Augustus konfrontiert Octavia mit ihrem Selbstbetrug

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"Augustus konfrontiert Octavia mit ihrem Selbstbetrug" ist ein Transskript eines Dialoges vom 3. Nauloar 351 i.J.P. zwischen der Heldin Octavia und ihrem Bruder Augustus Octavius in Episode 20.8.: Aufräumarbeiten.



Mitschnitt des Gesprächs

Dieses Gespräch wurde aufgezeichnet in der Spielsitzung am 03.02.2018.

Transskript des Gesprächs

(dreimal Klopfen)

Augustus: Octavia?

Octavia: Ja?

(Es klopft an Octavias Tür)

Augustus: Ähm.

Octavia: Du kannst hereinkommen, es ist offen.

(Augustus macht die Tür auf)

Augustus: Octavia, hast du einen Moment?

Octavia: Sicher, setz dich.

Augustus: Setz du dich auch. Bitte.

Octavia: Ich bin gerade am Nachdenken, ich habe gerade von ... nicht so wichtig, erzähl du erst.

Augustus: Ähm, ich ... ich glaube, ich ahne, worüber du nachdenkst. Es hat mit mir zu tun, nicht wahr?

Octavia: Mit dem was passiert ist in diesem Haus.

Augustus: Deswegen bin ich hier.

Octavia: Du musst dich für nichts entschuldigen, ich weiß, dass ganz alleine Silvius die Schuld trägt und dass du unter einem Zauber standst.

Augustus: Deswegen bin ich hier. Ich ... ich ... ich weiß ... hm ... weißt du noch, wo wir uns damals wiedersahen?

Octavia: Natürlich.

Augustus: In Druzba, auf der Lichtung?

Octavia: Ja, dort wurde dieser Zauber irgendwie gebrochen.

Augustus: Jaja, hm … hm ... ich ähm ... weißt du, du hast auf eine bestimmte Weise recht, dass da so etwas gebrochen wurde, aber du hast dich trotzdem auch geirrt, denn es war keine Zauber, der in dem Moment von mir abfiel.

Octavia: Was willst du damit sagen? Ich habe es doch ... ich habe es doch selbst gesehen auf der Rüstung, es war ein ... irgendeine Art magischer Zauber war in diese Totenköpfe aus Orichalcum gewoben.

Augustus: (atmet schwer) hm

Octavia: Er schien dich zu beeinflussen und erst als du diese Rüstung abgelegt hast, warst du wieder du selbst.

Augustus: Nein, das ist nicht ganz richtig, Octavia. Ich habe die Rüstung abgelegt, weil ich wieder ganz ich selbst war. Denn ja, du hast recht, ich war wieder ganz ich selbst, denn ich hatte mich tatsächlich verloren, aber ... das lag leider nicht an einem Zauber.

Octavia: Hm, hm ... de ... Aber Sabaoth Immortalis, er war doch da. Er hat doch ... mit Sicherheit ... ich meine, wir haben es doch selbst erlebt, wie die Schwarzmagier uns mit Beherrschungszaubern versucht haben unter Kontrolle zu bringen und nicht mal wie konnten ihnen wiederstehen.

Augustus: Ich ... hm ...

Octavia: Selbst Henk war gerade erst besessen von Maldoror, einem Dämonenfürsten. Und er hat Adarian und mich und Kenji gefoltert.

Augustus: Wenn ich von etwas besessen war, Octavia, dann lediglich ... von Rache.

Octavia: Das … das kann ich mir nicht vorstellen. Du hättest sowas doch nicht von selbst getan. Das glaube ich nicht.

Augustus: Octavia, du weißt das ich ... als ich in den Militärdienst gegangen bin, da bin ich mit Onkel Silvius gegangen.

Octavia: Das weiß ich.

Augustus: Onkel Silvius hat mich immer auf dem Laufenden gehalten, was hier in Kronstadt auf dem Anwesen so vor sich ging. Aber ich habe erst im Nachhinein erfahren, dass davon nichts der Wahrheit entsprach. So hat er ein großes Geflecht aus Lügen über mich ausgebreitet und darin bin ich gefangen gewesen - das kann man schon so sagen - aber es war kein Zauber, der mich dazu gezwungen hat, es war ...

Octavia: Ich kann das nicht glauben.

Augustus: Als ich erfahren habe, dass Vater tot war, da war das ein schwerer Schlag für mich. Aber ... Vater war Botschafter, Vater war ein ... Mann der Öffentlichkeit, er stand ... im Rampenlicht, er stand ... Er wusste, welche Risiken er in seinem Beruf einnahm, und wenn er einem Attentat zum Opfer fiel, dann war das etwas, was er bewusst in Kauf genommen hat für das, was er erreichen wollte. Das hätte mich nicht aus der Bahn geworfen. Aber Silvius hat mir auch erzählt, dass Mutter ... qualvoll umgebracht wurde und geschändet wurde ...

(Octavia schüttelt den Kopf)

Augustus: Ja, du schüttelst den Kopf, denn tatsächlich, auch das hätte mich nicht ... so... aufgebracht, denn ... Mutter war ... immer Teil der Öffentlichkeit gewesen, Mutter hat immer mitgemischt. Mutter hat Bankette gegeben, sie war auch eine Person der Öffentlichkeit und – so schändlich es ist, eine Frau mit in die Situation hineinzuziehen - so sehr hätte ich es verstanden oder verstehen können, aber Octavia ... Silvius hat mir auch erzählt, dass sie auch dich ... umgebracht haben und das, was er mir davon berichtet hat, diese Bilder – ich kann sie nicht mehr vergessen. Sie haben mich verfolgt, immer wieder verfolgt ... und immer, wenn er mich daran erinnert hat ... an einen schmachvollen schändlichen Tod – was sie mit dir gemacht hätten! Mit dir, dem unschuldigen Mädchen, was nichts, aber auch gar nichts mit dieser ganzen Politik zu tun hätte ... Octavia, das hat mich leider komplett aus der Bahn geworfen. Und als ich dann gehört habe, dass ... hmmm ... Octavia, ich habe ...

Octavia: Ich kann das, ich kann das ja nachvollziehen, ich kann genau nachfühlen, wie es dir ging. Ich musste selbst mit ansehen, wie sie unserer Mutter den Kopf von den Schultern gehackt haben, aber trotzdem kannst du diese ganzen Sachen nicht aus freiem Willen getan haben ... hmhm ...wir haben hier einen Folterkeller in unserem Haus!

Augustus: Ja ...

Octavia: Und ich habe gehört, du hättest ihn eingerichtet ...

Augustus: Ja, das stimmt.

Octavia: Das glaube ich nicht!

Augustus: Doch.

Octavia: Das erscheint mir absurd.

Augustus: Ja, mir scheint es heute auch absurd. Aber ... ich war durch meine Rachegelüste vollkommen verblendet. Ich war tatsächlich wie in einer unwirklichen Trance, doch ...

Octavia: Dann sag mir eine Sache. Hast du ... hast du Deron getötet?

Augustus: Ja.

Octavia: Stimmt das?

Augustus: Ja ... Ja ... Ja ... Ja, ich habe ihn getötet.

(Octavia steht auf und geht ein Stück weg.)

Octavia: Ich kann das ehrlich gesagt überhaupt gar nicht glauben.

Augustus: Mhm.

Octavia: Aber wieso?

Augustus: Deinen Tod konnte ich nicht verkraften ... als Silvius mir davon erzählt hat – (leise) wie sie dich zugerichtet haben, was sie mit dir angestellt hätten – (atmet aus) mit meiner Schwester ... jeder der damit zu tun hatte (hineinsteigernd) jeder hatte den Tod verdient für das, was sie dir an... du merkst, ich steigere mich schon wieder hinein, ...

Octavia: Bitte, ich habe ...

Augustus: ... obwohl ich weiß ... Ich sehe dich vor mir, dass du lebst.

Octavia: ... mir wird das gerade ehrlich gesagt zu viel ... ich bitte dich, geh bitte raus, ich muss nachdenken.

Augustus: Mhm.

Octavia: Ich weiß nicht, was ich machen soll.

Augustus: Ja, ich weiß.

Octavia: Ich glaube das noch gar nicht, und ich ...

Augustus: Octavia, ich will das nicht wegleugnen ...

Octavia: Ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht ... vielleicht solltest du dich von Iustus erst einmal untersuchen lassen. Vielleicht standst du unter einem Zauber, von dem du selbst gar nichts wusstest.

Augustus: Ich weiß, dass du es glauben möchtest. Aber ich weiß, wie es sich anfühlt, und ich kenne leider die Wahrheit. Ich habe es nur nicht über‘s Herz gebracht sie dir zu sagen, ich wollte dich nicht schon wieder verlieren, denn ich ... werde dich verlieren aufgrund von dieser Wahrheit. Aber als wir uns gerade sahen ... du hättest deine Augen sehen soll - wie viel Freude, und meine Augen – wie viel Freude in mir war: du lebtest! Und alles war von mir gerissen, schlagartig war mein ganzer Hass weg, ich habe schlagartig erkannt, in was ich da verwickelt war – in was mich Silvius getrieben hatte. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, aber ... hätte ich es dir gesagt ... ich hätte dich verloren – sofort. Ich will hier überhaupt nichts erklären, ich will nichts entschuldigen. Ich will mich überhaupt nicht rausreden. Ich bedaure eigentlich nur, dass Silvius Anstachelungen mich verleitet haben, die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Denn ich bin so erzogen worden, alles zu kontrollieren. Und weißt du, was mich am Meisten fertigmacht? Vaters Werk - dieses Vertrauen, was er mühselig über Jahre aufgebaut hat – dass ich es alles zerstört habe durch mein Handeln als Principus Mortis. Und nur wegen meiner fehlenden Selbstdisziplin. Octavia, das kann ich mir selbst überhaupt nicht verzeihen!

Octavia: Ich weiß ehrlich gesagt überhaupt gar nicht, was ich ... sagen oder denken soll, oder ... ich ... kann erstmal gar nichts sagen. Ich muss dich wirklich bitten zu gehen.

Augustus: Ja.

Octavia: Ich muss nachdenken.

Augustus: Ich ähm … ja, ich werde mich zurückziehen ... ich werde allein sein, ich werde darüber ... weiter nachdenken.

Octavia: Ich muss das erst einmal verdauen, ich weiß nicht, was … ich glaub das noch nicht.

Augustus: Ich sag es den anderen und dann ...

(Bevor er letztendlich geht, sagt er)

Augustus: Kenji weiß alles, du kannst mit ihm sprechen.

(dann geht er)

Octavia: Ich brauch erstmal Luft.

(Octavia geht raus)