Episode 19-01: Ankunft in Jerris

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Kap.19: Die Rückkehr des Maldoror


Episode 01: Ankunft in Freywall

18. Loar 351 i.J.P.: Die Helden kommen in Freywall an und erfahren von akuten Gildenproblemen. Sie kommen bei der Suche nach Jaran auf die Spur eines Schwarzmagiers und finden ein aufgegebenes Versteck. Es bahnt sich ein Bandenkrieg zwischen den Füchsen und der Briccone-Familie an.


Stadtplan von Freywall

18. Loar 351 i.J.P.

Ankunft in Freywall

Die K'eygha

Als die Helden sich mit ihrem Luftschiff der Stadt Freywall näherten, war die Sicht klar und die Helden konnte am Morgen schon wunderbar die „Stadt der fünf Türme“ am Horizont bewundern. Henk erkannte sofort, dass kein Sturm in Sicht war, und erwartete die Ankunft gegen Mittag. Doch entgegen Henks Berechnungen verlor die K’eygha immer weiter an Flughöhe. Kurz vor der Stadt wurde Henk klar, dass sie zu niedrig sind, um im Hafen anzulegen. Sie signalisierten der Stadt ihre Notlage und schon bald kam ein kleines Schiff auf sie zu und schleppte die K'eygha direkt in ein Dock.

Der Kobold zeigte sich nochmal und sagte Henk, dass er nicht auf dem Luftschiff vergessen werden wollte, wenn alle in der Stadt waren. Er schlug einen Deal vor: wenn Henk ihm jeden Abend etwas Leckeres vorbeibringt, passt er auf das Schiff auf und würde es mit seiner Magie verteidigen, falls es jemand klauen wollte. Henk willigte in das Geschäft ein.

Die Helden stiegen im Gasthaus „Fuchsbau“ ab und bei einem guten Mittagessen unterrichtete Henk sie davon, dass er von ihnen allen einen alten twill'schen Verschwiegenheitsschwur erwartet, um sich und seine Gilde abzusichern. Unter den Helden herrschten darüber unterschiedliche Gefühle. Anschließend suchten Henk und Eleonor die Gilderäume auf.

Meldung bei der Gilde

Zuerst traf Henk auf den Ingenieur Mjonflir. Als er ihn herzlich begrüßte, warnte dieser ihn, dass Giftvogel bereits stinksauer auf Henk wäre und er schleunigst mit ihm reden solle. Mjonflir wollte mit Henk auch nicht über Jarans Verschwinden reden und schickte ihn direkt zu Giftvogel.

Füchse im Gildenquartier (v.l. Giftvogel, Waruf, Mjonflir)

Als Henk auf Giftvogel traf, war dieser gespielt und übertrieben freundlich, wobei er jedoch seine Antipathie für ihn nicht wirklich verbergen konnte. Er ließ wegen Henks Abwesenheit von der Gilde immer wieder zynische Vorwürfe gegen ihn durchblicken und zog ihn als „Weltretter“ und „Helden“ auf. Er stellte aufgrund Henks Freundschaft zu einem Erzquestor und einem Lichtträger offen seine Loyalität zur Gilde in Frage. Er stellte klar heraus, dass er erwartet, dass Henk von nun an wieder Verantwortung übernehmen und die Gilde voran bringe müsse, sobald das Verschwinden von Jaran gelöst wäre.

Er wies auch darauf hin, dass die Gilde schon seit einiger Zeit finanzielle Probleme habe. Das Engagement gegen die Schwarzmagier war ein Grund dafür, warum die Gilde inzwischen rote Zahlen schrieb. Giftvogel war auch sauer auf Jaran, da dieser seiner Meinung nach versucht hatte einen zweiten Lichtträgerorden aus der Gilde zu machen, indem er alle gegen die Bruderschaft mobilisiert und dabei „das Geschäft“ vernachlässigt hatte. Als Konsequenz hatte sich in Freywall Cupo Briccone, ein anderer Unterweltboss und alter „Bekannter“ von Henk, aufgeschwungen, der mit den Füchsen kurz vor einem Bandenkrieg stand und gerade versuchte, die Stadt an sich zu reißen. Giftvogel hatte aus diesen Gründen auch schon Mestoph informiert und dieser träfe in den nächsten Tagen in der Stadt ein. Giftvogel warnte Henk davor, Freywall wieder zu verlassen, ohne dass er sich um diese Dinge gekümmert hatte. Außerdem erwartete Giftvogel, dass Henk sich etwas einfallen ließe, um die Gildenkasse wieder aufzufüllen.

Nachdem die beiden sich angegiftet hatten, war Giftvogel bereit mit Henk über Jarans Verschwinden zu sprechen. Er rief dazu Henks alten Kumpel Waruf herbei und schickte ihn mit Henk mit, damit er im Gasthaus auch die anderen über die Geschehnisse um die dunkle Bruderschaft und Jaran aufklären konnte. Giftvogel selbst wollte mit den Geschehnissen um die Schwarzmagier so wenig wie möglich zu tun haben, da er indirekt Henk die Schuld gab, dass der schwarze Orden überhaupt auf die Gilde aufmerksam geworden war. Dadurch waren ihnen zuletzt die ganzen überflüssigen Probleme entstanden und für Giftvogel musste Henk dies auch allein wieder auslöffeln.

Um die Helden zu benachrichtigen, dass Henk dringend mit ihnen etwas zu besprechen hatte, schickte er Eleonor aus, um sie zum „Fuchsbau“ zurückzubringen.

Nachmittags im Lorkan-Park und bei den Lichtträgern

Während Henk wichtige Gildenangelegenheiten regelte, brachen Octavia, Kenji und Adarian in die Stadt auf. Octavia und Kenji schlenderten durch den Park des Lorkan und sprachen über ihre Vergangenheit in Kronstadt und ihre verschiedenen Schicksalswege.

Adarian meldete sich in der Zwischenzeit bei dem Quartier der Lichtträger. Er wurde dem Großmeister Arthas Lichtschlag vorgestellt. Dieser musterte Adarian und fragte ihn über seine Vergangenheit aus. Er machte Adarian darauf aufmerksam, dass dem Lichtträger seine Kräfte durch die Schutzgötter verleihen werden und dass ein reines Herz und eine vorbildliche, asketische Lebensführung nach dem Willen der Schutzgötter von Adarian erwartet würde. Schließlich würde das Leben seiner Brüder davon abhängen, wie anfällig sein Geist noch auf dämonische Einflüsterungen wäre und ob er sich schon von seinen Begierden und Wünschen befreit hätte. Arthas Lichtschlag fragten Adarian auch, was er in Freywall vorhatte. Es wurde nämlich von ihm erwartet, dass er sich einmal am Tag meldet und Bericht erstattet. Außerdem sollte er mindestens eine Stunde am Tag im Lichtträgertempel zum Unterricht erscheinen. Abschließend warnte er Adarian davor, dass sich in der Stadt gerade ein Bandenkrieg zusammenbraute und er sich aus diesen Angelegenheiten raushalten und sich auf die Bösigs konzentrieren soll. Adarian war insgesamt etwas geschockt vom seinerseits so empfundenen Fanatismus des Großmeisters.

Eleonor fand Kenji und Octavia im Lorkan-Park und suchte danach nach Adarian, um sie alle zum „Fuchsbau“ zurück zu begleiten.

Zurück im Fuchsbau

Waruf

Im Gasthaus gab es mehrere Separees, in welche man sich ungesehen und ungehört zurückziehen konnte, da sie von der Gilde magisch gesichert waren. Waruf berichtete hier den Helden, dass Jaran seit Beginn des Lorkan Festes verschwunden war und niemand etwas über oder von ihm gehört und gesehen hatte. Es gab nur eine vage Spur. Ein Mann aus der Gilde, Schwarzschatten, wurde nach dem Lorkanfest und nachdem schon alle nach Jaran suchten in dessen privaten Gemächern erwischt. Er hatte Jarans Besitz komplett auf den Kopf gestellt und gab sofort zu, dass er gezwungen worden war dies zu tun. Danach brach er dann schreiend zusammen und begann dann seine Geschichte zu erzählen. Schwarzschatten hätte von einem seltsamen Mann den Auftrag bekommen, alles über Jaran und seinen Aufenthaltsort zu erfahren. Er beschrieb den Mann als zum barsavischen Normaltypus gehörend und wirkte recht alt mit tiefen Falten im Gesicht. Er war große und hager und hatte einen leicht gebeugten Gang. Sein Blick war stechend mit schwarzbraunen Augen. Ein Augenlid litt unter einem permanenten, nervösen Zucken. Er hatte eine Glatze und trug schlichte, dunkle Leinenkleidung, die gepflegt und absolut unauffällig wirkte.

Schwarzschatten hätte sich natürlich geweigert, den Auftrag anzunehmen, doch der Mann beschwor angeblich plötzlich einen schwarzen Wurm aus dem Nichts, der sich wie im Flug zielstrebig auf sein Gesicht zubewegte und dann plötzlich über seine Nase in seinem Kopf verschwand. Der Wurm fing dort ganz langsam an, das Gehirn von Schwarzschatten zu fressen, und hörte erst auf Befehl des Schwarzmagiers wieder auf, als er getan hatte, was er sollte. Da Schwarzschatten die Schmerzen in seinem Kopf und die Angst vor seinem qualvollen Ende nicht ertragen konnte, gehorchte er und begann Jaran heimlich zu suchen. Deshalb durchstöberte er auch seine Gemächer. Seitdem er gestellt wurde, war er von der Gilde in einem Versteck in der Stadt untergebracht und redete wirres Zeug vor sich hin. Sein Verstand schwand von Stunde zu Stunde und die Hilfe der Behörden und Magiern konnten nicht in Anspruch genommen werden, da er auch Gildengeheimnisse ausposaunte und illegale Geschäfte ausplauderte.

Waruf bat Henk mit allen zu Schwarzschatten zu gehen, damit Octavia untersuchen könnte, ob er tatsächlich etwas Dämonisches hatte und ob man ihn noch retten könnte. Leider verfügt die Gilde kaum über Kontakte zu Magiern.

Das Verhör von Schwarzschatten

Waruf führte alle in den Keller des Gasthauses, wohin zwei vermummte Mitglieder aus der Gilde den schwachen Schwarzschatten gebracht hatten. Jedes Mal, wenn er über etwas Geheimes plapperte, hielt ihm einer der beiden Aufseher den Mund zu.

Octavia konnte mit Astralsicht den Wurm in seinem Kopf sehen. Leider war eine Entfernung nahezu unmöglich und das Gehirn schon halb aufgefressen. Aber die Signatur in dem Wurm war eindeutig als Utukk'Xuls Magie zu identifizieren. Zum Untersuchungszeitpunkt redete Schwarzschatten nur noch wahnsinnig vor Schmerzen in wirren Fragmenten vor sich hin und war nicht mehr ansprechbar. Während Octavia ihn astral untersuchte, erhielt sie auf einmal eine Vision und brach bewusstlos zusammen. Sie sah aus den Augen von Schwarzschatten und erblickte eine dunkle Gasse und ein zuckendes Augenlid über einem stechenden, schwarzbraunen Auge. Sie fühlte, wie der Wurm sich durch seinen Kopf fraß, erkannte, wie Schwarzschatten mit jemanden über Jaran redete, und konnte dabei deutlich das Schild des Gasthauses „Zum guten Ton“ erkennen. Waruf und die anderen Einheimischen konnten bestätigen, dass dieses Gasthaus existiert und erst vor kurzem eröffnet hat. Es gehört wohl einem von Briccones Leuten. Schwarzschattens Zustand wurde immer schlimmer und er begann sich in Krämpfen und Zuckungen zu winden. Henk erlöste ihn von seinen Schmerzen.

Aus den Gesprächen mit Waruf und anderen aus der Gilde erfuhren die Helden, dass Eleonor in der Gilde nur "Foxi" genannt wurde.

Das Ultimatum der Briccone-Brüder

Die Briccone-Familie

Waruf meinte, dass es gefährlich sein könnte, in eins von Briccones Gasthäusern zu gehen, da die Stimmung sehr geladen war. Zum Schutz sollten deshalb alle gemeinsam gehen und vor allem Adarian sollte zur Abschreckung dabei sein, da die Briccones die Helden dann mit Sicherheit nicht angreifen würden. Kenji entschuldige sich und wollte lieber in der Zeit den Alethon-Tempel aufsuchen. Auf dem Weg zu dem Gasthaus wurden dann auch alle kurz nach dem Tor zum Bardenviertel von einer demonstrativen Überzahl der Briccones aufgehalten. Mehrere Ganoven standen mit Armbrüsten auf den Dächern und andere in den Gassen, aber nur die aufmerksamsten Helden bemerkten, dass sie systematisch umstellt wurden.

Toni Briccone trat flankiert von seinen Brüdern Luca und Fredo der Gruppe langsam und entspannt entgegen und verbeugte sich vornehm. Dabei konnte man erkennen, dass er im Ärmel versteckt eine Mini-Armbrust unter dem Umhang trug. Wer genau hinschaute konnte außerdem bemerken, dass auch seine Brüder gespannte Armbrüste versteckt hielten.

Toni begrüßte als erstes Henk freundlich und höflichst und meinte, dass er sich freute ihn nach so langer Zeit endlich mal wieder zu sehen und er immer wieder gerne an ihre Abende im „Bada Beng“ zurückdachte. In seinen Worten schwang tatsächlich auch Wahrheit mit, wie Menschenkenner unschwer erkennen konnten. Anschließend begrüßte er Waruf und erklärte ihm mit einem breiten Grinsen, dass er Glück hätte, dass er gerade mit Streuner unterwegs war, da er sonst in diesen Gassen bereits einen Bolzen im Schädel sitzen gehabt hätte. Dann bat er Henk und Waruf ihre Begleiter vorzustellen. Nachdem Henk die anderen vorgestellt hatte, erwiderte Toni die Geste und stellte sich und seine Brüder Luca und Fredo vor.

Toni führte aus, dass er das, was Henk und seine Freunde täten, respektierte und auch nach den Worten des Herolds von Throal ihnen eigentlich nicht im Weg stehen möchte. Trotzdem stünde ein Unterweltkrieg unausweichlich bevor und Cupo wäre wegen der Sache mit seiner Tochter immer noch unglaublich schlecht auf Streuner zu sprechen. Deshalb gab er ihm nur eine kurze Schonfrist, um in Freywall zu tun, was immer er hier mit seinen Freunden tun will, solange er sich aus den Problemen mit den Füchsen raushält. Toni gab Henk von jetzt an einen Tag, um seine Dinge in Freywall zu regeln, dann würden er und seine Freunde eiskalt mit in den Bandenkrieg hineingezogen.

Außerdem unterrichtete er Streuner von seiner Einschätzung, dass Giftvogel die Füchse ruinieren würde und die Briccones nicht mit ansehen würden, wie die Stadt vor die Hunde ginge. Wenn die Füchse schwach würden, bliebe ihnen nun mal nichts Anderes übrig, als das Handelsviertel zu übernehmen. Er prahlte weiter damit, dass die Briccones bereits herausbekommen hätten, dass Jaran verschwunden ist und die Füchse so schwach wie nie wären. Toni verabschiedete sich höflich und verbeugte sich erneut, um dann in den unübersichtlichen Gassen und Ebenen der Stadt zu verschwinden.

Das Gasthaus „Zum guten Ton“

Das Gasthaus war ein lauter Laden und die Helden konnten schnell erkennen, dass der Name „der gute Ton“ anscheinend eher ironisch zu verstehen ist. Die Barden hier beherrschten hier Handwerk zwar vorzüglich, aber wer genau hinhörte verstand, dass sie fast nur obszöne Texte, Satiren und Spottlieder der unterschiedlichsten Art sangen. Die Leute grölten und lachten dabei und der Alkohol floss in Strömen. Es war überfüllt und ständig stießen die Helden an andere Leute an. Das Publikum bestand vor allen aus der unteren Bürgerschicht und es ging sehr deftig zu. Alle Frauen wurden offensiv angebaggert, da auch fast ausschließlich nur Prostituierte anwesend waren.

Im Gasthaus fanden die Helden in dem Gewimmel zuerst keine offensichtliche Spur, bis Henk plötzlich jemand auf die Schulter tippte. Als er sich umdrehte, fing er sich eine saftige Ohrfeige ein. Sie kam von Viola, der neuen Besitzerin des Gasthauses und einer alten Freundin von Henk. Diese schien wütend zu sein, weil Henk sich ewig nicht mehr gemeldet hatte. Sie machte ihm eine große Szene und warf ihm lautstark an den Kopf, dass er sie nur ausgenutzt und betrogen hätte. Anschließend warf sie ihn aus dem Gasthaus, doch währenddessen flüsterte sie Henk ganz unauffällig ins Ohr, dass er in einer Stunde heimlich mit den anderen Helden zum Hintereingang des Gasthauses kommen sollte, dann könnte sie mit ihm sprechen.

Waruf und Foxi boten sich an, bei dem Gespräch Schmiere zu stehen, damit die anderen ungesehen zum Hintereingang kommen könnten. Den Hintereingang öffnete sie persönlich und führte alle in ihr privates Gemach. Dort fiel sie Henk vor den Augen aller um den Hals und erklärte ihm, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Sie wüsste von Jaran und wie wichtig sein Kampf gegen die Schwarzmagier wäre. Sie machte Henk auch keine Vorwürfe, weil er sich nicht mehr gemeldet hatte, seitdem er in die Öde aufgebrochen war. Umso mehr freute sie sich, endlich Henks Helden-Freunde kennen zu lernen.

Viola Briccone

Viola entschuldigte sich und meinte, dass die Show im Gasthaus notwendig gewesen war, da sie sich mit ihrem Vater versöhnt und er ihr dieses Gasthaus geschenkt hatte. Sie wollte nun endlich ein ruhigeres Leben führen und ihr Vater wäre sehr krank. Seine Herzschwäche hätte sie wieder zu ihrer Familie zurückgeführt und da sich gerade ein Bandenkrieg anbahnte, wollte sie mit keinem der Füchse öffentlich gesehen werden, vor allen nicht mit Henk.

Sie erzählte Henk auch, dass sie sehr gehofft hatte, dass er zu ihr käme, da sie eine sehr merkwürdige Nachricht für ihn hätte. Jaran war einmal in ihrem Gasthaus gewesen und hatte sich mit einer mysteriösen alten Gestalt getroffen, die stets ihr Gesicht verhüllt hatte. Wenn sie etwas bestellte, hatte sie eine krächzende Stimme und man konnte kaum erkennen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Nach diesem Treffen kam während des Lorkanfestes plötzlich Jaran zu ihr und sagte, dass wenn Henk hier hinkommen würde, sollte sie ihm eine geschriebene Nachricht übergeben. Die Nachricht wäre in einem Geheimcode geschrieben, den nur Henk verstehen könnte und der ihn zu seinem Versteck führte. Jaran wirkte sehr nervös und unter Zeitdruck und sagte ihr, dass er schnell untertauchen müsse. Sie dürfte dies aber außer Henk niemanden erzählen. Dann verschwand er.

Viola ergänzte noch, dass sie bereits von Schwarzschatten nach Jaran gefragt worden wäre, ihm aber nichts erzählt hätte. Sie fand es sowieso merkwürdig, warum er sich gerade bei ihr nach ihm erkundigte und hatte das Gefühl, dass er ziemlich neben sich stand. Zum Glück glaubte er ihr und ging wieder.

Viola bot Henk noch ihre Hilfe an und sagte ihm, dass er jeder Zeit bei ihr willkommen wäre. Durch den Geheimcode war Henk nun das Versteck bekannt und er wusste, dass es ein altes Versteck war, welches er nur gemeinsam mit Jaran nutzte und welches außer den beiden niemandem bekannt war. Nun mussten sie nur noch Kenji aus dem Gasthaus abholen und konnten dann das Versteck aufsuchen.

Meldung beim Tempel des Alethon

Während die anderen Helden der Spur in das Gasthaus im Bardenviertel nachgingen, besuchte Kenji den Alethon-Tempel, denn er war sich durchaus darüber bewusst, dass man im hiesigen Tempel erwartet, dass er sich als Erzquestor dort vorstellen würde. Als er im Tempel ankam, wurde Kenji von einem etwas verzweifelt wirkendem Erzquestor empfangen. Er erfuhr, dass es in der Unterwelt der Stadt zu Unruhen gekommen war und die Kriminalität bedenklich zugenommen hatte. Teilweise herrschten Straßenkämpfe, bei denen auch immer wieder Unschuldige verletzt würden. Viele Geschäfte mussten schließen, weil die Schutzgeldforderungen gestiegen waren und sich die verfeindeten Banden mit den Preisen untereinander zu überbieten schienen. Außerdem herrschten in den Slums des Handelsviertels katastrophale Zustände. Die Stadtwachen und Questoren wären alle maßlos überfordert und die Stadt drohe im Chaos zu versinken.

Er berichtete, dass es in Freywall zwei rivalisierende Banden gäbe, die alle paar Jahre blutige Bandenkriege austrügen, von denen einer ihnen nun wieder bevorstände. Die Banden waren einmal die „Briccone-Familie“ und dann die sogenannten „Füchse“. Erstere wären sehr bekannt und jeder wüsste, dass sie das Bardenviertel kontrollieren. Ihr Anführer sei der charismatische Cupo Briccone, dem man seine Verbrechen jedoch bis heute noch nie nachweisen konnte und gegen den alle Prozesse scheiterten. Bei den Füchsen war die Sache schwieriger, da niemand genau wusste, wer zu ihnen gehörte. Sie kontrollierten das Handelsviertel und schienen die Händler dort zu schröpfen wie niemals zuvor.

Er bat Kenji um Hilfe, warnte ihn aber davor, dass man dem Wort Alethons in dieser Stadt nicht immer Gehör schenken würde, da auf den Straßen das Gesetz der Verbrecher herrschte und Gewalt und Skrupellosigkeit an der Tagesordnung wären.

Im Anschluss an den Tempelbesuch ging Kenji zurück in den „Fuchsbau“ und wartet auf die anderen. Als sie endlich kamen, hatten sie eine Spur zu Jaran gefunden und sie brachen gemeinsam auf.

In Jarans Versteck

Da das Versteck wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr genutzt wurde, konnte Henk die anderen einfach ohne Bedenken mitnehmen, immerhin könnte dort die Bruderschaft lauern und es zu einem Kampf kommen. Im Versteck fanden die Helden Jarans Säbel auf dem Boden, den er bei seiner Flucht verloren hatte. Außerdem waren Blutspuren zu sehen, die vermuten ließen, dass Jaran verletzt wurde. Er konnte den Kampf nicht allein überstehen und musste wahrscheinlich fliehen. Die Helden fanden außerdem zwei benutzte Schlafstellen. Jaran hatte sich also nicht allein hier versteckt.

In dem Raum existierte noch ein schlichter, kleiner Ritualkreis aus Kreide, der anscheinend dazu diente etwas Dämonisches gefangen zu halten. Bei genauerer Betrachtung konnte Octavia erkennen, dass etwas in dem Kreis gesessen hatte, dass eine starke dämonische Energie besaß, nun aber fort war. Das Interessante war aber, dass Octavia die schwache Signatur dieses Wesens bekannt vorkam: es war die von Maldoror!

Als die Helden den Raum untersucht hatten, fiel Octavia in einer oberen Ecke des Raumes etwas Ungewöhnliches auf. Dort entdeckte sie ein beschworenes, dämonisches Auge, welches die Helden beobachtete und alles an seinen Meister weitergab. Nur mit Mühe gelang es den Helden, den äußerst flinken Spion zu vernichten.


Fortsetzung: Episode 19-02: Bandenkrieg in Freywall