Sturmschluck

Aus Aloran Kompendium
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Der Sturmschluck ist ein hochprozentiger Branntwein aus Haidaby im Norden der Berstküste, welcher durch lange Lagerung und besondere Zubereitung einzigartig ist in Geschmack und Wirkung. Er ist eine kostspielige Rarität und in Barthavion so gut wie unbekannt, aber das Seevolk auf Fuselfels benutzt ihn, um sich mit den Wassern des Arasmeeres zu verbinden.

Herstellung

Der Sturmschluck wird durch das Brennen einer Getreidemaische gewonnen. Die Zusammensetzung dieser Maische ist aber streng geheim und die Tuisken in Haidaby hüten das Rezept wie einen Schatz. Aufgrund eines ganz leichten magischen Charakters, welcher mit Astralsicht festgestellt werden kann, lässt sich vermuten lässt, dass der Sturmschluck bereits aus sehr wirkkräftigen Substanzen hergestellt wird, von denen eine sogar elementares Meereswasser sein könnte.

Geschmack

Der Sturmschluck entfaltet seinen besonderen Geschmack erst nach jahrelanger Lagerung in Holzfässern. Er schmeckt sehr überraschend und man hat tatsächlich den Geschmack von Salz, Fisch und altem Treibholz auf der Zunge. Der Geschmack ist sehr intensiv und leicht scharf, außerdem besitzt der Branntwein einen sehr, sehr hohen Alkoholanteil, so dass ein durchschnittlicher Mann nach drei Schluck schon leicht betrunken ist.

Wirkung

Nach Genuss vom Sturmschluck kann man tatsächlich den leisen Klang von Wellen in seinem Kopf wahrnehmen, selbst wenn man sich mitten auf dem Festland befindet, und je mehr man trinkt, umso lauter wird das Rauschen. Der Branntwein hat neben der Betrunkenheit und dem Ohrenrauschen aber auch noch die Wirkung, dass man sich unglaublich frei und gelassen fühlt. Im Sitzen hat man das Gefühl, als wären man leicht und beschwingt wie eine Meeresbrise und unbegrenzt wie der Horizont über dem Arasmeer. Steht man jedoch auf und bewegt sich, wirken die Beine wie aus Wasser und man wankt wie auf einem kleinen Floß bei starkem Seegang.

Bedeutung beim Seevolk

Im Seevolk sagt man, dass dieser Fusel wie das Blut des Doganon schmecken würde und wer ihn einmal getrunken hätte, sei für immer mit den Wassern des Arasmeeres verbunden. Außerdem solle man in der darauffolgenden Nacht gut auf seine Träume achten, da Doganon den Menschen nach dem Trinken des Sturmschlucks nun kenne und ihn eventuell nachts aufsuchen werde. Der ggf. aufkommende Traum hat immer denselben Ablauf, er wird jedoch von unterschiedlichen Menschen auf verschiedene Weise empfunden.

Die einen fühlen sich nach diesem Erlebnis am nächsten Morgen wie neugeboren und erleuchtet und haben das Gefühl, dass sie einen ganz neuen Zugang zum Meer gewonnen haben und dass sie nun eine Art Bund mit den Wassern des Arasmeeres eingegangen sind. Sie haben die Angst vor dem Meer verloren und, wann immer sie in Zukunft auf das weite Wasser hinausblicken, wird ihnen dieser Traum ins Gedächtnis kommen und ein Gefühl von Vertrautheit in ihnen aufsteigen. Andere erleben alles als einen schrecklichen Alptraum und sind am nächsten Morgen eher schwach und etwas verwirrt. Für sie hat sich nichts an ihrem Verhältnis zum Meer geändert, und sie haben im schlimmsten Fall sogar eine Angst vor dem Meer entwickeln, die noch länger nachwirken kann.

Doganons Traum

Vor dem Schlafen hört man den Wellengang im Kopf und es tauchen Bilder von Wellen, Wasser und einem weiten und endlos scheinendem Meer vor ihrem inneren Auge auf. Der Körper fühlt sich an, als ob er unter Wasser durch die Gegend wabern würde.

Man träumt davon, dass man mitten in einem riesigen, scheinbar unbegrenzten Meer schwimmt. Nach allen Seiten sieht man nur Wasser und es ist nirgendwo Land in Sicht. Über dem eigenen Kopf sieht man einen wolkenverhangenen, grauen Himmel und spürt einen leichten, nebeligen Sprühregen, der durch den Wind verwirbelt und in das Gesicht gepeitscht wird, welches als einziges aus dem Wasser hervorragt. Man hat den Geschmack von Salz auf der Zunge und ein leichtes Gefühl von Durst, als habe man eine ausgetrocknete Kehle. Die Wellen wiegen einen pausenlos hin und her.

Man hat das Gefühl, dass man zwar im Wasser schwimmt, aber eigentlich treibt man eher wie ein Stück Treibholz herum. Dadurch hat man keine Kontrolle über seine Bewegungen und gezieltes Schwimmen ist auch nicht möglich. Trotzdem hat niemand das Gefühl, dass er untergehen würde. Von oben hört man das Geschrei der Möwen und es scheint sich durch dunkle Wolken ein Sturm anzukündigen. Dann nimmt der Seegang zu und die Wasseroberfläche wogt hoch und runter, während die Brandung der Wellen einem ins Gesicht peitscht. Schließlich sieht man, wie sich eine riesige Welle auftut, die mit einem rasanten Tempo direkt auf einen zustürzt. Sie ist mehr als haushoch und wirkt wie eine Wand aus grünem Wasser.

Die Welle ist nicht aufzuhalten und bäumt sich einem über dem Kopf auf, bevor sie über einem brausend und tosend zusammenbricht und man in die Tiefe hinabgezogen wird. Man findet sich nun unter Wasser wieder und spürt die starke Strömung des Wellengangs und sieht bei geöffneten Augen unter Wasser nur eine Flut von unzählbaren Luftblasen, die wieder rauschend zur Oberfläche steigen und das Wasser undurchsichtig machen. Man merkt, dass man dann ganz langsam zu sinken beginnt und wie das Licht von oben schwächer wird.

Während man langsam in die dunkle Tiefe unter sich sinkt, spürt man, dass die Lungen sich mit Wasser füllen und man hat kurz das Gefühl bekommt das Bewusstsein zu verlieren. Dann spürt man jedoch, dass man seine Lungen gar nicht zum Atmen braucht und scheinbar keine Luft benötigt. Jedoch kommt die dunkle Schwärze unten immer näher und von dem Licht oben ist immer weniger wahrzunehmen. Man treibt vorbei an vielen Fischen, von denen man neugierig beäugt wird und sieht in der Ferne der Unterwasserwelt die Umrisse von großen Wasserpflanzen, die etwas wie einen Unterwasserwald bilden. Dann wird es noch dunkler und man sieht weder Umrisse noch Schattierungen. Doch mitten in der Dunkelheit erscheinen plötzlich viele kleine bunte Lichter, die kurz aufleuchten und dann wieder verschwinden. Sie werden immer mehr und bald hat man das Gefühl, inmitten von leuchtenden Sternen an einem Nachthimmel zu schweben.

Schließlich verschwinden auch die Lichter und es wird stockdunkel. Man spürt, dass man von unten einen Widerstand wahrnimmt. Es fühlt sich so an, als sei man irgendwo angekommen, den man sinkt nicht weiter hinab. Mit den Händen kann man Sand unter sich ertasten, der sich durch die Wasserströmungen in leichter Bewegung zu befinden scheint. Man bleibt unbeweglich in der Schwärze liegen und spürt, wie der Sand durch das Wasser langsam über den eigenen Körper verteilt wird, bis man immer mehr von diesem bedeckt wird. Es fühlt sich an, als läge man Jahre dort unten. Man hat das Gefühl, als ob man eine endlose Beerdigung erlebt, denn mit jeder kleinen Strömung, die vorbeizieht, wird ein Teil Sand auf dem Körper liegenbleiben. Irgendwann ist man ganz bedeckt, scheint ganz in dem Meeresgrund versunken zu sein. Dann wird alles schwarz und der Traum endet in einem unbekannten Nichts.