Orichalkum: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Blutherrschaft von Thyrna)
 
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[[Datei:Icon-Naturkunde.png|32px|left]] '''Orichalkum''' ist ein seltenes Metall, das aus dem Blut von Göttern und göttlichen Wesen entsteht.
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[[Datei:Icon-Naturkunde.png|32px|left]] '''Orichalkum''' ist in der [[Naturkunde]] von [[Regionen|Eboria]] ein seltenes, mythisches Metall, das aus dem Blut von [[Götter|Göttern]] und ihren [[Bestiarium#WESEN_DES_ELYSIUMS|göttlichen Wesen]] entsteht. Aufgrund seiner einzigartigen Affinität zur [[Magie]] ist es der wertvollste und strategisch wichtigste Rohstoff des Kontinents und steht seit jeher im Mittelpunkt von Begehr, Handel und blutigen Konflikten.
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== Ursprung und Wesen: Das eine Blut der Götter ==
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Orichalkum ist das geronnene und an der Luft verfestigte Blut der [[Götter]] und ihrer direkten göttlichen Gefolgschaften, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer [[Götter#Götterfraktionen und Göttergeschlechter|Götterfraktion oder einem Göttergeschlecht]]. Die Substanz ist immer von identischer Beschaffenheit; es ist unerheblich, ob sie von einem [[Lichtgötter|Lichtgott]] oder einem [[Schattengötter|Schattengott]] vergossen wurde.
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Es gibt <u>keine Aspekte oder Varianten</u> des Orichalkums.
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<u>'''Diese absolute Einheitlichkeit macht es zum Symbol der gemeinsamen, tragischen Herkunft aller Götter.'''</u>
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Selbst die unversöhnlichen Feinde [[Celestes]], der Herr der Höhen, und [[Abyssos]], der Herr des Abgrunds, teilen als Zwillingssöhne dasselbe Blut, das in [[Arkanon]] seinen Ursprung hat. Durch ihren Vater [[Archonos]], den Herrn der Zeit, sind alle ''Voll-Götter'' – ob [[Kosmische Götter]], [[Lichtgötter]], [[Schattengötter]] oder [[Naturgötter]] – sowie ihre direkten göttlichen Diener über eine familiäre Blutlinie verbunden und teilen dieses eine Erbe . Eine entscheidende Ausnahme bilden die [[Ahnengötter]]: Da es sich bei ihnen um vergöttlichte Seelen einstiger Sterblicher handelt, die als Wesen der [[Schwelle]] existieren, besitzen sie kein materialisierbares, göttliches Blut. Sie hinterlassen bei Verletzungen dementsprechend kein Orichalkum. Damit bleibt dieser kostbare Rohstoff <u>ausschließlich den Voll-Göttern und ihren direkten Abkömmlingen vorbehalten</u> .
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== Beschaffenheit ==
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Orichalkum ist ein metallisches Material, das bei seiner Entstehung flüssig wie Quecksilber ist und an der Luft zu einem festen Stoff gerinnt. Es besitzt einen tiefen, feurig-roten bis goldenen Glanz und scheint im Licht eine innere Lebendigkeit auszustrahlen. Seine Konsistenz ist fest, aber erstaunlich leicht und gut formbar, vergleichbar mit einer Legierung aus Bronze oder Messing. Diese Eigenschaften machen es sowohl für filigrane, kunstvolle Arbeiten als auch für robuste, militärische Anwendungen ideal .
  
Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften lässt es sich für magische Zwecke nutzen und steht seit jeher im Mittelpunkt von Begehr, Handel und Konflikten.
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== Vorkommen und Fundorte ==
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Orichalkum kann nicht wie gewöhnliches Erz abgebaut werden. Es findet sich ausschließlich an jenen Orten, an denen Götter im Kampf ihr Blut vergossen haben. Die großen Schlachtfelder der [[Äonenkrieg|Mythischen Zeitalter]] sind daher die einzigen bekannten Fundstätten des Metalls. Diese Orte sind oft von einer unheimlichen, magischen Aura durchdrungen und werden von Gelehrten, Abenteurern und imperialen Prospektoren gleichermaßen aufgesucht. Heute wird das göttliche Metall gezielt an diesen alten Schlachtfeldern gesucht und geborgen, oft mit <u>großem Aufwand und unter hohem Risiko</u>, da die verbliebene göttliche Magie unvorhersehbare Effekte haben kann.
  
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== Nutzung durch Arkanisten ==
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Orichalkum wird in erster Linie von [[Arkanist|Arkanisten]] verwendet und bildet die unverzichtbare Grundlage der arkanen [[Arkanist#Ingenieurskunst|Ingenieurskunst]]. Seine kosmische Herkunft verleiht ihm eine natürliche und perfekte Affinität zur [[Magie]] – es ist nicht nur ein exzellenter Leiter für magische Energien, sondern besitzt vor allem die einzigartige Eigenschaft, [[Magie]] permanent an Materie zu '''binden'''. Arkanisten nutzen es zur Erschaffung ihrer mächtigsten Konstrukte und Artefakte, indem sie das Metall als eine Art magischen "Mörtel" verwenden, um [[Zauber]] dauerhaft in Objekten zu verankern .
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Diese Affinität macht Orichalkum zum bevorzugten Medium für stabile, langlebige Verzauberungen. Die Verarbeitung erfordert <u>hohes magisches Wissen</u> und äußerste Präzision, da schon geringe Fehler die Wirkung schmälern oder das kostbare Material unbrauchbar machen können. Insgesamt ist es der zentrale Rohstoff für das arkane Handwerk und spielt eine entscheidende Rolle in der magischen Infrastruktur [[Regionen|Eborias]].
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== Militärische und strategische Bedeutung ==
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Die militärische Überlegenheit des [[Thyrnisches Weltreich|Thyrnischen Imperiums]] beruht zu einem erheblichen Teil auf seinem Monopol über die größten bekannten Orichalkum-Vorkommen. Es wird genutzt, um die Ausrüstung der [[Thyrnisches Weltreich#Die Signata: Anatomie einer unbesiegbaren Armee|Signaten]] zu verbessern, indem Rüstungen leichter und widerstandsfähiger oder Waffen mit permanenten magischen Effekten versehen werden .
  
==Ursprung und Wesen==
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Darüber hinaus ist Orichalkum für die Erschaffung arkaner Portale erforderlich. [[Arkanist|Arkanisten]] sind als Sterbliche zu schwach, um solche Risse im Raum-Zeit-Gefüge aus eigener Kraft zu öffnen, und greifen daher auf Rahmenkonstruktionen aus Orichalkum als magisches Bindeglied und Fokuspunkt zurück .
Orichalkum ist das geronnene Blut der Götter und ihrer göttlichen Gefolgschaften, unabhängig von „Götterfraktion“ oder „Göttergeschlecht“. Die Substanz ist immer gleich, unabhängig davon, welcher Gott sie vergossen hat. Es gibt keine Aspekte oder Varianten des Orichalkums. Diese Einheitlichkeit macht es zum Symbol der gemeinsamen Herkunft aller Götter.  
 
  
Auch die verfeindeten Götter Celestes, der Herr der Höhen, und Abyssos, der Herr des Abgrunds, teilen als Zwillingsbrüder dasselbe Blut, das in Arkanon dieselbe Quelle besitzt. Durch ihren Vater Archonos, den Herrn der Zeit, sind alle Voll-Götter – ob „Kosmische Götter“, „Lichtgötter“, „Schattengötter“ oder „Naturgötter“ – sowie ihre Gefolgschaften über eine familiäre Blutlinie verbunden und teilen dasselbe Erbe. Eine Ausnahme bilden die „Ahnengötter“: Dabei handelt es sich um verstorbene, vergöttlichte Sterbliche, die als Wesen der Schwelle kein materialisierbares Blut besitzen. Sie hinterlassen dementsprechend bei Verletzungen kein Orichalkum. Damit bleibt Orichalkum ausschließlich den Voll-Göttern vorbehalten.
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== Bedeutung als Statussymbol ==
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Aufgrund seiner extremen Seltenheit und seiner magischen Eigenschaften ist Orichalkum weitaus kostbarer als Gold und dient als das ultimative repräsentative Statussymbol. Es findet Verwendung als Schmuck für die höchsten Aristokraten, als Verzierung in der kaiserlichen Architektur oder als Material für magische Statuen, die im Tageslicht in einem übernatürlichen, rötlichen Feuerglanz erstrahlen. Man findet es nur bei den reichsten und mächtigsten Bewohnern Eborias .
  
==Beschaffenheit==
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== Die Blutherrschaft von Thyrna ==
Orichalkum ist ein metallisches Material aus vergossenem und verfestigtem göttlichem Blut. Es zeigt einen feurig schimmernden Glanz und wirkt im Licht wie lebendig. Seine Konsistenz ist fest, aber leicht formbar, ähnlich Bronze oder Messing. Diese Eigenschaften machen es sowohl für filigrane Arbeiten als auch für robuste Anwendungen geeignet.
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Jede Herrschaftsphase des [[Thyrnisches Weltreich|Thyrnischen Weltreiches]] war untrennbar mit einem bedeutsamen Artefakt aus reinem [[Orichalkum]], verbunden – den sogenannten '''[[Symbole_der_Macht_des_Thyrnischen_Weltreiches#Die_Blut-Insignien:_Spiegel_der_Macht|Blut-Insignien]]'''. Sie alle wurden zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Material des mythischen '''[[Blutsteins]]''' geschmiedet. Dieser war ein großer Klumpen des reinsten Orichalkums und stammte aus einem uralten und vergessenen Schatz der [[Hybraner]], den der [[Eturischer Drache|Eturische Drache]] in seinem Hort bewacht hatte. Nach seinem Sieg über den abyssischen Wächter nahm der Held und Gründungsvater von Thyna, der hybranische Königssohn [[Anasces]], den Blutsein an sich.
  
==Vorkommen und Fundorte==
 
Orichalkum entsteht ausschließlich dort, wo Götter ihr Blut vergossen haben. Auf dem Kontinent finden sich zahlreiche Schlachtfelder, auf denen Götter gegeneinander kämpften. Diese Orte sind die einzigen bekannten Fundstätten des Metalls. Heute wird das göttliche Blut gezielt an diesen Schlachtfeldern gesucht und geborgen, oft mit großem Aufwand und unter hohem Risiko.
 
  
==Nutzung durch Arkanisten==
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*In der [[Geschichte_des_Thyrnischen_Weltreiches#Die_K.C3.B6nigszeit_.280_ThZ_.E2.80.93_109_ThZ.29:_Die_.C3.84ra_der_absoluten Monarchie|Königszeit]] (0 ThZ) ließ Anasces aus dem Blutstein die '''[[Symbole_der_Macht_des_Thyrnischen_Weltreiches#Blutkrone: Symbol der absoluten Monarchie|Blutkrone]]''' schmieden. Sie war das Symbol seiner absoluten Monarchie und das Zeichen, dass er der erste König von [[Thyrna]] war.
Orichalkum wird in erster Linie von Arkanisten verwendet und bildet die Grundlage der arkanen Ingenieurskunst. Seine kosmische Herkunft verleiht ihm eine natürliche Affinität zur Magie – es ist nicht nur leitfähig, sondern magisch bindend. Arkanisten nutzen es zur Erschaffung arkaner Konstrukte und Artefakte. Das Metall dient dazu, Zauber an Objekte zu binden oder in ihnen zu speichern.
 
  
Diese Affinität entspringt seiner göttlichen Herkunft und macht Orichalkum zu einem bevorzugten Medium für stabile, langlebige Verzauberungen. Die Verarbeitung erfordert hohes magisches Wissen und Präzision, da schon geringe Fehler die Wirkung schmälern oder aufheben können. Insgesamt ist es ein zentraler Rohstoff für das arkane Handwerk und spielt eine bedeutende Rolle in der magischen Infrastruktur Eborias.
 
  
==Militärische Bedeutung==
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*Zu Beginn der [[Geschichte des Thyrnischen_Weltreiches#Die Velatorische_Ordnung .28109_ThZ_.E2.80.93_396_ThZ.29:_Aufstieg_und_Fall der Republik|Velatorischen Ordnung]] (109 ThZ) erklärten die [[Politische Ordnung des Thyrnischen Weltreiches#Konsor|Konsoren]] des [[Politische Ordnung des Thyrnischen Weltreiches#Das Konsilium|Konsiliums]] die Blutkrone als zu mächtig für einen einzelnen Mann, nachdem sie den Tyrannen [[Tarques]] in den Wahnsinn getrieben hatte. Sie wurde eingeschmolzen, und aus ihrem Material wurden die '''[[Symbole_der_Macht_des_Thyrnischen_Weltreiches#Blutringe: Symbol der geteilten Macht|Blutringe]]''' geschmiedet. Diese fünfzig Ringe wurden an die ersten Konsoren des Rates vergeben, um die Macht symbolisch zu verteilen .
Orichalkum wird genutzt, um Zauber mit Gegenständen wie arkanen Artefakten, Rüstungen oder Waffen zu verbinden. Dadurch lassen sich die Qualität der Ausrüstung steigern und Wirkungen dauerhaft mit magischen Effekten verknüpfen.
 
  
Darüber hinaus ist Orichalkum für die Erschaffung arkaner Portale erforderlich. Arkanisten sind als Sterbliche zu schwach, um solche Durchgänge eigenständig zu öffnen, und greifen daher auf das Metall als magisches Bindeglied zurück.
 
  
==Bedeutung als Statussymbol==
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*Während des Thyrnischen Bürgerkriegs riss der machthungrige Feldherr [[Martus Veranor Istoris]] die meisten der Blutringe an sich, um seine Herrschaft zu legitimieren. Aus den verbliebenen Ringen ließ er im Jahr 396 ThZ das '''[[Symbole_der_Macht_des_Thyrnischen_Weltreiches#Blutzepter: Symbol der wiedererlangten Alleinherrschaft|Blutzepter]]''' schmieden, um die Macht wieder in seiner Hand zu zentralisieren. Nachdem er von seinem Neffen [[Anorius Veranor]] im anschließenden [[Geschichte des Thyrnischen Weltreiches#Die_Velatorische_Ordnung_.28109_ThZ_.E2.80.93_396_ThZ.29:_Aufstieg_und_Fall_der_Republik|Dhagarischen Krieg]] gestürzt worden war, eroberte Anorius das Zepter zurück. Mit diesem gereinigten Insigne begründete er das [[Geschichte des Thyrnischen Weltreiches#Das Draconat_.28ab_396_ThZ.29:_Die_.C3.84ra_des_Kaisertums|Draconat]] und wurde zum ersten Kaiser gekrönt .
Aufgrund seiner Seltenheit und vor allem wegen seiner magischen Eigenschaften ist Orichalkum sehr kostbar und dient als repräsentatives Statussymbol. Es findet Verwendung als Schmuck, als Verzierung in der Architektur, in Kleidung oder sogar als Material für magische Statuen, die im Tageslicht in rötlichem Feuerglanz erstrahlen.  
 
  
Im Vergleich zu Gold ist Orichalkum sehr selten und besitzt eine wesentlich geringere Verbreitung. Man findet es nur bei den reichsten Bewohnern Eborias oder bei jenen, die direkt an einem Orichalkumvorkommen leben.
 
  
==Die Blutherrschaft von Thyrna==
 
Jede Herrschaftsphase des thyrnischen Weltreichs war mit bedeutsamen Artefakten – den Blut-Insignien -verbunden, die zu unterschiedlichen Zeiten aus dem sogenannten „Blutstein“ geschmiedet wurden. Der Blutstein gerann aus dem Blut des „Eturischen Drachen“, den der hybreische Held „Pyrias“ erschlagen hatte, und bestand aus reinstem Orichalkum.
 
  
In der thyrnischen Königszeit ließ Pyrias aus dem Blutstein die „Blutkrone“ schmieden und herrschte als erster König über Thyrna.  
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Die thyrnischen Blut-Insignien gelten aufgrund ihrer Geschichte und ihrer unermesslichen magischen Macht als die bekanntesten Artefakte aus Orichalkum in ganz [[Regionen|Eboria]].
  
Zu Beginn der Velatorischen Ordnung in Thyrna erklärten die Konsoren des Konsiliums die Blutkrone als zu mächtig für einen Mann, nachdem sie den Tyrannen Tarques in den Wahnsinn getrieben hatte. Sie wurde eingeschmolzen, und aus ihr entstanden die „Blutringe“, die an die ersten Konsoren des Rates vergeben wurden, um die Macht der Krone auf 50 Konsoren zu verteilen.
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== Der Mythos der Blutwächter ==
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Nach [[Thyrna|thyrnischen]] Sagen verfügte das alte Volk der [[Hybraner]] über künstliche Diener aus Orichalkum, die durch eine verlorene Form der Magie zum Leben erweckt wurden. Man nennt sie [[Thaliden]], was „''Blutwächter''“ bedeutet. Es handelte sich dem Mythos nach um unsterbliche, unzerstörbare Wesen aus reinem Orichalkum, die ihren Erschaffern als treue Soldaten dienten .
  
Als das thyrnische Weltreich durch den Bürgerkrieg und den „Dhagarischen Krieg“ bedroht war, ergriff der Feldherr Anascus die Macht. Der Großteil der Konsoren übergab freiwillig seinen Blutring an Anascus, als Zeichen der Anerkennung seiner Herrschaft. Die übrigen Ringe holte Anascus von abtrünnigen Konsoren zurück, nachdem er diese in Dhagat auf dem Schlachtfeld getötet hatte - mehrere Ringe gingen dabei jedoch verloren. Aus den verbleibenden ließ Anascus das „Blutzepter“ schmieden und vereinte die Macht des Blutsteins im Draconat, der kaiserlichen Herrschaft eines Einzelnen.
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Der Legende nach wurden ihre Orichalkumkörper durch die geopferte Lebensenergie – das Blut – von unzähligen [[Hybraner#Das Bluterbe der thyrnischen Aristokratie: Eine zwiespältige Gabe|hybranischen Zauberern]] beseelt . Nach dem Krieg gegen die [[Pazumer]] wurden sie durch einen Fluch korrumpiert, wandten sich gegen ihre Erschaffer und zerstörten die Stadt [[Pelagon]] .
  
Die thyrnischen „Blut-Insignien“ gelten als die bekanntesten Artefakte aus Orichalkum in ganz Eboria.
 
  
==Der Mythos der Blutwächter==
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Im Jahr 491 ThZ versuchten die Arkanisten des Thyrnischen Weltreiches im Rahmen des [[Blut-Konsortiums]], die Thaliden nachzubauen, doch sie scheiterten. Ihnen fehlte die angeborene [[Naturmagie]] der Hybraner, um das Metall zu formen, und vor allem die schier unvorstellbare Menge an [[Zauberer bei den Thyrnern|Zaubererblut]], die für die Beseelung notwendig gewesen wäre. Das Projekt wurde nach einem katastrophalen Fehlschlag als moralisch und praktisch undurchführbar aufgegeben .
Nach thyrnischen Sagen verfügte das alte Volk der Hybreer über künstliche Kämpfer aus Orichalkum, die durch die Macht der Blutmagie zum Leben erweckt wurden. Man nennt sie „Thaliden“, was „Blutwächter“ bedeutet. Es handelte sich dem Mythos nach um unsterbliche, unzerstörbare Wesen aus reinem Orichalkum, die ihren Erschaffern als treue Soldaten dienten, ihre Heimat sicherten und ihre Feinde bekämpften.
 
  
Der Legende nach wurden ihre Orichalkumkörper durch große Mengen menschlichen Blutes belebt; wie die Hybreer diese Mengen aufbrachten, ist ungeklärt. Nach dem Krieg gegen die Pazumer richteten sich die Thaliden gegen ihre Erschaffer und zerstörten die Stadt Pelagon, wodurch sie die Herrschaft der Hybreer über Süd-Eboria brachen.
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== Geschichte des umkämpften Rohstoffes ==
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Über die Epochen Eborias hinweg galt Orichalkum als der begehrteste Rohstoff und war der Auslöser zahlreicher Kriege:
  
Die Thaliden gelten als mythische Wesen, und nur wenige Arkanisten glauben, dass sie tatsächlich existiert haben. Man nimmt eher an, es habe sich statt um künstliche Metallkrieger um gut gerüstete Soldaten gehandelt, deren Rüstung durch Orichalkum magische Eigenschaften besaß.
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*Im [[Geschichte_Eborias#Blutsturm_.286000_.E2.80.93_50000_vThZ.29|Blutsturm]] (~5500 v. ThZ) kämpften die [[Hybraner]] gegen die [[Karantoi]] um die Kontrolle der ersten bekannten Vorkommen und erschufen daraufhin die [[Thaliden]].
Im Jahr 491ThZ fand das Blutkonsortium statt, bei dem die Arkanisten des Thyrnischen Weltreiches den Entschluss fassten, Thaliden nachzubauen, um sie zum Schutz ihrer umkämpften Grenzen einzusetzen. Jahrelang versuchten sie, die Hüllen aus Orichalkum mit Leben zu beseelen, blieben jedoch erfolglos. Die Forschung endete, nachdem sich ein Lamia (Dämon) in einem Orichalkumkörper angesiedelt hatte und zahlreiche Arkanisten tötete. Zusätzlich wurde es schließlich als moralisch nicht vertretbar erachtet, die großen Mengen an Blut für die Belebung der Blutwächter aufzubringen.
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*Die [[Geschichte_der_Freien_Städte_in_Barthavion#Fehde_zwischen_Valkenburg.2C_Weisshafen_und_Kratara_.28106-120_JF.29|Fehde zwischen den Städten Barthavions]] (476–490 ThZ) entzündete sich an neu entdeckten Vorkommen in der Ortag-Steppe.
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*Die Thyrner führten den [[Geschichte_des_Thyrnischen_Weltreiches|Orichalkum-Krieg]] (513–519 ThZ), um die Kontrolle über die Minen der Karantoi zu erlangen.
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*Der [[Geschichte_des_Thyrnischen_Weltreiches|Erste Barthavische Krieg]] (568–600 ThZ) wurde durch einen Handelskonflikt um Orichalkum-Lieferungen ausgelöst.
  
==Geschichte des umkämpften Rohstoffes==
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So bleibt Orichalkum bis heute ein Stoff, der gleichermaßen <u>Macht, Mythos und Blut</u> in sich vereint.
Über die Epochen Eborias hinweg galt Orichalkum als begehrter Rohstoff für arkane Zauber und Artefakte.
 
*In der Frühzeit von Eboria kämpften die Hybreer gegen die Karantoi im „Blutsturm“ (6.Jht.v.ThZ) und waren die ersten Sterblichen, die Orichalkum für arkane Zauber und Artefakte nutzten. Daraufhin erschufen sie die Thaliden als magische Wächter ihrer Heimat Pelagon.
 
*In Barthavion ereignete sich die „Fehde zwischen Valkenburg, Weisshafen und Kratara“ (476–490), bei der die drei Städte in territoriale Konflikte gerieten, um eine Kolonie zum Schürfen neu entdeckter Orichalkumvorkommen in der Ortag-Steppe zu gründen.
 
*Die Thyrner führten den „Orichalkumkrieg“ (513–519ThZ) gegen die Karantoi.
 
*Der „Erste Krieg zwischen Thyrna und den Freien Städten von Barthavion“ (568–600ThZ) entzündete sich an einem eskalierenden Konflikt um Handelslieferungen von Orichalkum aus Eldorn in das Thyrnische Weltreich.
 
*Auch wenn der „Zweite Krieg zwischen Thyrna und den Freien Städten von Barthavion“ vorrangig um das göttliche Artefakt, das „Zenaische Idol“, geführt wurde, traten auch in diesem Krieg immer wieder die Interessen der Thyrner an dem begehrten Rohstoff zutage.
 
So bleibt Orichalkum bis heute ein Stoff, der gleichermaßen Macht, Mythos und Blut in sich vereint.
 

Aktuelle Version vom 13. Oktober 2025, 13:03 Uhr

Icon-Naturkunde.png
Orichalkum ist in der Naturkunde von Eboria ein seltenes, mythisches Metall, das aus dem Blut von Göttern und ihren göttlichen Wesen entsteht. Aufgrund seiner einzigartigen Affinität zur Magie ist es der wertvollste und strategisch wichtigste Rohstoff des Kontinents und steht seit jeher im Mittelpunkt von Begehr, Handel und blutigen Konflikten.

Ursprung und Wesen: Das eine Blut der Götter

Orichalkum ist das geronnene und an der Luft verfestigte Blut der Götter und ihrer direkten göttlichen Gefolgschaften, unabhängig von ihrer Zugehörigkeit zu einer Götterfraktion oder einem Göttergeschlecht. Die Substanz ist immer von identischer Beschaffenheit; es ist unerheblich, ob sie von einem Lichtgott oder einem Schattengott vergossen wurde.

Es gibt keine Aspekte oder Varianten des Orichalkums.

Diese absolute Einheitlichkeit macht es zum Symbol der gemeinsamen, tragischen Herkunft aller Götter.

Selbst die unversöhnlichen Feinde Celestes, der Herr der Höhen, und Abyssos, der Herr des Abgrunds, teilen als Zwillingssöhne dasselbe Blut, das in Arkanon seinen Ursprung hat. Durch ihren Vater Archonos, den Herrn der Zeit, sind alle Voll-Götter – ob Kosmische Götter, Lichtgötter, Schattengötter oder Naturgötter – sowie ihre direkten göttlichen Diener über eine familiäre Blutlinie verbunden und teilen dieses eine Erbe . Eine entscheidende Ausnahme bilden die Ahnengötter: Da es sich bei ihnen um vergöttlichte Seelen einstiger Sterblicher handelt, die als Wesen der Schwelle existieren, besitzen sie kein materialisierbares, göttliches Blut. Sie hinterlassen bei Verletzungen dementsprechend kein Orichalkum. Damit bleibt dieser kostbare Rohstoff ausschließlich den Voll-Göttern und ihren direkten Abkömmlingen vorbehalten .

Beschaffenheit

Orichalkum ist ein metallisches Material, das bei seiner Entstehung flüssig wie Quecksilber ist und an der Luft zu einem festen Stoff gerinnt. Es besitzt einen tiefen, feurig-roten bis goldenen Glanz und scheint im Licht eine innere Lebendigkeit auszustrahlen. Seine Konsistenz ist fest, aber erstaunlich leicht und gut formbar, vergleichbar mit einer Legierung aus Bronze oder Messing. Diese Eigenschaften machen es sowohl für filigrane, kunstvolle Arbeiten als auch für robuste, militärische Anwendungen ideal .

Vorkommen und Fundorte

Orichalkum kann nicht wie gewöhnliches Erz abgebaut werden. Es findet sich ausschließlich an jenen Orten, an denen Götter im Kampf ihr Blut vergossen haben. Die großen Schlachtfelder der Mythischen Zeitalter sind daher die einzigen bekannten Fundstätten des Metalls. Diese Orte sind oft von einer unheimlichen, magischen Aura durchdrungen und werden von Gelehrten, Abenteurern und imperialen Prospektoren gleichermaßen aufgesucht. Heute wird das göttliche Metall gezielt an diesen alten Schlachtfeldern gesucht und geborgen, oft mit großem Aufwand und unter hohem Risiko, da die verbliebene göttliche Magie unvorhersehbare Effekte haben kann.

Nutzung durch Arkanisten

Orichalkum wird in erster Linie von Arkanisten verwendet und bildet die unverzichtbare Grundlage der arkanen Ingenieurskunst. Seine kosmische Herkunft verleiht ihm eine natürliche und perfekte Affinität zur Magie – es ist nicht nur ein exzellenter Leiter für magische Energien, sondern besitzt vor allem die einzigartige Eigenschaft, Magie permanent an Materie zu binden. Arkanisten nutzen es zur Erschaffung ihrer mächtigsten Konstrukte und Artefakte, indem sie das Metall als eine Art magischen "Mörtel" verwenden, um Zauber dauerhaft in Objekten zu verankern .


Diese Affinität macht Orichalkum zum bevorzugten Medium für stabile, langlebige Verzauberungen. Die Verarbeitung erfordert hohes magisches Wissen und äußerste Präzision, da schon geringe Fehler die Wirkung schmälern oder das kostbare Material unbrauchbar machen können. Insgesamt ist es der zentrale Rohstoff für das arkane Handwerk und spielt eine entscheidende Rolle in der magischen Infrastruktur Eborias.

Militärische und strategische Bedeutung

Die militärische Überlegenheit des Thyrnischen Imperiums beruht zu einem erheblichen Teil auf seinem Monopol über die größten bekannten Orichalkum-Vorkommen. Es wird genutzt, um die Ausrüstung der Signaten zu verbessern, indem Rüstungen leichter und widerstandsfähiger oder Waffen mit permanenten magischen Effekten versehen werden .

Darüber hinaus ist Orichalkum für die Erschaffung arkaner Portale erforderlich. Arkanisten sind als Sterbliche zu schwach, um solche Risse im Raum-Zeit-Gefüge aus eigener Kraft zu öffnen, und greifen daher auf Rahmenkonstruktionen aus Orichalkum als magisches Bindeglied und Fokuspunkt zurück .

Bedeutung als Statussymbol

Aufgrund seiner extremen Seltenheit und seiner magischen Eigenschaften ist Orichalkum weitaus kostbarer als Gold und dient als das ultimative repräsentative Statussymbol. Es findet Verwendung als Schmuck für die höchsten Aristokraten, als Verzierung in der kaiserlichen Architektur oder als Material für magische Statuen, die im Tageslicht in einem übernatürlichen, rötlichen Feuerglanz erstrahlen. Man findet es nur bei den reichsten und mächtigsten Bewohnern Eborias .

Die Blutherrschaft von Thyrna

Jede Herrschaftsphase des Thyrnischen Weltreiches war untrennbar mit einem bedeutsamen Artefakt aus reinem Orichalkum, verbunden – den sogenannten Blut-Insignien. Sie alle wurden zu unterschiedlichen Zeiten aus dem Material des mythischen Blutsteins geschmiedet. Dieser war ein großer Klumpen des reinsten Orichalkums und stammte aus einem uralten und vergessenen Schatz der Hybraner, den der Eturische Drache in seinem Hort bewacht hatte. Nach seinem Sieg über den abyssischen Wächter nahm der Held und Gründungsvater von Thyna, der hybranische Königssohn Anasces, den Blutsein an sich.


  • In der Königszeit (0 ThZ) ließ Anasces aus dem Blutstein die Blutkrone schmieden. Sie war das Symbol seiner absoluten Monarchie und das Zeichen, dass er der erste König von Thyrna war.


  • Zu Beginn der Velatorischen Ordnung (109 ThZ) erklärten die Konsoren des Konsiliums die Blutkrone als zu mächtig für einen einzelnen Mann, nachdem sie den Tyrannen Tarques in den Wahnsinn getrieben hatte. Sie wurde eingeschmolzen, und aus ihrem Material wurden die Blutringe geschmiedet. Diese fünfzig Ringe wurden an die ersten Konsoren des Rates vergeben, um die Macht symbolisch zu verteilen .


  • Während des Thyrnischen Bürgerkriegs riss der machthungrige Feldherr Martus Veranor Istoris die meisten der Blutringe an sich, um seine Herrschaft zu legitimieren. Aus den verbliebenen Ringen ließ er im Jahr 396 ThZ das Blutzepter schmieden, um die Macht wieder in seiner Hand zu zentralisieren. Nachdem er von seinem Neffen Anorius Veranor im anschließenden Dhagarischen Krieg gestürzt worden war, eroberte Anorius das Zepter zurück. Mit diesem gereinigten Insigne begründete er das Draconat und wurde zum ersten Kaiser gekrönt .


Die thyrnischen Blut-Insignien gelten aufgrund ihrer Geschichte und ihrer unermesslichen magischen Macht als die bekanntesten Artefakte aus Orichalkum in ganz Eboria.

Der Mythos der Blutwächter

Nach thyrnischen Sagen verfügte das alte Volk der Hybraner über künstliche Diener aus Orichalkum, die durch eine verlorene Form der Magie zum Leben erweckt wurden. Man nennt sie Thaliden, was „Blutwächter“ bedeutet. Es handelte sich dem Mythos nach um unsterbliche, unzerstörbare Wesen aus reinem Orichalkum, die ihren Erschaffern als treue Soldaten dienten .

Der Legende nach wurden ihre Orichalkumkörper durch die geopferte Lebensenergie – das Blut – von unzähligen hybranischen Zauberern beseelt . Nach dem Krieg gegen die Pazumer wurden sie durch einen Fluch korrumpiert, wandten sich gegen ihre Erschaffer und zerstörten die Stadt Pelagon .


Im Jahr 491 ThZ versuchten die Arkanisten des Thyrnischen Weltreiches im Rahmen des Blut-Konsortiums, die Thaliden nachzubauen, doch sie scheiterten. Ihnen fehlte die angeborene Naturmagie der Hybraner, um das Metall zu formen, und vor allem die schier unvorstellbare Menge an Zaubererblut, die für die Beseelung notwendig gewesen wäre. Das Projekt wurde nach einem katastrophalen Fehlschlag als moralisch und praktisch undurchführbar aufgegeben .

Geschichte des umkämpften Rohstoffes

Über die Epochen Eborias hinweg galt Orichalkum als der begehrteste Rohstoff und war der Auslöser zahlreicher Kriege:

So bleibt Orichalkum bis heute ein Stoff, der gleichermaßen Macht, Mythos und Blut in sich vereint.