Zheng Yisao
Zheng Yisao | |
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Name | Zheng Yisao |
Profession | Piratenkapitänin |
Gesinnung | Chaotisch gut |
geboren | um 100 i.J.P. |
Heimat | Shinji Oto |
Rasse | Menschen |
Familie | Ehemann: Ching I., |
Ehemann: Cheung Po Tsai | |
Regierungszeit | ca. 125-170 i.J.P. |
Zheng Yisao war eine Sklavin der Arakpiraten, die im Laufe ihres Lebens nicht nur ihre Freiheit erkämpfte, sondern zur Anführerin der Piratenflotte wurde und dauerhafte gesellschaftliche Veränderungen durchsetzte, die auch lange nach ihrem Tod die arakische Gesellschaft prägen.
Inhaltsverzeichnis
Charaktergeschichte
Sklavin der Piraten
Ching Shih, wie Zheng Yisao vor ihrer Entführung der Piraten hieß, wurde als Heranwachsende von den gefürchteten Piraten der roten Flagge verschleppt, während das Fischerdorf, aus dem sie stammte, einem blutigen Massaker zum Opfer fiel. Sie musste niedrigste Arbeiten verrichten und wurde mit Erreichen der Reife von den Piraten zur Prostitution gezwungen. Dies stellt eine besondere Erniedrigung dar: Statt sie mit körperlicher Gewalt zum Verkehr zu zwingen, stellten die grausamen Piraten es dem Mädchen frei zu verhungern, oder aber sich für einige wenige Münzen "freiwillig" feilzubieten. Zheng Yisao wählte die Erniedrigung und das Leben.
Aufstieg zur ersten Frau und frühe Witwe
Zheng Yisaos Schicksal wendete sich, als Wort von ihren ausgefeilten Techniken der Liebeskünste den Piratenkapitän Ching I. erreichte. Doch seine Pläne, Zheng zu einer weiteren namenlosen Dirne seines Harems zu formen, scheiterten spektakulär. Noch heute erzählen sich die Piraten von Zhengs sagenhafter Libido, die den Kapitän in den ersten Wochen ihrer Bekanntschaft ans Bett fesselte. Als er schließlich wieder unter seine Männer trat, erklärte er die Zwanzigjährige zu seiner ersten (Haupt-) Frau und übertrug ihr das Kommando über seinen Harem und die Führung seines Hauses während seiner Kaperfahrten.
Auf hoher See schwärmte er für die Intelligenz und Weitsicht der jungen Zheng, die ihn beeindruckte und auch ein wenig ängstigte. Als Ching I. in den folgenden Jahren verschiedene infrastrukturelle und organisatorische Änderungen unternahm, die seine Flotte zur einflussreichsten Seemacht des Nordens formte und die rote Flotte in ganz Shinji Oto berüchtigt machte, musste niemand das Offensichtliche aussprechen: Der Erfolg war nicht aus einer plötzlichen Eingebung des Kapitäns erwachsen, sondern in seinem gesamten Umfang seiner jungen und wunderschönen ersten Frau zu verdanken, die ihn beraten hatte.
Ching I. bemerkte das Gemauschel an Bord seines Schiffes und ließ einige der Mauschler köpfen. Er deutete an, sich nach seiner Rückkehr seiner Frau zu entledigen, die einen zersetzenden Einfluss auf die Moral der Truppe ausübe. Unglücklicherweise ging er bei einem mittelstarken Sturm auf See über Bord und konnte von keinem Besatzungsmitglied rechtzeitig gerettet werden. Nach der Rückkehr der Flotte heiratete Zheng Yisao stattdessen einen jungen, aufstrebenden Piraten, der an Ching Is Schiff gedient hatte, Cheung Po Tsai. Er war der Anführer einer neuen Bewegung innerhalb der Piraten, die das alte System infrage stellten und eine weniger martialische Machtordnung bevorzugten. Die Ehe von Zheng Yisao und Cheung Po Tsai stellte eine Brücke zwischen den alten und den neuen Traditionen dar und verhinderte einen Kampf innerhalb der roten Flotte, der sie hätte von innen vernichten können. Sie lebten ein Jahrzehnt in Eintracht, bis auch Zhengs zweiter Mann unter mysteriösen Umständen verstarb. Sie hatten einen gemeinsamen Sohn, dessen Name nicht überliefert ist.
Zhengs Piratenkodex
Zheng Yisao lebte ein langes und erfolgreiches Leben als Piratenkapitänin. Die arakische Flotte erlebte Jahrzehnte ungekannter Einigkeit, die weder vorher noch nach ihrer Zeit vergleichbares findet. Während vor ihrem Einfluss das Gesetz des Stärkeren die einzige Regel der blutrünstigen Piraten der frühen Araki darstellte, stellte die Piratin einen strengen Kodex ein, der für mehr Einigkeit und Kontrolle sorgen sollte. Auch wenn die einzelnen Piratengruppen im heutigen Arak häufig viele der Regeln ohne große Änderungen übernommen haben und weiterhin ehren, hat mit dem Ende von Zhengs Herrschaft auch das Charisma folgender Anführer nicht ausgereicht, um die gesamte Flotte jemals wieder zu einigen.
Vermutlich kämpften die Piraten in der Schlacht vor der Stille noch einmal zumindest auf derselben Seite, jedoch nicht unter derselben Flagge.
Auszug aus Zheng Yisaos Piratenkodex:
- Die erste Regel lautet: Wer den Piraten schadet, ist kein Pirat mehr.
- Die zweite Regel: Wer Geheimnisse der Piraten verrät, stirbt grausam.
- Die dritte Regel: Ein toter Fischer fängt keine Fische. Töte nicht, wen du wieder berauben kannst.
- Die vierte Regel: Der Pirat raubt niemals für sich selbst. Der Kapitän verteilt die Beute.
- Die fünfte Regel: Der Kapitän ist Herr seines Schiffs. Zuhause ist er ein Pirat wie Jedermann.
- Die sechste Regel: Ein Fünftel allen geplünderten Guts geht an die Gemeinschaft. Dieser Anteil wird an die verteilt, die keinen Erfolg beim Plündern hatten oder zu krank oder schwach waren, um loszuziehen.
- Die siebente Regel: Wenn ein Pirat eine Frau stiehlt, hat er sie zur Frau zu nehmen, wenn der Kapitän es gestattet. Wenn er dies tut, muss er ihr treu sein, ansonsten wird er ertränkt.
- Die achte Regel: Wenn ein Pirat eine Frau oder ein Kind vergewaltigt, wird er an seinen Eingeweiden aufgehängt.
- Die neunte Regel: Wenn ein Pirat den Regeln seines Kapitäns widerhandelt, wird er dafür gepeitscht, in Eisen gelegt oder wenn er sich vor dem Plündern drückt, wird ihm ein Ohr abgeschnitten.
Tod und Nachwirkungen
Zheng Yisaos Kodex offenbart bei genauer Betrachtung eine Lücke bezüglich ihrer Nachfolge. Ihre Regeln klären die Organisation der Piraten auf hoher See und im Kampfeinsatz, jedoch nur unspezifische Anweisungen bezüglich des korrekten Verhaltens in Friedenszeiten zuhause. So kam es nach ihrem natürlichen Tod im hohen Alter von etwa siebzig Jahren zu einem gefährlichen Machtvakuum. Die mächtige, verschiedenen Schätzungen auf bis zu 400 Schiffe geschätzte Flotte brach auseinander und ihre Einzelteile wurden mitunter von den formosischen Flotten aus dem Süden aufgerieben. Mit der Einigkeit der Araki war es vorbei und die einzige Einigung, zu der man schließlich fand war die, das man wohl vergeblich nach einer würdigen Nachfolgerin suchen würde.
Trotzdem hinterließ die Piratin die Gesellschaft völlig verändert. Frauen waren inzwischen kein reines Raubgut mehr, sondern machten fast ein Drittel der Besatzung aus und kämpften genauso tapfer und verbissen wie ihre Piratenbrüder. Nun wurden Frauen entweder entführt, wenn sie wunderschön waren und sich besonders tapfer wehrten (als potentielle Piratenbraut) oder aber um Lösegeld zu fordern. Eine Frau, die als Piratin aufgenommen wurde, konnte nun einen neuen Namen annehmen und galt als gleichberechtigt in jedem Sinn.
Die ehemals mächtige rote Flotte schrumpfte enorm und es ist nicht gesichert, ob heute noch Schiffe unter der einst gefürchteten Flagge segeln.
Die Piratin selbst ist auf dem ganzen Subkontinent sprichwörtlich geworden für die Tapferkeit des Außenseiters, der sich mit Witz und Beharrlichkeit am Ende durchsetzen wird. Junge Frauen, Abenteurer und Nichtsnutze entlang aller Küstenstriche berufen sich auf verschiedene Aspekte der teilweise etwas verklärten Heldin, die mit allen Wassern gewaschen war.