Orichalkum: Unterschied zwischen den Versionen
(→Geschichte des umkämpften Rohstoffes) |
|||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
== Die Blutherrschaft von Thyrna == | == Die Blutherrschaft von Thyrna == | ||
− | Jede Herrschaftsphase des [[Thyrnisches Weltreich|Thyrnischen | + | Jede Herrschaftsphase des [[Thyrnisches Weltreich|Thyrnischen Weltreiches]] war untrennbar mit einem bedeutsamen Artefakt aus reinem [[Orichalkum]], verbunden – den sogenannten '''Blut-Insignien'''. Sie alle wurden zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Material des mythischen '''[[Blutsteins]]''' geschmiedet. Dieser war ein großer Klumpen des reinsten Orichalkums und stammte aus einem uralten und vergessenen Schatz der [[Hybraner]], den der [[Eturischer Drache|Eturische Drache]] in seinem Hort bewacht hatte. Nach seinem Sieg über den abyssischen Wächter nahm der Held und Gründungsvater von Thyna, der hybranische Königssohn [[Anasces]], den Blutsein an sich. |
− | *In der [[ | + | *In der [[Geschichte_des_Thyrnischen_Weltreiches#Die_K.C3.B6nigszeit_.280_ThZ_.E2.80.93_109_ThZ.29:_Die_.C3.84ra_der_absoluten Monarchie|Königszeit]] (0 ThZ) ließ Anasces aus dem Blutstein die '''[[Blutkrone]]''' schmieden. Sie war das Symbol seiner absoluten Monarchie und das Zeichen, dass er der erste König von [[Thyrna]] war. |
− | *Zu Beginn der [[Geschichte des | + | *Zu Beginn der [[Geschichte des Thyrnischen_Weltreiches#Die Velatorische_Ordnung .28109_ThZ_.E2.80.93_396_ThZ.29:_Aufstieg_und_Fall der Republik|Velatorischen Ordnung]] (109 ThZ) erklärten die [[Politische Ordnung des Thyrnischen Weltreiches#Konsor|Konsoren]] des [[Politische Ordnung des Thyrnischen Weltreiches#Das Konsilium|Konsiliums]] die Blutkrone als zu mächtig für einen einzelnen Mann, nachdem sie den Tyrannen [[Tarques]] in den Wahnsinn getrieben hatte. Sie wurde eingeschmolzen, und aus ihrem Material wurden die '''[[Blutringe]]''' geschmiedet. Diese fünfzig Ringe wurden an die ersten Konsoren des Rates vergeben, um die Macht symbolisch zu verteilen . |
− | *Während des Thyrnischen Bürgerkriegs riss der machthungrige Feldherr [[Martus Veranor Istoris]] die meisten der Blutringe an sich, um seine Herrschaft zu legitimieren. Aus den verbliebenen Ringen ließ er im Jahr 396 ThZ das '''[[Blutzepter]]''' schmieden, um die Macht wieder in seiner Hand zu zentralisieren. Nachdem er von seinem Neffen [[Anorius Veranor]] im anschließenden [[Geschichte des Thyrnischen | + | *Während des Thyrnischen Bürgerkriegs riss der machthungrige Feldherr [[Martus Veranor Istoris]] die meisten der Blutringe an sich, um seine Herrschaft zu legitimieren. Aus den verbliebenen Ringen ließ er im Jahr 396 ThZ das '''[[Blutzepter]]''' schmieden, um die Macht wieder in seiner Hand zu zentralisieren. Nachdem er von seinem Neffen [[Anorius Veranor]] im anschließenden [[Geschichte des Thyrnischen Weltreiches#Die_Velatorische_Ordnung_.28109_ThZ_.E2.80.93_396_ThZ.29:_Aufstieg_und_Fall_der_Republik|Dhagarischen Krieg]] gestürzt worden war, eroberte Anorius das Zepter zurück. Mit diesem gereinigten Insigne begründete er das [[Geschichte des Thyrnischen Weltreiches#Das Draconat_.28ab_396_ThZ.29:_Die_.C3.84ra_des_Kaisertums|Draconat]] und wurde zum ersten Kaiser gekrönt . |
Zeile 55: | Zeile 55: | ||
− | Im Jahr 491 ThZ versuchten die Arkanisten des Thyrnischen | + | Im Jahr 491 ThZ versuchten die Arkanisten des Thyrnischen Weltreiches im Rahmen des [[Blut-Konsortiums]], die Thaliden nachzubauen, doch sie scheiterten. Ihnen fehlte die angeborene [[Naturmagie]] der Hybraner, um das Metall zu formen, und vor allem die schier unvorstellbare Menge an [[Zauberer bei den Thyrnern|Zaubererblut]], die für die Beseelung notwendig gewesen wäre. Das Projekt wurde nach einem katastrophalen Fehlschlag als moralisch und praktisch undurchführbar aufgegeben . |
== Geschichte des umkämpften Rohstoffes == | == Geschichte des umkämpften Rohstoffes == |
Version vom 12. Oktober 2025, 00:10 Uhr
Orichalkum ist in der Naturkunde von Eboria ein seltenes, mythisches Metall, das aus dem Blut von Göttern und ihren göttlichen Wesen entsteht. Aufgrund seiner einzigartigen Affinität zur Magie ist es der wertvollste und strategisch wichtigste Rohstoff des Kontinents und steht seit jeher im Mittelpunkt von Begehr, Handel und blutigen Konflikten.Inhaltsverzeichnis
Ursprung und Wesen: Das eine Blut der Götter
Orichalkum ist das geronnene und an der Luft verfestigte Blut der Götter und ihrer direkten göttlichen Gefolgschaften, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Götterfraktion oder einem Göttergeschlecht. Die Substanz ist immer von identischer Beschaffenheit; es ist unerheblich, ob sie von einem Lichtgott oder einem Schattengott vergossen wurde.
Es gibt keine Aspekte oder Varianten des Orichalkums.
Diese absolute Einheitlichkeit macht es zum Symbol der gemeinsamen, tragischen Herkunft aller Götter.
Selbst die unversöhnlichen Feinde Celestes, der Herr der Höhen, und Abyssos, der Herr des Abgrunds, teilen als Zwillingssöhne dasselbe Blut, das in Arkanon seinen Ursprung hat. Durch ihren Vater Archonos, den Herrn der Zeit, sind alle Voll-Götter – ob Kosmische Götter, Lichtgötter, Schattengötter oder Naturgötter – sowie ihre direkten göttlichen Diener über eine familiäre Blutlinie verbunden und teilen dieses eine Erbe . Eine entscheidende Ausnahme bilden die Ahnengötter: Da es sich bei ihnen um vergöttlichte Seelen einstiger Sterblicher handelt, die als Wesen der Schwelle existieren, besitzen sie kein materialisierbares, göttliches Blut. Sie hinterlassen bei Verletzungen dementsprechend kein Orichalkum. Damit bleibt dieser kostbare Rohstoff ausschließlich den Voll-Göttern und ihren direkten Abkömmlingen vorbehalten .
Beschaffenheit
Orichalkum ist ein metallisches Material, das bei seiner Entstehung flüssig wie Quecksilber ist und an der Luft zu einem festen Stoff gerinnt. Es besitzt einen tiefen, feurig-roten bis goldenen Glanz und scheint im Licht eine innere Lebendigkeit auszustrahlen. Seine Konsistenz ist fest, aber erstaunlich leicht und gut formbar, vergleichbar mit einer Legierung aus Bronze oder Messing. Diese Eigenschaften machen es sowohl für filigrane, kunstvolle Arbeiten als auch für robuste, militärische Anwendungen ideal .
Vorkommen und Fundorte
Orichalkum kann nicht wie gewöhnliches Erz abgebaut werden. Es findet sich ausschließlich an jenen Orten, an denen Götter im Kampf ihr Blut vergossen haben. Die großen Schlachtfelder der Mythischen Zeitalter sind daher die einzigen bekannten Fundstätten des Metalls. Diese Orte sind oft von einer unheimlichen, magischen Aura durchdrungen und werden von Gelehrten, Abenteurern und imperialen Prospektoren gleichermaßen aufgesucht. Heute wird das göttliche Metall gezielt an diesen alten Schlachtfeldern gesucht und geborgen, oft mit großem Aufwand und unter hohem Risiko, da die verbliebene göttliche Magie unvorhersehbare Effekte haben kann.
Nutzung durch Arkanisten
Orichalkum wird in erster Linie von Arkanisten verwendet und bildet die unverzichtbare Grundlage der arkanen Ingenieurskunst. Seine kosmische Herkunft verleiht ihm eine natürliche und perfekte Affinität zur Magie – es ist nicht nur ein exzellenter Leiter für magische Energien, sondern besitzt vor allem die einzigartige Eigenschaft, Magie permanent an Materie zu binden. Arkanisten nutzen es zur Erschaffung ihrer mächtigsten Konstrukte und Artefakte, indem sie das Metall als eine Art magischen "Mörtel" verwenden, um Zauber dauerhaft in Objekten zu verankern .
Diese Affinität macht Orichalkum zum bevorzugten Medium für stabile, langlebige Verzauberungen. Die Verarbeitung erfordert hohes magisches Wissen und äußerste Präzision, da schon geringe Fehler die Wirkung schmälern oder das kostbare Material unbrauchbar machen können. Insgesamt ist es der zentrale Rohstoff für das arkane Handwerk und spielt eine entscheidende Rolle in der magischen Infrastruktur Eborias.
Militärische und strategische Bedeutung
Die militärische Überlegenheit des Thyrnischen Imperiums beruht zu einem erheblichen Teil auf seinem Monopol über die größten bekannten Orichalkum-Vorkommen. Es wird genutzt, um die Ausrüstung der Signaten zu verbessern, indem Rüstungen leichter und widerstandsfähiger oder Waffen mit permanenten magischen Effekten versehen werden .
Darüber hinaus ist Orichalkum für die Erschaffung arkaner Portale erforderlich. Arkanisten sind als Sterbliche zu schwach, um solche Risse im Raum-Zeit-Gefüge aus eigener Kraft zu öffnen, und greifen daher auf Rahmenkonstruktionen aus Orichalkum als magisches Bindeglied und Fokuspunkt zurück .
Bedeutung als Statussymbol
Aufgrund seiner extremen Seltenheit und seiner magischen Eigenschaften ist Orichalkum weitaus kostbarer als Gold und dient als das ultimative repräsentative Statussymbol. Es findet Verwendung als Schmuck für die höchsten Aristokraten, als Verzierung in der kaiserlichen Architektur oder als Material für magische Statuen, die im Tageslicht in einem übernatürlichen, rötlichen Feuerglanz erstrahlen. Man findet es nur bei den reichsten und mächtigsten Bewohnern Eborias .
Die Blutherrschaft von Thyrna
Jede Herrschaftsphase des Thyrnischen Weltreiches war untrennbar mit einem bedeutsamen Artefakt aus reinem Orichalkum, verbunden – den sogenannten Blut-Insignien. Sie alle wurden zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Material des mythischen Blutsteins geschmiedet. Dieser war ein großer Klumpen des reinsten Orichalkums und stammte aus einem uralten und vergessenen Schatz der Hybraner, den der Eturische Drache in seinem Hort bewacht hatte. Nach seinem Sieg über den abyssischen Wächter nahm der Held und Gründungsvater von Thyna, der hybranische Königssohn Anasces, den Blutsein an sich.
- In der Königszeit (0 ThZ) ließ Anasces aus dem Blutstein die Blutkrone schmieden. Sie war das Symbol seiner absoluten Monarchie und das Zeichen, dass er der erste König von Thyrna war.
- Zu Beginn der Velatorischen Ordnung (109 ThZ) erklärten die Konsoren des Konsiliums die Blutkrone als zu mächtig für einen einzelnen Mann, nachdem sie den Tyrannen Tarques in den Wahnsinn getrieben hatte. Sie wurde eingeschmolzen, und aus ihrem Material wurden die Blutringe geschmiedet. Diese fünfzig Ringe wurden an die ersten Konsoren des Rates vergeben, um die Macht symbolisch zu verteilen .
- Während des Thyrnischen Bürgerkriegs riss der machthungrige Feldherr Martus Veranor Istoris die meisten der Blutringe an sich, um seine Herrschaft zu legitimieren. Aus den verbliebenen Ringen ließ er im Jahr 396 ThZ das Blutzepter schmieden, um die Macht wieder in seiner Hand zu zentralisieren. Nachdem er von seinem Neffen Anorius Veranor im anschließenden Dhagarischen Krieg gestürzt worden war, eroberte Anorius das Zepter zurück. Mit diesem gereinigten Insigne begründete er das Draconat und wurde zum ersten Kaiser gekrönt .
Die thyrnischen Blut-Insignien gelten aufgrund ihrer Geschichte und ihrer unermesslichen magischen Macht als die bekanntesten Artefakte aus Orichalkum in ganz Eboria.
Der Mythos der Blutwächter
Nach thyrnischen Sagen verfügte das alte Volk der Hybraner über künstliche Diener aus Orichalkum, die durch eine verlorene Form der Magie zum Leben erweckt wurden. Man nennt sie Thaliden, was „Blutwächter“ bedeutet. Es handelte sich dem Mythos nach um unsterbliche, unzerstörbare Wesen aus reinem Orichalkum, die ihren Erschaffern als treue Soldaten dienten .
Der Legende nach wurden ihre Orichalkumkörper durch die geopferte Lebensenergie – das Blut – von unzähligen hybranischen Zauberern beseelt . Nach dem Krieg gegen die Pazumer wurden sie durch einen Fluch korrumpiert, wandten sich gegen ihre Erschaffer und zerstörten die Stadt Pelagon .
Im Jahr 491 ThZ versuchten die Arkanisten des Thyrnischen Weltreiches im Rahmen des Blut-Konsortiums, die Thaliden nachzubauen, doch sie scheiterten. Ihnen fehlte die angeborene Naturmagie der Hybraner, um das Metall zu formen, und vor allem die schier unvorstellbare Menge an Zaubererblut, die für die Beseelung notwendig gewesen wäre. Das Projekt wurde nach einem katastrophalen Fehlschlag als moralisch und praktisch undurchführbar aufgegeben .
Geschichte des umkämpften Rohstoffes
Über die Epochen Eborias hinweg galt Orichalkum als der begehrteste Rohstoff und war der Auslöser zahlreicher Kriege:
- Im Blutsturm (~5500 v. ThZ) kämpften die Hybraner gegen die Karantoi um die Kontrolle der ersten bekannten Vorkommen und erschufen daraufhin die Thaliden.
- Die Fehde zwischen den Städten Barthavions (476–490 ThZ) entzündete sich an neu entdeckten Vorkommen in der Ortag-Steppe.
- Die Thyrner führten den Orichalkum-Krieg (513–519 ThZ), um die Kontrolle über die Minen der Karantoi zu erlangen.
- Der Erste Barthavische Krieg (568–600 ThZ) wurde durch einen Handelskonflikt um Orichalkum-Lieferungen ausgelöst.
So bleibt Orichalkum bis heute ein Stoff, der gleichermaßen Macht, Mythos und Blut in sich vereint.