller Zeiten. Der Klabatterkönig starrte mich mit seinen kleinen, rot leuchtenden Augen erwartungsvoll an und grinst breit mit seinen von kleinen, spitzen Zähnen bespickten Mund.

Ich holte den Gegenstand aus meiner Tasche und überreichte ihn mit dem geforderten Vers dem König. Dieser nahm den Gegenstand an sich, musterte ihn und warf ihn dann hinter seinen Thron, bevor er mich zu sich nah heranwinkte und deutete, dass er mir etwas ins Ohr flüstern wollte. Nachdem er mit den Namen des Klabatterwichts ins Ohr geflüstert hatte, löste sich das Bild des Klabatterkönigs auf und ich wurde plötzlich wach. Mit fiel sofort auf, dass der Gegenstand für den Klabatterkönig aus meiner Tasche verschwunden und im Koboldland geblieben war.

Käp'tn Boltan von der "Sandkröte"

2. Teil: Unterwerfung des Klabatterwichts

Hat man den Namen erfahren, muss man diesen nur dreimal hintereinander laut aussprechen, damit der Klabatterwicht oder Kobold für seinen neuen Meister sichtbar erscheinen muss. Zukünftig wird man ihn auf dem Schiff immer so herbeirufen können, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Der Klabatterwicht ist dann unterworfen und muss tun, was sein Meister ihm befiehlt. Er muss diesem von nun an dienen bis zu dessen Tod oder jemand anderes dreimal seinen Namen ausspricht.

Zum Bedenken

Man sollte vielleicht noch bedenken, dass dieser Klabatterwicht seinem Meister für immer folgen wird. Der Meister kann seinen Klabatterwicht fortan auch sehen und dieser kann sich nicht mehr vor ihm verstecken. Der Klabatterwicht wird von nun an vermutlich häufiger bei seinem Meister auftauchen und ihn vielleicht sogar verfolgen, was sehr nervig sein kann, da dieser nun auch das Gequatsche des Klabatterwichts ertragen muss.

Die Loyalität des Klabatterwichts gilt auch nur seinem Meister und dieser kann ihm jeder Zeit Befehle geben, die er ausführen muss. Jedoch wird der Klabatterwicht diese auf seine ganz eigene Art interpretieren und umsetzen, und auch die Art und Weise, wie er sich anderen gegenüber verhält, kann sein Meister nicht immer genau kontrollieren. Manchmal wird der Klabatterwicht auch so anhänglich und aufdringlich, dass sein Meister nur noch genervt sein wird und die Bindung zu ihm als Fluch erleben kann.

Historisches

Die lebende Legende Käpt’n Kaltfisch hatte selbst in der Vergangenheit einmal einen Klabatterwicht unterworfen, der ihm danach viele Jahre treu diente und andere Klabatterwichte von seinem Schiff fernhielt. Man sagt, dass er seinen Klabatterwicht eigentlich ganz gern mochte, da dieser sehr trinkfest war und deftige Witze auf Lager hatte. Jedoch verkaufte er den Namen seines Klabatterwichts eines Tages an einen anderen Piraten, da dieser ein übertrieben hohes Angebot dafür machte. Nach all der Zeit, die er in der Gesellschaft eines Klabatterwichts verbracht hat, lernte Kaltfisch aber auch, dessen Artgenossen wahrzunehmen.