Augustus' Arena: Unterschied zwischen den Versionen
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== Die Geschichte von Augustus == | == Die Geschichte von Augustus == | ||
Version vom 27. Mai 2023, 11:02 Uhr
Diese Arena enthält Informationen, die vorerst nur für Augustus bestimmt sind.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Augustus Traum von Elora
- 2 Die Geschichte von Augustus
- 2.1 Augustus Militärdienst
- 2.2 Rückkehr nach Barsaive (717 n.A./347 i.J.P.)
- 2.2.1 Tod der Familie (Astoar 717 n.A./347 i.J.P.)
- 2.2.2 Der Tod von Deron (2. Choar 347 i.J.P.)
- 2.2.3 Rachepläne
- 2.2.4 Die „Verhöre“ der kronstädter Ratsherren (2. Choar – 15. Choar 347 i.J.P.)
- 2.2.5 Verfolgung der „Attentäter“ nach Lüderitz (Noar 347 i.J.P. – Myloar 348 i.J.P.)
- 2.2.6 Das Massaker von Lüderitz (3. Myloar 348 i.J.P.)
- 2.2.7 Weitere Kriegpläne
- 2.2.8 Marsch nach Druzba ()
- 2.2.9 Unterwerfung der Steppenorks (Boar 348 i.J.P.)
- 2.2.10 Treffen mit Octavia in Druzba (20. Boar 348 i.J.P.)
- 2.2.11 Rache an Silvius
- 2.2.12 Flucht von Spurius Iunius
- 2.3 Exil in Druzba
- 2.4 Parlainthium Novum
- 2.5 Thera
- 2.6 Exil auf der Insel Ydra
- 2.7 Rückkehr nach Barsaive
- 3 Persönlichkeit
Augustus Traum von Elora
Du siehst Elora vor dir und diese blickt dir verführerisch in die Augen. Sie nähert sich dir mit geschmeidigen Bewegungen und du ziehst sie in deine Arme. Dann setzt ihr eure Knutscherei fort und du beginnst damit, sie zu entkleiden. Schließlich liegt sie nackt neben dir und der Anblick macht dich fast verrückt vor Lust. Du stürzt dich auf sie und träumst einen sehr erotischen Traum, doch dann erblickst du plötzlich eine schwarze Wolke hinter Elora, dessen Anblick dich erschreckt und du wachst daraufhin etwas verwirrt auf.
Die Geschichte von Augustus
Augustus Militärdienst
Augustus und Selina in Obstitia (711-712 n.A./341-342 i.J.P.)
Als Augustus 16 Jahre alt und in Obstitia stationiert war, besuchte er an der Seite seines Vorgesetzten und Onkels Silvius Insidiae häufig die Bankette der einheimischen Adeligen, um gute Beziehungen zu den Provinzen zu pflegen.
Es kam deshalb häufiger vor, dass sie zu Besuch am Hof von König Oranemus III. waren, welcher damals der nach theranischem Recht eingesetzte König von Abritia war. Dieser war bekannt für seine Gastfreundschaft und seine feierlichen Anlässe galten überall als ein Höhepunkt der abritischen Kultur.
Augustus konnte diesen Feiern weniger abgewinnen. Er konnte noch nie wirklich viel mit gesellschaftlichen Anlässen anfangen und stand schon immer lieber auf dem Schlachtfeld, als auf der Tanzfläche. Er ließ diese Veranstaltungen deshalb still über sich ergehen und versuchte trotzdem eine gute Figur nach allen Regeln der Etikette abzugeben, damit er Silvius und Thera nicht in ein schlechtes Licht rückte. Jedoch änderte sich seine Abneigung gegen diese Besuche, als er eines Tages Selina, die jüngste Tochter von König Oranemus, auf einer dieser Veranstaltungen entdeckte. Als er sie das erste Mal sah, betrat sie gerade in einem wunderschönen, veilchenblauen Kleid den Festsaal und trug eine große, weiße Blüte in ihrem seidigen Haar, welches wie poliertes Ebenholz schimmerte und in sanften Wellen über ihre Schultern fiel. Ihre großen Augen strahlten in einem satten dunkelblau und erinnerten Augustus sofort an die Farbe des Nachthimmels. Ihr Gesicht war anmutig und fein geschnitten und ihre Haut war hell und schimmerte wie das Mondlicht.
Als er ihre hypnotische Schönheit so betrachtete, bemerkte er plötzlich, dass es bei dem Anblick dieses Mädchens in ihm wie mit einem Blitz einschlug. Er konnte seine Augen nicht mehr von ihr wenden und war ganz verzaubert von ihrer anmutigen und auch geheimnisvollen Erscheinung. Im Gegensatz zu vielen anderen adeligen Frauen wirkte sie weder blasiert oder selbstgefällig und zeigte sich in allen Situationen freundlich und natürlich.
Augustus war bewusst, dass es aussichtslos wäre, sie anzusprechen oder den Kontakt zu suchen, da er wusste, dass sie bereits einem anderen Adeligen aus Obstitia versprochen war und er selbst eines Tages nur eine Theranerin zur Frau nehmen könnte. Also beobachtete er sie in den folgenden Monaten bei weiteren gesellschaftlichen Anlässen still und heimlich aus der Ferne und versuchte seinen Drang sie anzusprechen, zu unterdrücken.
Eines Tages bekam er jedoch von Silvius den Auftrag eine Eskorte zu begleiten, um die Frau und die Töchter von König Oranemus bei einer Reise zu beschützen. Auf den Straßen gab es immer wieder Probleme mit Ork-Räubern und auch die Reisegruppe der adeligen Damen wurde schließlich mit einem hinterhältigen Angriff dieser Kriminellen konfrontiert.
Während des Kampfes, der von den theranischen Truppen schnell gewonnen werden konnte, kam es dazu, dass einer der Orks tatsächlich zu den Frauen in der Kutsche vordrang und es schaffte, Selina zu entführen. Jedoch gelang es ihm nicht zu entkommen, da Augustus sich ihm in den Weg stellte und den Räuber mit einem gezielten Hieb tötete. So konnte er Selina retten und kam zum ersten Mal mit ihr persönlich in Kontakt. Diese war ihm dankbar für die Rettung und war sehr beeindruckt von dem jungen, tapferem Theraner, dem sie nun ihr Leben zu verdanken hatte.
Während der weiteren Reise suchten beide immer wieder den Kontakt zueinander und Augustus stellte schnell fest, dass er für dieses Mädchen mehr empfand, als nur eine bloße Schwärmerei für ihre äußeren Reize, sondern er war vor allem fasziniert von dem tiefsinnigen und feinfühligen Wesen Selinas.
Beide wussten, dass eine Beziehung für sie ausgeschlossen war und sie hielten erst nur auf rein freundschaftlicher Ebene Kontakt, wenn sie sich bei den Banketten wiedersahen. Augustus wusste, dass es besser gewesen wäre, sich von ihr fern zu halten, jedoch fühlte er sich wie magisch zu ihr hingezogen. Auch dem scharfsinnigen Silvius fiel schließlich Augustus Verliebtheit in die Königstochter auf und er ermahnte seinen Neffen eindringlich, dass er sich sie zum Wohle aller aus dem Kopf schlagen muss.
Augustus schaffte es auch, sich zurückzuhalten, aber dies änderte sich, nachdem er bei seinem ersten, großen Kampfeinsatz in eine lebensbedrohliche Situation gelangte. Während der Kämpfe gegen die Orks, wurden er und einige Männer eingekesselt und es gelang ihnen nur mit großer Mühe, sie zu bezwingen. Der junge und noch sehr unerfahrene Augustus wurde in diesem Kampf schwer von einem Orkpfeil verwundet und dachte, dass dies nun sein Ende sein werde. Das letzte, was er im Sinn hatte, bevor er sein Bewusstsein verlor, war das schöne Gesicht von Selina und sein tiefes Bedauern, dass er ihr nie gesagt hatte, was er für sie empfindet.
Jedoch überlebte Augustus und als er sich von seinen Verletzungen erholt hatte, vergaß er all sein Pflichtgefühl und seine Erziehung und machte sich heimlich auf dem Weg zu Selina, um sie zu treffen. Er konnte sie im Garten ihres Palastes abfangen und bei einem geheimen Treffen gestand er ihr schließlich seine Liebe, die er nun nicht mehr verheimlichen konnte.
Selina erwiderte seine Gefühle und die beiden begannen eine verbotene Beziehung zu leben. Zuerst waren beide wie von Wolken getragen und Augustus konnte sein Glück kaum fassen, doch schließlich merkten sie, dass es immer schwieriger wurde, sich heimlich zu treffen und ihre Liebe vor der Welt zu verheimlichen. Jedoch war es keinem der beiden möglich, von dem anderen loszukommen und sie gingen viele Risiken ein, damit sie sich immer wieder bei heimlichen Treffen sehen konnten.
Eines Tages kam Selina zu ihm und war am Boden zerstört. Sie sagte ihm, dass der Termin für ihre Hochzeit nun feststehe und sie in absehbarer Zeit die Frau eines anderen Mannes sein wird. Augustus konnte diesen Gedanken kaum ertragen und wurde von Panik ergriffen. Ohne über die Konsequenzen nachzudenken, versprach er Selina, dass er mit ihr durchbrennen würde und sie irgendwo weit entfernt ein neues, gemeinsames Leben anfangen würden. Selina war einverstanden und beide schworen sich ewige Treue, bevor sie auseinandergingen. Dies war jedoch das letzte Mal, dass die beiden sich trafen und bis heute haben sie sich nie wiedergesehen.
Augustus wurde nach diesem Treffen nämlich von Silvius abgefangen, der ihn beobachten ließ und bereits alles über seine Pläne herausbekommen hatte. Augustus erhielt von ihm nun also eine gehörige Standpauke und ihm wurde bewusstgemacht, dass er gerade alles aufs Spiel setzte, was für einen theranischen Mann von Bedeutung ist, nämlich die Ehre und das Ansehen seiner Familie, seine vielversprechende Karriere und die politischen Beziehungen Theras zu der Provinz Abritia. Augustus zeigte sich zuerst unbeeindruckt und hätte alles für seine Liebste aufgegeben, bis Silvius ihm bewusstmachte, was die Entscheidung für ein gemeinsames Leben für Selina bedeutet hätte. Silvius machte deutlich, dass Selina ihre Familie nie wiedersehen und als Verräterin von ihnen wahrscheinlich gesucht würde, da man sie niemals gehen lassen könnte. Immerhin sei die Hochzeit zwischen ihr und ihrem Verlobtem ein wichtiges politisches Bündnis, von dem der Frieden in der Provinz abhinge. Augustus wurde dadurch bewusst, dass eine gemeinsame Zukunft bedeuten würde, dass sie ewig auf der Flucht sein würden und dass seine Selina wahrscheinlich ein hartes Leben in Armut und voller Entbehrungen drohe, in welchem sie vielleicht nie glücklich werden könnte oder in so große Gefahr gerät, dass sogar ihr Leben auf dem Spiel stehen könnte. Er begann deshalb daran zu zweifeln, dass er ihr eine glückliche und sichere Zukunft bieten könne und letztendlich kam er zu der Ansicht, dass er ihr das Leben nicht zumuten will, welches er ihr als einziges bieten könnte.
Augustus dachte lange nach und es brach ihm fast das Herz, aber er entschied sich schließlich dafür, Selina niemals wiederzusehen, damit sie selbst ein glückliches und behütetes Leben an der Seite ihres zukünftigen Mannes führen könne und nicht mit ihm in ein abgrundtiefes Elend fallen müsse. Die Vorstellung, dass Selina unter ihrer Entscheidung, alles für ihn aufzugeben, eines Tages leiden könnte, war für ihn nicht zu ertragen und da außer ihrem Wohl von nichts für ihn von Interesse mehr war, fällte er die härteste Entscheidung seines bisherigen Lebens.
Zu dem vereinbarten Treffen, bei welchem sie gemeinsam losziehen und ihre alten Leben hinter sich lassen wollten, erschien er deshalb nicht und blieb voller Trauer und Selbstzweifel bei Silvius zurück, der ihn immer wieder daran erinnerte, dass er das Beste zu dem Wohl des Mädchens getan hätte und sie bestimmt bald in ihrer Ehe ihr Glück finden wird.
Augustus war nach diesem Tag sehr niedergeschlagen und als er einen Tag später aus der Stadt hörte, dass die Hochzeit von Selina stattgefunden hatte und sie nun einem anderen Mann gehörte, brach für ihn eine Welt zusammen. Silvius, der damals noch ein halbwegs mitfühlender Mensch war und seinem Neffen ehrlich helfen wollte, sorgte dafür, dass Augustus nach Virectum versetzt wurde und so bei zukünftigen Banketten in Obstitia nicht mehr mit anwesend sein und Selina mit ihren neuen Gatten erleben musste.
Augustus litt noch lange unter dem Verlust dieser Beziehung und stürzte sich deshalb in seinen Dienst und seine Karriere, um auf andere Gedanken zu kommen. Er redete sich immer wieder ein, dass er die richtige Entscheidung getroffen habe und zum Wohl aller – und vor allem von Selina - gehandelt hatte. Auch nach außen hin vermittelte er Silvius gegenüber stets das Gefühl, dass er mit dieser Liebe abgeschlossen hatte und nun die Pflicht und die Karriere für ihm im Vordergrund stände. Jedoch fiel es ihm schwer, diesen Selbstbetrug auch emotional zu glauben und in Wahrheit ist er nie über Selina hinweggekommen. Selbst heute träumt er noch immer wieder von ihr und ertappt sich dabei, wie er an ihre wunderschöne, gemeinsame Zeit in Obstitia denken muss. Auch andere Frauen haben ihn seit damals wenig interessiert, da er nun alle Frauen mit Selina vergleicht und keine Interesse an oberflächlicheren Beziehungen hat. Er würde sich erst wieder für eine Frau wirklich interessieren können, wenn er einen so tiefen Zugang zu ihr finden könnte, wie er es bei Selina erlebt hat.
Ungefähr ein Jahr später hörte er davon, dass in Obstitia ein neuer Thronerbe geboren sei und Selina die Mutter eines stattlichen Jungen geworden war. Zwar traf Augustus diese Nachricht noch einmal wie ein brutaler Speerstoß mitten ins Herz, jedoch hofft er bis heute, dass wenigstens sie nun ein wenig Glück mit ihrer neuen Familie und als Mutter des zukünftigen Königs finden werde. Seit diesem Tag hat Augustus es auch geschafft, ein Stück weit mit der Tatsache abzuschließen, dass er nie mit ihr zusammen sein kann und dass es vielleicht einfach nicht ihr bestimmtes Schicksal war.
Dienst in Virectum (713-714 n.A./343-344 i.J.P.)
Nach einigen Jahren Dienst in Obstitia wurde Augustus schließlich nach Virectum abkommandiert, wo er die Grenzen gegen die wilden Orks zu sichern hatte.
Hier gab es sehr blutige Kämpfe und Augustus erlangte eine Auszeichnung nach der anderen, da er in jedem Einsatz großen Mut und Einsatzbereitschaft zeigte und vielen seiner Kameraden das Leben gerettet hatte.
Das Inanis-Desaster (713 n.A./343 i.J.P.)
Bei Inanis Versagen im Einsatz und der daraus resultierendem Katastrophe entstand die Freundschaft zwischen Iustus, Elatus und Augustus, die bis heute Bestand hat. Damals waren sie alle bei der Truppe, die von einer Räuberbande, vor der Inanis die Truppe hätte warnen sollen, überrascht und beinahe aufgerieben wurde (vgl. Bericht. Iustus war damals als Schutzmagus der Truppe von Elatus unterstellt und Augustus hatte seinen ersten Einsatz als junger Tribun und assistierte damals Elatus, um erste Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsam versuchten sie ihre Männer gegen die einfallenden Räuber aufzustellen, jedoch kamen diese überraschend in der Nacht. Die Räuber überraschten die Männer im Schlaf, da diese sich auf die Warnung von Inanis verließen und sich deshalb in Sicherheit wägten. Das ganze wurde zu einem gigantischem Blutbad und die mitreitenden Orks auf ihren gepanzerten, schwarzen Schlachtstieren zermalmten die überraschten Männer noch in ihren Zelten. Auch Elatus gelang es nur knapp zu überleben, da Augustus ihn rechtzeitig in seinem Zelt gewarnt hatte und ihn mit seinen Schwertkünsten vor den Angreifern verteidigen konnte. Elatus, der zwar ein guter Stratege, aber ein eher durchschnittlicher Kämpfer ist, wäre ohne Augustus Hilfe damals zweifelslos von den blutrünstigen Räubern zerstückelt worden. Gemeinsam flohen sie aus Elatus Zelt suchten nach anderen Überlebenden. Sie fanden Iustus, der von Räubern umzingelt war und nur dank seines starken Schutzschildes noch am Leben war, jedoch in der Sachgasse saß. Augustus fackelte nicht lange und stürzte sich in den Kampf und rettete den Magus. Mit einer sehr geschickten Strategie von Elatus schafften die drei Männer es schließlich sich gegen eine Überzahl von Räubern zu behaupten und so lange gegen sie durchzuhalten, bis Verstärkung von den anderen Stützpunkten eintraf. Die Räuber konnten wieder in die Wüste zurückgedrängt werden. Außer ihnen haben diesen Angriff nur eine Handvoll Männer überlebt und für Iustus war dies ohne Frage eine seiner schrecklichsten Kriegserfahrungen. Danach galten jedoch alle drei Männer eine Zeit lang als Helden und wurden durch das gemeinsame Erlebnis zu treuen Freunden.
Iustus blieb noch drei weitere Jahre in Virectum und hatte mit Elatus und Augustus noch weitere Einsätze, in denen sie zu einem eingespielten Team wurden.
Augustus' dunkle Seite (714 n.A./344 iJ.P)
Iustus hatte einen gemeinsamen Einsatz mit Augustus und ihnen gelang es einige der Ork-Räuber gefangen zu nehmen. Sie sollten sie verhören um herauszubekommen, wo sich ihr verstecktes Hauptquartier befindet. Hier musste Iustus erleben, dass der sonst so freundliche und charismatische Augustus plötzlich eine aggressive und herzlose Seite an sich offenbarte, die ihn etwas erschreckte. Einer der Gefangenen, ein Ork, der bei dem Angriff auf das Lager viele Soldaten ehrlos im Schlaf erschlagen hatte, wollte nicht reden und beleidigte seine Verhörer am laufenden Band. Augustus ließ sich von dem Gefangenen immer weiter provozieren und nachdem alle Schläge ihn nicht zum Reden brachten, begann er den Ork auf eine Art zu Foltern, die selbst im Theranischen Imperium als ungewöhnlich hart erschien. Augustus ließ den Ork an den Füßen in der prallen Sonne aufhängen und ließ ihm jede Stunde von einem Wachsoldaten einen weiteren Körperteil abschneiden, bis er spricht. Nachdem dem Ork bereits fast alle Finger und Zehen, beide Ohren und schließlich die Nase abgeschnitten wurde, war dieser immer noch am Verspotten und Fluchen und spuckte Augustus mit letzter Kraft seinen blutigen Speichel ins Gesicht. Augustus verlor daraufhin die Kontrolle und stieß sein Schwert dem Ork kurzerhand direkt in seinen Mund und spaltete mit einem gezielten Hieb seinen Schädel. Dabei verzog er nicht eine Mine und zeigte beinahe eine zufriedene Art von Genugtuung. Nach dieser Tat bekam Augustus eine Standpauke von seinem Vorgesetztem Elatus, der unnötige Gewalt strikt ablehnt und nicht fassen konnte, was er über Augustus Vorgehen gehört hatte. Außerdem sollten die Gefangen nicht getötet, sondern solange verhört und verwahrt werden, bis man etwas aus ihnen herausbekommt. Augustus musste wegen dieser Befehlsmissachtung ein disziplinarische Strafe antreten und wurde von Elatus zu fünf Peitschenhieben auf den Rücken verurteilt. Er hat noch heute die Narben davon.
Duell mit dem Orkhäuptling (714 n.A./344 i.J.P.)
Einmal kam es dazu, dass ein Stammeshäuptling der wilden, schwarzen Orks die Theraner zu einem Duell gegen ihren besten Mann herausforderte und wenn dieser gewinnen sollte, schworen die Orks damit aufzuhören, die Siedlungen entlang der Grenzen zu plündern und zu terrorisieren.
Natürlich wollten die Theraner nicht auf eine derart barbarische Lösung der Probleme zurückgreifen und jeder der Offiziere fand andere Ausreden, warum er sich nicht der Herausforderung stellt. Augustus meldete sich jedoch sofort freiwillig, da er die Kampftaktik des Häuptlings während anderer Gefechte bereits beobachten konnte und sich sicher war, dass er diesen durch etwas Geschick und Einfallsreichtum leicht besiegen könnte. Der Legat erteilte ihm unter Bedenken die Erlaubnis zu dem Duell und wies darauf hin, dass die Orks wahrscheinlich auch dann nicht ihr Wort halten werden, wenn er tatsächlich gewinnen sollte.
Niemand in der Truppe rechnete Augustus überhaupt eine Chance gegen den übergroßen und brutalen Ork aus und er wurde für lebensmüde erklärt, aber nach einem langen und harten Kampf gelang es ihm tatsächlich den Häuptling durch List und Schnelligkeit zu besiegen. Augustus überlebte mit schweren Verletzungen und trägt heute noch einige tiefe Narben von diesem Duell. Z.B. hat er eine große Narbe am Schlüsselbein, wo der Ork ihn beinahe mit seiner Waffe den linken Arm abgehackt hatte.
Die Orks waren so beeindruckt von dem kämpferischem jungen Theraner, dass sie tatsächlich ihr Wort hielten und sich in die Wüste zurückzogen und damit ihr Versprechen hielten. August wurde als Held gefeiert und erhielt von Kaiser Pacator eine Auszeichnung für besondere Tapferkeit.
Dienst in Nepa (715-717 n.A./345-347 i.J.P.)
Seine letzten Dienstjahre verbrachte Augustus in Nepa, einem ehemaligen Häuptlingssitz der grünen Orks. In diesem Dschungel hatten die Orks durch geschickte Angriffe bereits viele Legionen aufgerieben und drohten die Provinz Praesidien zurückzuerobern. Zum Schutz der balmarischen Kolonien, die sich inzwischen in dem Dschungel gebildet hatten, um diesen für das Theranische Imperium zu erschließen, wurde Augustus auf einen strategisch wichtigen Posten versetzt.
Harte Kämpfe gegen die Mokragg Orks (745 n.A./345 i.J.P.)
Augustus war durch viele heldenhafte Einsätze bereits als einer der besten Einzelkämpfer im Imperium bekannt und in dem undurchdringlichen Dschungel konnte er sein ganzes Geschick beweisen. Er machte mit seinen Männern das Versteck der aufständischen Orks ausfindig und konnte sie bezwingen. Auch hier tat er sich in mutigen Kämpfen hervor und konnte dafür sorgen, dass die Kolonisten ohne Angst weiterleben konnten.
Jedoch sah er hier auch die grausame Realität des Krieges und musste erleben, wie immer mehr Männer sinnlos gegen die Orks verheizt wurden. Die Kämpfe im Dschungel waren auch alles andere als ehrenhafte Feldschlachten, sondern er musste alle hinterhältigen Angriffe von der orkischen Guerillataktik miterleben und die schlimmsten Abgründe von Gewalt erfahren.
Gefangenschaft und Folter (717 n.A./347 i.J.P.)
In einer dieser Gemetzel wurde Augustus auch gefangen genommen und von den Orks verschleppt. Sie folterten ihn auf übelste Art und wollten ihn zwingen, taktische Pläne seiner Einheit zu verraten. Dazu ließen sie ihn wochenlang nicht schlafen, schlugen und prügelten ihn immer wieder und hielten ihn unter den schlimmsten Umstanden in einem kalten, nassen Loch, welches sie im Dschungelboden gegraben hatten, wie ein Tier gefangen. Damals wurden ihm auch zwei Seitenzähne ausgeschlagen, was man bemerken kann, wenn Augustus lächelt. Außerdem hat er viele kleine Narben aus dieser Zeit behalten.
Augustus blieb während er ganzen Folter standhaft und konnte sich schließlich sogar mit letzter Kraft selbst befreien. Seit damals besitzt Augustus einen enormen Hass auf die grünen Orks, die er, im Gegensatz zu den schwarzen, als unehrenhafte Monster kennengelernt hat, die weder Gnade noch Stolz kennen. Außerdem wurden die Foltermethoden der Orks für ihn später ein Vorbild, als er als Principus Mortis zu Silvius Foltermeister gemacht wurde.
Rückkehr nach Barsaive (717 n.A./347 i.J.P.)
Silvius hatte Augustus militärische Laufbahn mit großem Interesse und Einsatz verfolgt und ihn mit vielen Ratschlägen und wichtigen Kontakten geholfen. Deshalb erwirkte er auch, dass Augustus als sein Tribun abgestellt wurde und ihn in Barsaive zur Hand gehen sollte.
Augustus freute sich damals sehr, dass er in seine alte Heimat zurückkehren und von nun an häufiger seine Familie besuchen konnte. Außerdem betrachtete er Silvius als sein großes Vorbild, da dieser eindrucksvolle militärische Erfolge vorzuweisen hatte und war begierig darauf, alles von seinem Onkel zu lernen, was man als großer Feldherr wissen muss.
Tod der Familie (Astoar 717 n.A./347 i.J.P.)
Jedoch wurde Augustus Freude bei seiner Ankunft in Barsaive im Keim erstickt, da Silvius ihn sofort am 8. Astoar 347 i.J.P. nach Kronstadt holte und ihm von dem Tod seiner Familie berichtete. Aequus war gerade zwei Tage tot und wurde in seiner Residenz aufgebahrt bevor er nach Thera überführt wurde, als Augustus in seinem alten Zuhause eintraf. Er war zu tiefst erschüttert und nachdem er erfahren musste, dass auch seine Mutter und Schwester von den Attentätern aufs schlimmste geschändet gefoltert und ermordet worden waren, brach für ihn seine gesamte Welt zusammen. Silvius sparte dabei nicht mir den Details ihres qualvollen Todes.
Nachdem er dann erfuhr, dass die Attentäter die Leichen der Frauen angeblich über die Klippen ins Arasmeer geworfen haben, nahm er sich umgehend ein Boot und suchte selbst mit einigen Männern nach ihnen, damit sie in Thera eine würdige Bestattung nach alten Brauch erhalten können und ihre Überreste den Segen der Götter erfahren. Nachdem er jedoch verzweifelt die Suche aufgeben musste, kehrte er zu Silvius zurück und verlangte nach Rache für seine Familie.
Silvius hatte darauf bereits spekuliert und Augustus war in seiner Trauer nun soweit, alles zu glauben, was Silvius ihm erzählte. Sein Plan ging also auf und er hatte seinen Neffen dort, wo er ihn haben wollte.
Der Tod von Deron (2. Choar 347 i.J.P.)
Um zu testen, wie weit er für seine Rache gehen würde, ließ Silvius den Haussklaven Deron holen, den Augustus verhören sollte, da dieser angeblich mit den Attentätern kooperiert und sie heimlich in das Anwesen gelassen hatte. Augustus kannte diesen Mann schon sein ganzes Leben und da dieser als Hauslehrer quasi zur Familie gehörte, war er völlig perplex, dass er mit an dem Tod seiner Familie beteiligt sein sollte.
Silvius log jedoch und behauptete, dass er selbst gesehen habe, wie der Mann nach dem Attentat versuchte sein Verbrechen zu vertuschen. Augustus, der lange nicht mehr in Kronstadt war und nicht wusste, wie die Dinge in Wirklichkeit standen, glaubte Silvius und ging auf den Mann los. Er schrie ihn an und drohte ihm zu sagen, wer die Attentäter waren. Deron flehte seinen ehemaligen Herrn an und erinnerte Augustus daran, dass er ihn damals mit großgezogen habe und den Octaviern niemals schaden würde.
Silvius log Augustus immer weiter vor, dass Deron ein Lügner ist, der lediglich versucht, seine eigene Haut zu retten und stachelte die Wut seines Neffen mit giftigen Worten immer weiter an und empfahl ihm schließlich mit Gewalt die Wahrheit zu erzwingen.
Es dauerte einen Moment, bis Augustus sich dazu durchringen konnte, aber als Silvius ihn erneut daran erinnerte, was die Attentäter seiner Mutter und Schwester angetan hatten und ihm Einzelheiten ihres Todeskampfes schilderte, welcher angeblich von einigen Sklaven beobachtet worden war, verlor Augustus völlig die Fassung und begann in Rage Derons Kopf immer wieder auf die harten Marmorstufen des Atriums zu schlagen. Der Sklave wimmerte, flehte und beteuerte, dass er nichts mit dem Attentat zu tun gehabt hätte, aber nach einigen harten Schlägen war er still, da Augustus ihn in seiner Wut den Schädel gebrochen hatte.
Augustus stand danach unter Schock und war über und über mit dem Blut seines alten Freundes überströmt. Silvius gaukelte Trost und Verständnis vor und ermutigte ihn, dass sie die Attentäter auf andere Weise finden werden und sie ihre gerechte Strafe schon noch erhalten werden.
Rachepläne
Auch Spurius Iunius war damals zugegen und zeigte sich bestürzt und sagte dem jungen Mann seine ganze Hilfe bei seiner Rache zu. Er betonte immer wieder, was für eine grausame Tragödie sich abgespielt habe und die Barsaver nach all den Jahren des Friedens nun leider wieder ihr barbarisches und gewalttätiges Wesen gezeigt hätten.
Augustus ließ sich von den beiden erfahrenen Männern und ihren Lügen vollkommen einwickeln und hatte auch nur noch wenig Interesse daran, über die vielen Ungereimtheiten nachzudenken, die sich um das Attentat rankten. Für ihn lag der Fall nun auf der Hand und er hörte auf den Rat seines Onkels und Mentors.
Silvius hatte nämlich bereits eine Liste von Personen erstellt, die in Kronstadt als verdächtige galten und unterstellte ihnen eine Verschwörung gegen Aequus. Augustus bekam eine kleine Einheit mit Eliteeinheiten gestellt und sollte diese aufspüren und verhören.
Zuerst konnte er es kaum glauben, dass auch viele Ratsherren aus Kronstadt auf der Liste standen und er wunderte sich, warum sich das Verhältnis seines Vaters zu dem Rat so verschlechtert hatte, obwohl er nie von Konflikten oder anderen Problemen gehört hatte. Aber Silvius hatte Dank Spurius ein ausgefeiltes Netz an Lügen aufgebaut und sie brachten Augustus wirklich daran zu glauben, dass die Ratsherren sich im Auftrag einer geheimen, barsavischen Widerstandgruppe verschworen hätten, die sogar heimlich von Throal unterstützt werden soll und in ganz Barsaive operiert. Augustus war fassungslos und verspürte immer mehr Abneigung gegen Barsaive, obwohl er in diesem Land aufgewachsen und es eigentlich als zweite Heimat betrachtete. Also machte er sich auf den Weg und setzte Silvius Pläne um.
Die „Verhöre“ der kronstädter Ratsherren (2. Choar – 15. Choar 347 i.J.P.)
Er nahm viele unschuldige Kronstädter gefangen und ließ sie in dem Anwesen seiner Familie festsetzen. Dort befahl Silvius ihm sie zu foltern und weitere Informationen über die Attentäter zu sammeln. Augustus hatte zwischendurch immer wieder das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, da anscheinend kein Beschuldigter etwas Hilfreiches zu wissen schien und selbst nach furchtbaren Folterungen gaben viele nur Falschaussagen und nicht nachvollziehbare Geständnisse von sich. Jedoch glaubte Augustus voll und ganz den Worten von Silvius, der immer wieder betonte, dass es nicht leicht ist, den Starrsinn der Barsaver zu brechen und dass sie härtere Methoden benötigen, wenn man etwas aus ihnen herausbekommen will. Also stellte Augustus alle Zweifel ab und die vielen erfolglosen Verhöre machten ihn in seiner Trauer und Verzweiflung nur wütender und er wurde immer skrupelloser bei seiner Suche nach der vermeintlichen „Wahrheit“.
Spurius war bei den Verhören häufig zugegen und führte angeblich Protokoll über ihre Arbeit. Wenn Augustus heute jedoch zurückdenkt, war dessen Anwesenheit bei den blutigen Befragungen eher von unterhaltsamen Interesse und er erinnert sich noch gut an die sadistische Genugtuung, die sich in Form eines finsteren und verkniffenen Grinsens auf seinem bleichen und angespannten Gesicht äußerte, wenn Spurius voller Genuss beobachten konnte, wie Augustus bei den Verhören seine Geduld verlor und zu den unmenschlichsten Foltermethoden griff. Manchmal verlor er auch völlig die Kontrolle über sich und es kam zu Toten bei den Folterungen. Dies geschah vor allen dann, wenn Augustus durch Spurius hetzerische Kommentare derart aufgebracht wurde, dass er voll und ganz in seinen Hass aufging. Spurius schien zu dieser Zeit bereits eine intensive Ausbildung an Augustus vorzunehmen und versuchte dem ehemals idealistischem jungen Mann jegliches Mitgefühl und Gewissen auszutreiben.
Augustus stand zu dieser Zeit eher neben sich und erlebte all seine Greultaten eher wie in einer unwirklichen Trance und war komplett verblendet durch seine Rachegelüste. Anfänglich hatte er sich mit den Folterungen noch schwergetan und musste gegen sein Mitgefühl ankämpfen, doch nach einiger Zeit hatten die Beschuldigten für ihn jede Menschlichkeit verloren und er versuchte nur noch maschinell durch Drohungen und Schmerzen sie zu dem zu zwingen, was er von ihnen wollte.
Während Augustus den kronstädter Rat durch seine Verhöre dezimierte und die politische Stabilität der Stadt demontierte, erlangte Silvius die heimliche Kontrolle über Kronstadt und leitete die ersten Schritte ein, die schließlich dazu führten, dass Kronstadt sich unter Zwang dem Imperium anschloss und er den neuen Botschafter Vorax einsetzten konnte. Vorax erreichte dieses Ziel später damit, dass er es tatsächlich schaffte, dass sich die Ratsherren für den Tod von Aequus verantwortlich fühlten. Aus schlechtem Gewissen und der Ohnmacht heraus, dass sie den Theranern nicht effektiv bei den Ermittlungen helfen konnten, unterwarfen sie sich schließlich dem Imperium, nachdem Vorax zusätzlich die verbliebenen Ratsherren durch Bestechungen gefügig gemacht hatte.
Verfolgung der „Attentäter“ nach Lüderitz (Noar 347 i.J.P. – Myloar 348 i.J.P.)
Nachdem die Ermittlungen in Kronstadt schließlich immer noch keine Ergebnisse lieferten, verkündete Silvius schließlich, dass er von seinen Spionen erfahren habe, dass die Attentäter sich nach Lüderitz abgesetzt hätten. Im Namen des Theranischen Imperiums stellte er an Lüderitz die Forderung, die Mörder auszuliefern, da Thera sonst den Krieg eröffnen würde. Damit hatte Silvius sehr hoch gepokert, da er wusste, dass Kaiser Pacator wahrscheinlich nicht hinter ihm und seinen Rachefeldzug stehen würde. Jedoch hoffte er darauf, dass Lüderitz, welches selbstverständlich niemanden auszuliefern hatte, ihre Hilfe verweigerte und provozierte eifrig um die Herrscher in der Bergstadt gegen Thera aufzubringen.
Zeitgleich berichtete er dem Kaiser davon, dass die Attentäter einen großen Angriff planen würden und man einen erneuten Krieg mit Barsaive nur abwenden könne, wenn man die Keimzelle der Terroristen in Lüderitz mir einem Präventivschlag beseitigen würde. Nachdem der Kaiser eine Botschaft zu dem Zwergenkönig schickte und auch dieser, nachdem der Kriegsrat von Märkteburg durch Silvius Boten von der Existenz der Attentäter überzeugt wurde, erfolglos versuchte, den Rat von Lüderitz zur Vernunft zu bringen, sicherte er den Theranern zu, dass Lüderitz aus dem Bund von Throal ausgeschlossen ist, da auch in Barsaive niemand einen erneuten Krieg riskieren wollte. So gab Throal Lüderitz für den Feldzug von Silvius frei, welcher auf diesen Moment schon lange gewartet hatte. Schon lange träumte er von dem Ruhm, den er als Feldherr erlangen würde, wenn er es schafft, die uneinnehmbarste Stadt in Barsaive zu bezwingen.
Die Rüstung des Principus Mortis (22. Noar 347 i.J.P.)
Während der Vorbereitungen zu dem Feldzug nach Lüderitz kam Spurius bei Augustus mit einer besonderen Rüstung an, die Silvius für seinen Neffen bei ihm in Auftrag geben hatte und mit welcher er als Silvius rechte Hand einen Feldzug in Barsaive führen sollte. Diese war magisch und Spurius sagte, dass sie Augustus unbesiegbar machen wird. Als dieser den Panzer zum ersten Mal anlegte, spürte er nicht, dass er mit einem dunklen Zauber versehen war, der seinen eigenen Willen noch weiter abstumpfen ließ und ihn blind für alles andere als seine Rache machte. Außerdem fühlte Augustus sich unschlagbar und mächtig in dieser Rüstung und hatte das Gefühl, dass er allein gegen ein ganzes Heer antreten und es zermalmen könnte.
Das Massaker von Lüderitz (3. Myloar 348 i.J.P.)
Zum Einsatz kam die Rüstung zum ersten Mal in der Schlacht gegen Lüderitz. Silvius belagerte die Stadt schon eine ganze Weile, als plötzlich die lüderische Luftflotte angriff und sich zu einem verzweifelten Befreiungsschlag emporhob. Während der Luftkämpfe hatte Spurius es bewerkstelligt, ein Portal in der Stadt zu öffnen und Augustus mit einem kleinen Trupp direkt in der feindlichen Stadt zu bringen. Dort richtete Principus Mortis, wie er von nun an von allen nach dieser Schlacht genannt wurde, ein bestialisches Blutbad an, um sich zu dem Rat der Stadt durchzukämpfen. Dabei achtete er wenig darauf, dass auch Zivilbevölkerung unter den Gegnern waren und Frauen und Kinder beiläufig seiner Klinge zum Opfer fielen. Augustus war durch den Zauber der Rüstung so verblendet, dass er felsenfest davon überzeugt sei, dass sie alle den Tod verdienen würden und er nichts Unrechtes tut. Außerdem erlebte er den größten Rausch seines Lebens und fühlte sich beinahe unbesiegbar und mächtig. Ohne Gnade schlug er sich eine gewaltige Schneise durch die Menge und nahm vor nichts und niemanden Rücksicht, bis er die Ratshalle eingenommen und viele der dort anwesenden Politiker getötet hatte.
Nachdem die Stadt erobert war zog Principus Mortis sich sofort aus der Öffentlichkeit zurück und Silvius machte ein großes Geheimnis um seinen neuen Champion. Niemand ahnte, dass der Sohn des Aequus hinter der Maske steckte und alle rätselten, wer der schwarze Rächer ist.
Folterungen in Lüderitz
In Lüderitz fanden erneut Verhöre statt. Diesmal noch grausamer als jemals zuvor und Augustus führte sie in seiner neuen Identität als Principus Mortis durch. Hinter seiner Maske fiel es ihm noch leichter, ohne jede Gefühlsregung und eiskalt die Folterungen durchzuführen und der dunkle Zauber von Spurius hatte ihn in einen regelrechten Allmachtswahn getrieben, der das Leben seiner Opfer für ihn wertlos und unbedeutend machte. Inzwischen war seine Erscheinung durch die Rüstung so furchteinflößend, dass viele bei den Verhören bereits schon panisch in sich zusammenbrachen, wenn Principus Mortis in seiner schwarzen Rüstung ihre Folterkammer auch nur betrat und sein mitleidloser Ruf eilte ihn mit furchtbarem Schrecken überall hin voraus.
Weitere Kriegpläne
Silvius schaffte es schließlich, einige Unschuldige zu „überführen“, die in den Verhören „gestanden“ hatten und erklärte, dass sie zu den Attentätern aus Kronstadt gehören. Angeblich habe einer von ihnen verraten, wo sich ihr Anführer aufhält, der für die Attentate verantwortlich war. Außerdem hätte die Terrorgruppe ihr Hauptquartier angeblich in Metz und ein weiteres wichtiges Versteck in einem alten Schrein der Elben östlich der Drachenberge.
Silvius Motive für die Wahl von Metz war eindeutig seinem Interesse an den Schürfstellen geschuldet. Wenn er es schaffen würde, diese für das Imperium einzunehmen und damit große Vorrate an elementaren Feuer zu gewinnen, würde er als Held gefeiert werden und er sah sich schon auf einem großen Triumphzug durch die Urbs Draconis.
Sabaoth brachte schließlich Druzba ins Spiel und erzählte Silvius von einem magischen Artefakt, welches er dort finden könne und welches seine Truppen unbesiegbar machen würde. In Wahrheit interessierte er sich nur für die heilige Stätte der Elben, welche die Ausbreitung von Utukk’Xul bremste und er hoffte, damit einige Elben zu beseitigen, die dem dunklem Bund schon länger nachspürten und ihnen ein Dorn im Auge waren.
Marsch nach Druzba ()
Silvius schickte Principus Mortis mit seinen Männern nach Druzba voraus, während er Metz einnehmen wollte. Als er in den Hinterhalt bei Drogheda geriet und durch die Helden und Truppen aus Trosk und der Umgebung, aufgehalten wurde, war Augustus also schon auf dem Weg nach Osten und durchquerte die Ortag-Steppe.
Unterwerfung der Steppenorks (Boar 348 i.J.P.)
Dort stellten sich ein Stamm der braunen Steppenorks entgegen und verwickelten Principus Mortis in eine Schlacht, die es den Helden ermöglichte, vor ihm in Druzba einzutreffen. Er metzelte die Orks nieder und ließ auch die Frauen und Kinder des Stammes töten. Damit brachte er die gesamten braunen Orkstämme der Ortag-Steppe gegen sich auf, welche sich schließlich auch gegen die Theraner verbündeten und unter der Führung von Golgari einen Angriff auf Silvius Heer führten, nachdem er sich aus Drogheda zurückgezogen hatte und seinem Neffen gefolgt war.
Treffen mit Octavia in Druzba (20. Boar 348 i.J.P.)
Als Augustus in Druzba ankam und auf Octavia traf, erfuhr er die ganze Wahrheit und erkannte, dass Silvius ihn die ganze Zeit angelogen hatte und er zum Opfer seiner eigenen Rache geworden war. Somit gelang es ihm, sich von dem Bann der dunklen Rüstung zu lösen und er brach auf, um Silvius zu stellen.
Rache an Silvius
Als er in Silvius Lager ankam, hatten die braunen Orks bereits fast seine restliche Legion aufgerieben und Silvius befand sich bereits in einer ausweglosen Lage. Als dieser sah, dass Augustus kam, hoffte er auf Rettung, wunderte sich jedoch, warum sein Neffe ohne seine Rüstung auftauchte. Spurius, der sofort verstand, dass Augustus ihre Pläne durchschaut und sich nun rächen werde, warnte Silvius und empfahl ihn mit ihm zu fliehen. Er hätte „Freunde“ in der Gegend, die ihnen weiterhelfen könnten, und er begann sofort ein Portal zu errichten, mit welchem er sie fortbringen wollte.
Silvius vertraute darauf, dass Augustus ihn nichts tun würde und unterschätzte dessen Wut. Augustus hingegen ging sofort auf Silvius los und konfrontierte ihn mit seinen Lügen. Er wollte wissen, warum er all dies getan hat und ob er tatsächlich für den Tod seiner Eltern verantwortlich ist. Silvius versuchte Augustus in gewohnter Weise um den Finger zu wickeln und sich rauszureden. Diesmal glaubte Augustus ihm jedoch nicht mehr und konnte ihn sogar dazu bringen zu gestehen, dass er hinter den Attentaten steckte und es ihm immer nur um seine Karriere und seinen Ruhm gegangen sein.
Als Silvius dies verlauten ließ, zog Augustus sein Schwert und griff ihn mit voller Stärke an. Silvius zog ebenfalls sein Schwert, konnte dem jungen, starken Mann jedoch nicht lange standhalten und wurde schließlich von ihm besiegt, indem er ihm den Kopf von den Schultern schlug.
Flucht von Spurius Iunius
Spurius hatte während der Auseinandersetzung bereits mehrfach erfolglos versucht, Silvius zu überreden, ihm durch das Portal zu folgen. Als er sah, dass Silvius tot war und Augustus sich ihm zuwendete, verschwand er schnell in seinem Portal, welches sich auch umgehend wieder schloss und verhinderte, dass Augustus ihm folgen konnte.
Augustus sah, dass die Orks die letzten Männer von Silvius besiegt hatten und er konnte gerade noch verschwinden, bevor sie ihn entdeckten und in ihrer Berserkerstimmung ebenfalls angreifen. Er kehrte deshalb schnell zu seiner Schwester und ihren Gefährten nach Druzba zurück.
Exil in Druzba
Nachdem Augustus von dem dunklen Fluch des Principus Mortis befreit und Octavia und ihre Freunde wieder aus Druzba abgereist waren, brauchte er viel Zeit, um über seine Taten nachzudenken und halbwegs wieder mit sich ins Reine zu kommen.
Deshalb zog er sich die erste Zeit in seiner neuen Zuflucht auch von Soldan und seinem Sohn zurück, die beide als treue coranische Leibgarden ebenfalls in Druzba geblieben waren und sich geschworen hatten den Sohn des Aequus zu beschützen, bis dieser wieder in die Heimat zurückkehren kann.
Augustus empfand die erste Zeit in Druzba eine solch große Scham und Reue wegen seiner Taten, dass er es Monatelang nicht ertragen konnte, jemand anderem in die Augen zu sehen. Sogar die Windlinge mieden ihn und verschonten ihn mit ihren Aufmunterungen, da sie merkten, dass er in einem sehr labilen Zustand schwebt und den Schatten des Principus Mortis noch nicht vollständig abgeschüttelt hatte. Sie hatten anfänglich sogar etwas Angst vor ihm und nahmen nur zu Soldan und seinem Sohn Kontakt auf.
Neben den Gewissensbissen, die Augustus in dieser Zeit wegen seiner grausamen Taten unter der Kontrolle von Silvius quälten, konnte er es nur schwer verkraften, dass sein eigener Mentor und Vertrauter ihn belogen und für seine Zwecke mit schwarzer Magie missbraucht hatte. Er hatte viel von seinem Onkel Silvius gehalten und vertraute diesem Mann fast blind, da er seit seinem 14 Lebensjahr - als er auf die Akademie in Thera kam - ihn als wichtigstes männliches Vorbild angesehen hatte. Im Gegensatz zu seinem eigenen Vater, der sich um Diplomatie und Forschung bemühte, verkörperte Silvius für ihn das Ideal des großen Anführers und Schlachtenlenkers, dem auch er selbst immer nachgeeifert hatte und Augustus spürte schon als Kind, dass seine Qualitäten für den Krieg und nicht für verstaubte Bibliotheken geschaffen waren.
Der Verrat von Silvius traf Augustus deshalb besonders schwer und er konnte sich damals nicht erklären, wie sein eigener Onkel zu solch einer Bösartigkeit fähig gewesen war, da damals noch niemand eine Verbindung zu Spurius Iunius und seiner Mitgliedschaft in dem Bund von Utukk'Xul erahnen konnte. Augustus fühlte sich unglaublich betrogen und kann es bis zum heutigen Tage nicht fassen, dass er den Lügen Silvius glaubte, obwohl dieser insgeheim für den Tod seiner Eltern verantwortlich war.
In Druzba kam Augustus schließlich auch dazu, das erste Mal wirklich über den Tod seiner Eltern zu trauern und seit damals gibt er sich unterbewusst die Schuld an ihrem tragischen Schicksal, weil er Silvius Absichten nicht durchschaut hatte und dementsprechend nichts unternehmen konnte, um sie zu retten.
Augustus lebte die erste Zeit weit draußen im Wald von Druzba und hatte sich ein kleines Lager unter den Bäumen errichtet. Manchmal brachten Soldan und sein Sohn ihm Nahrungsmittel von den Windlingen mit, aber er konnte in der ersten Zeit nie lange mit ihnen reden und schickte sie schnell wieder fort.
Später kam hin und wieder der Einsiedler Halim vorbei, der einst ein Magier war und wollte dem gequälten Büßer Gesellschaft leisten. Augustus verschloss sich dem Alten zuerst, doch dieser erwies sich als hartnäckiger Besucher und verständnisvoller Gesprächspartner, dem Augustus sich nach und nach immer weiter offenbarte und ihm schließlich sogar seine Geschichte erzählte. Halim half Augustus dabei besser zu verstehen, wie er mit seiner Schuld und dem verlorenen Vertrauen in die Menschen umgehen konnte und langsam begann er wieder Hoffnung zu schöpfen. Der weise Eremit machte Augustus auch bewusst, dass seine Eltern nicht umsonst gestorben seien müssen und solange er und Octavia gegen das Unrecht ankämpfen, besteht eine Aussicht darauf, dass sich alles zum Guten wenden kann.
Octavia war damals tatsächlich Augustus einziger Lichtblick. Nachdem er gedacht hatte, dass seine Schwester laut Silvius einen grausamen Tod durch hasserfüllte barsavische Freiheitskämpfer gefunden habe, war seine Freude über die Begegnung mit ihr so groß, dass sie sogar den dunklen Zauber auf seiner Rüstung bannen konnte. Es machte ihm auch Mut, dass seine kleine, verwöhnte Schwester es geschafft hatte, sich allein in Barsaive durchzuschlagen und inzwischen schon fast zu einer richtigen Heldin geworden war. Dies machte ihn unglaublich stolz und er vertraute darauf, dass sie einen Weg finden wird, um Silvius Lügen zu beweisen.
Wäre Octavia damals nicht gewesen, hätte Augustus es mit Sicherheit vorgezogen in den Freitod zu gehen, da er nicht gewusst hätte, wie er mit seinem Gewissen weiterleben soll. Doch er fühlte sich verantwortlich für seine Schwester, an deren unglücklichem Schicksal er sich auch die Schuld gab, und entschloss sich sie nie wieder im Stich zu lassen.
Augusts rappelte sich nach den Gesprächen mit Halim wieder auf und suchte den Kontakt von Soldan und seinem Sohn und gemeinsam versuchten sie sich in der Windlingsgemeinde von Druzba nützlich zu machen. Sie halfen bei verschiedenen Arbeiten und Augustus versuchte sogar einige Windlinge in der Kriegskunst auszubilden, was sich jedoch zu einem aussichtslosen Unterfangen entwickelte.
Jedoch fand Augusts darüber einen sehr engen Kontakt zu dem Windling Parvus, der sich als Bewunderer der theranischen Kultur herausstellte. Augustus musste ihm oft alles erzählen, was er über die Insel Thera und sein Volk wusste und ihm versprechen ihn mitzunehmen, wenn er irgendwann in seine Heimat zurückkehren kann. Der Windling schaffte es so immer wieder ihn von seinem unglücklichen Schicksal abzulenken und konnte ihm zwischendurch sogar das ein oder andere Lächeln entlocken.
Augustus fand langsam wieder ins Leben zurück und versuchte trotz seiner Vergangenheit und für Octavia weiter zu machen. Ihm gelang es sogar etwas Vergebung für Silvius zu empfinden, aber er hatte durch seine Zeit als Principus Mortis auch etwas Beängstigendes gelernt: er wusste nun, wozu er im Stande war!
Denn nachdem er lange über seine Taten nachgedacht hatte, musste er sich nun eingestehen, dass es nicht nur der Zauber seiner Rüstung war, der sein Handeln bestimmt hatte. Ihm wurde bewusst, dass es auch ein Teil von ihm selbst war, der dazu fähig war, die vermeintlichen Mörder seiner Familie ohne Rücksicht zu jagen, zu foltern und eiskalt abzuschlachten. Er wusste, dass er keinen Funken Mitleid für sie empfunden hatte und nur die Rache für ihn eine Bedeutung besaß.
Bis heute hat Augustus noch nie mit jemanden über diese Erkenntnis gesprochen, da er befürchtet, dass er Grenzen überschritten hat, die ihn für immer verdorben haben könnten. Er fühlt sich immer noch schlecht und zweifelt an seiner eigenen Aufrichtigkeit und seine schlimmste Angst ist es, dass dieser düstere Teil seiner Seele eines Tages wieder zum Vorschein kommen könnte.
Oft wird er auch von Träumen gequält in denen er seine Eltern und Octavia als Principus Mortis brutal ermordet, während sie ihn um ihr Leben anflehen. Wenn er dadurch schweißgebadet aufwacht muss er sich immer wieder selbst vor Augen führen, dass Principus Mortis nicht mehr existiert.
Nach fast zwei Jahren kamen Octavia und ihre Freunde schließlich nach Druzba zurück und brachten Augustus neues Wissen über den Bund von Utukk'Xul, Sabaoth Immortalis und der Manipulation von Silvius Insidiae mit. Für Augustus klärten sich durch diese Neuigkeiten viele Dinge aus der Vergangenheit auf und er konnte nun besser verstehen, was damals alles zu den tragischen Vorfällen geführt hatte. Er begriff auch, dass sowohl Silvius, als auch er selbst, lediglich Spielfiguren in einem wesentlich größeren Spiel waren, als er es geahnt hatte und Opfer der Schwarzmagier geworden waren.
Zwar brachte diese Erkenntnis keine Erleichterung für sein Gewissen, aber er hatte nun wieder die Hoffnung, dass die Verantwortlichen für all das Leid der Vergangenheit eines Tages ihre gerechte Strafe erhalten würden.
Doch die Nachrichten von Octavia stärkten auch ein Gefühl in ihm, welches er am liebsten einfach abgestellt hätte. Er merkte nämlich, dass alles in seinem Inneren nach Rache zu dürsten begann, nachdem er über die Manipulation des verräterischen Sabaoth Immortalis aufgeklärt war. Zwar versuchte er seine Empfindungen zu verdrängen, ihm wurde jedoch schnell klar, dass es ähnliche Rachegefühle waren, die er auch als Principus Mortis empfunden hatte. Die Tatsache, dass Sabaoth nun auch seine Schwester bedrohte und sie dadurch in dauerhafter Gefahr schwebte, machte ihn fast rasend vor Wut und es fiel ihm schwer, in Druzba zu bleiben und Octavia und ihre Freunde nicht zu begleiten. Jedoch wusste er, dass er ihnen in seinem labilen Zustand keine Hilfe sein wird und sie wahrscheinlich durch seine Begleitung nur in Gefahr bringen würde.
Um trotzdem zu helfen schickte er Octavia zu Marcus Licinius Vero nach Parlainthium Novum und hoffte, dass seine Schwester dort in Sicherheit sei und die Wahrheit über Spurius Iunius und seine dunklen Machenschaften ans Licht bringen kann.
Nachdem Octavia in Richtung Parlainthium Novum abgereist war, konnte es Augustus kaum noch ertragen in Druzba auszuharren. Er fühlte sich wie ein gefangenes Tier und war in seinen Gedanken die ganze Zeit bei seiner Schwester, die draußen im gefährlichen Barsaive für die Ehre ihrer Familie ihr Leben riskierte. Zwar wusste er, dass sie sich aufgrund ihrer magischen Fähigkeiten selbst verteidigen kann, doch bei der Gefährlichkeit ihrer Gegner, bangte er jeden Tag um ihr Leben und betete zu den Göttern, dass ihr nichts geschehen möge. Er fühlte sich auch immer noch verantwortlich für sie und ihm gefiel es nicht, dass er sie nicht beschützen konnte. Zwar wusste er, dass sie den Rückhalt ihrer Freunde hatte, doch hatte er das Gefühl, dass er sie als großer Bruder im Stich ließ. Diese Gedanken zermarterten ihn in den folgenden Wochen und weder Halim oder Soldan gelang es dem jungen Mann zu beruhigen und ihn von der Sorge über seine Schwester abzulenken.
Umso überraschter und erfreuter war er, als plötzlich ein Bote aus Varna mit einer Botschaft seiner Schwester eintraf, die es tatsächlich geschafft hatte, Parlainthium Novum zu erreichen.
Parlainthium Novum
Augustus war froh Druzba endlich den Rücken kehren zu können und konnte es kaum erwarten, bis der Portalmagier in Varna eintraf und ihn, Soldan, dessen Sohn und den Windling Parvus nach Parlainthium Novum brachte. Er freute sich seine Schwester wohlbehalten wiederzusehen und dachte, dass sich von nun an alles zum Guten wenden würde.
Nachdem er von Octavia erfuhr, dass Sabaoth Immortalis sich in ihrer direkten Nähe im dämonenverseuchtem Parlainth aufhält, dachte er, dass er endlich zu seiner Erlösung von seinen immer noch unterschwellig wirkenden Rachegelüsten gelangen könnte, wenn er dieses Monster der Gerechtigkeit überführt und er endlich getötet wird.
Dies gelang Augustus mit der Hilfe der Helden schließlich sogar und alle dachten tatsächlich, dass Sabaoth Immortalis für immer besiegt sei. Augustus konnte sich nach diesem Sieg zum ersten Mal seit langem wieder wertvoll fühlen und empfand diese Tat als Zeichen seiner Buße.
Als er zurück in Parlainthium Novum plötzlich mit seiner bevorstehenden Rückkehr nach Thera konfrontiert wurde, brach jedoch die Realität wieder erschreckend über ihn ein.
Er wusste, dass er keinen Beweis für die Manipulation der Schwarzmagier und Spurius Iunius wahres Wesen hervorbringen konnte und es standen immer noch Anschuldigungen wegen den Mord an Silvius Insidiae, Meuterei und Fahnenflucht gegen ihn in Raum.
Marcus Licinius Vero machte Augustus damals bewusst, dass vermutlich nur die Hinrichtung in Thera auf ihn warten würde, da die Familie der Octavier mit dem Tod seines Vaters an Bedeutung verloren hätte und er auch sonst kaum Fürsprecher im Senat finden wird, da ihn alle für den Mörder des großen Feldherrn Silvius Insidiae halten.
Augustus fühlte sich vollkommen mit dieser Situation überfordert. Da er wusste, dass er selbst kein großer Redner ist und bereits in seiner Kindheit von seinem Vater eine Rüge nach der anderen kassierte, da sein Verhandlungsstils sehr forsch und durch sein aufbrausendes Gemüt oftmals sehr unüberlegt war, sah er sich auch nicht in der Lage sich selbst vor dem Senat zu vertreten. Auch Licinius riet ihm dazu einen einflussreichen Rechtssprecher für sich zu gewinnen.
Augustus fiel nur noch eine Person ein, von der er hoffte, dass er ihr uneingeschränkt vertrauen konnte. Diese Person war der einige Jahre ältere Senator Flavius Vitreus Elatus, unter dessen Befehl Augustus seine ersten Ausbildungsjahre in Acien absolviert hatte. Dieser hatte ein sehr gutes Verhältnis zu dem talentierten jungen Rekruten, der sich bereits in allen militärischen Disziplinen mit besonders exzellenten Erfolgen hervortat.
Elatus stärkte Augustus auch den Rücken, als dieser von seinen theranischen Kameraden ausgeschlossen und verspottet wurde, da er in Barsaive aufgewachsen war und sie ihn nicht als vollständiges Mitglied ihres Volkes ansehen wollten. Seine überragenden Leistungen zogen dann noch zusätzlich den Neid und die Missgunst seiner Konkurrenten auf sich und ohne Elatus besonnenen Zuspruch wäre Augustus wohl wesentlich häufiger den Provokationen seiner Kameraden erlegen und hätte sich zu rachsüchtigen Taten hinreißen lassen, die seine gesamte Karriere hätten gefährden können.
Im Gegenzug war es Augustus mehrmals möglich gewesen, dass Leben von Elatus in brenzligen Situationen zu retten und dessen Befehle durch seine heldenhaften Einsätze zum Sieg zu führen. Elatus war vollkommen bewusst, dass der Erfolg seiner Truppen maßgeblich von den besonderen Fähigkeiten von Augustus abhing, was auch ihm als Offizier zu großer Bewunderung verhalf.
Augustus wusste, dass Elatus inzwischen als Senator in Thera zu großem Ansehen gekommen war und seiner Abstammung aus der kaiserlichen Familie der Vitreer alle Ehre machte. Er nahm also seinen Mut zusammen und ließ ihm ein Schreiben zukommen, dass seine verzweifelte Situation und die seiner Schwester erklärte.
Elatus begab sich tatsächlich umgehend nach Barsaive, um seinen alten Freund zu helfen. Augustus war nun ziemlich sicher, dass sie mit der Hilfe des Senators eine Chance vor dem Senat haben werden. Als Elatus sich schließlich mit Augustus beraten hatte, bemerkten beide Männer, wie kompliziert die Lage in Wirklichkeit aussieht und wie gering ihre Aussichten sind, den Senat von der Wahrheit zu überzeugen. Außerdem kam das Problem hinzu, dass Octavia in Thera inzwischen als Volksverräterin und dämonische Zauberin gesucht und gefürchtet wurde. Schließlich machte Licinius, der sich dem Gespräch der beiden Männer angeschlossen hatte einen Vorschlag, auf den die beiden Männer eingingen.
Sie vereinbarten, dass Elatus Octavia noch in Barsaive heiraten sollte, um sie als seine Frau mit nach Thera zu bringen. Einer Angehörigen der Vitreer kann schließlich nicht so einfach der Prozess gemacht werden und Elatus konnte damit seine politische Treue gegenüber den Octaviern ausdrücken.
Jedoch ging Augustus zu überstürzt auf das Eheversprechen ein und realisierte erst im Nachhinein, was diese Ehe tatsächlich für Octavia bedeuten würde, die immerhin einem göttlichen Auftrag folgt und nicht einfach nach Thera gehen kann, wo sie ihrer Verantwortung den Rücken kehrt.
Zwar stellte Octavia sich nicht gegen den Beschluss ihres Bruders, da sie außer der Ehe mit Elatus keinen anderen Ausweg mehr sah, um das Leben ihres Bruders und die Familienehre zu retten, jedoch führte Henk Augustus vor Augen, dass es für seine Schwester keine Option sei, Barsaive zu verlassen.
Augustus verstand sehr gut, dass er sich übereilt auf das Eheversprechen eingelassen hatte und wusste jedoch nicht mehr, wie er die Situation noch retten konnte, vor allem da die Hochzeit schon längst offiziell angekündigt war. So kam es, dass Augustus sich auf einen finsteren Plan einließ, den er gemeinsam mit Henk und dessen Schwester Hella ersann.
Die Umsetzung erfolgte schließlich am Hochzeitstag, als Octavia von einem großen geflügelten Dämon entführt und augenscheinlich getötet wurde. Elatus war nicht eingeweiht in den Plan und dachte tatsächlich, dass Octavia den Schwarzmagiern zum Opfer gefallen war.
Thera
Augustus fühlte sich sehr schlecht wegen der Lüge, aber hoffte, dass sie mit der Geschichte über den Tod seiner Schwester durch den finsteren Bund einen wichtigen Beweis für deren Existenz abliefern könnten. Zwar war ihm nicht wohl dabei, ihre ganze Verhandlungsstrategie auf einer Lüge aufzubauen, aber solange es keine echten Beweise gab, hoffte er, dass er durch die begangene Täuschung eine größere Chance auf Gerechtigkeit erhalten könnte. In einer fast schon naiven Art versuchte er somit sein Gewissen zu beruhigen und sich davon abzulenken, dass er ein fragiles Kartenhaus aus Lügen errichtet hatte.
Um Elatus zu schützen ließ er ihn vorerst im dem Glauben, dass Octavia tatsächlich tot sei. Vor dem Senat erhielt ihre Geschichte große Aufmerksamkeit und Elatus erläuterte auch dem Kaiser persönlich, was in Barsaive vorgefallen sei. Alles verlief vorerst zu ihren Gunsten und das Volk interessierte sich sehr für den jungen Octavier, der in Barsaive durch Schwarzmagier verflucht wurde und dem unglücklichen Senator, dessen Frau auf tragische Weise an ihrem Hochzeitstag von Dämonen getötet wurde. Besonders Augustus wurde anfänglich von vielen als tragischer Held aufgebaut und erhielt durch sein enormes Charisma viele Sympathien.
Das Blatt wendete sich schließlich, als eine Botschaft nach Thera kam die verkündete, dass Octavia lebendig in Barsaive gesichtet wurde und sich auf dem Weg in den Norden Alorans befindet, um sich vermutlich abzusetzen und ihren vorgetäuschten Tod zu verschleiern.
Augustus wurde daraufhin von einer Sekunde auf die andere festgenommen und in das Verlies gesteckt. Auch Elatus wurde inhaftiert, unterzog sich jedoch einer magischen Befragung unter Einfluss eines Wahrheitsserums und konnte beweisen, dass er nichts von der Lüge wusste. Er war tatsächlich enttäuscht und verstand nicht, wie Augustus ihn so hintergehen konnte. Er suchte ihn im Kerker auf, damit er sich rechtfertigen konnte.
Augustus erklärte ihm alles und erzählte ihm auch von der Suche nach der Drachenträne und Octavias Bestimmung Aloran zu retten und dass er sich nur aus Verzweiflung auf diese unkluge Täuschung eingelassen hatte. Elatus, der Octavia und ihre Freunde selbst kennen und ihre Arbeit in Parlainth mit großer Bewunderung erleben konnte, hatte tatsächlich Verständnis für seinen Freund und verzieh ihm. Er wusste, dass Augustus in den letzten Jahren zu viel durchgemacht hatte und beschloss ihn weiterhin vor dem Senat zu vertreten und um sein Leben und seine Freiheit zu kämpfen. Inzwischen hatte er großes Mitgefühl für das traurige Schicksal der Familie der Octavier aufgebaut und vermutete, dass sich tatsächlich eine große Bedrohung hinter den Schwarzmagiern verbirgt, die eines Tages selbst das Theranische Imperium zerstören konnte.
Elatus trat also vor den Senat und verkündete allen die ganze Wahrheit und versuchte den anderen Politikern und dem Kaiser die verzweifelte Situation von Augustus und seiner Schwester zu erklären und beteuerte vor allen, dass er selbst daran glaube, dass hinter all den ungeklärten Umständen in Barsaive sich ein dunkles Netzwerk aus finsteren Dämonenanhängern verbirgt. Die Bedrohung durch diese Schwarzmagier sei auch der einzige Grund für das Treffen von Licinius mit den Lichtträgern gewesen, welches inzwischen von den Gegnern im Senat als eine geheime Verschwörung gegen das theranische Imperium ausgelegt wurde, nachdem es falsche Gerüchte gab, dass Augustus und Licinius militärische Geheimnisse an Barsaver verkauft hätten. Licinius nahm bereits die Verantwortung für alles Geschehene auf sich und wurde zum Tode verurteilt.
Elatus ließ sich jedoch nicht abschrecken und kämpfte eisern weiter, bis der Kaiser, welcher beeindruckt von der Unnachgiebigkeit und Wortgewandtheit des Senators war, sich darauf einließ, August erneut und persönlich zu vernehmen, bevor er das endgültige Urteil verkündet.
Augustus konnte den Kaiser tatsächlich davon überzeugen, dass Silvius unter der Kontrolle von jemand anderen gehandelt hatte und da Silvius auch gegen die Befehle des Kaisers verstoßen und unerlaubte Feldzüge in Barsaive unternommen hatte, ergab mit der Aussage des jungen Octaviers vieles einen lang gesuchten Sinn. Jedoch reichten alle Worte und Argumente nicht aus, um zu beweisen, dass die dunkle Bruderschaft tatsächlich existiert.
Der Kaiser entschied schließlich, dass über Augustus nicht die von vielen Senatoren geforderte Todesstrafe verhängt wurde, sondern er ins Exil gehen sollte, solange bis die Umstände in Barsaive und um Silvius Insidiae endgültig geklärt sind.
Exil auf der Insel Ydra
Augustus wurde auf die abgelegene und unbewohnte Insel Ydra im Pelagischem Meer gebracht. Dort leben nur eine Handvoll coranischer Priester, die ein Heiligtum des Clarus verwalten und zwei weitere Exilanten, die bereits alte Männer waren und den Großteil ihres Lebens auf der Insel verbracht hatten.
Als Augustus auf der Insel ankam und realisierte, dass er von einem Exil ins nächste übergegangen war und ihm nun vielleicht für immer die Möglichkeit genommen wurde, Octavia bei ihrem Kampf zu unterstützen, wünschte er sich, dass ihn doch die Todesstrafe getroffen hätte. Doch er entschloss sich tapfer zu sein und auf die Weisheit des Kaisers zu vertrauen.
Er verbrachte viel Zeit im Heiligtum und suchte das Gespräch mit den Priestern, denen er auch über seine Zeit als Principus Mortis berichtete. Sie machten ihm bewusst, wie wichtig es für ihn sei, mit dem dunkeln Feldherrn endgültig abzuschließen, da er sonst für den Rest seines Lebens von ihm beherrscht sein würde.
Augustus verstand was die Priester meinten und er begab sich auf einen Pfad der spirituellen Läuterung und vollzog die Riten des Tempelschlafs. Doch alle Versuche zu seinem Genius Kontakt aufzunehmen wurden in schrecklichen Bildern erstickt, die Augustus bereits aus seinem Alpträumen kannte und in welchen er immer wieder zum Mörder seiner Familie wird.
Doch mischten sich während des Tempelschlafs auch neue Bilder hinzu. Immer öfter sah er Spurius Iunius, der ihm in seiner Gestalt als Sabaoth Immortalis begegnete. Augustus spürte wie bei seinem Anblick große Rachegelüste in ihm aufstiegen und in seinem Traum tötet er den Schwarzmagier auf die unterschiedlichen erdenklichen Weisen immer wieder aufs Neue. Im Gegensatz zu seinen Alpträumen über seine Eltern verspürt er bei den Träumen über Sabaoth nicht nur Angst und Wut, sondern auch Genugtuung und eine seltsame Art von Erfüllung. Als er dies bemerkte, brach er die Rituale schnell ab und zog sich aus dem Heiligtum zurück, da er nichts mehr über sich selbst erfahren wollte und fürchtete, dass er letztendlich nur zu der Erkenntnis kommen würde, dass er sich letztendlich niemals von seiner dunklen Seite lösen kann.
Augustus verbrachte seine Tage schließlich damit, sich weiterhin mit quälenden Selbstzweifeln herumzuschlagen und hatte sich nach einigen Wochen bereits fast damit abgefunden, dass er für immer auf dieser Insel bleiben müsse. Die zwei weiteren Exilanten lachten jedes Mal laut auf, wenn er anfänglich noch davon sprach, dass er eines Tages von dieser Insel herunterkommen würde, doch irgendwann gab er die Hoffnung auch auf.
Der eine von den Exilanten war bereits so alt, dass er sich schon kaum noch daran erinnern konnte, weshalb er vor etlichen Jahrzehnten auf die Insel verbannt wurde. Zumindest gab er dies vor, wenn er danach gefragt wurde, was ihn ins Exil gebracht hatte. Er war insgesamt ein verschlossener Mann und schien den ganzen Tag nichts Weiteres zu tun, als auf das Meer hinaus zu starren. Er wollte sich mit niemanden unterhalten und ging den wenigen Männern auf der Insel stur aus dem Weg.
Der andere war auch ein alter Mann, der jedoch etwas gesprächiger war. Früher war er einmal eine einflussreiche Persönlichkeit gewesen und hatte große militärische und politische Erfolge zu verzeichnen. Jedoch ließ er sich von einem Freund in eine Verschwörung hineinziehen, die schließlich den Tod einiger Senatoren zur Folge hatte. Da seine Mitschuld nie eindeutig geklärt werden konnte, wurde er vor über drei Jahrzehnten auf die Insel verbannt und wartet noch heute darauf, dass sein Fall abschließend geklärt wird. Jedoch hat er die Hoffnung schon lange aufgegeben und geht davon aus, dass man ihn in Thera schon längst vergessen hat.
Für Augustus wurde die Situation im Exil immer unerträglicher und er stellte sich all die Monate vor, wie Octavia sich auf den gefährlichen Weg in den Norden befindet und von den Schwarzmagiern gejagt wird, während ihm die Hände gebunden sind. Gerade als er dachte, dass er wahnsinnig wird, kam unerwartet ein Schiff nach Ydra.
Rückkehr nach Barsaive
Augustus konnte seinen Augen nicht trauen, aber an Bord stand Elatus persönlich, der ihm sofort erzählte, was er gemeinsam mit Octavia und ihren Freunden in Travar erreicht hatte und das der Kaiser nun auch davon überzeugt ist, dass die Bekämpfung der Schwarzmagier oberste Priorität besitzt und der Krieg endgültig vorbei ist. Er berichtete ihm auch von seiner Scheidung von Octavia und dass sie zu Botschafterin des Drachens ernannt wurde, was Augustus unglaublich stolz machte.
Augustus konnte es nun kaum noch erwarten nach Barsaive und zu Octavia zurückzukehren.
Persönlichkeit
Auftreten
Auf den ersten Blick wirkt Augustus wie ein typischer Theraner mit tadelloser Haltung und Etikette, jedoch fällt schnell seine etwas „lässigere“ Art auf, die ihn gerade für Barsaver im Kontrast zu den anderen, eher ernsten und emotional perfekt kontrollierten Theranern, besonders sympathisch und zugänglich erscheinen lässt. Er ist charismatisch und weiß, wie man Menschen mit Charme und selbstsicherem Auftreten um den Finger wickeln kann und er findet überall sehr schnell etliche Bewunderer, die sich ihn als ihr Vorbild auswählen oder von seinen Talenten oder seinem Charisma stark beeindruckt sind. Auch auf Frauen hat er eine besonders anziehende Wirkung und galt in seiner Ausbildungszeit als Schwarm vieler theranischer Töchter aus der Nobilität, für die er sich jedoch weniger interessierte, da er sich immer nur voll und ganz auf seine Ausbildung und die Förderung seiner Kampfestalente konzentrierte.
Nach außen hin versucht er sich stets höflich, freundlich und hilfsbereit zu zeigen und ein Abbild der theranischen Tugenden zu verkörpern, da es für ihn ein idealistisches Anliegen ist, dass diese in Zeiten, in welchen die theranischen Werte seiner Meinung nach immer mehr verfallen, hochgehalten werden müssen.
Empathische Menschen werden trotz seiner positiven Ausstrahlungskraft nach und nach bemerken, dass ein großer Schatten auf ihm lastet und seine Unbeschwertheit zum großen Teil nur eine Fassade ist, die er zum Wohl der anderen Menschen aufrechterhält. Wer seine Geschichte als Principus Mortis nicht kennt, wird lediglich bemerken, dass das Gemüt des jungen Mannes von etwas Schwerwiegendem belastet wird, gegen dass er anscheinend durchgängig ankämpfen muss.
Privates
Kennt man Augustus etwas besser und gewinnt sein Vertrauen, wird man ich als treuen und kameradschaftlichen Freund erleben können, auf den man sich in jeder Gelegenheit verlassen kann. Er denkt weniger an sich als an andere, ist stets selbstlos und bietet schnell seine Hilfe an oder setzt sich wie selbstverständlich für das Wohl von anderen ein, auch wenn er sich selbst dabei in Gefahr begibt. Sieht er etwas, dass er als Ungerechtigkeit einschätzt, fackelt er nicht lange und mischt sich sofort ein oder schlichtet Streitereien, falls er sie mitbekommt.
Augustus ist allgemein ein sehr beherrschter Mensch, jedoch kann es immer wieder vorkommen, dass sein Temperament mit ihm durchgeht, wenn z.B. etwas geschieht, das ihm nicht gefällt, er aber nicht ändern kann. Verliert er dann die Kontrolle über sich, kann er schnell wütend und aufbrausend werden, da er es gewohnt ist, dass er durch sein Können, sein übermäßiges Talent und seine noble Abstammung immer das zu bekommen, was er wollte und nur schwer lernte, wie er mit Schicksalsschlägen oder Niederlagen umgehen kann.
Häufig ist er auch voreilig, hitzköpfig und lässt sich schnell von anderen provozieren. Letzteres hat ihn während seines Militärdienstes auch die ein oder andere Schlägerei eingebrockt und auch eine Laufbahn in der Politik wäre für ihn schon während seiner Kindheit nie von Interesse gewesen, da er die Arbeit der Politiker als verlogen empfindet und einen ehrlichen und direkten Kampf immer vorgezogen hat. Augustus besitzt zwar eine exzellente Bildung, hat jedoch nie große Freude an Wissen und Lernen empfunden oder sich gern und lange mit Theoretischem aufgehalten. Er ist eher ein praktischer Mensch, der die Dinge direkt angeht und nicht lange um den heißen Brei herumredet. Er ist bei allen Entscheidungen schnell und zielgerichtet und alles muss für ihn „sofort“ geschehen. Ein Abwarten und Nachsinnen ist häufig nicht in seinem Sinne. Er philosophiert auch nicht lange um Einstellungen herum, sondern bevorzugt schnelle und einfach Lösungen.
Wer ihn dazu bringt, mit ihm ein ernstes Gespräch zu führen, bemerkt schnell, dass Augustus ein von Leid geplagter und komplett gebrochener Mensch ist und er sich große Vorwürfe wegen seiner Taten macht. Er hat zu einem gewissen Grad mit seinem Leben bereits abgeschlossen und lebt nur noch aus Reue und für Octavia weiter.
Er redet auch nicht gern über seine Zeit als Principus Mortis und bricht Gespräche, die in diese Richtung führen, für gewöhnlich sehr schnell ab. Er kann es nicht mal ertragen, diesen Namen laut von jemand anderen zu hören und zuckt dabei jedes Mal schmerzhaft getroffen für einen Sekundenbruchteil zusammen.
Trotz seines Leides lässt Augustus sich jedoch nicht hängen, beklagt sich oder beschwert sich über sein Schicksal, da er niemand anderen damit belasten möchte und versucht tapfer mit den Konsequenzen seiner Verfehlungen umzugehen. Deshalb leidet er lieber still und unauffällig vor sich hin und versucht die Verantwortung für seine Vergangenheit mit sich selbst auszumachen. Vor anderen versucht er seine Selbstzweifel und Gewissensbisse so gut es geht zu verbergen und gaukelt ihnen gern vor, dass sie sich um ihn keine Sorgen machen müssen.
Reue
Augustus leidet furchtbar unter seinem Gewissen und den Taten als Principus Mortis. Für ihn ist sein Leben mit dieser Erfahrung eigentlich bereits zu Grunde gerichtet und er lebt nur weiter, weil er Octavia nicht auch noch seinen Tod zumuten wollte, nachdem sie ihm in Druzba wiedergefunden hatte.
Jedoch wird es ihm fast unmöglich sein, Freude oder Erfüllung bei irgendetwas zu empfinden, da er sie sich selbst nicht mehr gönnen kann. Er denkt, dass er für seine Vergehen die schlimmsten Strafen verdient hat und kann es kaum ertragen, wenn er etwas Schönes erlebt, da er dies seiner Meinung nach einfach nicht mehr verdient hat.
Deshalb hält er sich auch bei allen Feiern oder geselligen Runden eher dezent zurück, trinkt nicht, spielt nicht und hält sich von Frauen fern. Da er während seiner jungen Dienstjahre gerne selbst mal über die Strenge schlug und dass ein oder andere Gelage mitgenommen hat, fällt ihm dies mit Sicherheit nicht immer leicht, aber sein Gewissen wird ihn immer wieder daran erinnern, was er getan hat.
Er versucht seine Reue jedoch nicht mit großen Zeichen zu inszenieren oder lässt seinen asketischen Lebensstil groß heraushängen. Lieber verabschiedet er sich unter einem Vorwand oder erfindet eine Ausrede, warum er sich nicht an geselligen oder lustigen Anlässen beteiligen möchte.
Er redet auch nur sehr ungern über seine Schuldgefühle und lässt sich von anderen nur sehr ungern darauf ansprechen. Dies liegt besonders daran, dass er befürchtet, dass Principus Mortis nicht nur ein Fluch eines Schwarzmagiers war, sondern dass die größte Leitkraft aus seinen eigenen Veranlagungen und Rachegelüsten stammte und er selbst damit voll und ganz für alles verantwortlich ist, was damals während seines Feldzuges geschah.
Ihm ist sehr wohl bewusst, dass er all die Zerstörung und das Elend, was er über die Menschen als Prinzipus Mortis brachte, in einem fanatischen und sadistischen Machtwahn genossen hatte, wie er sonst noch Nichts in seinem ganzen Leben genossen hatte und dass er auch jetzt noch häufig und wehmütig und zugleich angewidert an das befreiende und ekstatische Hochgefühl zurückdenken muss, welches er erlebte, als er sich ganz seiner dunklen Seite hingab.
Niemals wollte er, dass jemand dies erfährt, da er Angst hat, dass er ihn in seiner schlimmsten Furcht bestätigt, nämlich, dass sein wahres Wesen schon immer ein zerstörerisches war und er von Geburt an verflucht ist, nur Schlechtes in diese Welt zu bringen.
Einstellung zu Selina
Neben seiner Zeit als Principus Mortis ist die Erfahrung mit Selina bis jetzt das schmerzlichste, was Augustus jemals zu verkraften hatte. Er trauert ihr heute – nach fast 10 Jahren – jedoch nicht mehr bewusst hinterher und ist durch diese Erfahrung zu einer stoischeren Selbsthaltung gelangt, welche jedoch stets an eine eher ungesunde Verdrängung grenzt. Heute würde er nach außen immer bestätigen, dass er die richtige Entscheidung damals gefällt habe. Jedoch traf ihn auch die Aussage von Adarian, dass er nun auch niemals wissen könne, was geschehen wäre, wenn er sich für Selina entschieden hätte und ob sie vielleicht doch – hingegen all der vernunftmäßigen Argumente und logischen Vermutungen – ein glückliches Leben geführt hätten. Wahrscheinlich wird er sich diese Frage auch bereits unbewusst gestellt haben und wird sich auch Gedanken über das gemacht haben, was passiert wäre, wenn er zu ihrem Treffen gegangen und sie einen gemeinsamen Weg beschritten hätten. Dabei wird ihm auch bewusstgeworden sein, dass es dann niemals Prinzipus Mortis gegeben hätte und der Welt eine Menge unnötiges Leid dadurch erspart worden wäre. Vielleicht denkt er deshalb gerade jetzt häufig an damals zurück und wägt ab, dass er mit Selina niemals auf die dunkle Seite gefallen wäre und er vielleicht die einzige Chance auf Glück in seinem Leben verwirkt habe, als er sie damals wortlos sitzen ließ und sich für Vernunft und Pflichtbewusstsein entschied, anstatt auf sein Gefühl zu vertrauen.
Heute, wo er durch seine Verbannung vielleicht die Möglichkeit besäße, Selina eines Tages wiederzusehen, würde er ihr als Verbannter und Geächteter jedoch nie wieder unter die Augen treten wollen und könnte es nicht ertragen, wenn sie erführe, was er als Principus Mortis getan hat. Er geht davon aus, dass sie mit ihrem mitfühlenden Wesen für einen Folterer und bestialischen Mörder - wie er es nun mal unleugbar ist - niemals mehr als Verachtung erübrigen könne. Immerhin empfindet er das Gleiche für sich und seine Taten und würde es auch nicht als gerecht empfinden, wenn jemand wie er - der für den Tod von so vielen Unschuldigen verantwortlich ist - vom Schicksal noch einmal eine Chance auf Glück erhalten würde. Dies würde sich für ihn nicht richtig anfühlen.
Die Tatsache, dass sich zwischen seiner Schwester und Kenji gerade eine ähnliche Liebestragödie zusammenbrauen könnte, wie damals zwischen ihm und Selina, wird mit Sicherheit alte Erinnerungen in ihm hervorrufen und er wird besonders mitfühlen können, wie es Kenji gerade ergeht. Vermutlich wird er nun alles versuchen, um den beiden Menschen – die für ihn nun alles bedeuten und die letzten Überlebenden seiner Familie sind – zu helfen und sie vor einer ähnlich schmerzhaften Erfahrung zu bewahren.
Beziehung zu den Göttern
Augustus befindet sich derweil in einer Art von Glaubenskrise.
In Thera hat jeder theranische Mann mit der Geburt Zugang zu seinem Genius, der ihm die Botschaften der Götter und aller wohlwollenden Wesen in Träumen, inneren Bildern und Visionen vermittelt. Seit Augustus jedoch zu Principus Mortis wurde, hat er jeden Kontakt zu seinem Genius verloren und sieht in seinen Träumen nur noch schreckliche Bilder, die ihm jeden Kontakt zu ihm verweigern. Augustus fürchtet, dass sein Genius durch den Fluch von Sabaoth und das Durchbrechen seiner finsteren und zerstörerischen Seite, getötet wurde und er nun völlig von allen guten Mächten abgeschnitten ist. Er fühlt sich deshalb leer, unwirklich und seelenlos und kann vermutlich auch gut nachempfinden, wie es z.B. Kenji geht.
Augustus empfindet sein schlechtes Gefühl jedoch als eine gerechte Strafe für seine Vergehen und empfindet sich dem Schutz durch seinen Genius auch nicht mehr würdig. Er würde sich auch nie über diesen Zustand beschweren, da er denkt, dass jeder das vom Schicksal bekommt, was er verdient hat.
Deshalb nimmt er diesen Zustand als Bestrafung hin und glaubt, dass er selbst die Schuld an dem Tod seines Genius trägt.
Beziehung zu Thera
Augustus ist ein politischer Idealist, der felsenfest daran glaubt, dass Thera ein auserwähltes Volk ist, welches die göttlichen Tugenden des Kaisers befolgen muss, damit es über Aloran weise und gerecht herrschen kann. Jedoch empfindet er es so, dass sich fast sein ganzes Volk zurzeit von dem rechten Weg des Drachens abgespalten hat und nur noch selbstsüchtigen Zielen dient, weshalb es auch überall auf Aloran zu gehäuften Problemen und Missständen käme.
Die von Inanis ausgelöste Katastrophe hat ihn sehr früh bereits desillusioniert und ihn an den hohen Idealen Theras zweifeln lassen, von denen sein Vater früher immer berichtet hat. Auch das Verhalten von seinem ehemaligen Vorbild und Mentor Silvius Insidiae hat ihn zutiefst in seinem Glauben an die theranische Ehrenhaftigkeit erschüttert und ihm gezeigt, dass selbst der vorbildlichste Theraner ein verkommener Lügner sein kann.
Augustus fühlte sich auch vollkommen von seinem Volk enttäuscht, als er bei seiner Rückkehr nach Thera beobachten musste, wie fast alle Senatoren versuchten, seine Situation für sich auszuschlachten und eigentlich sich kaum jemand auf die Gefahr durch die Schwarzmagier konzentrierte. Er bemerkte schnell, dass er, egal ob er als Schuldiger oder als Opfer hingestellt wurde, letztendlich immer nur als Marionette für die Machtspiele der Politiker diente.
Zurzeit ist Augustus deshalb sehr schlecht auf den Theranischen Senat zu sprechen und vertraut nur noch Elatus und dem Wort des Kaisers, welchem er sich immer noch völlig unterwerfen würde. Jedoch musste er bemerkten, dass der junge Kaiser von den Senatoren über viele Dinge nicht unterrichtet wird und einige versuchen, ihn von wichtigen Besprechungen fernzuhalten und ihn mit unwichtigen Dingen abzulenken.
Da er sich selbst zurzeit nicht mehr als würdig empfindet, um den theranischen Tugenden gerecht zu werden, hat er sich selbst aus der theranischen Gesellschaft herausgenommen. D.h., dass er kein Amt anstrebt oder andere Pläne hat, um wieder in der theranischen Gesellschaft Fuß zu fassen. Als Zeichen dafür, verzichtet er auf das Tragen der Toga und kleidet sich wie ein Nicht-Theraner.
Sabaoth
In Augustus schwelen große Rachegefühle, wenn es um Sabaoth geht. Er hat erst im Nachhinein realisiert, welch tragende Rolle dieser bei seinem dunklen Fall trug.
Augustus erinnert sich rückblickend jedoch an einen intriganten und hetzerischen Berater, von dem jedes Wort schieres Gift zu sein schien. Er ließ auch die Rüstung des Principus Mortis anfertigen und bekräftigte ihn bei allen Grausamkeiten, die sie gemeinsam der barsaver Bevölkerung antaten. Augustus kann bestätigen, dass Silvius Sabaoth in vielen Belangen um nichts nachstand und nicht als manipuliertes Opfer betrachtet werden kann. Jedoch kann er bestätigen, dass Silvius nichts über die schwarze Magie wusste, oder diese Tatsache einfach verdrängte, um an sein Ziel zu gelangen.
Augustus projektziert jedoch viele seiner Schuldgefühle auf Sabaoth und gibt ihm insgeheim die Schuld an allem schlechten, was ihm in seinem Leben wiederfahren ist. Ähnlich, wie die Rachegefühle, denen er erlag, als er den Tod seiner Eltern als Principus Mortis rächen wollte, ist er auch bei Sabaoth wieder vollkommen von diesen Gedanken vereinnahmt.
Neben seinen zermürbenden Schuldgefühlen ist das Bedürfnis sich an Sabaoth zu rächen wohl das stärkste, was derzeit in ihm vorherrscht. Wenn es darum geht, dass er zu seiner Rache gegen Sabaoth kommen kann, würde er Gefahr laufen, dass er erneut über Leichen geht.
Beziehung zu Octavia
Da Augustus Beziehung zu Octavia schon seit ihrer jüngsten Kindheit sehr eng war, würde er alles tun, um seine kleine Schwester zu beschützen. Derzeit ist sie alles, was ihn am Leben erhält und sein einziges Ziel ist, sie und ihre Freunde bei ihrem göttlichen Auftrag zu beschützen.
Octavia gibt ihm auch Hoffnung, da sie trotz all der Tragödien in der Vergangenheit niemals aufgegeben hat und sich tapfer durch Barsaive gekämpft hat. Er glaubt auch voll und ganz daran, dass ihr Kampf sehr wichtig ist und würde jeder Zeit sein Leben geben, damit die Helden ihre Aufgabe weiterführen können.
Er ist auch sehr stolz auf Octavias Ernennung zur Gesandten, wodurch sie in Thera zu einer wichtigen Persönlichkeit wurde. Er weiß auch, dass viele Menschen im Theranischen Reich, die sich zurzeit vor der Macht der Schwarzmagier fürchten, ihre ganzen Hoffnungen in die Gesandte des Drachens und ihr magisches Artefakt aus dem Norden setzen.
Augustus erkennt voll an, dass Octavia nun nicht mehr seiner Vormundschaft untersteht und versucht sich weitgehend aus ihren persönlichen Entscheidungen herauszuhalten. Jedoch wird er, auch wenn er nun nicht mehr durch Tradition und gesellschaftliche Pflichten dafür verantwortlich ist, dafür sorgen wollen, dass Octavia ihr Leben als vorbildliche Theranerin führt und sich für ihr Wohl verantwortlich fühlen. Er wird auch froh sein, dass Octavia sich an die theranischen Tugenden hält und keine Beziehungen zu barsavischen Männern eingeht, da er sehr um ihren Ruf besorgt ist und weiß, dass Octavia sich als Gesandte des Kaisers nun für sich selbst in der harten Ellenbogengesellschaft der theranischen Männer durchsetzen muss. Jeder Skandal, z.B. ein Verstoß gegen Matrias Gesetz, würde unweigerlich dafür sorgen, dass all ihre politischen Gegner sich auf sie stürzen und sie vor dem Senat in ihrem Ansehen und Ruf zerstören würden. Damit würde sie nicht nur sich selbst schaden, sondern auch dem Kampf gegen die Schwarzmagier. Er wird sie deshalb immer wieder an ihre Vorbildposition erinnern und bemerken, dass viele Leute ein genaues Auge auf ihr Verhalten richten und nur darauf warten, um ihr politisch schaden zu können.
Ihm wird es schwerfallen, seinen ausgeprägtem Beschützerinstinkt gegenüber seiner Schwester zu unterdrücken und sobald sie in Gefahr gerät wird er auch zu unüberlegten Handlungen greifen, um sie zu beschützen. Ebenfalls würde er sehr empfindlich reagieren, wenn jemand Octavia beleidigt, verleumdet oder in irgendeiner Form ihre Würde angreift. Sie ist das letzte, was ihm von seiner Familie geblieben ist und alles, was sie betrifft, wird er also äußerst persönlich auffassen.
Er wird besonders vor Octavia verbergen wollen, wie schlecht es eigentlich um seine seelische Verfassung steht, da er sie nicht mit seinen Problemen belasten möchte. Er wird versuchen als großer Bruder für sie da zu sein und sie bei allem unterstützen, was sie tut.
Zu Octavias Magie steht er zwiegespalten. Er hat bereits als Kind geahnt, dass mit seiner Schwester etwas „nicht stimmt“ und sie hat ihm auch selbst erzählt, welche Unfälle ihr wiederfahren sind, nachdem er Kronstadt in seiner Jugend verlassen hatte, da sie noch nie etwas lange vor ihm verheimlichen konnte. Zwar findet er es gut, dass seine Schwester durch ihre Fähigkeiten ihre Zeit in Barsaive überleben und zu einer Heldin werden konnte, jedoch macht er sich auch ein wenig Sorgen um sie. Er hat damals mitbekommen, dass seine Mutter über Octavias Magie sehr besorgt war und da er selbst weiß, wie es ist, mit viel Macht umzugehen, weiß er auch, welche Bürde seine Schwester zu tragen hat.
Insgeheim bewundert er sie jedoch um ihre Willensstärke und dass sie es ohne Ausbildung und aus eigener Stärke schaffte, ihre Macht zu kontrollieren, ohne dass sie von ihrem Weg oder ihren Prinzipien abwich. Er muss ihr deshalb zugestehen, dass sie in der Hinsicht wesentlich geistesstärker und disziplinierter ist als er und er mit ihren Fähigkeiten und ihrer Macht wahrscheinlich schon schreckliche Katastrophen ausgelöst oder sich selbst zerstört hätte. Zwar würde er es niemals zugeben, aber er betrachtet sie deshalb inzwischen als sein Vorbild und hofft, dass er sich eines Tages ähnlich unter Kontrolle bekommt, wie sie es zumindest nach außen vorgibt.
Beziehung zu Adarian
Von allen Helden kennt Augustus Adarian am längsten und wird schnell bemerkt haben, dass sie sich in einigen Dingen sehr ähnlich sind. So kann Augustus es gut verstehen, dass Adarian ähnliche Problem damit hat, die Kontrolle über sich zu wahren und er weiß, wie schwer es ist, sich gerade als ein Kämpfer und Mann des Krieges nicht von Wut und Jähzorn leiten zu lassen.
Auch er selbst stand Bellicus/Tystonius sehr nah und man behauptete von seiner Geburt an, dass sein Genius aus dem Reich des Kriegsgottes entsprungen sei. Bevor sein Genius durch Principus Mortis verstummte, übermittelte Bellicus ihm häufig seine Visionen und half ihn bei vielen Schlachten und Augustus spürte, wie der Gott ihm im Kampf hilfreich zur Seite stand. Nun geht er jedoch davon aus, dass er sich die Gunst des Kriegsgottes verwirkt habe und kann auch gut verstehen, warum er ihn in zukünftigen Kämpfen nicht mehr beistehen wird.
Im Gegensatz zu Adarian wird Augustus mit Eigenschaften wie Wut und Unbeherrschtheit weitaus größere Selbstwertprobleme haben als Adarian, da er sehr hohe moralische und idealistische Ansprüche an sein Verhalten stellt. Deshalb beneidet er Adarian vielleicht sogar insgeheim, da dieser ohne die Zwänge der theranischen Gesellschaft aufwachsen konnte und in seiner Einfachheit schon immer zu seinem wahrem Selbst gestanden hat und damit sogar zu einem berühmten Helden werden konnte.
Außerdem träumte Augustus als Kind immer schon davon, ein Held wie in den barsavischen Geschichten zu werden und Abenteuer zu bestehen. Dieses Leben hätte er seinem Militärdienst bei weitem vorgezogen, war sich aber immer bewusst, dass etwas anderes für ihn absolut unmöglich sein wird. Jedoch hat er schon oft darüber nachgedacht, was aus ihm geworden wäre, wenn er ebenfalls ein freies Leben wie die Barsaver hätte führen können und fragte sich häufig, ob er dann vielleicht niemals in seelische Abgründe gefallen wäre, wie er es in seiner Zeit als Principus Mortis tat. Augustus ist Adarian auch sehr dankbar, dass er immer treu an Octavias Seite stand und in gewisser Weise seine Rolle als Beschützer für sie übernommen hat. Er sieht ihn deshalb selbst als treuen Freund an und würde ihm jeder Zeit zur Seite stehen.
Adarians ungehobelte Art und seine geringe Intelligenz stören Augustus ganz und gar nicht, sondern er empfindet dessen schlichtes Wesen sogar als angenehme Abwechslung gegenüber all den hochintelligenten Lügnern, die er bereits erleben müsste. Außerdem ist Augustus, auch wenn er über eine gute Bildung und auch über nicht zu unterschätzende rhetorische Qualitäten verfügt, eigentlich kein großer Freund langer Diskussionen oder philosophischer Debatten. Er ist ein Praktiker und bringt die Dinge lieber auf den Punkt und wird sich deshalb mit Adarian von Krieger zu Krieger auch ohne Worte gut verstehen.
Beziehung zu Henk
Eigentlich findet Augustus Henk sehr sympathisch und schätzt seine unkomplizierte Art. Jedoch ist er seit Parlainthium Novum etwas vorsichtig geworden, was Henks Einfluss auf ihn angeht.
Er gibt Henk zwar in keiner Weise die Schuld, für die Idee mit dem Dämonenangriff bei Octavias Hochzeit und sieht die Schuld dafür allein bei sich, aber er weiß auch, dass er sich ohne Henk niemals auf eine solche Lüge eingelassen hätte.
Deshalb hat Augustus ein wenig Angst davor, dass Henk ihn auf dumme Gedanken bringen könnte oder ihn durch seine etwas „ungewöhnlichen“ Vorstellungen von Recht und Unrecht zu unüberlegten Taten verleiten könnte. Er geht zwar davon aus, dass Henk in seinem Kern ein guter Mensch ist, aber er ist sich auch bewusst, dass seine ethischen Vorstellungen sich weit von seinen eigenen unterscheiden.
Augustus ist ein sehr rechtschaffender Mensch und hasst Lügen, Hinterhältigkeit und Geheimnistuerei und findet, dass diese Eigenschaften das Hauptproblem in der theranischen Gesellschaft sind und er würde auch viele Senatoren als Gauner und Kriminelle bezeichnen. Deshalb wird er auch nichts von Henks illegalen Geschäften wissen oder etwas damit zu tun haben wollen.
Wenn Henk seinen Hass auf Thera anspricht, wird Augustus ihn in Teilen nachvollziehen können und ihm bestätigen, dass es viele Missstände gibt, die er selbst erleben musste. Jedoch wird er ihn auch daran erinnern, dass er trotzdem daran glaubt, dass die Theraner ein auserwähltes Volk sind und für den Erhalt und Schutz von Aloran von göttlicher Priorität sind.
Er wird ihm sagen, dass die Theraner es leider immer noch nicht geschafft hätten, ihren Tugenden und dem Weg des Kaisers entsprechend zu folgen und dass sie ihre Verantwortung nicht entsprechend wahrnehmen würden. Er würde sich deshalb sogar bei Henk entschuldigen, wenn ihm etwas Unrechtes unter Theras Obhut geschehen ist. Trotzdem wird er auch betonen, dass die Leistungen des Imperiums nicht zu leugnen sind und man nirgendwo mehr Wohlstand und Sicherheit für alle finden könnte, wie unter dem Schutz des Kaisers. Auch die Sklaverei wird er versuchen zu verteidigen und sagen, dass es in Barsaive genau die gleichen Zustände gibt, da in jeder Gesellschaft immer irgendjemand die existenziellen Arbeiten übernehmen müsse und es gleich ist, ob man sie nun Sklave, Leibeigener oder Tagelöhner nennt. Nur, weil die Sklaven ihren Arbeitsort nicht frei wählen können, seien sie nicht automatisch ausgebeutet und entwürdigt und besäßen zumindest mehr Rechte und Freiheiten, als mache Knechte in Barsaive.
Augustus kann trotzdem verstehen, dass Henks persönliches Schicksal ihm die Sicht auf viele Dinge verblendet und hat auch Mitgefühl für das, was Henk als Sklave erleben musste. Er selbst hat sich aber ebenfalls sein ganzes Leben unfrei gefühlt und kann Henk auch aufzeigen, dass ein Leben in der theranischen Nobilität dem eines Sklaven gar nicht so unähnlich ist und er in seinem ganzen Leben eigentlich noch nie eine wirklich freie Entscheidung treffen konnte.
Beziehung zu Kenji
Augustus wird sich ganz besonders freuen, Kenji wiederzusehen. Immerhin ist er ein bekanntes Gesicht aus seiner Jugend und er erinnert ihn an die guten, alten Zeiten und er wird für ihn deshalb etwas Vertraulicheres besitzen, als Octavias andere Freunde.
Er wird Kenji sogar als Teil seiner Familie betrachten und ihm unendlich dankbar sein, dass er sich damals entschloss, Octavia zu begleiten und zu beschützen. Anders als bei Henk und Adarian, geht er nämlich davon aus, dass Kenji Octavia mit gutem Rat und moralischer Unterstützung helfen konnte und auch dafür gesorgt hat, dass Octavia seelischen und sittlichen Beistand erhielt. Auch wenn Augustus strikt der theranischen Religion folgt, so hat er großen Respekt vor den Questoren des Mynbrujes und fühlte sich dem Gott selbst früher einmal verbunden. Schon von frühster Kindheit an, konnte Augustus die Anwesenheit von Unrecht und Lügen nicht ertragen und sein Genius übermittelte ihn häufig die Eingebungen des Lexus. Aus seinem großen Gerechtigkeitsempfinden heraus, brachte Augustus sich schon in so mache Gefahr und auch für ihn besitzt die Suche nach Wahrheit eine große Relevanz.
Jedoch weiß er auch, dass es auch genau dieser Sinn für das Gerechte war, was ihn immer wieder in seinen Rachegelüsten antreibt und ihn zwingt, Leid und Schmerz unter die Menschen zu bringen. Er vermutet deshalb, dass er unfähig war, die Botschaften des Lexus für sich zu deuten und bewundert Kenji dafür, dass er anscheinend verstehen kann, was der Gott der Gerechtigkeit verlangt, vor allem, wenn man in einer Welt sitzt, die anscheinend aus nichts anderen als Ungerechtigkeit, Lügen und Verwirrung zu bestehen scheint.
Wenn Augustus von Kenjis Gefühlen zu Octavia erfährt könnte es zu Problemen kommen. Zwar sieht er Kenji gern als Teil seiner Familie an und würde sich freuen, wenn sie alle eng zusammenbleiben könnten, aber er wird es nicht zulassen wollen, dass Octavias Ruf durch eine Beziehung zwischen den beiden gefährdet wird. Er wird Kenji versuchen bewusst zu machen, dass er mit Octavia niemals eine gemeinsame Zukunft haben kann, da niemand in Thera dafür Verständnis haben würde und er Octavias Ruf damit unendlich schaden könnte. Er wird dabei betonen, dass er Octavia nichts mehr vorzuschreiben habe und sich aus ihrem Privatleben heraushält, aber er wird Kenji darauf hinweisen, dass eine öffentlich geführte Beziehung niemals möglich wäre und er als Mynbrujequestor immer mit einer riesigen Lüge leben müsste, was sicher nicht in seinem Sinne wäre. Er wird ihm auch sagen, dass er nichts anderes will, als dass seine Schwester glücklich wird, aber dass sie als Theraner nun mal nicht so egoistisch sein können, dass sie private Gefühle über das politische Wohl stellen können und Kenji dies verstehen müsse.